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 Betreff des Beitrags: [Schriftstück] Gesiegeltes Schreiben Eminenz Treulob
BeitragVerfasst: 6.06.16, 23:33 
Edelbürger
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Den ewigen göttlichen Vieren zum Gruß Bruder,

mit Verwunderung habe ich Deinen Brief aus dem fernen Siebenwind unter meiner Korrespondenz gefunden, und sogleich mit Neugier Deinen Zeilen zugewandt, was es denn aus diesem entlegensten Winkel Galadons zu berichten gäbe. Insbesondere der Name „Silberglanz“ stach mir dabei ins Auge, ist dieser in den Straßen Draconis doch bekannt und stellte mich sogleich vor die Frage, ob es jener „Silberglanz“ sei, dessen Familie hier Jahr um Tag den Dienst an der Herrin übt. Doch vorweg:

Der junge Mann, welchen Du als Boten ausgeschickt hast Bruder, erreichte den Tempel unversehrt und konnte sowohl Deinen Brief, als auch deine Bücher unbeschadet an einen Novizen aushändigen. Sei Dir sicher, dass er für seine Dienste entschädigt wurde und der Orden sein Möglichstes getan hat, um ihm seine Ankunft in Draconis so leicht wie möglich zu machen. Es scheint, als hätte Shilor selbst ihn nach Draconis getragen, denn eine solch unbeschadete Ankunft ist nicht selbstverständlich dieser Tage.

Lass Dir gesagt sein Bruder, die Wege nach Draconis sind schwer und gefährlich geworden in Zeiten wie diesen. Da man die Stadt nicht mehr nach Westen verlassen kann, ohne sogleich in ein Gefecht zu geraten und der Drac nach dem Fall Rothenbuchts nicht mehr sicher zu befahren ist, bleibt einem nur der beschwerliche Weg um das Phoenix Gebirge herum, um die Stadt sicher zu erreichen.

Die Armeen sind um die Stadt in Stellung getreten und Tag für Tag, fordert dieser Konflikt das, was uns Vitama als ihr größtes Geschenk gelassen hat: Das Leben, vieler gläubiger Seelen, die in diesen Konflikt aneinander geraten. An schlechten Tagen trägt der Drac das Rot Vitamas, als beweine und bedauere er das Schicksal der Vielen, die in diesem Kampf schon ihr Leben lassen mussten.

Dies soll auch der Punkt sein, um auf Deine persönliche Bitte zurück zu kommen. Der Krieg fordert uns alle, nicht nur an Geist, sondern auch an Kraft. Flüchtlinge erreichen die Stadt Draconis, die einen sicheren Hafen in der Obhut Galadons zu erreichen versuchen, die mit dem Wenigen was sie haben hoffen aus den Händen Cortans zu entfliehen und ebenso gibt es Jene, die nach Süden aufbrechen, denen die heranrückenden Heere das Herz schwer machen und die Gedanken lähmen. Gläubige die mit dem Nötigsten versorgt werden müssen, denen wir Decken und Nahrung, und bei den Vieren, über lange Zeit auch ein Dach über dem Kopf bieten müssen. Doch nicht nur das körperliche Leid muss gelindert werden, sondern wir müssen Jene ebenso ermutigen, nicht die Zuversicht an ein Ende im Guten zu verlieren. Es ist der kleine Moment an Heiterkeit, den wir versuchen den Menschen mitzugeben, ein Lächeln, das uns daran denken lässt, das die Herrin Vitama auch in diesen Zeiten mit uns ist. Ich hoffe, Du kannst Dir vorstellen, dass uns diese Prüfung, die uns die Herrin in Mitten dieses Chaos aus Gewalt, Krieg und Blutvergießen stellt, eine jede Hand und jeden wachen Geist abverlangt. So macht es mir selbst das Herz schwer, die geliebte Schwester Gnaden Dùlindwen Silberglanz zu fragen, ob sie ihren Dienst an anderem Ort fortsetzen will, mich selbst der Gefahr auszusetzen, diese treue und aufopferungsvolle, liebende Schwester hier in der Stadt zu verlieren. Da Dir die Novizen jedoch am Herzen liegen, ließ ich sie zu mir kommen, auf das sie selbst entscheiden mag, ob sie Draconis für diese Aufgabe verlassen will. Zwar lenken die Viere unsere Schritte, doch ist es unser Herz, das einen Weg plant.

Nun, sie war schwer zu halten, als ich davon berichtete, dass ein Gnaden Tendarion Silberglanz diese Bitte ausgesprochen hat und willigte ein, ihren Dienst in Venturia fortzusetzen. Sie erreichte die Stadt bereits vor zwei Wochenläufen und berichtete, dass sie wohlauf angekommen sei.

Ich hoffe, die Erkenntnis der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, diese zwei Novizen auf den richtigen Weg zu führen, krämt dich nicht zu sehr Bruder. Falls Du meine Worte annehmen willst: Die Viere gaben uns zwei Arme, zwei Ohren, zwei Augen und zwei Beine, warum sollten wir es dann ausgerechnet bei nur einem Versuch belassen, einen Lebensweg zu planen? Stets sollten wir auch hierbei den zweiten Versuch mit einrechnen. Der Weg des Scheiterns sollte nicht unterschätzt werden, zeigen sich im Scheitern doch die Tugenden der Herrin, die Gnade und Nächstenliebe, das wärmende Nest und Netz, welches jene auffängt, die gestrandet sind, die scheitern mussten. Auch für einen Geweihten der lieblichen Mutter, ist dies eine Erfahrung, die ihn näher bringt, weiter auf seinem Weg zur Erkenntnis. Ich bin mir sicher, dass die Beiden Novizen sich in Venturia gut entwickeln und deine Worte sie auch in der Obhut von Schwester Dùlindwen stets begleiten werden. Möge die liebliche Herrin stets wohlwollend ihren Weg behüten.


Der weitere Bericht deines Schreibens ließ mich nachdenklich zurück, erzitterte ich unter den ungeheuerlichen Worten, die Du hier zu Papier gebracht hast. Bei den Vieren, ich muss Dir nicht erst sagen, was es bedeutet, sollte wirklich ein Splitter des Horlaf in den Händen des Einen gelandet sein. Ich musste deine Worte, diesen Teil deines Berichtes an den Relator, seine heilige Eminenz, weiter reichen. Es sei höchste Wachsamkeit und Aufmerksamkeit auf jene Sache zu legen.

Mit größter Neugier lass ich hingegen die Berichte zu den Horwen, die euch im fernen Siebenwind erschienen sind. Es muss eine wahre Freude und Erquicken gewesen zu sein, dort beizuwohnen, wo sich die Viere zeigten, sie sich in neuer Form unserem Auge zu erkennen gaben. So sind es nämlich die Viere, die sich uns immer wieder zu erkennen geben, uns auf unserem Weg stärken, jedoch ist es nicht immer ersichtlich auf welche Art sie sich uns offenbaren. Sei es als Wort, geformt in den Tugenden die sie uns vermitteln, in Wundern, welche sie uns teilhaben lassen oder in der Erscheinung eines Horwah. Gleich ist es ihnen, das wir keinen Einfluss darauf haben, wie sie sich uns zeigen und so mag der eine Horwah öfters gesehen werden, als der andere, mag man nur einmal ein Wunder der Viere mitterleben oder es einem mehrfach in seinem Leben vergönnt sein, dieses Hochgefühl mitzunehmen. Auch wenn mir der Name des Horwah selbst nichts sagte, so bat ich anhand deines Schreibens, es mit Schriftstücken aus der Bibliothek abzugleichen und kann Dir daher nur dieses Schreibens eines einfachen Soldaten mitgeben, welches wohl zu Zeiten der innergaladonischen Kriege angefertigt wurde. Die Zeilen sind leider nicht mehr alle zu lesen, so sehr man sich auch bemühte, das Schreiben zu bewahren.

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625 n. E. A
265 n. Harrod XI. Ap Galad
Feldpost

Bericht der Schlacht am Eckkreuze zu Andermal, Rodrag Lechter


Ehre dem König, Stabsgefreiter,

wir kamen da also mit ner ganzen Kompanie an, schwer gepanzert und bis unter die Zähne bewaffnet, bereit hier kraftvoll in die Reihe der Feinde zu schlagen, und nen schönes Gemetzel zu veranstalten! Kommen wir also an, da brennt schon das ganze Dorf. Verdammte Hunde! Kann man sich nicht vorstellen, die Felder runter getreten, jede dieser verdammten Hütten nur noch schwarze Asche oder lichterloh in Flammen, wie zu nem Dorffeuer! Und der Boden. Wir hatten schon verdammte Probleme über diesen hinweg zu treten, ohne auf eine Leiche zu treten und dazu die Schreie der Verwundeten in den Ohren! Von überall her, von links und rechts….

….ich ordne also an, das Leiden doch zu verkürzen und zieh schon die verdammte Klinge, da drängt sich dieser Jüngling vor, wo die Heiler schon nichts mehr machen können. Versteht ihr, selbst die Heiler haben schon aufgegeben, da drängt sich dieser Vitama Jüngling vor und beugt sich über die am schwersten Verletzten, gebietet ner ganzen Kompanie schwer Gepanzerter inne zu halten und beginnt einfach zu beten, holt nen verdammten einfachen Kelch raus und hält diesen vor…

…das nächste was wir schon sehen ist das ein helles Licht….

..auf einmal sind wir alle von einem grünen Licht geblendet und es scheint, als fährt es in den Jüngling selbst, der die dem Tode geweihten nicht aufgeben wollte, schießt in ihn und als ich wieder sehen kann, scheint es als würde eine weitere Frau ihn begleiten, seinen verdammten Krug haltend und da quilt immer wieder, wie so grünes Wasser heraus, benetzt den zuvor noch verbrannten Boden und auf einmal schießen Blumen hervor, das Gras scheint wieder voll im Saft zu stehen….

….ich habe es mit eigenen Augen gesehen, solche Verletzungen überlebt man nicht, wie wir die Leute in dem Dorf wieder fanden, hätt ich sie mit meiner eigenen Klinge zugefügt, da wäre keiner lebend heraus gekommen, aber dieser Kelch, von der grünen Frau gehalten, nicht mehr als ein Schatten, ich schwöre es euch beim König, benetzt die Lippen der Sterbenden und auf einmal, ne, kommen die wieder zu Kräften!


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Über den Verbleib des Kelches ist nichts weiter bekannt und ich bat, dass man weitere Abschriften sucht, die womöglich helfen könnten, dieses Erscheinen von Valuni einzuordnen. Sei Dir an dieser Stelle noch einmal meines Dankes gewiss, mit dem ich deine Abschriften der Bibliothek hinzufügen werde, auf das uns die Viere erleuchten und uns ein klareres Bild ermöglichen.

Mit Erschüttern musste ich lesen, das der Tempel gefallen ist, doch auch wenn Stein vor der Raserei des Einen nicht immer Einhalt gebieten mag, so halte stets in Erinnerung, das wir den besten Schutz in uns tragen. Die Situation um Siebenwind scheint ähnlich verfahren, wie die Lage um Draconis, auch hier gelingt es uns nur schwerlich uns aus der Umklammerung Cortans zu befreien, die uns wie eine Schlange mit Schwertern, Klingen und vergifteten Worten in den Würgegriff nimmt. Man meint, die Hand des Einen zu spüren, die sich nach dieser Bastion des Glaubens ausstreckt. Sei Dir aber sicher Bruder, dass die Kirche nicht weichen wird. Der Relator, seine heilige Eminenz Sanno Fedea, hält schützend die Schwingen der Kirche über Reich und Königin, auf das der König bald wieder gefunden werden mag. Wie mir aus Quellen zugetragen wurde, lässt die Königin sowohl im Norden, als auch im Süden nach ihm suchen, auf das allen Spuren, jeder Sichtung oder auch nur einem einzelnen Gerücht nachgegangen wird. Es wird kein Zweifeln, kein Zurückweichen von der viere gewollten Ordnung geben, wo doch der König selbst von der Götter Gnaden erwählt wurde. In dieser Auseinandersetzung, die Chaos und Unordnung bringt, Uneinigkeit unter Jene, die zusammen stehen sollten, kann nur der Eine ein Interesse haben und so bin ich davon überzeugt, dass wir hier seine Saat aufgehen sehen, die er sorgsam in die Münder und Ohren der Leichtgläubigen gepflanzt hat. Wie soll sich die Kirche hier neutral zeigen?

Schon bald wird die Front wieder geeint sein, werden wir geschlossen gegen Jene vorgehen, die sich unter dem Banner Cortans sammeln. Doch unter all dem Unbill und der Raserei soll auch Hoffnung liegen, denn nur, wen der Irrsin Tares an den Rand des Wahnsinns getrieben hat, wer seine Seele als dürres Land erlebt hat, lechzend nach dem Frieden, den die Viere uns versprechen, der wird glaubwürdig bekennen, die Treue der Viere ist besser als weltliches Streben.



Der Segen der Herrin, möge das Licht der Viere uns begleiten, uns in dunkelsten Stunden den Weg weisen,

Ardos Treulob

Seine Eminenz, Abt des Ordo Vitamaes zu Draconis


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