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 Betreff des Beitrags: [IG-Buch] Abhandlung über die Liebe
BeitragVerfasst: 28.11.15, 02:57 
Edelbürger
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Diese Schrift wird in der Bibliothek Falkensee und Brandenstein zu finden sein.


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Die Liebe
Eine Abhandlung von Tendarion Silberglanz


Die Liebe ist das Geschenk der göttlichen Mutter Vitama an die Sterblichen. Es gibt jedoch nicht die "eine" Liebe, sondern viele verschiedene Ausdrücke dieses mächtigen Begriffs. Emotionen sind für gewöhnlich schwer zu definieren, da jeder diese anders erlebt und erklären würde. Mit dieser Abhandlung strebe ich den Versuch an, der Liebe, und allen Emotionen und Handlungen, die mit dieser einhergehen, eine rationale Definition zu geben, um seine eigenen Gefühle besser ergründen und verstehen zu können.

Die Arten der Liebe


Als innigste Liebe wird die Liebe von einer Mutter zu ihrem Kind gesehen. Unumstößlich und rein ist sie, denn es gibt keine bedingungslosere Form der Liebe, als die Hingabe zur Frucht des eigenen Fleisches. Vitamas erste großes Wunder, die Geburt ihres Sohnes, war der Grundstein dieser reinen Liebe und zeugt davon, dass egal wie sich das Kind entwickelt, dass die Liebe einer Mutter nicht vergehen kann. Diese Liebe machte Vitama allen sterblichen Müttern ebenso zum Geschenk.

Die Liebe zwischen zwei Sterblichen, die nicht durch das Fleisch und Blut aneinander gebunden ist, ist wankelmütiger und vielschichtiger, als die Liebe zwischen Mutter und Kind. Es gibt für diese Art der Liebe kaum eine Begründung und sie scheint sehr willkürlich zwischen den beiden Liebenden zu keinem erkennbaren Zeitpunkt zu entstehen. Diese Liebe nimmt keine Rücksicht auf Stand und sogar zwischen verschiedenen Völkern ist es möglich, dass zwei Herzen zueinander finden, die sich ihrer Liebe gegenseitig versichern. Mit dieser Art der Liebe geht auch meist Leidenschaft einher. Doch ist per dieser Definition ebenso die Freundschaft inkludiert. Wahre Freundschaft ist eine Form von Liebe, die in den meisten Fällen mit keinerlei körperlichen Leidenschaft einhergeht. Dies kann in Form von Kameradschaft unter Soldaten, oder aber zweier gleichgesinnter, die die gleichen Interessen vertreten, auftreten.

Auch sollte man eine dritte Form der Liebe der Vollständigkeit halber erwähnen: Die Liebe gegenüber Tieren und unbelebten Dingen, oder auch Tätigkeiten. Diese Liebe wird zumeist als Freude bezeichnet, doch ist es durchaus möglich, diese Freude und die innige Hingabe, die man zu einem Tier, einer Sache oder einer Tätigkeit empfindet, als Liebe zu betiteln. Dies findet sich in Phrasen der Gemeinsprache oftmals wieder. ("Ich liebe es zu kochen"). Diese Form von Liebe ist die einzige der Arten die man als "freiwillige Liebe" bezeichnen könnte. Die Liebe zu dem eigenen Kind und einer anderen Person hingegen ist ein Geschenk Vitamas, das man selbst nicht beeinflussen kann.

Die Liebe zum Leben, meist auch Lebensfreude genannt, lässt sich nicht genau als Liebe, wie sie oben beschrieben ist, definieren. Es ist mehr eine innere Zufriedenheit, die sich aus vielen Faktoren ergibt. Meist sind eher bescheidene Leute von dieser Lebensfreude erfüllt, da sie oftmals erreicht haben, was sie im Leben suchen und sich mit dem zufrieden geben. Dies ist die höchste und erstrebenswerteste Form des Lebens. Jenen Geschöpfen der Viere ist es meist vergönnt die tatsächliche Liebe als das Reine und Wahre zu erkennen und zu fühlen, was sie in ihrem Ursprung auch ist.

Schmerz


Diese unbeeinflussbare Form von Liebe ist oftmals auch mit Schmerz und vor allem mit Leidenschaft verbunden. Schmerz, da diese Liebe nicht immer auf Gegenseitigkeit beruht. Schmerz, da das Leid des geliebten anderen einen ebenso erfüllt, als wäre man dem Leid selbst unterlegen. Liebe ist ein unbewusstes Gefühl, dass jedoch eine Person vollständig wandeln kann. Sie ist generell ein gutes und reines Gefühl, das, wenn sie erwidert wird, einer Person Kraft und Zuversicht gewährt. Diese Erwiderung muss nicht in dem selben Maß erfolgen, wie sie gegeben wird, doch reicht oftmals das wohlwollende Anerkennen und Annehmen der Liebe, um die Liebe nicht als Bürde, sondern als Geschenk anzunehmen.

Das Mitleid, das einzig und allein mit Liebe einhergehen kann, ist jedoch eine sehr starke Emotion, die dazu führen kann, dass die Liebe nur noch als Pein wahrgenommen wird. Das Ertragen dieses Schmerzes ist nicht für einen jeden erträglich. Oftmals mag Mitleid auch der Grund dafür sein, dass man sich einer Person gegenüber verpflichtet fühlt und die Liebe nur noch dahingehend ausgelebt werden kann, dass eine Seite der liebenden Personen sich vollends zurücknimmt und keinerlei Ansprüche mehr auf Individualität stellt. Da Liebe durchaus bedingungslos sein sollte, scheint dies zunächst die Perfektion des Begriffs Liebe darzustellen, doch ist nicht zu vergessen, dass die Geschöpfe der Viere nicht dazu gemacht wurden ein anderes sterbliches Wesen zu vergöttern, in dem man es zum alleinigen Zentrum des Lebens und des Seins auserkoren hat. Diese Hörigkeit wird zu einer Abhängigkeit auf beider Seiten. Der, dem jedes Leid durch dem Hörigen genommen wird, und derjenige, der sich in der Pflicht sieht sich um die andere Person zu kümmern, da sie sonst droht zu zerbrechen.

Eifersucht


Doch ist es auch möglich, dass diese Liebe in Eifersucht umschlägt. Eifersucht kann sich in Worten manifestieren, doch gibt es auch viele Fälle von Gewalt, die mit Eifersucht in Verbindung gebracht werden. Eifersucht ist ebenso als Reaktion, meist bei Kindern, oder unsicheren, meist untergebenen, Personen, zu beobachten, um sich der Aufmerksamkeit der Bezugsperson zu vergewissern. Unmut und Unzufriedenheit wird deutlich gemacht, um die Aufmerksamkeit einer geliebten Person, die sich mit jemanden oder etwas anderem beschäftigt, als man selbst, wieder auf sich zu lenken.Wird die Aufmerksamkeit von der Gegenseite auch dann nicht erwidert, kann es durchaus sein, dass man sich schwach fühlt und die Meinung entwickelt, dass man selbst nicht liebenswert wäre. Bei Kindern ist dies eine vollkommene natürliche Phase, da sie auf die Anwesenheit einer Bezugsperson, meist die Eltern, vollständig angewiesen sind. Die noch recht rudimentären Bedürfnisse, nach körperlicher Sättigung und einer wärmenden Umarmung sind in diesem Status des Lebens nur durch andere zu erfüllen.

Diese gesunde Form der Eifersucht, die das Überleben des Kindes sichert, sollte in keinster Form als negativ erachtet werden, doch sei auch hier Vorsicht geboten, dem Kind nur die Aufmerksamkeit zu schenken, die es tatsächlich benötigt, da sonst jene Eifersucht vom Kind instrumentalisiert werden könnte. Liebe würde zum Werkzeug gemacht. In diesem Fall lernt das Kind, dass es mit negativen Gefühlen mehr erreicht, als mit der bedingungslosen Akzeptanz, dass es tatsächlich geliebt wird. In diesem Fall überschattet Eifersucht die Liebe und wird als Basisemotion jeder Beziehung zwischen zwei Individuen gesehen. Es ist nicht klar, ob es sich bei solch negativen Gefühlen tatsächlich um Liebe handelt, oder ob dies nur ein Wunsch nach Liebe ist, der mit der falschen Person und deshalb auch nicht mit rein positiven Dingen verbunden werden kann, ausgelebt wird, oder ob es sich nur um bloße Leidenschaft oder der Angst vor dem Alleinsein handelt.

Leidenschaft


Diese Leidenschaft ist bei allen Völkern und Tieren in unterschiedlichen Ausprägungen vorhanden und ist in vielen Fällen eng mit der Liebe verbunden, weshalb der Aspekt der Leidenschaft hier auch angeführt werden sollte. Leidenschaft ist im Gegensatz zur Liebe kein tatsächliches Gefühl, sondern das Verlangen seinen Körper einem anderen hinzugeben. Sie ist eine der bekanntesten Formen um die innige Liebe zu eine anderen zum Ausdruck zu bringen. Leidenschaft kann aber auch gegenüber Tätigkeiten entwickelt werden. Diese Leidenschaft hat wenig damit zu tun, dass man sich einer Sache körperlich hingeben will, als dass man viel mehr mit vollem Einsatz dieser Tätigkeit vermachen will. Leidenschaft kann, so sie nicht erwidert wird, oder nicht zum gewünschten Ergebnis führt, im Bezug auf eine Tätigkeit, allerdings ebenso in Frustration umschlagen.

Ebenso wird sie in allen Völkern anders gewichtet. Doch ist die Leidenschaft der Grundstein für die Schaffung neuen Lebens für die Sterblichen. Da diese Leidenschaft in einigen Völkern auch ohne Liebe einergehen kann, ist es den Betroffenen manchesmal nicht möglich von wahrer Liebe und lediglicher Leidenschaft zu unterscheiden. Das Volk der Fey, als Beispiel, hat durchaus die Möglichkeit dies zu unterscheiden, da Leidenschaft stets eine rationale Entscheidung ist, die nicht leichtfertig einem anderen entgegengebracht wird. So ist auch die Liebe zwischen zwei Fey nicht zwangsweise mit körperlicher Leidenschaft erfüllt, obwohl diese auch in ihrer Kultur einen festen Platz hat.

Mit dieser "falschgedeuteten Liebe", die sich in Form reiner Leidenschaft zeigt, ist es dennoch möglich ein Kind zu zeugen. So die zunächst gewollte treue Zweisamkeit zwischen den beiden, die in Leidenschaft ein Kind zeugten, verschwindet, ist es durchaus möglich, dass es zu dem traurigen Umstand kommt, dass die Mutter das Kind nicht annehmen möchte. Vitama hat aber auch in jene Mutter die reine Liebe einer Mutter gegeben und sie wird das Weggeben des Kindes auch dann als Verlust sehen, wenn sie es nicht aufziehen will oder kann. Sollte das von dieser Mutter ungewollte Kind bei ihr verbleiben, ist es sogar möglich, dass dieser Unwille, gepaart mit der Urliebe, die in ihrem Herzen herrscht, dafür sorgt, dass sie sich nicht ausreichend um ihr Kind kümmert, oder es sogar misshandelt. Auch dies ist eher den kurzlebigen Völkern vorbehalten und in den Reihen der Fey ein bislang unbekanntes Phänomen.

Der Bund der Liebe


Der Bund zweier Liebenden im Allgemeinen


Es gibt viele Rituale die es Liebenden ermöglichen ihre Liebe sich selbst und anderen zu zeigen. Diese Gebräuche können in Form eines Schwurs im kleinen Kreis oder einem großem Fest zu Ehren der beiden Liebenden umgesetzt werden. Die Ausmaße dieses Bundes sind den Liebenden selbst überlassen und demnach gibt es keinen festen Ritus, wie der Schwur zweier Sterblicher besiegelt werden kann. Diese Rituale können je nach Volk, Glauben und Kultur sehr unterschiedlich gewertet werden. In ihren Völkern und Kulturkreisen kann dieser Schwur alleine ausreichen um einen legitimen Bund, mit all seinen Verpflichtungen, einzugehen. Anders so beim Bund im Antlitz der göttlichen Mutter Vitama.

Vitamabund im Allgemeinen


Der Vitamabund, bekannt als Rosenbund und Smaragdbund, ist ein Bund, der von einem Geweihten (Smaragdbund) oder Novizen (Rosenbund) der lieblichen Herrin Vitama durchgeführt wird. Dieser Bund wird im Antlitz Vitamas gefeiert und Ihr Segen für die beiden Liebenden ist die Legitimation des Bundes vor den heiligen Vieren und dem Reich Galadon, samt seiner Exterritorialgebiete.

Der Rosenbund


Der Rosenbund ist ein recht junges Ritual, das die göttliche Mutter dem Volk durch eine ihrer Geweihten in einer Vision, im 19. Götterlauf nach Rex Hilgorad, zugebracht hat. Dieses Ritual wird von jenen eingegangen die einen Smaragdbund für sich ausschließen, oder sich zusammen mit ihrem Partner dafür entschieden haben, neben ihrem im Bund gebundenen Partner weitere Partner in ihrem Leben zu haben. Dieser Bund ist von den strengen Regularien eines Smaragdbundes befreit und wird demnach in folgenden Konstellationen meist gewählt:

Liebende

- die sich (noch) nicht an ihren Partner im Antlitz Vitamas bis an ihr Lebensende binden möchten, jedoch eine gewisse nach außen stehende Legitimation ihrer Liebe wünschen.

- vom selben Geschlecht, deren Kinderwunsch im Smaragdbund nicht mehr erfüllt werden kann, da sie keinen andersgeschlechtlichen Partner im Smaragdbund erwählen dürfen.

- die ihre Verlobung im Segen der Herrin Vitama wissen wollen, ehe sie sich später für den Smaragdbund entscheiden.

- die sich im gegenseitigen Einverständnis andere Partner neben ihrem Bundpartner halten möchten.

Diese Liste ist gewiss nicht vollständig, soll jedoch dem Leser einige Gedankenanstöße geben um das Konzept des Rosenbundes, und wie es vom Volk angenommen wird, besser verstehen zu können.

Leben im Rosenbund

Der Rosenbund kann jederzeit durch einen Diener der Vitama wieder aufgelöst werden. Des Weiteren ist es den Liebenden möglich weitere Partner, mit Absprache ihres Rosenbundpartners, zu haben. Sollte die Herrin diese Partnerschaften, die außerhalb des Bundes gehalten werden, mit einem Kind segnen, so hat man sich um das Kind genauso sehr zu kümmern, als wäre es im Bund gezeugt worden. Ist im Rosenbund selbst ein Kind, oder zwischen den beiden Liebenden vor dem Rosenbund, entstanden sind die Bundpartner aneinander, ohne eine Möglichkeit der Trennung, bis zu dem vierzehnten verlebten Götterlaufs des Kindes/der Kinder gebunden. Doch auch in dem Rosenbund ist eine nicht abgesprochene Hintergehung des Bundpartners, in Form von Untreue, ein Affront gegen die göttliche Mutter Vitama.


Smaragdbund


Der Smaragdbund ist im Antlitz der Viere das höchste Bindungsritual zweier Liebenden. Dieser Bund ist ewig, untrennbar und will daher gut überlegt sein.


Leben im Smaragdbund

Treue ist im Smaragdbund unabdingbar. Dabei spielt es keine Rolle ob sich die Partner darüber einig sind, dass sie andere Partner außerhalb des Bundes halten dürfen, denn die Liebe, die im Smaragdbund untrennbar miteinander verbunden wurde, ist als Geschenk und als Opfer an die Herrin Vitama selbst zu verstehen. Sollte sich das Paar nicht mehr verbunden fühlen und ein Leben losgelöst voneinander führen wollen, ist ihnen jeder weitere Bund, sei es der Rosenbund oder der Smaragdbund, auf immer untersagt. Auch wird eine weitere Partnerschaft nach so einer Trennung als Untreue im Antlitz Vitamas erachtet.

Fazit


Der Rosenbund ist somit die Möglichkeit die Liebe zweier, ohne die endgültige Bindung des Smaragdbundes, durch einen Diener des göttlichen Mutter Vitama segnen zu lassen. Demnach sei geraten, dass zwei Liebende, um sich näher zu kommen und sich ihrer tiefen Liebe sicher gehen zu können, zunächst den Rosenbund schließen, ehe sie sich für den Smaragdbund entscheiden. Der Bund sollte generell nicht als die einzige Anerkennung wahrer Liebe angesehen werden.

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Zusammenfassend kann man sagen, dass wahre und reine Liebe eine bedingungslose Hingabe an alle Schöpfungen der Viere ist. Jedes Gefühl, das als Liebe bezeichnet wird und mit Bedingungen verknüpft ist, oder von negativen Gefühlen überschattet wird, ist das Resultat von schlechten Erfahrungen, wie Misshandlung, einer ungeliebten Erziehung oder dem Zweifel an die Güte der göttlichen Mutter Vitama. Liebe ist die Urkraft die uns dazu antreibt uns für andere stark zu machen und diese, und uns selbst, vor Widersachern beschützen zu wollen.


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 Betreff des Beitrags: Re: [IG-Buch] Abhandlung über die Liebe
BeitragVerfasst: 22.01.17, 16:13 
Altratler
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Kapitel II

Zitat:
Über die Liebe

Vorwort

Über kein anderes Thema wurden so viele Abhandlungen, Gedichte, Lieder oder auch davon inspirierte Werke wie Geschichten, Bilder, Skulpturen oder auch Märchen verfasst. Allein dies verdeutlicht bereits wie treibend diese Kraft ist und wie sehnsuchtsvoll der Wunsch sie zu verstehen und dieses Verständnis, aber auch die Kraft selbst, mit anderen zu teilen. Gleichwohl ist die Liebe als solche etwas göttliches – im Gegensatz zu uns, die wir Göttliches empfangen haben und dieses auch mit anderen teilen können, aber dennoch selbst nicht göttlich sind, sondern allenfalls als Medium für Göttliches fungieren – so dass wir wie bei allem Göttlichen vor dem Dilemma stehen, dass Liebe per se unteilbar und vollkommen ist, wir sie aber mit unseren unvollkommenen Sinnen wahr nehmen, die subjektiv sind und subjektiv sein dürfen. Somit sind auch die hier geschilderten Beobachtungen und Schlussfolgerungen subjektiver Natur und erheben dadurch auch keinen Anspruch auf Vollständig- oder Richtigkeit, insbesondere nicht im Vergleich zu Werken zu demselben Thema oder generell subjektiv empfundenen Erfahrungen anderer mit dem Thema.
Denn wenn Liebe göttlich ist, so ist sie allumfassend und unteilbar, aber eben hierdurch auch nicht skalierbar in mehr oder weniger. Dennoch nehmen wir in unserem täglichen Leben eben diese Skalierung vor, sie hilft uns zu verstehen was jenseits unseres Verstandes liegt, das Unbegreifliche greifbar zu machen und so liegt der erste Fehler dieses Traktates darin, das Untrennbare auf zu spalten in einen weltlichen, subjektiven und einen göttlichen, objektiven Anteil, in Kauf nehmend, dass der erste Part nur Teilaspekte erfassen kann und der zweite geprägt durch subjektive Erfahrungen und subjektives Empfinden die Reinheit des Göttlichen nur umschreiben, aber nicht in seiner Gänze greifen kann. Erst zusammen genommen mögen beide Teile der Wahrheit einen Schritt näher kommen, für sich allein genommen dem Thema selbst aber nicht gerecht werden können.
Dieser Umstand wird im Part der göttlichen Liebe näher beleuchtet.

Weltliche Liebe

Wenn wir von Liebe sprechen, dann zumeist von weltlicher Liebe zwischen Sterblichen. Sie ist was wir am einfachsten wahr nehmen, empfinden und auch teilen können, so dass diese für gewöhnlich unser Denken von und Handeln im Sinne der Liebe bestimmen und prägen. Zur besseren Unterscheidung oder genauer gesagt zur Einordnung in Schubladen wird hier skaliert und unterschieden, so dass aus einer doch eher abstrakten Liebe eine greifbare und vergleichbare Liebe werden kann. Abstufungen gibt es dort viele, von idealisierten Lieben wie der Mutterliebe oder der geistigen Liebe zwischen zwei Sterblichen hin zu Begriffen wie der körperlichen Liebe als Bezeichnung für den Austausch von Initimitäten und Zärtlichkeiten zwischen Sterblichen oder auch der Geschwisterliebe als Begriff für die Rivalität zwischen Brüdern und Schwestern, die letztendlich aber immerzu in einer Form von Versöhnung gipfeln. All dies nehmen wir als Liebe wahr, deshalb benennt unsere Sprache es auch als solche und allein diese kleine Aufzählung zeigt deutlich, dass die Formen die die von uns wahr genommene, weltliche Liebe annimmt ungemein vielfältig ist, sich teilweise ergänzen kann, sich aber auch gegenseitig ausschließen kann durch die Rahmenbedingungen die wir ab stecken um sie kategorisieren zu können. Und doch sind die genannten Formen nur eine kleine Auswahl von offensichtlichen Formen. Interessant wird es, wenn die weniger offensichtlichen Formen mit hinzu gezogen werden.
Das Sprichwort sagt, dass die Liebe alles ist, dass die Liebe mehr ist und mehr vermag und so ergibt sich wenn der Begriff der Liebe selbst erweitert wird von einem Verständnis der höchst möglichen Zuneigung zu Sterblichen hin zu allen Formen der Zuneigung. Kaum jemand würde es als Liebe bezeichnen, wenn ein Gelehrter nicht zum eigenen Nutzen, sondern zum Nutzen aller seine Gedanken und Erfindungen mit uns allen teilt, aber ist es nicht genau dies, ein Akt der Liebe an uns allen, der uns bereichert und erfüllt? Der Soldat, der aus Treue oder Ehrgefühl heraus seinen Dienst verrichtet um unsere Leben ein Stück sicherer und behüteter zu gestalten, ist er wirklich so weit entfernt von der Mutter, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens ihre Kinder mit Klauen und Zähnen beschützt? Kann das Bildnis, das eine Freundschaft keine Liebe sei, aber zur Liebe werden kann Bestand haben unter dem Gesichtspunkt, dass beides nur unter denselben Voraussetzungen gedeihen kann? Ist so nicht letztendlich jedes Lächeln, jedes Lachen, jede in Freude vergossene Träne zu denen wir andere bringen ein Akt der Liebe an ihnen? Lieben wir nicht immer genau dann wenn wir selbstlos sind, wenn uns das eigene Wohl nicht wichtiger sei als das unseres gegenübers?
Eigenliebe. Es heißt sie sei insbesondere der Menschen ureigenes Naturell und zumindest die Autorin kann hieran nichts falsches erkennen, da es nach ihrer Auffassung nicht möglich ist zu viel zu lieben, wohl aber zu wenig. Eigenliebe beginnt somit erst dann zu etwas Falschem oder Verzerrten zu werden, wenn das Maß der Eigenliebe das Maß der Liebe die man allen anderen entgegen zu bringen imstande ist um ein ungesundes Maß übersteigt oder unterschreitet. Denn so führet ersteres zu Arroganz und Geringschätzung anderer und zweiteres zur Verachtung der eigenen Person und somit zu Zuständen, die mit der Liebe als solche nicht in Einklang zu bringen sind. Solange die Liebe zu sich selbst und zu anderen sich aber auf etwa demselben Niveau befinden kann es weder zu viel noch zu wenig davon geben, aber es kann auch immer noch mehr davon werden. Den Weg dorthin können wir in uns selbst finden, in anderen, aber auch in den Vieren als solche, aber auch in scheinbar profanen Dingen, die als conditio sine qua non fungieren.
Dies kann Vertrauen sein, Respekt und damit der respektvolle Umgang oder auch von uns als geringere Formen der Zuneigung gewertete Formen, die aber in letzter Instanz dann doch wiederum Liebe als solche sind. Ohne dies, ohne Vertrauen oder auch Respekt in welcher Form auch immer, sei es höfliche Akzeptanz, sei es aufrichtig empfundene Sorge, sei es Bewunderung, kann keine Liebe gedeihen und somit sind jedes Wort und jede Tat die dies missen lassen kein Akt der Liebe. Und wenn Liebe alles ist, dann ist ohne Liebe alles nichts.

Göttliche Liebe

An dieser Stelle muss abermals folgendes unterstrichen werden: Die Autorin selbst mag göttliches wahr nehmen und empfangen können, sogar göttliches das sie empfangen hat mit anderen teilen, ist selbst aber nicht göttlicher als der geneigte Leser selbst. Somit ist dieser als objektiv gedachte Teil dennoch hochgradig subjektiv und somit durch eigene Erfahrungen und Denkweisen reduziert auf ein Maß in dem die Autorin zwar versuchen kann das Göttliche in vergängliche Worte zu kleiden, dieser Versuch allein aber niemals so umfassend sein kann, als dass dieser den Anspruch erheben würden, diese Göttlichkeit in seiner Gänze ein zu fangen. Es ist eine Momentaufnahme, eine Zusammenfassung des Verständnisses soweit zum gegenwärtigen Zeitpunkt möglich, geprägt durch eigene Erfahrungen, Sehnsüchte und Hoffnungen. Mehren sich diese, so mehrt sich auch das Verständnis der einen, göttlichen Liebe als solche. Mit jeder neuen Facette, mit jedem neuen Gedanken, mit jedem neuen Gefühl die in Liebe erfolgen oder in ihr ihren Ursprung haben wachsen wir an uns selbst, an anderen, an den Vieren darselbst. Als Sterbliche die wir sind ist dies ein fortschreitender Prozess. Wir können das Göttliche nicht in seiner Gänze verstehen. Wir können das Göttliche nicht in seiner Gänze einfangen. Dies zu vermögen liegt außerhalb unserer Möglichkeiten. Aber wir können unsere Idee von der Göttlichkeit verfeinern und vervollständigen und eben dies zu tun, die Göttlichkeit, die wir erfassen können auch zu erfassen und sie dann mit unseren nächsten zu teilen ist der höchste Akt der spirituellen Liebe, die wir einander ohne Eingreifen der Viere darselbst dar bringen können. So sei als Momentaufnahme folgendes fest gehalten:
Liebe ist etwas, das wir Sterblichen primär der Göttin Vitama zuordnen, aber hier tun wir ihren Geschwistern Unrecht, denn sind wir nicht alle in letzter Instanz ihre geliebten Kinder? Beschenkten sie uns nicht alle gleichermaßen mit ihren Gaben und überreichten sie uns diese nicht aus einem Gefühl tiefer und aufrichtig empfundener Liebe? Somit kann ohne Untertreibung gesagt werden, dass die Liebe als solche es ist, die alle Viere miteinander verbindet und ihr gesamtes Wirken durchzieht wie ein roter Faden vom Anbeginn an hin bis zum Ende. Mögen die Viere selbst und ihre Gaben auch verschieden sein, was sie eint ist dieser selbstlose, vertrauensvolle Akt der Liebe den sie füreinander, aber auch für die Schöpfung und damit in letzter Instanz auch uns allen entgegen bringen und ist es nicht letztendlich auch genau dieser Akt des willentlichen Liebens, der sie von den Enhor, die sind ohne zu lieben und dem Einen, der nicht lieben, sondern nur hassen kann unterscheidet?
Hass. Surreal mag erscheinen, dass dem Geschlecht der Menschen der Hass als Gegenstück zur Liebe vertrauter zu sein scheint, dass beide zwar göttlicher Natur sind, aber das intuitive Verständnis des Hasses tiefer geht als das intuitive Verständnis der Liebe, dass ersterem trotz seiner göttlichen Natur etwas greifbares, glaubhaftes anhaftet, wohingegen die Liebe immerzu etwas abstraktes und unglaubliches anhaftet? Aber gleich wie gefährlich dies sein mag, so obliegt dem auch eine Chance, denn wenn der Eine alles ist was die Viere nicht sein können und nicht sein wollen und umgekehrt, so kann der Hass als Referenz her halten um die göttliche Liebe greifbarer zu machen. So kann fest gehalten werden, dass wenn Hass selbstzerstörerisch und pures Gift für die Seele sei, so muss die Liebe ihr Balsam sein und anstatt uns und unser selbst zu zerstören muss sie uns vervollkommnen indem sie uns den Vieren näher bringt. Der Hass hinterlässt nur verbrannte Erde und leere Hüllen, die einst Sterbliche waren, denn jeder Dienst der im Hass geschieht ist ein Dienst am Einen und damit eine Sünde an der vieregegebenen Seele als solche. Der Umkehrschluss wäre, dass jede Tat die in Liebe geschieht ein Dienst sei, den wir nicht nur an unserem nächsten, sondern auch an den Vieren darselbst verrichten und der somit unsere Seele gesunden lässt und die Sünden von uns wäscht.
Wenn nun aber jeder Akt der Liebe, ob an uns selbst, an unserem nächsten oder den Vieren darselbst uns also den Vieren näher bringt, ihren Willen und ihr Werk fördert und damit an Ihnen wie an uns allen selbst Gutes verrichtet, kann die letztendliche Botschaft nur wie folgt lauten:
Liebe. Egal wen. Egal wie. Nur liebe.

Diana Weidenbach


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