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 Betreff des Beitrags: Das Buch der Frauen
BeitragVerfasst: 15.08.17, 02:15 
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Das Buch der Frauen
Von: Diana Weidenbach


Ich bin die Mutter die Dich geboren, die Dich noch bevor Du geboren warst geliebt, die Dich an ihrer Brust stillt, Dich in den Schlaf wiegt, die Dich die Sprache gelehrt, Dir das Laufen beigebracht, die als Du krank warst an Deinem Bett gewacht, die Dich umsorgt und Dich gehegt, den Schmerz Dir nimmt, Dich gesund pflegt, die Amme, die Hebamme, das Kräuterweib, Labsal für Geist und Leib, die zu Dir stand wenn alle anderen sich ab gewandt, Dir ihr Herz, Trost und Hoffnung gab, die Deine Mutter ist und bleibt vom ersten bis zum letzten Tag.
Ich bin das Mädchen das mit Dir auf gewachsen, mit Flausen im Kopf und stets am flachsen, die große Schwester die Dich behütet, die Kleine die es Dir vergütet, die Spielgefährtin aus Kindertagen, die wie Du mit den gleichen Fragen heran trat an die weite Welt, die stets nur tut was ihr gefällt, die jung blieb, frech und frei, spitzbübisch fragt was ist schon dabei, nie ernst war und nie ernst sein wollte, die keinem je wirklich lang grollte, die gemahnt uns alle die wir sind: Wir alle waren einst auch ein Kind.
Ich bin die Freundin die Dir Hoffnung schenkt, nicht an sich allein nur denkt, der Du Deinen Kummer an vertraut, voll Frohgemut nach vorn nur schaut, mit der Du Deine Last gestemmt, bei der Du frei und ungehemmt nicht nur gelacht sondern auch Tränen vergossen, die nie allein über Deine Wangen flossen, meine Schulter war Dir ein Kissen, mein Ohr war Trost für Dein Gewissen, mein Mund sprach Worte der Zuversicht, was auch kam, ich war da für Dich.
Ich bin die Geliebte die Dein Herz eingenommen, die erste Liebe und alle die nach ihr kommen, die Dir so vertraut ist wie Du Dir selbst, die nie gewollt, dass Du Dich verstellst, Dich wie Du bist an nimmt, die eine der auch Du bestimmt, deren Herz für Dich nur schneller schlägt, weil es Dich in sich mit sich trägt, die den ersten Kuss mit Dir geteilt, die erste Nacht mit Dir verweilt, die Dich berührt wie keine vor ihr, die eins war nur mit Dir, deren Anblick die Zunge Dir im Mund gelähmt, deren Umarmung Dein raues Wesen sanft gezähmt.
Ich bin die Träumerin, die Muse die Deine Gedanken erfreut, vor dem Unbekannten sich nicht scheut, die Dich auch wenn Du wach warst träumen ließ, Dich spielerisch auf des Rätsels Lösung stieß, deren Wort allein schon oft genügt damit Dein Gedanke sich zum Ganzen fügt, die jung blieb, die weiß was alles in Dir steckt, Dein Potential in Dir erweckt, Dich bei der Hand nimmt, Dich anleitet, Dich mit sich führt und auf neue Wege geleitet, ich bin die Hoffnung und die Zuversicht, die eine die sagt geht nicht gibt es nicht, ich bin der Regenbogen, der Anbeginn, die Antwort auf die Frage nach dem Sinn.
Ich bin die Wegbegleiterin, die Fremde, die Reisende, die Sehnsuchtvolle, das Fremde Preisende, die Reiterin, die Kutscherin, die Botin, das Wegzeichen, die Fährfrau, die Wanderin, die erste unter gleichen, wenn Du reitest bin ich Dein Pferd, wenn Du erschöpft die bei der Du eingekehrt, heute hier und morgen dort hält es mich nie lang an einem Ort, gerade noch hier und jetzt schon fort, ich bin die neue Freundin während Du alte besuchst, die Passage die Du für den Weg Dir buchst, das Lager auf dem Du auf gewacht, die Erfahrung die Du auf Reisen gemacht, ich bin die Neugier auf fremde Sitten, fremde Kulturen, ich bin der Meilenstein, bin alle Deine Spuren, ich bin der Blick nach vorne, die Gewissheit, dass es weiter geht, ich bin der Aufbruch, der erste Schritt, ich bin der Weg.
Ich bin die Köchin des Mahls das Du verzehrt, die Gastwirtin bei der Du eingekehrt, die Bäuerin die die Saat gesät, die Stallmagd, die die Tiere pflegt, die Müllerin, die Melkerin, die Bäckerin, mein Antlitz kennt vielerlei Gestalt, von meiner Arbeit Früchte zehren alle, gleich ob arm, ob reich, ob jung, ob alt, die Unsichtbare, Unscheinbare, hingebungsvoll gewillt, die Ungezwungene, Unbesungene, die Deinen Hunger stillt.
Ich bin die Diebin mit den klebrigen Fingern, die Dreherin von krummen Dingern, die verschmitzte, gewitzte Einbrecherin, die zum Pferde stehlen, die Kupferstecherin, die dem Reichen der mit seinem Reichtum ringt verstohlen um seine Sorgen bringt, die Streunerin, Streicherin, Schatten in der Nacht, die Dich um Lohn, aber nicht um Brot gebracht, die Heimliche, die Ungesehene, die Zwielichtige, die wenn anderes versagt zuweilen Richtige.
Ich bin die Feindin die Du Dir auserkoren und die Dir doch nie als Feindin geboren, die Dich nie zum Feind hätt' haben sollen, die auch jene liebt die sie nicht lieben wollen, die Vergebung auch wenn man sie nicht sucht, die niemanden von sich weist, niemanden verflucht, die lächeln kann wenn man sie verhöhnt, die sich tagtäglich neu mit Dir aussöhnt, die Dir nicht zürnt, Dich nicht an klagt, nicht im Streit mit Dir auseinander geht, die bei Dir bleibt auch wenn Du sie verlässt, wenn alle sich ab gewandt an Deiner Seit' noch steht, die geduldig ist, die warten kann so lange bis man sie vermisst, die Dich nicht drängt, Dich nicht bevormundet und nicht verstößt, die einen Platz in ihrem Herzen kennt der von Anbeginn der Zeiten an nur Dir allein bestimmt, einen Platz den niemand Dir nehmen kann, der nur darauf wartet, dass man ihn ein nimmt.
Die Frauen in Deinem Leben, sie alle sind ein Teil von mir. Sie kommen und gehen, begleiten, geleiten und ich, ich schenke sie Dir. Facetten von mir, meine Hoffnung, mein Licht, in mir spiegeln sie sich, sind mir vertraut, mir angetraut, ich liebe sie, ich liebe Dich und Du, liebst Du auch mich?


*ab dieser Stelle sind die Seiten des Buches leer und diese werden nach und nach mit Unterschriften, Aussprüchen und kleinen Widmungen gefüllt*


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