Siebenwindhomepage   Siebenwindforen  
Aktuelle Zeit: 10.11.25, 11:02

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Die Saga von Takeo Tohan "Der Oger"
BeitragVerfasst: 26.01.08, 14:48 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 18.08.06, 21:46
Beiträge: 4
…Als ich gerade den Schlachtenpass durchquert und die Straße sich vor mir in zwei teilte, entschloss ich mich kurzer Hand den Weg zum schönen Lehen Lilienwall einzuschlagen.
Nicht weit entfernt stand eine Art Hütte aus Holz und Lehm, deren Dach notdürftig mit Stroh gedeckt war. Neben ihr riegelte ein umgefallener Baum die Straße ab. Ich fragte mich, was es damit auf sich hatte: Die Hütte wirkte nicht gerade wie der offizielle Grenzposten des Lehens Lilienwall und er schien auch nicht bewacht zu sein.
Ich ritt näher heran und sah, dass mehrere Köpfe am Grenzbaum hingen, alle waren wohl erst kürzlich Enthaupteten worden. Mir blieb keine Zeit Abscheu zu empfinden, denn von hinten hörte ich etwas und der Boden erzitterte unter den Schritten des Wesens. Ich drehte mich um und dann sah ich durch den Regenschleier die Umrisse des Monsters. Mein erster Gedanke war, dass ich einen Dämon vor mir hatte. Das Wesen war mehr als zweieinhalb Schritt groß, bleich wie Kreide und breit wie zwei Ochsen, wobei der Kopf trotz seiner gewaltigen Körpermaße viel zu groß geraten schien. Ich taumelte leicht zurück, einmal vor der erschreckenden Gestalt selbst und vor dem Gestank das es verbreitete. Die Gestalt kam etwas näher und ich erkannte was es war. Es war ein Menschenfresser, ein Ogar. Als er zu mir herüberschrie, klagen seine Worte allerdings einigermaßen menschlich.
„Hee da!“, brüllte er mit seiner gewaltigen Stimme. „Was du hier auf meiner Straße zu suchen?“
„Ich bin Takeo Tohan!“, erwiderte ich. „Und ich habe den Wunsch diese Straße zu benutzen. Also schieb den Baum von der Straße!“
Er lachte und es klang wie das Donnern von Geröllbrocken, die einen Berghang hinabstürzten. „Niemand kommt hier durch, wenn ich es nicht erlaube!“
Der Regen war heftiger geworden, der Tag verlor immer rascher an Licht. Ich war hungrig, nass und fror. „Gib die Straße frei!“, rief ich ungeduldig. „Ich werde nun passieren.“

Bild

Ohne eine Antwort schritt er auf mich zu. Er trug eine Waffe bei sich, hielt sie aber hinter seinem Rücken, so dass ich nicht richtig erkennen konnte, was es war. Ich hörte das Geräusch, noch ehe meine Augen die Bewegung seines Arms registrierten: Das knirschen von Holz das mit solchen Muskeln fester umschlossen wird. Mit der einen Hand riss ich den Kopf des Pferdes zur Seite, mit der anderen zog ich mein Schwert. Doch es war zu spät, die gewaltige Holzkeule traf mein Pferd seitlich und brachte es zu fallen. Scheppernd rollte ich mich auf dem Boden ab und kam gerade noch rechtzeitig auf die Beine um einen weiteren Schlag auszuweichen.
Er grinste mich an. Für ihn musste ich kaum größer wirken als ein Hobbit. Ich registrierte das Zucken seines Muskels, ließ mein mit zurück fallen und konnte wieder nur um Haaresbreite seiner Waffe ausweichen. Die Keule rammt sich tief in den Boden und die kleinen spritzen an ihr verkanteten sich dort. Das war meine Chance. Mein Schwert schnellte zwischen uns durch die Luft und traf in den Unterarm des Menschenfressers, kurz über dem Handgelenk. Normalerweise hätte es ihm die Hand abgetrennt, aber dieser Gegner hatte Knochen wie aus Stein. Ich spürte den Rückstoß bis in meine Schulter hinauf, und einen Moment lang fürchtete ich, mein Schwert könnte in seinem Arm stecken bleiben wie die Axt in einem Baum.
Der Ogar gab ein knarrendes, ächzendes Geräusch von sich, nicht unähnlich dem eines gefrierenden Felsbrockens, und wechselte seine Keule in die andere Hand. Blut quoll nun aus seiner Rechten, ein dunkles, schwärzlich rotes Blut, das nicht hervorschoss, wie man es eigentlich erwartet hätte. Als er erneut mit der Keule weit ausholte, kam es mir vor als würde die Zeit stehen bleiben, ich überlegte kurz, ob ich mich in Richtung Brandenstein zurückziehen sollte. Im selben Augenblick entdeckte ich eine ungeschützte Stelle, stieß mit dem Schwert vor und rammte es ihm in den Körper. Die Wunde, die mein Schwert hinterließ, war riesig, doch auch diesmal blutete der Ogar kaum. Wieder durchfuhr mich eine Welle des Entsetzens. Ich kämpfte gegen ein übernatürliches Wesen. Hatte ich überhaupt eine Chance ihn zu besiegen?
Beim nächsten Schwingen seiner Keule traf diese mein Schwert, was mir damit in hohen Bogen durch die Luft flog und in einiger Entfernung von mir zu Boden ging. Mit einem Schrei des Triumphs riss der Ogar einen Arm hoch und kam mit rudernden Armbewegungen auf mich zu, inzwischen kannte er meine Kniffe.
Ich rührte mich nicht. Im Gürtel steckte mein Dolch, doch ich wollte es nicht ziehen, sonst hätte er möglicherweise seine Keule geschwungen und mein Leben dort auf der Stelle ein Ende gesetzt. Ich wollte, dass dieses Ungeheuer nah genug an mir dran war, damit ich ihn effektiv nutzen konnte.
Er trat auf mich zu, packte mich bei den Schultern und hob mich hoch, als wäre ich ein Kind. Wer weiß, was er vorhatte – vielleicht, mir mit seinen riesigen Zähnen die Kehle aufreißen und mein Blut zu trinken. Ich starrte ihm in die Augen. Sie besaßen kaum mehr Ausdruck als die eines wilden Tieres. In ihnen spiegelte sich seine einfältige Boshaftigkeit, seine brutale und unbarmherzige Natur. Ich merkte das er sich schon als Sieger sah und als er einen Moment unachtsam war zog ich meinen Dolch und stoß ihn in seine Kehle. Sein Blick begann sich zu trüben. Er stieß ein tiefes Stöhnen aus und seine Umklammerung lockerte sich, als er anfing zu taumeln und schließlich zu Boden stürzte wie ein Baumriese unter der Axt des Holzfällers. Ich warf mich zur Seite, rollte mich zu meinem Schwert hinüber. Das Schwert in der Hand, rannte ich zurück, zu der Stelle, wo der Ogar gefallen war. Er atmete schwer und man hört das Blut in seiner Kehle gurgeln. Ich versuchte den riesigen Kopf anzuheben, um ihn abzutrennen, aber er wog zu schwer. Also rammte ich mein Schwert seitlich in die Kehle und durchschnitt diese vollständig. Dann verstummte das laute schwere Atmen des Ungeheuers….


Zuletzt geändert von Takeo Tohan: 27.01.08, 17:57, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 23 Gäste


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de