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 Betreff des Beitrags: Stück ohne Namen
BeitragVerfasst: 12.01.10, 23:50 
Festlandbewohner
Festlandbewohner
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Wohnort: Niederösterreich
Der gesamte Text ist in einem Buch mit schwarzem Umschlag und goldenen Verzierungen niedergeschrieben.

Akt 1


Wolfgang sitzt auf seinem Sessel hinter dem Tisch.


Sänger:
Vor vielen langen Jahren einst, da rief ein Vater laut
ein Mädchen sei gestohlen, die Tochter seiner Braut
Ruhm und Ehre soll es geben, dazu auch noch viel Geld
wer ihm das Mädchen wiederbringt, der ist ein wahrer Held
der Ruf der blieb nicht unerhört, bald kommen sie heran
verschiedener kaum vorzustellen, ein ungleiches Gespann
die Erste war gewissenhaft, und Ehrlichkeit gewohnt
die schöne Grafschaft Ersont, seit jeh' von ihr bewohnt
Ersonter betritt die Bühne.
der Andere hingegen, durchtrieben ganz bewusst
was keine Überraschung war, denn er kam aus Malt *hust*
Malthust betritt die Bühne.

Wolfgang:
In einer tiefen Nacht da war es, hat man mir sie entwendet
In eine Kist' aus Holz gesteckt und sie fortgesendet
Wolfgang rief sie, Vater hilf mir doch
aber sie war in der Kiste drin, und ich in Schlafgewandung noch
So flehe ich euch beide an, bringt mir Annie wieder
Mein Weibsbild macht kein Auge zu, lässt mich auch nicht ans Mieder

Ersont:
Kein Grund für Furcht und Zweifel, macht euch keine Sorgen
ich werd' sie heil euch wiederbringen, vielleicht gar schon morgen
Die Münzen könnt ihr gern behalten, ich mache mir nichts draus
Leut' die aus Not ihr Geld beziehen, sind mir ein wahrer Graus!

Malthust:
Denkt am Besten zweimal nach, bevor ihr schenkt Vertrauen
Misserfolg ist garantiert, mit solchen schwachen Frauen
zu zart für den Kampf, dazu fehlt ihr die Härte
ich bringe sie euch wieder – bei meinem Schwerte!

Beide wenden sich um und gehen langsam auf die andere Seite der Bühne.
Sie bleiben vor dem Bettler stehen.


Bettler:
Seit Tagen hunger' ich nun schon, ich brauche eine Wende
so bitte ich von ganzem Herz, um eine kleine Spende

Malthust:
Steh' auf und such dir Arbeit, du jämmerlicher Wicht
betrunken auf der Straße liegen, was andres kannst du nicht!
Er spuckt ihm in den Hut.

Ersont:
Komm und nimm die Münzen an, frieren sollst du nicht
am Besten gehst du in die Schenke, denn da brennt noch Licht
Sie legt ein paar Münzen hinein.

Akt 2


Sänger:
Unter stetigem Fall der weißen Flocken
machen sich die beiden auf die Socken
Die Spuren waren rasch gefunden, sie führten sie nach Süden
Die Reise war doch sehr beschwerlich, das sah man ihnen an - den Müden
so war auch bald der Felaschein, zum Weitersuchen viel zu klein

Malthust:
Komm schlagen wir das Lager auf, unterbrechen unsren Marsch
sonst wird bei dieser Morsankälte, abfrieren unser Arsch
zu dunkel ist es außerdem, lass uns im Trocknen bleiben
Weib wenn das Verlangen ruft, dann können wir es ..

Ersont:
Schweigen!
Lass die Worte ruhen, du grauenhafter Mann
wo ich bei dem Gedanken, kaum mein Essen beibehalten kann
Neben dir mach ich kein Auge zu, dessen bin ich mir gewiss
verlässt nur eine Hand dein Lager, spürst du mein Gebiss!

Die Beiden breiten die Schlafsäcke aus und legen sich hin.

Bettler:
Nun ist es Zeit zu zahlen, für deine beleidigenden Worte
so nehme ich dein Schwert an mich, es is' eins der teuren Sorte

Sänger:
Die Beiden schlafen selig, fein
doch bevor er weckt, der Sonnenschein
kommt ihm zuvor ein weißes Wesen
mit Hilfe eines Schlag vom Besen!
Geist 'schwebt' mit dem Besen auf die Beiden zu und weckt Malthust mit dem Besenschlag.

Geist:
Wer wagt zu stören heilig Schlaf, vom alten düstren Besengraf?
Und könnt ihr nicht mein Rätsel lösen, werdet ihr für immer dösen!

Ersont:
Was soll das werter Besengeist?
Wisst ihr nicht was Schlafen heißt?
Warum stört ihr uns um diese Zeit?
Sind für Rätsel nicht bereit!

Malthust:
Weib leg dich hin, bei aller Liebe
Ich richte das, mit einem Hiebe

Malthust wundert sich über den Verlust seines Schwertes.
Er hebt einen Holzknüppel vom Boden auf, stürmt zum Geist und schlägt rechts an ihm vorbei.
Er stolpert zur Seite.


Geist:
Das war wohl nichts du sturer Narr
Deine Logik ist bizarr
Ihr seid hier in meinem Wald
Löst das Rätsel und ich verschwinde bald

Ersont:
Dann haben wir anscheinend keine Wahl
Sonst enden wir auch noch so aschfahl

Geist:
Die erste Silbe gut zu nützen,
Mußt du sie recken bald, bald spitzen,
Mußt sorglich ja das Blasen scheuen,
Sie bald verschließen und bald leihen.

Damit die andern zwei dir frommen,
Genügt als Anweisung vollkommen,
Sie grad’ nur in den Mund zu stecken;
Sie werden sicher gut dir schmecken.

Das Ganze klüglich anzuwenden,
Mußt du recht rüstig sein von Händen,
Und, eh’ der andre es mag denken
Ihn mit der Gabe rasch beschenken.

Ersont:
Lass mich denken, lass mich sinnen
Auf dass wir diesen Kampf gewinnen

Malthust:
Rüstig sinds doch deine Hände
Und mit dem Ziel der raschen Wende
Enden wir dies Klagelied
so leg die Finger um mein...

Ersont:
Danke, ohne dass du es erst sagst
Du uns die Lösung schon preisgabst!
Indem ich dir deine Grenzen aufzeige
Heißt das gesuchte Wort OHRFEIGE!
Malthust bekommt die Ohrfeige ab.

Geist:
In all den Jahren hier allein
Niemand fiel die Lösung ein.
Ihr liegt richtig junge Dame
Ihr seid eine sehr aufmerksame!
So zieht weiter und viel Gelingen
Soll euch das Schicksal Glück mitbringen.

Akt 3


Sänger:
Nach knapper Flucht vor schlimmem Fluche
machten sich die beiden wieder auf die Suche
viel Gered' vom Mann in Blau
musst' erdulden die arme Frau
doch unterbrach sehr bald den Müll
ein markerschütterndes Gebrüll!

Ersont:
Hörst du das, was kann das sein?

Malthust:
Groß und haarig, Geruch vom Schwein?
Ist es aus Fleisch und Blut, spürt es meine Wut!

Ersont:
Bleib vorsichtig, sei auf der Hut
Was hat Gewalt bis her gebracht

Malthust:
Die Stärke zählt, wär doch gelacht
du machst Feuer, ich hol's Essen

Malthust geht mit dem Knüppel auf das Monster los.
Das Monster fegt ihn mit einem Schlag einfach zur Seite.


Ersont:
Der hat ordentlich gesessen.
Bist du verletzt?

Malthust:
Das Vieh hat meinen Mantel zerfetzt!
Doch siehe da, es scheint zu flüchten

Ersont:

Seltsam Wesen, aus Legenden und Gerüchten
Es scheint wirklich aufgewühlt

Malthust:
Ganz so hat es sich angefühlt
Was soll denn das, es brummt so laut?

Ersont:
Ob es sich nach einer Braut umschaut?
Vielleicht lässt es uns ja in Frieden ziehen?

Malthust:
Willst du etwa fliehen?
Du Ungetüm, ich mach dir Beine!
Ein erneuter Angriff mit den Knüppel, der mit einem Tritt in die Weichteile endet.

Ersont:
Ich hoffe Kinder wolltest du keine..
Aber Moment, was seh ich da!

Malthust:
Au..ahh..

Ersont:
Halt still du wilde Kreatur!
Jetzt seh ich was dir widerfuhr!
Ein Splitter tief in deinem Fuß
Kein Wunder, dass das weh tun muss!

Sie zieht ihm den Splitter aus dem Fuß.
Das Monster zeigt sich 'dankbar' und verlässt die Bühne.


Leb wohl, und tausend liebe Küsse!
Ich wette das gibt blaue..

Akt 4


Sänger:
Inzwischen schon ein wenig geschunden,
trotz allem die Gefahr überwunden
doch motiviert die Schritte, schnelle, flotte
erreichen sie bald die düstre Grotte
nur schwach von Fackelschein beleuchtet
werden die Lippen angefeuchtet
Die Neugier geht von Kopf bis Schuhe
vor ihnen, ist eine Truhe!
Ein Klopfen ist von ihr zu hören
Will die Totenstille stören

Ersont:
Was für ein dunkler, kalter Ort
Ich hoffe wir können bald fort.
Zusammen mit des Alten Tochter
Ganz allein niemals vermocht er
Sie zu finden in diesem Loch
Oh Viere so helft uns, wir brauchen euch doch!

Malthust:
Unglaublich wie es mich zur Kiste zieht
ob Annie wohl hübsch aussieht?

Ersont:
Achte auf Fallen, ich will es dir raten

Malthust:
Das Problem lösen wie immer Dukaten!

Er zieht eine Münze heraus und schnippst sie nach vorne.
Danach wechselt er die Kopfbedeckung und bewegt sich tanzend nach vorne und fragt sich, ob Annie in Ordnung ist.
Dann entfernt er den Kistendeckel mit einem Kick.
Wolfgang richtet sich auf.


Wolfgang:
Ich bin frei! Ich fasse es nicht
Bald seh ich wieder Tageslicht!
Kommt her ihr beiden, ich will euch danken
Niemand soll sich heut noch zanken!
Kommt zu mir ihr beiden, kommt heran
Auch die Dame, nicht nur der Mann!
Ersont kommt näher und schaut skeptisch.
Ihr habt es geschafft, die Suche vollendet
Wie leid es mir tut... Das Blatt hat sich gewendet!
Wolfgang zieht die Armbrust.
Alles gelogen, in die Falle getappt
Endlich habe ich die Ersonterin geschnappt
Ihr suchtet nach Annie, doch sie gibt es nicht
Ihr ahntet nichts von meiner Absicht
Alles gelogen, auch der Brustumfang
In Wahrheit bin ich es, der alte Wolfgang

Zu lange schon seid ihr mir ein Dorn im Auge
Alle glauben, dass unsere Armee nichts tauge
Doch das wird sich ändern, sobald Ersont fehlt
Die mutige Reckin, die vom Glück beseelt.
Sieh her wer dich tötet, zu wem ich gehöre!
Ich bin aus Malt*hust* du törichte Göre!

Wolfgang zieht den gleichen Mantel an, wie auch Malthust ihn trägt.

Malthust:
Was? Wie kommt es, dass ich das nichts weiß?!
Hinter's Licht geführt von einem Greis?

Wolfgang:
Die Antwort ist doch ganz einfach du Idiot
Man kann dir nichts sagen, du bist dumm wie Brot!
Hätte ich dich zu Beginn eingeweiht
Hätte sie es erfahren und mich nicht befreit.
Du kannst kein Geheimnis für dich behalten
Also habe ich auch dich noch im Dunkeln gehalten.
Aber mein Junge, brauchst dich nicht zu grämen,
Hast sie hergelockt, kein Grund sich zu schämen.
Hier findet sie keiner, so war's gewollt
Nun bringen wir es zu Ende – und du kriegst dein Gold!

Malthust:
Ein Mann, ein Wort!
Eine Frau, ein Mord!

Ersont:
Aha meine Lieben, so hab ihr's gedacht
Aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht!
Sie beginnt einen Tanz während sie Malthust mit einem Seil fesselt.
Ihr könnt nicht gewinnen, ehe ihr nicht begreift
Dass Stärke nicht mit Muskelkraft reift
Sie befördert Malthust mit einem Tritt hinter den Vorhang.
Während dem restlichen Lied fesselt sie auch Wolfgang.

Vielmehr ist es umgekehrt
Doch von euch sich niemand schert
Um die Bettler, um die Schwachen
Stattdessen wollt ihr sie auslachen.
Die Rätsel der Toten sind euch einerlei
Dies sind eurer Fehler schon drei.
Dazu Kreaturen, sind sie auch verletzt
Zuerst einmal mit der Keule nachhetzt
Anstatt zu studieren wie die Welt funktioniere
Werdet ihr selbst zum blutrünstigen Tiere.
Und siehe da, es sind der Fehler viere,
Die Zahl der Götter, dank denen ich nicht verliere!

Sänger tritt auf die Bühne und endet das Stück.

Sänger:
Und so findet das Stück, trotz überraschender Wende
zu Gunsten der Guten ein fröhliches Ende!


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