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 Betreff des Beitrags: Opus Astraeli - Erkenntnisse und Lehren eines Astraeldieners
BeitragVerfasst: 1.10.10, 18:52 
Edelbürger
Edelbürger
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Am Marktplatz in Falkensee, inzwischen auch in Brandenstein, ist eine Schrift zu finden:

Oratio Prima – Wider die Toleranz

Ich sehe, werte Brüder und Schwestern des Glaubens, dass Euer aller Gesichter und Augen auf mich gerichtet sind. Ich sehe, dass Ihr nicht bloß wegen der Gefahr für das Gemeinwesen sondern auch wegen der Gefahr für euch invidiuell, erregt seid. Ich kann Eure Beunruhigung verstehen, so finden wir uns doch zu einer Zeit größter Importanz an einem Ort dessen Bedeutung prophezeit wurde und finden doch dass wir von Dunkelheit umgeben sind. An diesem Ort, an dem wie an keinem anderen, das Licht der hochheiligen Vier scheinen sollte, finden wir uns umgeben von Ketzern und Ungläubigen während in der Finsternis der Ungenannte seine Pläne schmiedet und seine Anhänger wie Unkraut in den Fugen des Gemeinwesens wachsen.

So ist auch auf diesem Eiland ein Streit entbrannt darüber wie die heilige Kirche mit den Ungläubigen und Ketzern umgehen sollte, ein Streit der die Heiligkeit der Kirche selbst zu spalten scheint. Als untertäniger Diener Astraels sieht es dieser unwichtige Anwärter als seine Aufgabe, sein Privileg und seine Pflicht zu versuchen etwas Licht in diese Umstände zu bringen. So wisset sein zentrales Argument, Brüder und Schwestern des wahren Glaubens: Es gibt nur vier Götter, deren Instrument ist die heilige Kirche der Vier auf Tare und kein anderer Glaube darf neben dem unseren geduldet werden. Diesem Diener ist durchaus bewußt dass es sich hierbei um ein Argument handelt, welches von vielen Mitgliedern der Kirche als radikal bezeichnet wird und so wird er in dieser Rede versuchen die Notwendigkeit dieser Position zu begründen.

Wie der Herr Astrael lehrt, so beginne man die Dinge am Anfang und baue sein Argument nachfolgend auf. So wollen wir beginnen am Wurzel des Problemes, der Frage warum es nur vier Götter gibt und nicht mehr. Sollten wir uns die Hierarchie der Schöpfung als eine Pyramide vorstellen, wobei die Wesen mit dem höchsten Bewußtsein an der Spitze jener Pyramide stehen während jene Wesen und schließlich auch Objekte ohne Bewußtsein an deren Boden zu finden sind, so sehen wir dass die Götter natürlich an eben jener Spitze stehen. Nun möge man sich fragen, mit welcher Berechtigung dieser Diener die Elementarherren und andere Wesenheiten unter die Viere stellt und die Antwort dieses Dieners ist, dass das Bewußtsein jener Wesenheit geringer ist.

Wie der Hund zwar Bewußtsein hat, Schmerz fühlen und reagieren kann, aber nicht zur Sprache fähig ist im Vergleich zum Menschen, so stehen die Elementarherren zu den Vieren. Man muß nicht abstreiten dass diese Wesenheiten prinzipiell in der Lage sind zu reagieren und auch zu agieren, aber der wache Verstand muß sich auch fragen welche Faktoren diese Aktionen leiten. Und der wache Geist wird bemerken dass die Tugenden, welche die Vier auszeichnen, namentlich Verstand, Gnade, Liebe, Mitleid, Gerechtigkeit, Wahrheit, Ruhe, Mut und Besonnenheit diesen Wesen gänzlich fehlen. So zerstören sie Unterschiedslos ganze Landstriche mit Feuer und Flut, verwüsten Städte mit Erdbeben oder Stürmen und vernichten zahllose Diener ihrer Selbst und der wahren Götter ohne Unterschied. Ist dies die Aktion eines weisen, entwickelten Geistes oder nur die blanke Zerstörungswut eines wütenden Kindes? Es sind genau jene Fähigkeiten, welche die Viere zu wahren Göttern machen die den Elementarherren und anderen Götzen, so diese nicht einfach mißverstandene Abbilder der Vier sind, fehlen und diese deshalb in der Hierarchie der Schöpfung unterhalb der Vier platzieren. Ergo sind die Elementarherren keine Götter sondern lediglich Wesenheiten großer Macht und begrenzten Verständnisses. Einige mögen hier erwidern, dass die Elementarherren in ihrem Tun einem höheren Plan folgen und uns Sterblichen lediglich verwehrt ist diesen Plan zu erkennen, weshalb sich der Eindruck fehlender Tugenden aufdrängen muß. Hierauf erwidert dieser bescheidene Diener, dass jene Erwiderung durchaus korrekt sein mag. Allerdings ist das Fehlen von offensichtlichen Tugenden nicht der einzige Grund weshalb ein wacher Geist die Elementarherren unterhalb der Vier in der Pyramide der Schöpfung sehen muß. Schildern die Überlieferungen nicht dass im Amulettkrieg die Elementarherren erst dann Seite ergriffen als ihre eigene Existenz bedroht war? Und warfen sie nicht mit ihren Kräften den Einen zurück? Der Gelehrte wird erwidern dass dies der Fall ist. Doch dann, fragt dieser bescheidene Diener, wo ist die gelernte Lektion? Statt den Einen zu vernichten versuchten sie ihn einzudämmen und doch jetzt, noch 5000 Jahren droht uns erneut die Gefahr des Dunklen. Es war der Fehl der Elementarherren aus den Stunden dieses Krieges zu lernen, der überhaupt die Fortsetzung dieses Krieges ermöglicht hat. Und doch schwören sie auf Neutralität, obwohl der Feind diese nicht anerkennt. Dies allein spricht gegen ein höheres Bewußtsein, vielmehr drängt sich der Verdacht eines wunden Tieres auf das nur zurückbeißt aber kein Verständnis dafür hat die Ursache seiner Pein zu beseitigen.

Wenden wir uns dem zweiten Diskurs zu. Manche fehlgeleitete Seelen argumentieren tatsächlich dass der Ungenannte das Gleichgewicht zur Schöpfung darstellt und das er die Dunkelheit zum Licht der Viere ist und daher notwendig, denn nur durch den Kontrast der beiden Seiten entsteht die Existenz. Auch hier muß dieser Diener widersprechen. Mehrere Gründe sprechen gegen jenes Argument, zuerst jenes dass der Ungenannte erst relativ spät in der Geschichte der Schöpfung auftrat, er somit also nicht notwendig war um ein Gleichgewicht in der Schöpfung zu erschaffen. Er ist nicht die Gegenseite der göttlichen Waage, sondern steht ausserhalb des Gleichgewichtes. Hier muß man natürlich die Frage aufwerfen, was ist das Gleichgewicht dann?

Das Gleichgewicht der Schöpfung besteht aus der Geburt durch den Segen Vitamas, dem Leben durch die Segen der Herren Astraels und Bellums und letztendlich dem Tode durch den Segen Morsans. Wie auch das Rad der Jahreszeiten Rund' um Rund' wandelt, so sind die Vier und ihre Gaben in sich im Gleichgewicht und tragen das Rad der Zeit durch ihren Willen voran. Der Ungenannte ist im Gegenzug dazu ein Geschwür an diesem Gleichgewicht mit der Absicht zu verderben und die Balance die bereits existiert zu zerstören. Dementsprechend ist ein jeder, der für ein Gleichgewicht zwischen den Vieren und dem Ungenannten argumentiert ein Unterstützer jener Korruption welche das Rad des Wandels zerbrechen würde wenn sie könnte.

Daraus leitet sich die Notwendigkeit ab dieses Geschwür zu zerstören um letztendlich das Gleichgewicht der Schöpfung wieder ins Reine zu bringen. Während die meisten diesem Argument wohl zustimmen werden, schrecken sie gleichzeitig vor der Konsequenz dieses Schlußes zurück. Brüder und Schwestern des wahren Glaubens, um dieses Geschwür zu zerstören müssen alle Wesenheiten und Kräfte dieser Schöpfung sich den Vieren unterwerfen. Nur jene Wesenheiten welche die Spitze der Schöpfungspyramide bilden haben die Weisheit und den Verstand den Sieg über das Geschwür des Ungenannten zu erringen. Wie sollte man diesen Kampf guten Wissens auch geringeren Geistern überlassen? Wissen wir nicht alle, dass die Elementarherren neutral sind in diesem Kampf? Dass ihr einziges Eingreifen in diesen Konflikt nur daraus resultierte dass sie wie ein wundes Tier zurückschlugen als das Geschwür des Einen die Wurzeln der Schöpfung selbst bedrohte, sich dann aber wider zurückzogen ohne zu der Erkenntnis zu gelangen dass die Schöpfung selbst stets durch den Ungenannten bedroht wird? Welche Weisheit kann man aus Wesenheiten ableiten die sich nur dann verteidigen wenn ihr Feind ihnen den Dolch in den Leib rammt und jenen Feind danach wieder ignorieren. Nur die hochheiligen Viere sehen die Notwendigkeit des Kampfes und nur sie sind der Schlüssel zum Sieg.

Um die Schöpfung zu retten, muß sie sich den Vieren unterwerfen. Alle Wesenheiten, vom Fisch im Ozean zum Fürsten auf seinem Thron, zu den Elementarherren und anderen Götzen müssen sich der Herrschaft der Vier unterwerfen denn nur so kann das Geschwür des Ungenannten ausgebrannt werden mitsamt allen Wurzeln welches es bereits ins Fleisch der Schöpfung geschlagen hat.

Ihr seht, Brüder und Schwestern des wahren Glaubens, es ist nicht Mißgunst oder Neid oder simpler Hass der wider die Toleranz des Unglaubens spricht, es ist die absolute, unabwendbare Notwendigkeit. Ein Zweifel an dieser Notwendigkeit ist Frevel an den Vieren, denn jede Position die von unseren Herren abweicht stärkt lediglich das Geschwür des Ungenannten und dies darf nicht geschehen.

Wenn Ihr also zögert, aus Gnade, Mitleid, Liebe oder Freundschaft, dem Unglauben entgegen zu treten bedenkt dass Ihr damit dem Einen zur Seite steht. An dieser Stelle mag so mancher Einwenden dass die Diener der Elementarherren selbst gegen den Einen kämpfen, wie es auch andere zwielichtige Gestalten tun, darunter Hexen, Schamanen, die finsteren Myten und die heidnischen Orken und Nortraven. Brüder und Schwestern, Ihr habt völlig Recht mit diesem Einwand und doch spricht er für mein Argument, nicht dagegen. Denn sehet, die einfachen Diener und Völker verstehen die Gefahr die vom Einen ausgeht besser als die Kräfte denen sie dienen. Der Eine ist ein Geschwür, eine Tatsache die beinahe jedes Volk und jeder Ungläubige erkennt und so wenden sie sich gegen ihn. Doch Brüder und Schwestern, ihre Götzen tun dies nicht, sofern sie überhaupt existieren. Die Elementarherren als explizites Beispiel sind sogar neutral gegenüber der Gefahr die in der Finsternis lauert. Somit könnte man argumentieren dass ihre Diener sogar gegen die Gebote ihrer Götzen verstoßen wenn sie am Kampf teilnehmen. Andere Wesenheiten reagieren überhaupt nicht, wie die längst vergangenen Gohor und doch kämpfen ihre Diener an unserer Seite. Brüder und Schwestern, dies sind aufrechte Seelen die intuitiv die Gefahr erkennen in der wir schweben, besser als ihre Götzen selbst oftmals. Und so ihre Bemühungen auch wohl gemeint sind, so sind sie ultimativ fruchtlos denn statt alle Kräfte unter einem Banner, unter einer Führung zu vereinen, haben wir viele kleine Gruppen die schlecht koordiniert kämpfen und deshalb mehr schlecht als recht den Feldzug gegen die Finsternis voran tragen. Dies darf nicht sein! Es ist die Aufgabe eines jeden Dieners der Viere diese aufrechten Seelen von ihrem inhaltslosen Kampf zu erlösen und in die Arme der Kirche zu führen auf dass ihre Kräfte dem gemeinsamen Ziel zu Gute kommen. Nicht länger sollten wir jene mißgeleiteten Seelen desinteressierten Götzen überlassen die keinen Anteil nehmen ob ihre Streiter Blut und Schweiß in ihrem Namen vergießen. Wir schulden es ihnen, ihr Streben zum Erfolg zu führen und dies bedeutet dass sie unter das Banner der Vier kommen müssen.

Dies kann nicht immer friedlich geschehen. So sehr es mich schmerzt dieses Argument zu führen, manchmal ist es nötig wie ein strenger aber gutmeinender Vater zu strafen um zu erziehen. Während jene fehlgeleiteten in ihrer Seele den Feind erkannt haben, so fehlt ihnen doch die Schlußfolgerung wo ihre Loyalität liegen muß. Dies ist unter anderem auch das Werk des Zwielichtigen der versucht uns zu schwächen. So sind jene Diener eingebunden in Orden und Strukturen die ihnen einen falschen Glauben vermitteln und sie mit Titeln und Würden belohnen um sie gefügig zu halten. Es ist an uns diese falschen Strukturen zu zerschlagen damit der Geist dieser Diener befreit werden kann. Daher ist der organisierte Unglaube einer unsere größten Feinde und muß zerstört werden.

Brüder und Schwestern des wahren Glaubens, wir schulden es nicht nur unseren Herren, den hochheiligen Vieren alle Kräfte der Schöpfung zu ihrem Banner zu führen, nein wir schulden es auch den verirrten Seelen der Ungläubigen sie aus den Klauen uninteressierter Götter zu befreien. Und nicht zuletzt schulden wir es uns selbst und unseren Kindern die Finsternis und Korruption des Einen nicht durch unsere Untätigkeit obsiegen zu lassen. Soll einst der letzte Gläubige der Vier zurückbleiben mit Tränen in den Augen während die Finsternis das Licht seines Glaubens erlöscht und unsere Namen verfluchen weil wir Milde gezeigt haben wo Strenge notwendig gewesen wäre?

Brüder und Schwestern, Milde ist eine Tugend der lieblichen Mutter und lange hat die heilige Mutter Kirche sich ihrer bedient, doch wie auch die Mutter durch den Vater ergänzt werden muß auf dass die Erziehung gelinge, so muß die Kirche sich besinnen und Strenge walten lassen um zu korrigieren was sonst verkommt.

Im Namen des Herren Astrael,
verfasst von Bruder Antonius, Anwärter des Ordo Astrael zu Siebenwind
am 21. Querlar 22. n.H.


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