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 Betreff des Beitrags: Oratia Tertia - Über die Furcht und die Liebe, Verteidigung
BeitragVerfasst: 12.10.10, 15:53 
Edelbürger
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Oratia Tertia – Über die Furcht und die Liebe, Verteidigung der Oratio Prima

Ich sehe, werte Brüder und Schwestern des Glaubens, dass Euer aller Gesichter und Augen auf mich gerichtet sind. Mit Freuden durfte dieser Diener die Erwiderungen auf die Oratio Prima zur Kenntnis nehmen, denn so ist die Diskussion astraelgefällig und fördert Geist und Verstand. So will dieser Diener in diesem Texte nun auch Stellung beziehen zu den Argumenten welche entgegen der Oratio Prima aufgebracht wurden.

Dieser Diener beginnt mit einer kurzen Abhandlung über die jeweiligen Eigenschaften von Furcht und Liebe im Bezug auf die Stellungnahme seiner Eminenz Sandelholz, der in bemerkenswerter Kürze die Macht der Liebe zu demonstrieren suchte und dessen Argument jenes war, dass die Liebe durch beständigen Druck auch die Ungläubigen zur Einsicht bringen kann während Gewalt nie in der Lage ist dies zu tun. So lasset, Brüder und Schwester im Glauben, diesen bescheidenen Diener zuerst über die Liebe sprechen, denn was ist Liebe? Liebe ist ein freiwilliges Gefühl, dass eine Person einer anderen entgegen bringt und welches auf Zuneigung, Empathie und Sorge um das Wohlbefinden des anderen besteht. Indessen möchte dieser Diener hier andeuten das dies höchstwahrscheinlich nicht alle Aspekte der Liebe sind, aber eine vollständige Liste ist nicht notwendig. Liebe ist etwas das gegeben wird, und so es gegeben ist, ist es in der tat ein machtvolles Gefühl welches viele Unterschiede zu überkommen mag. Doch Liebe ist auch ein heißes Strohfeuer welches hell brennt und dann langsam erlischt, ewige Liebe ist eher die Ausnahme als die Regel und beständige, und seien sie noch so klein, Konflikte schmälern die Liebe im Laufe von Jahren oftmals erheblich so dass statt wahrer Liebe nur Gewohnheit bleibt. Zudem ist Liebe ein Gefühl welches dem rationalen Verstand abträglich ist, wie viele sind schon verkommen an den Effekten der Liebe in Demonstrationen eben selbiger, wie viele vergingen sich schon an ihren Mitmenschen aus Gründen unerwiderter Liebe und Liebes unschöner Schwester, Neid? So bleibt es zu sagen dass in der Tat Liebe eine gewaltige Macht ist, jedoch ist sie auch eine impulsive Angelegenheit und, bedeutender noch, freiwillig. Den so wie die Liebe einer anderen Person gegeben wird, kann sie auch wieder genommen werden.

Die Furcht, auf der anderen Seite ist ein nützlicheres Gefühl denn es basiert auf dem rationalen Schutze der eigenen Person. Wir fürchten den wahren Feind, und zu Recht, wir fürchten Ungerechtigkeit und auch dies, zu Recht. Was wir fürchten sind Dinge die uns bedrohen, sowohl körperlich als auch seelisch und daher ist Furcht ein in rationalen Gründen basisrendes Gefühl welches der Erhaltung dient. Zudem ist Furcht keine freiwillige Emotion, man kann nicht aufhören sich vor etwas zu fürchten welches wahrlich bedrohlich ist selbst wenn man jene Furcht überkommen kann wird sie stets da sein. Furcht ist demnach unfreiwillig, rational basiert und daher tendenziell gesund für den Menschen. Und solche, die jene die aufrecht und im Namen der Viere schreiten, fürchten, tun dies zu recht denn sie befinden sich in den finsteren Schatten, fern des Lichtes und fürchten die gerechte Strafe für ihre Sünden.

Deshalb argumentiert dieser niedere Diener dass Liebe die mächtigste Waffe der Kirche ist. Und doch, wenn wir wählen müssen zwischen Liebe und Furcht, wie es nunmal oft ist, ist Furcht die bessere Wahl. Denn Furcht kann nicht zurückgezogen werden so sich jemand gekränkt fühlt durch die Gerechtigkeit der Viere, Furcht ist rational und dient der Selbsterhaltung, wer also fürchtet tut so mit gutem Grund und aus eigenem Interesse. Natürlich kann Furcht alleine nicht regieren, die hohe Kirche der Viere sollte sich also beider Werkzeuge bemühen um ihre Ziele zu erreichen, Furcht für jene die es verdienen und Liebe für jene die sie verdienen. Aber unterschiedlos zu Lieben den Feind wie auch den Freund, schwächt die Seele und tut dem Freunde Unrecht an.

Doch nun will sich dieser bescheidene Diener den Worten von Herr Lazalantin zuwenden, welche komplex und durchdacht sind und welche dieser Diener als eine astraelgesandte Prüfung seines Verstandes betrachtet. Ehre sei Astrael und Dank sei ihm!

So möchte dieser Diener beginnen mit der Verteidigung des Bewußtseins, dessen Definition Herr Lazalantin kritisiert. Natürlich hat er vollkommen Recht dass das sterbliche Bewußtsein durch Beschädigungen des Leibes auf manigfaltige Weise geschädigt und verändert werden kann. Dies ist auch nicht der Grund weshalb dieser Diener die Enhor auf eine niedere Stufe der Entwicklung stellt als die Viere selbst, der einzige Grund weshalb dieser Diener das tut ist dass er nachweislich einen Faktor aufweisen kann welchen die Viere besitzen und welchen die Enhor nicht besitzen, nämlich die Fähigkeit aus Erfahrung zu lernen und weitgehende Konsequenzen zu ziehen wie die Enhor es nach der Niederwerfung des Einen am Ende der Amulettkriege nicht getan haben. Dieser Diener wird aber noch in Detail über die Kritik sprechen, welche Lazalantin am Kampf zwischen Gut und Böse erbracht hat. Indessen sei gesagt, dass die Auflistung all jener Dinge, durch Herr Lazalantin, welche die Enhor mit den Vieren gemein haben zwar korrekt sein mag, aber das einhundert wahrhafte Gründe für eine Behauptung schwächer sind als eine einziger Grund gegen die Behauptung. So kann ich natürlich den Hund mit dem Manne vergleichen und besagen das beide die gleiche Luft atmen, das gleiche Wasser trinken, beide vermehren sich und müssen sich erleichtern, beide haben Haare, beide haben Zähne, beide können riechen, beide können Geräusche machen. All dies spricht dafür dass der Hund ein Mann ist. Und doch brauche ich nur einen einzigen Grund dagegen um all jene positiven Gründe von der Hand weisen zu können und in diesem Fall muß ich ihn nichtmal nennen weil es offensichtlich ist.

Von daher muß die Frage nicht lauten, was macht einen Gott aus, sondern was macht einen Gott nicht aus. Und die Unfähigkeit zu lernen stellt die Enhor definitiv auf eine niedrigere Stufe als die Viere und daher muß ihnen der Rang von Gottheiten aberkannt bleiben.

Wenden wir uns aber nun der Unterscheidung zu welche Herr Lazalantin in den Aufgaben der Götter machte, nämlich indem er besagte dass die Enhor hauptsächlich daran interessiert seien die Schöpfung selbst in einem Gleichgewicht zu erhalten während die Sahor an dem moralischen Konflikt zwischen Gut und Böse interessiert sind. Dies ist eine Unterteilung die ausgesprochen gefährlich ist, denn eine neutrale Position ist nur dann haltbar wenn die anderen Götter die Neutralität akzeptieren. Dies ist aber nicht der Fall denn der Eine ist nicht daran interessiert nur über die Viere und ihre Gläubigen zu triumphieren sondern auch die Enhor sich einzuverleiben. Natürlich hat Herr Lazalantin recht, dass der Fokus der Enhor auf der Schöpfung und den Elementen liegt, sind doch auch die höheren Vorgänge der Sphären, die Wahrung der Seelen, die Wirkung der Tugenden und der hohe Glaube ganz offensichtlich nicht für die Enhor geeignet aus Gründen geringeren Bewußtseins. So mag man die Enhor mit dem Hund vergleichen der seine Aufgabe erfüllt und das Haus seines Herren bewacht, oder mit dem Gärtner welcher die Pflanzen des Hausherren pflegt. Doch auch der Hund und auch der Gärtner müssen zur Verteidigung des Hausherren gegenüber dessen Feinden schreiten oder, wenn der Hausherr fällt, ebenfalls vergehen.

Selbstredend stimmt dieser Diener zu dass dies eine bedeutende Aufgabe für die Enhor ist und die Erhaltung eines elementaren Gleichgewichts ist zweifellos für uns alle wichtig, doch schwindet diese Bedeutung im Angesicht der Gefahr welcher der gesamten Schöpfung droht. Denn selbst wenn das elementare Gleichgewicht von den Enhor in ihrer selbsterklärten Neutralität erhalten werden kann würden diese doch das gleiche Schicksal erleiden wie der Rest wenn der Eine die Vier je überkommen würde. Dies ist natürlich ein rein theoretisches Beispiel welches nie eintreten wird, aber dennoch eines welches die Fehler in der Denkweise der Enhor selbst aufzeigen soll. Wenn die Enhor sich neutral verhalten wird ihre Schöpfung und ihr wertvolles Gleichgewicht letztendlich genauso korrumpiert wie alles andere auch. Sie sind Teil der Schöpfung und auch wenn ihre Aufgabe lediglich die Erhaltung des elementaren Gleichgewichtes ist und nicht den höheren Aufgaben des göttlichen, so können sie nicht Neutralität erklären und darauf hoffen dass der Eine dies akzeptiert denn dies hat er bewiesenermaßen nicht getan. Dieser Diener ruft euch auf, nach Osten zu schauen und zu sehen was der Eine vom elementaren Gleichgewicht hält, er ruft die Amulettkriege in Erinnerung deren Verwüstungen den Schaden am Eiland Siebenwind um ein unvorstellbares übertrafen. So stellt dieser Diener erneut die Frage: Wie kann ein Gott eine derartige Gefahr vollen Bewußtseins ignorieren und sich statt dessen auf die Blumen im Garten konzentrieren ohne zu realisieren dass es sein eigenes Schicksal ist, um welches gefochten wird? Die Antwort, ist natürlich dass dies nicht möglich ist. Denn ein Gott würde dies realisieren und die wahren Götter haben dies realisiert. Somit verbleibt dieser Diener damit, dass die Enhor in seinen Augen weiterhin auf einer niederen Stufe verbleiben als die Sahor und somit nicht als Götter bezeichnet werden können, worauhfin die anderen Schlußfolgerungen der Oratio Prima in seinen Augen weiterhin gelten.


Im Namen des Herren Astrael,
verfasst von Bruder Antonius, Anwärter des Ordo Astrael zu Siebenwind
am 12. Carmar 21. n.H.


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