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 Betreff des Beitrags: [Buch] Niedergang der schwarzen Feste
BeitragVerfasst: 15.10.10, 14:56 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 27.04.10, 20:32
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Der Niedergang des Zirkels der schwarzen Feste
Eine Rekonstruktion der Aufopferung eines düsteren Reiches


Die Geschichte der schwarzen Feste ist eines der dunkleren Kapitel der Vergangenheit im nordöstlichen Galadon lange vor der Vereinigung des Reiches nach den Wirrungen am Ende des Amulettkrieges. Zu damaligen alten Zeiten war das Reich noch zerrissen in unzählige Flecken Land, über die Kriegsherren, selbsternannte Fürsten oder andere Potentaten herrschten. Die ausgedünnte Bevölkerung des Festlands kauerte sich an kleine Festungen oder alte Wachtürme, meist provisorisch wiederaufgebaut aus den Überresten alter Wehranlagen aus vergessenen Zeiten. Am Südufer des Sees Shamet im heutigen Kadamark liesen sich einige kleinere Stadtstaaten finden, durch die das fruchtbare Land bewirtschaftet wurde und die seit ihrer Gründung in ständigem Wettstreit standen, bis sie gewaltsam unter einer Flagge vereint wurden.

Unzählige Scharmützel plagten das Land, der Wettstreit ambitionierter Fürsten, Kriegsherren oder Schurken, die Macht an sich gerissen haben. Durch geschichte Diplomatie, gerissenen Bündnissbruch und gewissensloses Kriegswesen konnten die Potentaten der schwarzen Feste die meisten Ländereien am Südufter und in der heutigen Nordkadamark unter ihrem Banner vereinen. Die schwarze Feste, die ihren Namen ob ihrer schwarzverkohlten Mauern, die immernoch als warnende Versicherung ihrer Uneinnehmbarkeit von weitem zu erblicken waren, wurde beherrscht von einem arkanen Zirkel, dessen Mitglieder für ihre Untergebenen unbekannt und im Schatten blieben, waren sie doch nur in verhüllenden Roben zu erblicken. Heutige Überreste der Aufzeichnungen des Zirkels weisen darauf hin, dass er intern von Streit und Wettbewerb geprägt war, von Mord und Intrige, die nicht nach Außen getragen wurde, um den Anschein von Macht nicht zu gefährden. Der damalige Zirkel gilt, obwohl er sich niemals mehr als oberflächlich mit schwarzer Magie beschäftigte und keine Anzeichen von Paktierertum und Dämonenbündlerei in den Aufzeichnungen zu finden sind, als Vorläufer der direkten Linie der Ideologie des heutigen schwarzen Pfades.

Die Herrschaft des Zirkels war von Strenge und Authorität geprägt, ein festes Gesetzbuch wurde allen unterworfenen Ländern aufgezwungen und die ehemaligen lokalen Potentaten durch die Sitten am Hof der schwarzen Feste, der sittlichen Tradition des dortigen Adels und die Gesetzestexte in hoher Verschuldung und Abhängigkeit an den Zirkel gebunden, auf den sie bei der Machtausübung angewiesen waren. Der Zirkel hob eines der größten stehenden Heere der damaligen Zeit aus und einige frühere Kriegstaktiken gehen auf die damaligen Heerführer zurück, die ihre Truppen in geordneten Haufen führten, anstatt Bauern ohne disziplinierte Unterweisung in die Schlacht zu werfen. Das Heer war der Mittelpunkt der Politik und der Soldat das Ebenbild des idealen Untertanen und perfekte Verkörperung der Philosophie der schwarzen Feste.

Die gewaltsame Vereinigung des Südufers des Sees Shamet führte zu großer Sorge am Nordufer, an dem sich ebenfalls reiche Ländereien und größere Ansiedlungen fanden. Entgegen aller Widerstände schlossen sich die dortigen Herrscher zu einem brüchigen Bündnis gegen die schwarze Feste zusammen. Die Herrscher des Nordufers waren selbst zerstritten und strebten alle nach der Vorherrschaft im Bündnis und über das Nordufer. Einige waren in heimlichen Kontakt mit dem Zirkel getreten, um eine gewaltsame Eroberung zu verhindern und Bedingungen einer Vassalierung zu verhandeln. Andere haben nach dem Beginn des Krieges durch die schwarze Feste ihre eigenen Truppen von jedem Kampf zurück gehalten, in der Hoffnung als Retter des Nordufers siegreich hervor gehen zu können, sobald die schwarze Feste ihre Kräfte erschöpft hatte, und mit ruhmreichen Namen wie "Der Zögerliche" oder "Der Späte" beschenkt.

Zwar war das Heer der schwarzen Feste dem Bündnis deutlich überlegen, doch führte der Zirkel zum ersten Mal einen Krieg, der nicht durch eine einzige Belagerung gewonnen werden konnte. Die gewaltsame und rasche Expansion ihrer Ländereien hatten ein großes Reich geschaffen, in dem stets die Gefahr von Rebellion und Aufständen gegen die neuen Herrscher und ihre strenge Herrschaft von Gesetz und Ordnung drohte. Zur Gewährleistung eines raschen Kriegsverlaufs griff das erste Mal der Zirkel selbst mit magischen Kräften in Schlachten ein und veränderte so das ganze Wesen der Kriegskunst für alle Zukunft, ist dieser Krieg doch die erste Aufzeichnung über tobende arkane Mächte, die blutige und grausamen Tod sähten, seit dem fast vergessenen Amulettkriegs, der Tare an den Rand der Zerstörung brachte.

Während des Feldzugs der schwarzen Feste, der trotz aller Widrigkeiten Festung nach Festung am Nordufer verschlang und in das neue Reich eingliederte, braute sich im nördlichen Khalandra großes Unheil zusammen. Die dortigen Orkensippen waren in den letzten Jahren von schweren Dürren und Stürmen geplagt worden, die es fast unmöglich machten, Nahrung für alle Stämme zu finden. Einer der Stämme hatte diese Wirrungen genutzt, um einen Großteil der schwächelnden Orken unter einem Banner zu vereinen in blutigen Schlachten, an deren Ende die besiegten den Siegern Nahrung waren. Riesige Horden von Orken liesen mit ihrem Marsch die verdorrten Steppen erzittern und hinterliesen abgenagte Knochenhaufen jener Krieger, die Hunger oder das Alter schwach und angreifbar machten. Die Orken waren unter dem Banner eines Häuptlings zu einer mächtigen Armee geworden, die sich ständig selbst zerfleischte und auffraß und zu einer großen Bedrohung der ganzen Region um den See Shamet auswuchs, die gerade selbst in kräftezehrende Feldzüge zerstritten war und schwerlich Widerstand hätte leisten können.

Es sah aus, als hätte die erfolgreiche Expansion der schwarzen Feste die Region unfähig gemacht, sich gegenüber dem Orkensturm zu erwehren und das Ende aller Ländereien um den See schien vom Schicksal besiegelt. Die Krieger und Bauern der Ländereien wären vom Sturm der ausgehungerten Horde wortwörtlich verschlungen worden.

Doch ohne offensichtliche Warnungen liefen schließlich große Teile der siegreichen Armee der schwarzen Feste unter dem Banner eines berühmten Generals, der bereits vor der Zeit des Zirkels und zu Zeiten eines überworfenen Fürsten die Truppen in der Abwehr aller Eroberungsversuche fremder Herrscher geführt hatte, zum Nordbündnis über und schlossen sich dessen Heer an, um die Aufmerksamkeit nach Norden zu lenken. Während den blutigen Abwehrschlachten am Nordufer brachen am Südufer Aufstände der eroberten Städte aus, welche sich von der Herrschaft der schwarzen Feste befreiten, inspiriert vom Abfall ihres berühmten Feldherrens. In der schwarzen Feste selbst kam es zu einem Bürgerkrieg zwischen Abkömmlingen eines alten Fürstenhauses, welche plötzlich Ansprüche erhoben, und dem Zirkel, der von innerer Zerrissenheit und Intrigen geschwächt war. Im Hintergrund hatte sich der Zirkel gespalten zwischen den Erforschern und Praktizierenden unrühmlicher magischer Rituale und den Pragmatikern, die derartige Praxisen aufs Schärfste bekämpften. Ob der Schwäche der Pragmatiker, den ehemaligen Unterstützern des übergelaufenen Feldherren, war es im Zirkel zu einem blutigen Kampf um die Führung gekommen, der viele der verhüllten Mitglieder unbemerkt von der Öffentlichkeit das Leben gekostet hatte.

Der Zirkel und seine Herrschaft zerbrachen, während das Südufer rebellierte und seine Freiheit wiedererlange, um sich dann in großen Teilen dem Nordbündnis anzuschließen und bei der Abwehr des Orkensturms zu helfen. Die Herrschaft in der schwarzen Feste riss ein Fürstenhaus an sich, dass für viele Jahrhunderte unangefochten herrschen sollte, während der Zirkel in grauer Vergessenheit verschwand.

Heute geborgene Aufzeichnungen des Zirkels aus Endophal, wo seine Traditionen und Ideologie neuen fruchtbaren Boden fanden, beweisen unwiderlegbar, dass der Zirkel früh von der Gefahr aus den Orkenlanden wusste und Vorbereitungen gegen den Orkensturm unternahm. Der Zirkel spekulierte auf dämonische Einflussnahme auf die Orken und einen unnatürlichen Auslöser für die Hungerkatastrophe in Khalandra und viele der Eroberungen in der Region sollten die Abwehr eines Orkensturms an günstigen Stellen ermöglichen oder die zerstrittene Region unter einem Banner vereinen. Doch einige der Feldzüge verliefen schleppend und der Zirkel hatte mit weniger Gegenwehr am Nordufer gerechnet, sodass es unmöglich erschien, rechtzeitig die Ländereien zu einigen, um den befürchteten Orkensturm abzuwehren. Der Zirkel hatte schließlich den Abfall des Feldherren selbst insziniert, wäre es doch trotz der Gefahr aus Norden unter keinen anderen Umständen zu einem Bündnis gekommen. Es war ein verzweifelter Akt der Zirkels, der dennoch hoffte, Teile seiner Herrschaft in den kommenden Wirren unter Kontrolle halten zu können, doch vom eigenen inneren Zwist schließlich allzu geschwächt worden war.

Der Zirkel hat sich auf Beschluss der Oberen, die grausame Eroberungen geführt hatten, selbst in blutige Intrigen verstrickt waren und denen ketzerische Umtriebe und Dämonenbuhlerei teilweise sicherlich nicht fälschlicherweise vorgewurfen wurden, selbst aufgeopfert und seine Herrschaft über die schwarze Feste bei dieser Wette verspielt, die jedoch schlußendlich die Abwehr des Orkensturms bedeuten sollte.


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