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 Betreff des Beitrags: Acta Eruditorum - Ausgabe 1
BeitragVerfasst: 28.11.10, 15:06 
Einsiedler
Einsiedler

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Acta Eruditorum – Ausgabe 1



Vorwort des Kanzlers Toran Dur, Erzmagus des Ita'Glur:

Ehre sei den Göttern und der Krone.

Es ist mir eine besondere Freude hier das Vorwort zur ersten Ausgabe der Acta Eruditorum der Ersonter Reichsuniversität zu Falkensee verfassen zu dürfen. Besonderer Dank gilt hier Herrn Nicholas Roth, welcher den regen Schriftverkehr mit den Gelehrten Falandriens aufrecht erhält und uns so erlaubt, Einblick in die dortigen Diskussionen zu nehmen. Zusätzlich dazu werden wir auch besondere Ergebnisse der Forschung aus der Reichsuniversität in diesem Blatt der Insel kund tun. In diesem Zuge möchte ich auch alle Gelehrten der Insel einladen an diesem Werk mitzuwirken zur Glorie Astraels und zur Verbreitung des Wissens.


Erklärung des Endes des Universalienstreits durch den Naturphilosophen Stordian Tucher:

In diesem Astrael erklärte der Ersonter Naturphilosoph Stordian Taucher, bekannt für seine exakten Beschreibungen des Linsenschleiferhandwerks, eigenhändig den jahrhundertealten Streit zwischen Semantikern und Syntaktikern für beendet. Der Streit geht auf die Frage nach einer unabhängigen Existenz von Ideen und Konzepten zurück und lässt sich bis zum Anbeginn der Ideenlehre zurückverfolgen, die in heutiger Zeit zu beeindruckender Blüte gelangt ist und auch Ungelehrten in der Form vom Gleichnis der Höhle oder vom Gleichnis der Wolken bekannt ist.

Während Syntaktiker der festen Überzeugung sind, dass solche Ideen und Konzepte, die auch weithin als Universalien bezeichnet werden, reine Begriffsbildungen sind und ihr Inhalt allein durch den Verstand projektiert wird und daher durch Sprache, Logik und Kultur eines Betrachters bestimmt wird, sind Semantiker von der absoluten und unabhängigen Existenz solcher Universalien überzeugt. Überzeugte Syntaktiker finden sich vornehmlich in der arkanen Gesellschaft, die tief von der Erfahrung der beliebigen Manipulierbarkeit der Umwelt geprägt ist, während Semantiker vor allem durch einen tiefen Glauben geprägt werden, durch den sie die absolute Existenz aller abstrakten Ideen in der himmlischen Sphäre Astraels verankern. Die Frage der Existenz von Universalien ist seit Anbeginn der Philosophie ungeklärt und wird inzwischen vornehmlich als Glaubensfrage behandelt, jedoch im ernsthaftem Diskurs meist schamhaft vermieden.

Stordian Tucher gehört zu einem Zirkel von Naturphilosophen, die von der Unzulänglichkeit menschlicher Betrachtungen ausgehen und sich den Verstand als gefangen in einem Käfig aus minderwertigen Sinneswerkzeugen vorstellen. Mit Hilfe eines fähigen Anatomens aus Papin hat Tucher mit Experimenten an seinem eigenen Auge begonnen. In seinen Briefen beschreibt er genau und ausführlich, verschiedenste Werkzeuge, welche er durch den Anatom erfinden ließ, mit denen er sein eigenes Auge bei lebendigem Leibe zusammen stauchte, während ihm ein Handlanger die Zeichnung eines perfekten Kreis vor die Augen hielt. Tucher beschreibt bis in die kleinste Einzelheit seine Empfinden während der Manipulation seines Auges, wodurch seine Briefe für Ungelehrte nur schwer lesbar werden und ein flaues Gefühl im Magen hinterlassen könnten. Jedoch erklärt er ebenfalls jede Veränderung seiner Sicht von den Abbildungen, die ihm vorgeführt wurden, und konnte sogar den Grad und die Richtung der Verstauchung seines Auges mit der Verstauchung der ihm vorgeführten Bilder in mehreren Formeln in Verbindung bringen.

Während seinen Experimenten erkannte Tucher ebenfalls die frappierende Ähnlichkeit der erlebten Verzerrungen der vorgeführten Bilder mit den Verzerrungen durch schlechte oder krumme Monokellinsen. Doch Tucher geht in seinen Ausführungen weiter und driftet in späteren Briefen an die gelehrte Gesellschaft ins Philosophische ab, postuliert er doch nicht nur die Unzulänglichkeit des Auges sondern weist auch darauf hin, dass auch perfekte Formen der Geometrie ihre Perfektion und Absolutheit durch einfachste mechanische Manipulationen verlieren. Tucher stellt die Frage, inwieweit ein ihm verzerrt erscheinender Kreis noch mit dem Konzept eines perfekten Kreises in Verbindung steht und zieht daraus den Schluss, dass ein solches Konzept als Universalismus nur sinnvoll ist, wenn es durch seine eigenen Sinne bestätigt wird.

Erste Erwiderungen aus gelehrigen Kreisen, die mehr der Idee der Semantiker zugeneigt sind, weisen darauf hin, dass Tucher zwar keinerlei perfekten Kreise mehr beobachtete, jedoch sowohl der Diener als auch der Handlanger, dessen Augen noch in einen natürlichen und unmanipuliertem Zustand waren. Weitere Erwiderungen von einflussreichen Kritikern in verschiedenen Rundbriefen von Gelehrtenzirkeln und Akademien, die Tuchers Behauptungen für anmaßend und undurchdacht halten, haben ihn in den letzten Monaten verstummen lassen. Es scheint, dass die Frage des Universalienproblems damit noch lange nicht beantwortet ist.


Weiteres aus der Gelehrtenwelt vom Festland:


Ein Astraelgeweihter aus Falkenstein hat die bisherige Vorstellung von Unendlichkeit überworfen und postuliert die Existenz von unterscheidbaren, abzählbaren und orderbaren Formen der Unendlichkeit. Bisherige Zahlengelehrte und Philosophen sind ob der Schönheit seiner Erklärungen oder Beweise in heller Aufregung.


Die Hohe Feldscherschule von Drakonis veröffentlichte eine ausführliche Arbeit eines Schülers, der sich mit den heutigen Methoden des Steinschneidens beschäftigt und zum Schluss kommt, dass jene bereits vor Jahrhunderten in Endophal bekannt waren und so das siechende Sterben und furchtbare Leiden früherer Kranker unnötig gewesen wäre, hätte man das alte Wissen aus Endophal konserviert.


Ein Historiker aus Ventria behauptet eindeutige Beweise für den Mythos des Silberschatzes des weißen Magierpfades gefunden zu haben. Der berühmte Mondsilberschatz, der angeblich eine ganze Kutsche hätte füllen können, soll vom weißen Pfad aufgrund der vermeintlichen Verwendung im Elixier des Lebens oder im Stein der Weisen gehortet worden sein. Laut den Studien des Historikers ging das Wissen über die mystischen Eigenschaften dieses Silberschatzes in eine katastrophengeplagten Zeit des Reiches für einige Jahrzehnte verloren und ein unwissender Landesfürst hat das Silber nach einer Bergung zu Münzen prägen lassen, wobei das Silber mit allerlei unedlen Stoffen vermischt worden sei und damit den Großteil seiner Reinheit eingebüßt habe. Interessanterweise vermag der Historiker das vermeintliche Verschwinden des Silbers in den Geldbeuteln des ganzen Festlandes zeitlich mit einem sprunghaften Anstieg der Lebenserwartung des einfachen Volkes in Verbindung zu bringen.


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