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 Betreff des Beitrags: Pamplet gegen den Skelettfürst
BeitragVerfasst: 18.01.12, 13:28 
Ehrenbürger
Ehrenbürger
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Registriert: 27.02.08, 00:11
Beiträge: 813
*Die Holzschnitte sind allesamt recht kunstvoll gehalten, und doch recht einfach gedruckt, und lassen das Zusammenspiel von mehreren Handwerkern erkennen, mindestens einem Künstler, einem Texter, und einem Holzschneider. Einige der Werke sind signiert mit einem M.P., Andere mit einem M.p., meist sehr klein irgendwo an Rand versteckt, als Teil der Grafik*

"Du Bürger und Du Bauersmann,
Schaut recht Euch diese Blätter an!
Da seht ihr nackt und ohne Kleid
Ein ernstes Bild aus ernster Zeit.
Wohl kommt so mancher zu Euch her,
Als wär er Hilgorad ap Mer,
Und spricht von Macht und Herrlichkeit,
Die er für alle hat bereit;
Ihr glaubt es ihm, weil's Euch gefällt -
Schaut her, wie es damit bestellt."

Bild

""Freiheit, Gleichheit und Brudersinn!
Du alte Zeit, fahr hin! fahr hin!" -
Solch Schrei durchzieht der Bürger Rund,
Da tut sich auf lieb Tares Grund;
Es steigt herauf ein Knochenmann.
Der merkt: ein Erntetag bricht an.
Und wie er steigt ans Licht hervor,
Drängt sich um ihn ein Weiberchor,
Sein Rüstzeug bringen sie heran,
Dass er sein Werk vollenden kann.
Gerechtigkeit gebunden ist -
Das Schwert stahl ihr die schlaue List,
Die Lüge nahm die Wag ihr fort,
Sie bieten's dem Gesellen dort.
Den Hut reicht ihm die Eitelkeit,
Die Tollheit hält ihr Ross bereit,
Die Blutgier bringt die Sense her,
Das ist des Bösen beste Wehr! - -
Ihr Menschen, ja! nun kommt der Mann,
Der frei und gleich Euch machen kann."

Bild

Frau Fela schaut vom Himmelszelt
Nach Dunkel ist sie Licht, die Welt;
Da trabt mit wilder Hast heran
Der Freund des Volks, der Knochenmann.
Zur Stadt lenkt er sein Pferdchen hin,
Ahnt er doch reiche Beute drin.
Die Hahnenfeder auf dem Hut
Der Felaschein trocknet das Blut,
Das mancher wackre Mann vergoss,
Und Fliegen folgen seinem Tross,
Die Sense blitzt wie Wetterschein,
Es stöhnt der Gaul, die Raben schrein!"

Bild

"Er ist am Ziel. - Sieh, gleich in der Stadt
Die Schenk und ihrer Gäste satt;
Bei Brandensteiner Lieder Klang,
Und wüst Gelächter, Spiel und Zank! -
Er tritt heran und klappert Hohl
Und ruft: "Die Maß hoch auf des Einen Wohl!" -
"Was gelten Kron' und Götter viel?
Nicht mehr als wie ein Pfeifenstiel.
Zum Spass will ich's beweisen Euch
Gebt Acht!" - Er holt die Wage gleich!
Hält sie am Zünglein, statt am Ring, -
Sie merkens nicht, sie freut das Ding, -
Sie schrein: "Das ist der rechte Mann!
Dem folgen wir, der führ uns an!" - -
Du dummes Weib, was schleichst du fort?
Siehst mehr du, als die andern dort - - ? "

Bild

Freiheit, Gleichheit und Brudersinn!
Der Schrei wälzt durch die Stadt sich hin.
"Zum Rathaus!" - Horch, der Steinwurf saust,
"Heil Angamon!" - Die Flamme braust. -
"Zum Markt! Zum Markt!! Da steht er schon
Der Held der Revolution!
Hört ihn!" - - Stumm alles wie ein Grab.
Er aber reicht ein Schwert herab
Und hält es allem Volk bereit -
Die List nahm's der Gerechtigkeit -
Er schreit! "Du Volk! Dies Schwert ist Dein!
Wer sonst kann richten? Du allein!
"Blut! Blut!" viel Tausend Kehlen schrein.
Der Toten sind sie wohl gewahr,
Und auch der Feuer letztes Jahr,
Doch folgen sie des Einen Wort,
Er sorgt schon für geschützten Hort. "

Bild

""Zur Barrikade!" - - "Schilde auf!!" - -
Da steht der Bau - und oben drauf
Er, den zum Führer sie ernannt,
Die blutge Fahn in fester Hand! -
Die Pfeile pfeifen, hei! das kracht.
Sie stürzen rings, er aber lacht:
"Jetzt lös ich mein Versprechen Euch:
Ihr alle sollt mir werden gleich!"
Er hebt sein Wams, und wie sie's schaun,
Da fasst ihr Herz ein eisig Graun.
Tot sind sie als Gefährten wert,
Dem Knochenfürst auf seinem Pferd!
War er doch immer, schon als Mann,
Dem Einem nur ein Untertan!
Ihr Blut es strömt, die Fahn weht rot;
Die Seeln verlorn, - die Leiber Tot!"

Bild

"Der Knochenfürst, er war schon tot!
Er hat gehalten, was er bot.
Die ihm gefolgt, sie liegen bleich. -
Seht hin, die Maske tat er fort!
Als Sieger hoch zu Rosse dort,
Zieht, der Verwesung Hohn im Blick,
Der einen Diener neues Glück.
Im Untot - ja! da sind sie gleich!
Nicht hoch noch tief, nicht arm noch reich
O Freiheit, wer führt dich herbei?
Nicht Mord und nicht der Laster Schrei.
Nur wenn erstickt der Selbstsucht Glühn,
Wirst Du in Herrlichkeit erblühn! -
Um Gleichheit nur als Sklaven frei'n?
Nein! Allen gilt der Felaschein.
Ja, glaubt, die Guten sind sich gleich
Ob hoch, ob tief, ob arm, ob reich.
Du Vierenlieber Bürgerhort,
Der reinsten Lehre reinstes Wort!
Geschändet hat man Dich, entehrt,
Zum Bauernopfer Dich verkehrt;
So nimm der Viere Fackel auf,
In guter Götter Licht leucht' auf,
Erwehre dich, mit List jedoch,
Des Knochenfürsten Sklavenjoch.

Bild

"Und sei gewiss, mit jeder Nacht,
Da schwindet sie des Einen Macht.
Und in nicht allzuferner Zeit,
Die treuen Leut' sind schon bereit,
Da stehn sie dann vor dieser Stadt,
Die so oft schon geholfen hat,
Zu helfen unserm Brandenstein.
Wir lassen euch niemals allein!
Für diesen Tage sorget vor,
Den Knochenleut verschließt das Tor.
Geht unbedacht kein' Handel ein,
Und lasst die Euren nicht allein.
Am Tag der Freiheit wird es knallen,
Wenn Schädel los' zur Erde fallen.
es stehn Nortrav und Rittersmann,
Zur Rettung Seit an Seite an.
An diesem Tag der Freude dann,
Wenn Bürger und der Edelmann,
Die unter falschem Fürst gelitten,
Von Ihnen werden freigestritten,
Dann sieht der Knochenfürst, im Licht,
Glaubt man ihm seine Lügen nicht.

Denn Zweien gilt die Treue nur,
In Malthust jeder kennt den Schwur,
Dann hebt im Wirtshaus jeder Mann,
Zu frieden seinen Becher an,
"Ich trinke meinen Doppelkorn
Zum Wohl Fürst Kasimier ap Morn!
Der Zweite aber kommt mir her,
Für König Hilgorad ap Mer!
Ein Hoch auch auf den Wiederstand,
Für König Fürst und Vaterland!"
Dann schleicht er sich, der Klappermann,
mit seinen Dienern hinten drann.
Denn laufen kann er wie er will,
Und ist er auch ganz leis und still,
doch wenn mit frommem Bittgebet,
vor ihm die ganze Insel steht,
Dann weiß er, er entgeht ihm nicht,
Dem Morsan seinem Strafgericht."

((ooc: IG Verteilung mit Screenshots folgt))


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