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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 9.11.10, 14:46 
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Gelassen lag der Rekrut auf der Wiese, neben ihm die Weide die ihm Schatten spendete, ein kleines Stück dahinter der Bach der durch den Burghof floß. Eigentlich war es viel zu kalt um in dieser Jahreszeit auf einer Wiese zu liegen, dachte er sich kurz, die Hände hinter dem Kopf gebettet, ein Bein auf das andere geschlagen. Eine Weile blickte er so in den Himmel, betrachtete die Wolken wie sie vom Wind in sein Sichtfeld getragen wurden und wenig später weiterzogen. Ein Grinsen schlich sich in seine Mundwinkel. Wie einfach man doch jemanden aus der Fassung bringen konnte, wenn man nur die richtigen Worte kannte ... oder wohl eher die Falschen, wie manche glaubten. Langsam wurde die Sache interessant.

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i hate for the glory


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 10.11.10, 15:05 
Ich werde für eure sichere Heimkehr beten! Nachdenklich tritt der Bellumgeweihte hinaus und sieht über den Burginnenhof. Befehle sind Befehle. Doch rechtfertigt diese Entscheidung sein Handeln? Predigte er doch selber immer wieder, dass der Zweck niemals die Mittel heiligt. Was getan werden muss, muss getan werden! Verhinderte er die drohende Verurteilung der Adligen nicht, würde Hektor mehr Schwierigkeiten bekommen, als er sowieso schon hatte. Er war so undenkbar naiv. Glaubt er wirklich einen Sieg errungen zu haben? Es waren die Orken, die seine Schlacht entschieden. Die Diener des Angamon die wahren Sieger der Schlacht um Falkensee. Die Tugend der Selbstaufopferung vor seinen Augen geht er entschlossenen Schrittes zur Kaserne. Die Truppe zieht er schnell zusammen. Erst sind es nur drei, dann sind es fünf, plötzlich zehn. Habt ihr die Dietriche dabei, Soldat? Natürlich, Herr Leutnant. Der Plan war einfach: Wir gehen rein und berichten von dem drohenden Angriff der Ritterschaft, dann befreien wir die Geiseln, durch ein magisches Tor wieder zurück. Im Notfall muss Grigori Sokolow helfen, er kennt sich in Ersont aus. Malthust bietet Ersont Bündnistreue an! Doch, dass war klar, nicht Hektor Steinhauer, diesem Tyrannen, der zuliess, dass der Tempel geschändet wurde, sondern Solice Aurora und Toran Dur. Immerhin sind sie eingekerkert, Geiseln, mit dem Tode bedroht. Wenn wir die Gardisten sehen, erzählen wir von der Rune, der drohenden Gefahr. Unter diesen Tatsachen werden sie uns hinein bringen. Ganz bestimmt. Zur Sicherheit nehmen wir eine Vase mit, gefüllt mit explosiver Mischung und Nägeln. Wenn sie jemand erkennt? Steckt Blumen hinein! Es sollte ein Geschenk sein. Weiße unberührte Blumen der Unschuld. Oder nicht?

Durch das Tor schritten sie mit eiligem Tempo. Hurtig nun. Zusammenbleiben. Die Wachen sprechen sie an. Die Malthuster erklären sich, sagen die Wahrheit um ein von Ihnen erwünschtes Ergebnis zu erzielen. Eine Kriegslist, oder doch nur eine profane Täuschung? Das Vertrauen der Gardisten ausnutzend, ziehen sie hinein, täuschen den eifrigen und verängstigten Gardisten und gehen dann in den Turm. Die Schlüssel besorgt er rasch. Wieder eine Täuschung. Doch fühlt er aufkommende Schwäche, war es zu viel der Täuschung? Er fällt hin, unfähig sich zu bewegen. Eine göttliche Intervention? Rasch lässt er die Soldaten hinein, lässt sie das Gebäude sichern. Geht hinunter und ... Lähmt ihn! Flüstert er leise zu seiner Adjutantin. Wir wollen ihn nicht töten! Legt eure Waffen nieder und ergebt euch. Die Wache hebt die Armbrust und schiesst unaufhaltsam einen Bolzen in den ungerüsteten Torso der Magierin. Bedrängt durch den Angriff zieht der Bellumgeweihte seinen Zweihänder, wuchtet ihn seitlich gegen den Kopf um den Armbrustschützen zu betäuben. Die Klinge zerbricht, der Armbrustschütze fällt tot zu Boden. Der Bellumgeweihte sieht auf die zerbrochene Klinge, erhebt das Wort zu Bellum, voller Reue und Verwirrung spricht er seinen Namen. Die Kehle verschnürt, das heilige Band zwischen seiner Seele und der Göttlichkeit ist mit einem Knall zerrissen.

Schnell befreien sie die Gefangenen, sie sind sichtbar mager, von dürftiger Gestalt, verhungert fast, krank und mitleidserregende Abbilder ihrer einstigen Größe. Der gefallene Bellumgeweihte bemerkt es nicht mehr, seine Augen seltsam glasig, er geht durch das Tor, merkt nicht mehr, dass seine Soldaten einen Explosionstrank werfen. Die Blumenvase wird mitgenommen. Er merkt es nicht. In Brandenstein. Ich bin nicht zu sprechen, sichert die Stadt! Schnell zum Schrein der Briseis, er will hinein gehen, reißt sich die Kleidung von seinem Körper. Eine unsichtbare Wand. Er kann nicht hinein. Kein geweihter Boden lässt ihn hinein. Die Götter haben ihn bestraft. Er ist gescheitert. Ohnmächtig von der Erkenntnis seines Scheitern will er nur noch sterben, wohlwissend, dass einen Selbstmörder nur die Niederhöllen erwarten, verfällt er in tiefste Lethargie. Keine Woche war es her, dass seine Adoptivtochter Sorania starb. Danach Samika. War das nicht alles seine Schuld? Nur durch die Rituale der Weissmagier und einen Funken Hoffnung, seine eigene Entscheidung wird er wieder lebendig. Ein gefallener, vierzigjähriger Schwertmeister am Rande seiner Existenz. Nie wieder würde er das Band mit dem heiligen Bellum binden können. Er war in der Realität gefangen.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 11.11.10, 01:05 
Scherbenhaufen
Ein einziger Scherbenhaufen.
Nichts hatte den Rundumschlag von Hektor überlebt. Falkensee lag am Boden und die Verursacher des Schadens waren geflohen. Vermutlich waren sie selber entsetzt gewesen als sie erkannt hatten, was für Auswirkungen ihr Handeln gehabt hatte. Fassungslos musste sie heute Abend mit anhören, dass Alarich und Hektor gegangen waren. Weg von Siebenwind. Weg von der Verantwortung. Weg vom Scherbenhaufen.
Zerschlagen und zurückgelassen.

Und da stand sie nur vor den Trümmern ihrer Arbeit und ihres Herzen. Wie viel Schaden ein einzelner Mensch anrichten konnte war enorm. Aber wie viel Menschen würde es brauchen es wieder zu richten? Und konnte man es überhaupt retten?


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 11.11.10, 13:27 
Altratler
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Nach über einer Woche hatte sie endlich Schlaf gefunden.

Es war als wäre der Fels, der, seitdem Tuljow bei ihr war, über ihrer Stirn hing, endlich herabgefallen. Und sie konnte sich endlich in einer traumlosen Ohnmacht Ruhe gönnen.

Sie verstand nun was Politik und Glauben aus einem Menschen machen kann. Sie hatte Vandrien zu seiner Blüte erlebt, hat den gerechten, doch strengen, Fürsten Raziel schauen dürfen. Sie hatte die Kriege sehen müssen, die wegen ihm gefochten wurden. Sie hatte sehen müssen als ihre Familie abgeschlachtet wurde in Habgier. Sie hatte erleben müssen, was es heißt nur ein Kleid am Leib zu tragen, an dem das Blut ihrer kleinen Schwester klebte, und wie es ist wochenlang von Abfällen zu leben.

Und diese Menschen rangelten um Macht. Bloß den anderen so dicht bei sich zu behalten, dass er einem nicht in den Rücken fallen kann und einen selbst vom Thron stoßen kann.

Wie konnte man einem Mann wie Gin soviel Macht überlassen, wo ein Araldo mehr für die Garde, für Ersont, getan hatte? Wieso hatte man einem Lügner, der seine Meinung ändert, wie ein Waschweib, dass sich zwischen zwei Freundinnen nicht entscheiden konnte und der jeweils anderen immer in den Rücken fiel, einfach so wieder seine Macht gegeben?

Sie alle saßen einzig allein wegen Custodias im Kerker, haben gelitten, und sie sahen Arn als den Verräter, der versuchte mit Steinhauer zu verhandeln, in einem Moment, wo Hektor selbst den Grafen als Todfeind sah? Der Schmerz der in Arns Augen innewohnt, hatte auch Isabella berührt, denn auch sie hat in Südfall ihren geliebten Menschen hinterlassen.

Sie konnte es nicht mehr tragen, auch wenn sie Velyan in den Rücken damit fällt, weil er ihr vertraut hatte. Aber sie wird mit seinen missbilligenden Blicken wieder einmal zurechtkommen müssen.



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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 11.11.10, 14:00 
Einsiedler
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Sorgsam schloss er die Schnallen des Lederpanzers, die Melodie eines zutiefst zotigen Liedes aus den Hafenschenken Venturias summend. Das Rüstzeug hatte zuletzt gelitten würde ausgebessert werden müssen um eine wirklich akzeptable Erscheinung zu bilden. Aber dies würde warten müssen, wie so vieles andere. Ein wohliger Blick galt dem nun leeren Bett und kurz hielt er im Ankleiden inne um die Augen zu schließen und den noch leicht vorhanden Rosenduft aufzunehmen, der in der Luft hing. Die Stiefelspitzen fanden sich danach zum wiederholten Male poliert. Erst danach nahm er den goldgelben Wappenrock auf, faltete ihn auseinander und hielt ihn prüfend in die Höhe. Makellos. So musste es sein. Als das Wappen seine Brust neuerlich zierte, gestattete er sich, seinem Spiegelbild ein anerkennendes Nicken zuteil werden zu lassen. Legte er den Waffengurt an und warf sich den Umhang lose über die Schulter.

Mit leicht verkniffener Miene sah er erneut zur Tür herüber, ehe er das gut gefüllte Weinglas an die Lippen führte. Sicher, er würde heute durch diese Tür hinaus auf die Straße treten. Und alles würde anders sein. Er würde frei sein von dem Joch engstirniger Männer und ihren verhängnisvollen Idealen. Endlich würde er die Dinge auf die Art angehen können, die ihm gelegen kam. Alles zu seiner Zeit.
Noch aber war die Flasche angenehm gefüllt, der Wein von erlesenem Geschmack. Würde sie genau so schmecken - die Macht? Er leerte zuerst das Glas und dann den Rest des Weines direkt aus der Flasche. Dann schritt er zur Tür hinüber. Wenn sich doch bloß endlich dieser schale Beigeschmack verflüchtigen würde.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 11.11.10, 14:43 
Edelbürger
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"Es ist vorbei."

"Nichts ist vorbei. Ich habe gerade erst begonnen! Ich habe erreicht, was keinem zuvor gelang. Nicht Hektor, nicht Tuljow, keinem. Er hat die Worte gesagt. Er hat gesagt, daß er von seinem Amt zurücktritt. Vor Zeugen. Vielen Zeugen. Das hätte das Ende sein müssen. Nein, kein Ende. Der Neuanfang!"

"Aber es ist vorbei."

"Nein! Sieh dich doch um, Jammerlappen! Hier sitzen wir, der Rat tagt wieder, nun kann die Zukunft Ersonts entschieden werden. Es ist an der Zeit, die Dinge neu zu ordnen..."

"Öffne doch selber deine Augen, blinder Narr! Siehst du nicht, daß dort Custodias sitzt? In der selben eitlen Manier wie eh und je? Hat er nicht gerade gesagt, was in deinem langsamen Gehirn wohl noch nicht angekommen ist? "Die Dinge haben sich geändert und ich werde dem Rat weiterhin zur Verfügung stehen" - das hat er gesagt. Er ist nicht nur ein Lügner, ein Dämonenpaktierer, ein Folterer und Häretiker, nein er ist auch noch ein Wortbrecher. Und schau dir die anderen an. SCHAU SIE AN! Awa - diese verkniffene, ränkeschmiedende Schlange. Seit wir hier sitzen, hat sie nichts anderes zu tun, als über dich und andere zu lästern. Öffne dein geistiges Auge! Toran - er hat nichts verstanden. Nichts. Spielt hier den Moderator für den Rückschritt zu den Wurzeln des Übels, statt daß er auch nur die Chance SIEHT, die sich nun ergeben hat. Die Chance zu einem Neuanfang. Gin - dieser schamlose Mann ohne jeden Anstand. Grün hinter den Ohren, gerade einmal ein paar Wochenläufe in der Garde, und dieser Knilch soll der neue HAUPTMANN sein? Was erwartest du noch von dieser Farce hier?"

*Schweigen*

"Und da ist noch mehr. Du WEISST, daß da noch mehr ist. Schau sie an. Schau SIE an! Kaum hat sie dich kommen sehen, kamen die Worte schon über ihre Lippen. "Ich wusste nicht, daß wir hier auch mit Verrätern verhandeln". Und das von IHREN Lippen."

"Was weiß sie schon davon? Sie saß die meiste Zeit im Kerker. Wer weiß, wer ihr das eingepflanzt hat. "

"Sie sollte es besser wissen. DU solltest es besser wissen! Da sitzt sie. Verbändelt sich mit dieser verschlagenen vertrockneten Kröte Aldorn. Flüstert gehässige Bemerkungen. Du hast ihre Seitenblicke nicht bemerkt? ICH habe sie bemerkt. Und du würdest sie auch erblicken, wenn du endlich deine Augen öffnest, um damit zu SEHEN. Hör dir ihre Stimme an. Ihren Zynismus. Ihren Sarkasmus. Ist das noch die, die du..."

"SCHWEIG! Ich will es nicht hören!"

"...geliebt hast?"

"SCHWEIG STILL!"

"Einen Fremden hat sie dich genannt. Einen FREMDEN, der bei den ach so wichtigen Ratsentscheidungen nicht dabei sein sollte. Sie hat dich ebenso getäuscht, wie Vela dich getäuscht hat. Sie hat dich verraten, dich fallen lassen wie verdorbenes Obst. Du bist ihren Zielen im Weg. Ihre Ränke muss sie nun wieder schmieden. Gemeinsam mit Aldorn und Custodias."

*Schweigen*

"Du willst es leugnen? Du willst es wirklich leugnen? Sehe. Höre. Fühle. Öffne dich für den Schmerz. Und dann erkenne, daß es vorbei ist. Hier und jetzt."


Dann endlich war Ruhe. Der innere Dialog beendet. Natürlich wusste er, daß diese Stimme Recht hatte. Es war die Stimme seines eigenen Verstandes, die zu ihm gesprochen hatte. Die ihm die Augen geöffnet hatte. Endlich.

Dann kam der Schmerz. Überrollte ihn wie eine Flutwelle aus schal schmeckendem Brackwasser. Neben ihm erhob Vogt Roth ihr Wort und erklärte ihren Rücktritt. Warum auch nicht? Sie hatte es ebenso begriffen. Das Lehen Ersont war im Verfall begriffen. Es verrottete von innen heraus. Diese Farce hier war der beste Beweis dafür. Dann sei es eben so. Wenn man merkt, daß das Pferd auf dem man reitet tot ist, sollte man absteigen.

Er verließ den Raum. Es war bezeichnend, daß Custodias es war, der ihm dabei die Tür aufhielt. Er wusste nicht, wen er im Moment mehr verachtete. Sie, Custodias, oder sich selbst.

Zurück blieb, nach allem, was geschehen war, ein Scherbenhaufen.

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Inaktive Charaktere: Ramo al Laomar
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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 11.11.10, 16:29 
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Ein grobschlächtiger Kerl tritt an den Aushang bezüglich der Ersonter Resolution heran. Er kneift ein Auge während sein Blick quer über das Pergament wandert. Sein dauerhaft missgelaunter Gesichtsausdruck verfinstert sich noch etwas mehr.


>> Achwas! Und dafür haben wir geblutet?! Wenn ich den Hektor seh, dann zerfetz ich die miese [Kraftausdruck entfernt]. Ist mir Latte ob der auf der Flucht ist!<<, brüllt er das Nachrichtenbrett markant an und wendet sich schnaubend ab.

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"Es gibt den Großteil der Spieler (die Rollenspieler), deren Feedback man sich mit dem nötigen Ernst anhört und versucht diese Dinge nach Möglichkeit einzubringen. Daneben gibt es dann noch eine kleine Randgruppe, deren Feedback einem Scheißegal ist. Dabei ist nicht in Stein gemeißelt wer Rollenspieler und wer Randgruppe ist. Auch ein langjähriger Randgruppler kann irgendwann zu einem Rollenspieler werden. Das beste Beispiel dafür dürfte ich sein, mit 16 oder 17 hier angefangen und nur hirnverbrannte Scheiße geposted, aber irgendwann entwickelt man sich halt weiter."

-Pendrin 2011


Zuletzt geändert von Ayleen: 11.11.10, 16:59, insgesamt 3-mal geändert.
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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 13.11.10, 16:11 
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Epilog


Zögernd klopfte die blonde Frau ans Gemach der Burggräfin. Die Tür öffnet sich nur einen Spalt und das halbe Gesicht der Hofdame Hedwig kam dahinter zum Vorschein. Wie ihre Herrin, so schien auch Hedwig in den zurückliegenden Wochen um Jahre gealtert zu sein. "Bitte, werte Hofdame, Ihr müsst mich zur Durchlaucht lassen." "Werte Freifrau, Ihr wisst genau, was der Medicus gesagt hat. Sie darf nicht gestört werden! Ihr wisst so gut wie ich, wie es um sie steht." "Ich wäre nicht hier, wenn es nicht wichtig wäre. Wir müssen Vitama danken, wenn sie ihren jetzigen Zustand überlebt. Aber eines ist sicher: die nächsten Querelen können wir nicht mehr vor ihr verbergen. Und die sind so sicher wie das Ael im Tempel. Und das würde ihr ganz gewiss den Lebensodem rauben. Deshalb ist es so wichtig, dass ich ihr das hier zeige." Die Freifrau hält eine Schriftrolle hoch. Sie konnte sehen, wie es in Hedwig arbeitete, bevor sie eher widerwillig den Weg in die Gemächer der Lehensherrin frei gab.

Obwohl die Besucherin selbst nicht blendend aussah und immer noch von der Kerkerhaft und ihrer Verletzung gezeichnet iwar, erschrak sie beim Anblick ihrer Herrin. Was mochte das bloß für ein Gebrechen sein, das aus der würdevollen Dame "sowas" gemacht hatte. So würde die Burggräfin sich nicht zeigen können, würde sie das Lehen nicht angemessen repräsentieren können.


"Der Wochenmarkt vor dem Schloss: ist er vorbei? Es ist wieder so ruhig geworden?" Die Freifrau warf einen verunsicherten Blick zurück zur Hofdame an der schweren Eichentür. Hedwig warf einen flehenden Blick zurück. "Ja, Euer Durchlaucht, die Festlichkeiten sind vorbei. Im Moment ist es wieder ruhig in Falkensee. Sehr ruhig...wie das immer so ist, nachdem es eine Weile hoch her ging." Die Burggräfin lächelte matt und gönnte ihrem Volk die Ruhe nach all dem Spaß. "Verehrte Durchlaucht, gnädig muss ich Euch bitten, einen Blick auf dieses Konzept zu werfen. Ich weiß, wir sollten Euch nicht unnötig behelligen und Ihr vertraut auf den Rat. Und doch muss es gewisse strukturelle Änderungen geben. Seht, die Garde und der Rat..." "Streitet ihr euch schon wieder mit dem Hauptmann?" " Nein nein Euer Durchlaucht. Aber ich will sicher gehen, dass es auch nie wieder vorkommt. Mit einer geringfügigen Änderung an Eurer Stellvertretung, da könnten wir ein Fundemant für die Zukunft schaffen, auf dem wir ein noch sichereres und standfesteres Lehen bauen als es jetzt schon ist. Das hier sollte mehr Klarheit und eindeutige Verantwortlichkeiten bewirken..." Mit ungewissem Blick gab sie der Burggräfin das Schreiben in die Hand "So Ihr gnädig einen Blick darauf werfen könntet? Und so Ihr schweigt, werde ich es wie gehabt als Zustimmung in den Rat tragen? Wie gesagt, es steht alles zum Besten, aber soll man nicht den Anfängen wehren? Das ist der Rat, den ich Euch als Eure Beraterin untertänigst geben möchte."

Mit gesenktem Haupt entfernte sie sich schnell aus den Gemächern der Burggräfin. Sie war voller Scham, dass sie so dreist gelogen hatte. Aber was hätte sie tun sollen? Custodias oder Ionas würden ihr die quälende Frage beantworten müssen, wie schwer sie sich eben versündigt hatte.

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Zyklen später greift eine zitternde Hand nach der bereitgelegten Schreibfeder. Kratzend zieht die Feder einige waagerechte Striche über ein Blatt Papier und ersetzt die Schrift in fremder Hand mit neuen Anmerkungen. Ein Wink, und schon huscht eine Frau herbei und nimmt das Schreiben in Empfang. "Bringt das in die Ratsstube. Aber vorher holt mir den Nachttopf und schüttelt mein Kissen aus. Ich bin so müde, ich werde schlafen."

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Danke fürs Char-Portrait an Awa


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 16.11.10, 20:50 
Edelbürger
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Hektors Augen starren auf die knarzende Tür, die langsam vom heulenden Wind auf- und zugezogen wird. Die Kerze auf dem Tisch folgt dem Rythmes des Windes und der Tür und flackert mal nach vorne mal nach hinten. Nur Hektor sitzt reglos wie ein Stein in der Brandung.

Alles ist vorbereitet. Wann kommt er endlich? Hat er die Nachricht überhaupt erhalten? Hoffentlich konnte er rechtzeitig fliehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 24.11.10, 03:27 
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Endlich war es so weit. Das erste Opfer war eine Elfe. Man kann zu Recht behaupten, dass sie uns einfach zur falschen Zeit am falschen Ort begegnet war. Nun lag sie blutend am Boden und ich spürte zum ersten mal die Genugtuung meines Handelns. Rache ist süß, dass habe ich jetzt erfahren.

Gorem, der Riese mit dem Spatzenhirn, begegnete uns auf dem Weg. Er war alleine, doch die Zeit war nicht günstig um jetzt seinen Verrat aus ihm rauszuprügeln. Einst wollte er mir den Kopf abreissen, doch wir werden sehen wer schneller ist.

So wie die Elfe, so werden auch die anderen Verräter und Feiglinge blutend im Schlamm liegen und um ihr Leben flehen. Seit ich auf dieser Insel bin, widmete ich mein Leben für diese heuchlerische Bande von Hasen. Doch mit einem Fingerschnipsen vernichteten sie mein Leben und das Leben von Alaraich. Mit einem Fingerschnipsen wurden wir zu "Hochstaplern" und "Verrätern". So wie sie unser Leben zerstörten, so werden wir ihr Leben zerstören!

Wer wird unserem blutigen Pfad folgen?
Wer wird sich uns in den Weg stellen?

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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 20.12.10, 23:40 
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Die Zeit drehte sich gnadenlos weiter und weiter, bis der damalige Putsch den meisten schon aus dem Gedächtniss gedrungen war. Hektor war die Ausnahme. Er dachte täglich an diesen Verrat, an die bittere Niederlage und an die Schmach die man ihm zugeführt hatte.

Die Ritterin Mirian Lasar ... ein erhabenes Gefühl, wie sie vor mir im Dreck lag .... wie ich auf sie gespuckt habe. Und sie wagte es noch, von Respekt zu sprechen. Diese feigen jämmerlichen Ritter, die sich auf die Seite des Rates gestellt haben, obwohl sie anderes wollten. Doch dann lag sie vor mir im Dreck und sprach ihre Verachtung gegen mich aus ... pah! Eine falsche Schlange, doch bei weitem nicht die einzigste und nicht die wichtigste.


Nun steht Kalyon vor mir. Kalyon, ich erinnere mich an einen eifrigen Rekruten der mir einst treu zur Seite stand, als wir im Schloss gefangen waren. Jetzt, eine geraume Zeit später, sehen wir uns wieder. Er trägt noch immer die Uniform der Garde. Ich frage ihn auf wessen Seite er steht ... obwohl ich die Antwort schon kenne. Er dient noch in der Garde und somit unter Gorems Führung ... er dient jetzt für die Schlangen im Rat ... für "Ersont" wie er selber behauptet. Wer unter dem Kommando der Verräter steht, ist selber ein Verräter. Ich habe genug geredet, jetzt muss Blut fliessen.

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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 8.01.11, 04:34 
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Nach seinem letzten Raubzug versteckte er sich in einer kleinen dunklen Höhle. Die Tage in seinem provisorisch errichteten Versteck verstrichen quälend langsam. Das Dunkeltief ist heran gebrochen und Hektor fühlte sich einsamer als je zuvor. Wie lange würde er wohl, tief in der Wildniss, unentdeckt bleiben?

Der Proviant ging zur Neige, sodass Hektor gezwungen war neue zu beschaffen. Streifzüge durch die schwarze Nacht waren in diesen Zeiten lebensgefährlich, doch der Hungertod in einer verdreckten Höhle trieb ihn nach draußen.

Die Dunkelheit war so intensiv, dass der Fackelschein beinahe verschluckt wurde. Leise pirschte er sich durch die Wälder, in der Hoffnung unentdeckt zu bleiben. Doch sein spärlicher Fackelschein brachte die Kreaturen auf seine Fährte.

Plötzlich hörte er nicht mal drei Schritt von sich entfernt, das Geäst brechen. Der Schock fuhr ihm bis ins Knochenmark. Plötzlich brachen weitere Geäste hinter ihm und ein leises gedehntes Gröhlen durchbrach die Totenstille. Langsam kamen sie näher und näher, bis ihm endlich der Sinn zur Flucht kam.

Sofort rannte er quer durch den Wald los und stoplerte über jede zweite Baumwurzel. Hauptsache, dass er die Verfolger abwimmeln konnte. Nach zehn Minuten lehnte er sich völlig erschöpft an einen Baum und horchte aufmerksam durch die Dunkelheit. Scheinbar konnte er die Kreaturen abwimmeln, doch jetzt hatte er keinerlei Orientierung mehr. Er hatte sich in dieser feindlichen Umgebung verirrt.

Nach einer kurzen Rast, begann er ziellos durch den Wald zu streifen, bis er plötzlich auf eine Gruppe von schwarzen Dienern traff. Begleitet von einem Dutzend Skelette. Sie umstellten ihn sofort. Hektor ergab sich seinem Schicksal. Kannte er doch all die schlimmen Gerüchte über schreckliche Folterungen. Überraschenderweise waren die Diener des Einen freundlicher, als er es sich vorgestellt hatte. Sie zapften ihm Blut ab und eskortierten ihn anschließend sogar nach Falkensee.

Offenbar war Falkensee in den Händen der Diener des Einen. Die Feiglinge der Viergötter verkrochen sich sich im Tempel, während Angamons Streitmacht ungestört durch Falkensee walten und schalten konnte. Ein mal mehr beweisen die Diener des "mutigen" Bellum ihren "Mut", wie sie hinter den Palisaden herum stolzieren und sinnlose Gebete sprechen.

Die Feinde meines Feindes sind meine Freunde. Man wird sehen, wie sich die Geschichte weiter entwickelt.

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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 8.01.11, 06:04 
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Immer wieder im Takt von nur einigen Augenblicken löste sich ein Wassertropfen von einer feuchten Stelle an der Decke und prallte auf eine kleine Pfütze, was das markante Geräusch, welches dabei entstand, durch die muffige Luft zu jeder einzelnen Zelle trug.
Die Gitterstäbe setzten bei der Nässe im Raum schon seit langem dunkelbraunen und matschigen Rost an, der deutliche Spuren sowohl an Kleidung und Hände der Wärter und Insassen hinterließ.

Der Raum ist leer. Keine Gardisten in Sicht

Unter der mächtigen Erschütterung des Einschlages löste sich ein kleiner Steinbrocken von der Decke und traf Butschs Stirn. Die Ketten an seinen Gelenken rasselten im Kerker widerhallend, als er aus dem Schlaf gerissen wurde. Der erste bewusste Atemzug lies ihn husten, denn die Luft stank modrig und war feucht wie ein alter Waschlappen. Als er versuchte seine Lage etwas besser zu gestalten und sich aufzurichten schob er mit einem seiner Füße seine gammelig gewordene Essensschale zur Seite, die klirrend davon rollte.
Dann kam der zweite Einschlag und Butsch war endgültig wach, dabei durch den verdunkelten Raum blinzelnd.


>>Werden diese Bastarde angegriffen?!<< entfuhr es ihm laut denkend und er versuchte neugierig auf den Korridor zu schauen, ob sich nicht etwas rühre. Vergeblich, Butsch war allein.

Er starrte zur schäbigen Wand hinauf und faltete die Hände aneinander

>>Xan, Drachen, Bellum? Holt mich hier raus...<< entwich es ihm in einem kurzen Anfall von Hilflosigkeit gepaart (oder dadurch bedingt) mit ansteigender Religiosität in einer Zeit, in der er sich fragen musste welchen seiner beiden Arme er nach der Haft verlieren wird. Es nützte nichts.
Dort wo er sich befand wird niemand gehört und schon gar nicht erhört

Butsch hatte in der Dunkelheit seiner Zelle keine Ahnung von der Dunkelheit draußen und erwartete nicht das, was sich der Burg
langsam, zäh, aber sicher nährte.

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"Es gibt den Großteil der Spieler (die Rollenspieler), deren Feedback man sich mit dem nötigen Ernst anhört und versucht diese Dinge nach Möglichkeit einzubringen. Daneben gibt es dann noch eine kleine Randgruppe, deren Feedback einem Scheißegal ist. Dabei ist nicht in Stein gemeißelt wer Rollenspieler und wer Randgruppe ist. Auch ein langjähriger Randgruppler kann irgendwann zu einem Rollenspieler werden. Das beste Beispiel dafür dürfte ich sein, mit 16 oder 17 hier angefangen und nur hirnverbrannte Scheiße geposted, aber irgendwann entwickelt man sich halt weiter."

-Pendrin 2011


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 15.01.11, 02:56 
Einsiedler
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Registriert: 30.08.09, 11:49
Beiträge: 182
Mit festem Blick gen Schloss stand Alarich am Gebäude des ehemaligen "Wolpertingers" und beobachtete die qualmenden Ruinen. Seit der Erstürmung des Schlosses verspürte er schon dieses Hochgefühl tief in sich drin, das beim Blick auf die Trümmer des ehemals prächtigen Bauwerks immer wieder aufzuflackern schien.

Wie sehr hatte sich sein Leben in den letzten Monden doch verändert. Verraten und geächtet trachtete er nur noch danach, sich an jenen zu rächen, die ihn sträflichst im Stich gelassen hatten. Zuforderst die Gräfin. Eine alte von Machtgier verkommene unzurechenbare Frau, die ihren einst treuesten Gardisten nichtmal einen Funken Dankbarkeit entgegengebracht und sie einfach dem willkürlichen Schicksal des Ersontrates überantwortet hatte. Sowohl das Symbol ihrer Macht, als auch jenes des Ersontrates rauchte jetzt in Trümmer geschlagen vor ihm.

Dabei war es eine günstige Schicksalswendung, dass die Diener Angamons Falkensee erobert hatten. Der Knochenfürst war ganz offensichtlich eine machtvolle Kreatur. Allerdings hielten sich das Schloss sowie der Tempel noch recht verbissen. Wobei Alarich sehr zufrieden war, dass er beim Angriff auf das Schloss den Truppen des Einen mit seinen Schlüsseln die Türen öffnen und ihnen somit zum Sieg verhelfen konnte. Fast hätte er laut aufgelacht, als er die verschlossene Türe zum Ratssaal aufschloss und die Gräfin mit ihrem Gesinde überraschten Blickes die Treppe zu ihrem Gemach hochstürmte. Als ob die alte Vettel ernsthaft den Gedanken gehabt hätte, noch fliehen zu können. Auch wenn einige seiner ehemaligen Kameraden, die nun treu dem Ersontrat und dem völlig beschränkten Riesen Gorem dienten, verbissen versuchten, die Gräfin zu schützen, lächelte Alarich bei jedem abgeschossenenen Bolzen auf, der die Uniform der Gardisten rot verfärbte und sie zusammenbrechen liess. Mit jedem toten Ersontgardisten kam er seinem Ziel näher.

Sie umstellten die schlotternde Gräfin mit dem noch verbliebenen Hofstaat. Was für ein jammervolles Bild dieses Gesindel in seiner Angst und Schwäche abgab. Das Weib Eunike stellte sich vor die alternde Hochadlige in panischer Angst, dass man die Gräfin gleich an Ort und Stelle abschlachten würde. Da das Schloss schon beinahe zur Gänze in Flammen stand, zerrte man die Gräfin raus auf den Hof, wobei sie dann schliesslich dem Knochenfürsten überantwortet wurde. Ihr Ende war sicher sehr qualvoll, soviel stand fest. Doch bevor sie abgeführt wurde, gab sich Alarich ihr zu erkennen. Er musste es ihr einfach ins Gesicht sagen, dass dies nun die Rache für ihren schändlichen Verrat sei. Er sah Angst und Verwirrung im Blick der Alten und war sich sicher: Sie war endgültig gebrochen. Die letzten Stunden, die sie auf Tare noch hatte, verbrachte sie gewiss in beachtlicher Seelenpain.

Lächelnd reckte sich Alarich etwas und sah hinauf zum völlig verdunkelten Himmel, an dem von Fela keine Spur mehr war. So dunkel wie das Nichts über ihm waren seine Pläne. Die erste Rechnung war mit der Vernichtung der Gräfin beglichen. Aber es gab noch vieles zu tun. Da waren jene Bellumdiener, Männer denen er einst vertraute, doch die ihn und Hektor ebenso verraten und im Stich gelassen hatten wie die Gräfin. Und natürlich Custodias, Solice Aurora, Toran Dur, Awa Aldorn, Gorem und noch einige andere Speichellecker Ersonts, die das gleiche Schicksal erleiden würden wie die Gräfin. Aber sie sollten sich noch etwas in ihrer Pain auf Tare winden. Alarich und Hektor hatten Zeit. Einen nach dem anderen würde man sich holen. Aber nicht zu hastig, sondern schön langsam, um die Angst bei den anderen zu mehren. Rache war ja ein Gericht, das bekanntlich kalt serviert wurde.
Doch sie würden es alle zu schmecken bekommen.....


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 21.01.11, 04:46 
Edelbürger
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Hektor Steinhauer streifte die blutrote Tunika glatt. Anschließend setzte er den schweren bronzenen Helm auf den Kopf und befestigte den großen Bihänder mit zwei Lederschnallen am Rücken. In den letzten Tagen wurde diese Waffe oft zum Einsatz gebracht. Die Klinge wirkte schroff und schartig. Einige vertrocknete Blutflecken gaben diesem Mordinstrument den letzten Schliff.

Einige Zyklen später zeigte sich ein alter Bekannter in der neuen Stadt Angamonis. Araldo Niolet, ein Gardist der verdammten Ersonter Garde. Ob er wohl noch immer an dieser Awa Aldorn hängt? Ob er wohl noch immer mit Custodias geheime Gespräche führt? Das alles kann ihm jetzt egall sein. Araldo ist nur noch der Schatten seiner selbst. Ein Gardist ohne treue Kameraden.

Erst da wurde Hektor bewusst, welches Glück er mit Alarich hatte. Sie waren wie Pech und Schwefel. Nichts würde sich zwischen die beiden stellen. Der Verrat schweißte sie zusammen und nur noch der Tod wäre in der Lage, die beiden zu trennen. Nur in aussichtslosen Situationen zeigt sich die wahre verlässliche Freundschaft. Und solche Situationen hatten Alarich und Hektor bereits gemeistert. Das kann wohl kein anderer von sich behaupten.

Auch der berüchtigte Schlitzer Butsch zeigte sich in entscheidenden Momenten als sehr verlässlich. Aber erst in einer aussichtslosen Situation wird sich zeigen, ob Schlitzer Butsch noch zu uns steht.

Araldo weiss jetzt, was nötig ist um das Vertrauen seiner ehemaligen Kameraden zurück zu gewinnen.

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Henk - Ein Krimineller aus Leidenschaft

Hektor Steinhauer - Rache ist sein Leben


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread]Putsch in Falkensee
BeitragVerfasst: 22.01.11, 03:25 
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Vorgeschichte 1

Vorgeschichte 2

"Wisst ihr, was am lustigsten war?" Die alte Hofdame strich das Tuch glatt, als ob es kostbarer Brokat wäre. "Als dieser Alarich vor die Burggräfin trat, um sie zu verspotten." Eine Weile stand sie vor dem Haufen aus verfaulendem Stroh, auf dem das von Dreck und Blut verkrustete Tuch lag. Sie starrte glücklich lächelnd darauf. "Dieser tumbe Tor merkte nicht, dass die Burggräfin gar nicht bei Bewusstsein war." Sie kicherte vergnügt, während sie sich ungelenk auf den stinkenden Haufen setzte.
"Ach Ulwing, das war ein Spass. Diese Schlingel, die Ersont verraten haben, sie bemerkten nicht, dass die Burggräfin ihren Spott gar nicht hören konnte." Sie gluckste leise in sich hinein, während sie ihren Rücken an die modrige Steinwand des Kerkers lehnte. "Und wenn ihr mich fragt, dann sollten diese Schlangenwesen und die Diener des Ungenannten ganz froh darüber sein, dass die Burggräfin nicht bei Bewusstsein war." Sie lachte auf - ein heiseres, unnatürliches Lachen. "Was hätte ihre Durchlaucht die Schergen des Ungenannten nur gescholten, wenn sie bei Bewusstsein gewesen wäre" Das Lachen verkümmerte zu einem versonnenen Lächeln, das beklemmend deplaziert wirkte auf dem ausgezehrten, mit Blut bespritzen Gesicht der alten Hofdame.

Noch immer lächelnd drehte sie den Kopf zu Ulwing, dem Medicus ihrer Durchlaucht. "Ihr seht heute schon viel besser aus, Ulwing." Hedwigs Linke strich behutsam über den Kopf des alten Medicus, der ihr zugewandt war. Sein verbleibendes Auge glotzte stumpfsinnig zu ihr. Eine fette Fliege flog begeistert summend in die verschmierte, leere Höhle seines anderen Auges. Hedwig lächelte ihn an und er lächelte zurück: Der ausgerenkte Kiefer des alten Medicus hatte seine Mundhöhle zu einer grotesken Fratze verzerrt. Es sah wie ein irres Grinsen aus. Liebevoll strich Hedwig der verwesenden, misshandelten Leiche über das blutverkrustete Haar. "Es war aber auch nicht sehr freundlich, wie die Diener Angamons euch behandelt haben, Ulwing. Nur gut, dass dies nun vorüber ist." Sie zog die Hand wieder zurück und starrte aus fiebrig geröteten Augen sinnlos ins lauernde Zwielicht. "Aber ich bin mir gewiss, sie werden ihrer Durchlaucht zumindest ein würdiges Begräbnis ausrichten." Sie nickte - noch immer stumpfsinnig lächelnd - zu sich selbst. "Alles andere wäre auch sehr unziemlich, nach allem, was sie mit der Burggräfin angestellt haben." Sie verschränkte die Arme. Der Daumen der Rechten stand in einem unmöglichen Winkel ab. Hedwig bemerkte es nicht.

"Wobei es schon etwas betrüblich war, dass sich Hochwürden und dieser vorlaute Magier gar nicht mehr haben blicken lassen." Ein bedauerndes Lächeln huschte fahrig über ihr verdrecktes Antlitz. "Sicher wären sie gerne zugegen gewesen, als ihre Durchlaucht in den Klauen der Angamondiener verendete." Hedwig seufzte nachsichtig. "Ja nun, es sind beschäftigte Ratsherren" sagte sie wie entschuldigend zu sich selbst und blickte an sich herab. Versonnen summend und vor Irrsinn lächelnd tastete sie an sich herum. Bis ihre zitternden Finger einen kleinen, schmucklosen Dolch hervorzogen, der so gebogen war, dass er sich möglichst unauffällig an die Körperlinien seines Trägers schmiegte. "Alsdenn, Ulwing, ich werde nach den Kammerdienern rufen und etwas Gebäck verlangen. Möchtet ihr wieder jenes mit Rosenwasser? Ja? Ich weiss doch, wie sehr ihr es liebt." Zittrig und ungelenk stemmte sie sich hoch. "Alsdenn, dann wollen wir mal ..."

*

Falkensee war in die Klauen der Diener des Ungenannten gefallen. Seine Räte verschwunden, die Garde vertrieben, die Lehensherrin tot. Ersont lag im Sterben. So wie Hedwig, die alte Hofdame. Nur Wahnsinn und Treue - stärker als der Tod - hielten sie noch am Leben. Wenn sie Glück hatte gerade noch so lange, bis die Kerkermeister ihrem Ruf gefolgt waren. Dann würde auch sie sterben. Und wenn Morsan ihr noch ein klein wenig mehr Zeit gewährte, würde sie einen der Kerkermeister mit in den Tod nehmen. Vielleicht zwei.


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