Siebenwindhomepage   Siebenwindforen  
Aktuelle Zeit: 16.04.24, 21:29

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Die Schlacht der tausend Reiter
BeitragVerfasst: 4.12.01, 10:52 
Altratler
Altratler
Benutzeravatar

Registriert: 3.12.01, 14:46
Beiträge: 6187
Wohnort: caverna lustrum
Es begab sich zu der Zeit als Gerogarad der Kühne den Thron von Heredon bestieg, dass sich in den Westbergen allmählich die Haufen der Orken sammelten. Seid einiger Zeit brachten Späher die Kunde, das immer mehr Schwarzpelze aus ihren Höhlen hervorkamen, es waren sogar schon einige abgelegene Gehöfte in den Bergen überfallen worden. Beunruhigt darüber entsandte Gerogarad einen seiner erfahrenen Kriegshauptleute, Randolf Derguin geheißen, um die Orken zurückzutreiben. Randolf entstammte einer einfachen Familie und hatte sich in der Leibwache von Gerogarads Vater nach oben gedient, denn er war ein kluger Heerführer und gewandter Kämpfer. Nie hatte er einen Zweikampf verloren, doch trug er bereits viele Wunde von vorangegangenen Kämpfen.

Nun rüstete man ein Reiterheer, tausend Pferde und Reiter, gewappnet mit glänzenden Rüstungen und bewaffnet mit einigen der besten Schwerter Heredons. Es war ein bewegender Anblick, wie das Heer an einem sonnigen Herbstmorgen auszog, die Orken zu jagen. In Reih und Glied trabten die Reiter mit mächtigem Getöse durch das Haupttor Heredon, aber an ihrer Spitze ritt Randolf Derguin auf einem weißen Schimmel, gewappnet mit einen starken Panzer aus Eisenringen und Schienen, die im Morgenlicht glänzten. Sein Zeichen war das gebogene Schwert auf grünem Grunde, denn er führte ein anmutiges Schwert, gebogen und mit einem dunkelgrünen Griff versehen. Die Reiter entfernten sich und waren bald außer Sichtweite, als die Sonne über den Bergen stand.

Es wurde Winter und die Monate verflogen, doch es gab keine Nachricht von den Reitern, jedoch häuften sich die Berichte über Angriffe der Orken, die nun schon einen Handelsposten gebrandschatzt und die Einwohner niedergemacht hatten. Den ganzen Winter hindurch trieben die Orken ihr Unwesen, doch keine Nachricht der Reiter drang an des Königs Ohr. Späher wurden ausgesandt um nach den Reitern zu suchen, doch sie kehrten ohne Kunde zurück und so trauerte man um die Unglücklichen die wohl von den Orken niedergemacht wurden.

Als der Frühling die Kälte zurückdrängte sprengte ein Bote eilends herbei, preschte durch das Tor und sprang vor dem Königspalast vom Pferd, die Stufen hinaufstürzend. Bald ließ man ihm zum König vor, und diesem brachte er schreckliche Nachricht. Vor kaum 3 Tagen war ein gewaltiges Heer der Orken vor der Stadt Kulion aufmarschiert, mehr als zehntausend Köpfe zählend, und war über die wehrlose und überraschte Stadt hergefallen. Von den dreitausend Einwohnern der Stadt wurden viele erschlagen und andere in die Versklavung geführt, den Statthalter des Königs jedoch hatten die Orken aufgespießt und trugen ihn wie eine Standarte vor ihrem Heerzug her. Mit bekümmertem Gemüt vernahm Gerogarad die Worte des Boten und kam zu dem Ratschluss, den Orken entgegenzuziehen und ihr Heer zu vernichten. In kaum mehr als 10 Tagen war das Königliche Heer gerüstet, 8000 tapfere Männer mit Speeren und Schwertern, in Leder oder Eisen waren bereit, Rache für Kulion zu nehmen. Gerogarad und seine beiden Söhne Hilgodon und Tolgorad führten das Herr aus der Stadt hinaus, geradewegs in die Berge marschierend.

Der lange und glänzende Heerzug schlängelte sich die Pässe hinauf, immer in Marschordnung, geführt von guten Hauptleuten, aber innerlich auf Rache sinnend. Man schickte Kundschafter voraus, welche das Heer der Orken aufspürten. Es lagerte in einem Talkessel, durch den sich ein Bach zog und der rund herum mit unwegsamen Bergen umgeben war, kaum fünf Meilen vor dem Heerzug des Königs. Auch berichteten die Kundschafter von grausigen Schreien der versklavten Menschen aus Kulion. So beschloss Gerogarad mit seinen Söhnen, die Orken im Morgengrauen zu überraschen und durch das Tal des Baches genau in das Orkenlager hineinzustoßen, geradewegs auf die Anführer zu. Im Dunkel der Nacht brachte sich das Heer in Schlachtordnung und erwartete den Morgen, bereit loszuschlagen.

Die Sonne ging über dem hohen Kamm des Westerngebirges auf und es erhob sich ein Getöse, als die getreuen Männer des Königs auf die Orken losstürmten. An der Spitze Gerogarad und seine Söhne, gefolgt von der Leibgarde. Es schien als wäre der Plan geglückt, denn die Orken wichen vor ihnen zurück und man glaubte sich dem Zentrum des Lagers nahe, als plötzlich ein Pfeilhagel auf die Tapferen niederprasselte. Männer wurden getroffen und stürzten, Pferde gallopierten ohne ihren Herren davon. Es entspann sich ein hitziger Kampf und die Männer des Königs errangen die Oberhand, als sich die Hänge der umgebenden Berge schwarz färbten und Abertausende von grässlich aussehenden Orken hinabstürmten. Von diesem Anblick überrascht, fochten die Männer noch härter, doch einer nach dem anderen viel. Bald waren sie ganz umzingelt und wurden immer weiter zusammengedrängt während die Orken mit ihren schrecklichen Äxten auf sie einhieben und die Getreuen fielen in Scharen. Die Leibgarde schirmte den König und focht verbissen, doch waren sie der Übermacht nicht gewachsen.
Tolgorad, der mit ein paar Schwertkämpfern zu den Überlebenden von Kulion vorgedrungen war bemerkte die Bedrängnis seines Vaters und eilte ihm zu Hilfe, doch wurde er von ein Pfeil getroffen und strauchelte. Er wäre verloren gewesen, hätte nicht einer der Hauptleute, Birgor Furin genannt, mit ein paar Kämpfern den schwer Verwundeten zum König gebracht, der in der Mitte eines Kreises aus Leibgardisten stand, die ihn verteidigten. Plötzlich erstarben die Kämpfe und die Orken kämpften nicht mehr, doch der König war mit wenigen noch Lebenden eingeschlossen. Da trug man die Standarte mit dem Statthalter Kulions herbei und der Gerogarad wusste, das dies sein Ende war. Schnaubend zog er sein Schwert und rief "Für Heredon!" und er und seien Männer stürzten sich des eigenen Todes gewiss auf die Orken.
Plötzlich erschallte aus den Bergen ein vielfaches "Heredon!" und mit wehenden Bannern stürmten viele Reiter heran, geführt von Randolf Derguin auf seinem schnaubenden Schimmel, sein Schwert schwenkend. Wie eine glitzernde Mauer preschten die Reiter heran, alles niederreitend, was sich ihnen in den Weg stellte.

Nun fassten die Verteidiger neuen Mut und fochten wild, doch brachen die Orken in den Kreis ein und beinahe wäre Gerogarad erschlagen wurden, wäre nicht Randolf Derguin herangeprescht und hieb den Orken den Arm ab. Mit wirbelndem Schwert schlug er die Orken zurück und seine Reiter umkreisten sie, so das sie sich zwischen ihnen und den Verteidigern befanden. So rieb man die Orken auf, doch der Anführer der Orken stampfte mit Hunderten Orken auf den König zu. Sie wurden von den Reitern niedergemacht, den Anführer jedoch erschlug Randolf Derguin und so endete die Schlacht der tausend Reiter.

Der Talkessel war über und über besudelt mit Leichen gefallener Orken und Menschen. Man zählte nicht weniger als dreißigtausend erschlagene Feinde, hatte aber selbst auch sechstausend Erschlagene zu beklagen. Von den Überlebenden war kaum einer nicht verwundet, und auch Randolf Derguin trug aus dieser Schlacht einige Narben davon. So zog man mit den Verletzten und en Überlebenden von Kulion ab und erreichte Heredon.

Die Reiter berichteten, dass sie den Winter über die Truppen der Orken gejagt hatten, doch dabei weit von bewohntem gebiet abgekommen sein. So schlugen sie ihr Winterlager auf und warteten den Frühling ab. Als dann der Schnee geschmolzen war, waren sie den Orken hinterhergezogen und holten sie schließlich gerade in dem Augenblick ein, als die Schlacht im Talkessel im Gange war.

Der König Gerogarad gab ein Fest zu Ehren des Sieges und alle ehrten Randolf Derguin. Da trat der König vor und er schenkte Randolf ein fein gearbeitet Schwert. Für seine Taten wurde er von da an Randolf Valorum geheißen, Randolf der Tapfere. Und er wurde ein großer des Reiches und seine Söhne und Enkel wurden zu wichtigen Beratern des Königs und getreuen Hauptleuten.

So Ende die Geschichte der Schlacht der tausend Reiter, doch wurden noch viele Schlachten geschlagen, ehe Frieden einkehrte im Reich des Königs.




Seine Exellenz

Harold Valorum


- Königlicher Richter außer Dienst und Mitglied des Collegium Jurae -


Original von Harold Valorum. Aus dem alten Board übertragen von Tyralf

_________________
Acta non verba.


Zuletzt geändert von Tyralf: 4.12.01, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de