Schon ehe der erste Hahn den Morgen begrüßt steht der demütige Diener des Allsehenden aus seinem Bett auf. Er schlürft durch das Ordenshaus in das Badezimmer, wäscht sich und schert seine Tonsur erneut aus, so dass nur ein schmaler Kranz um seinen Kopf herum stehen bleibt. Er trimmt den mächtigen Bart und legt seine saubere aber schlichte Robe an und kehrt in den Schrein Astraels ein. Einige Zeit verbringt er dort im stillen Gebet und der Meditation, ehr er loszieht, die Ordensküche zu besuchen. Nach einem guten Frühstück zieht er dann los um Kräuter und Pilze in den Wäldern rund um die Stadt zu sammeln.Wenn er den ein oder anderen Gläubigen findet, mag er sich die Zeit nehmen für ein Gespräch und gern auch eine Pfeife. Irgendwann kurz vor Mittag verzieht er sich in das Labor zurück und kommt erst nach einigen Stunden aus den Kellerräumen zurück und legt einige Flaschen in einer Kiste ab. Nach getaner Arbeit speist er ausgiebig in der Ordensküche und verweilt bei einer Pfeife und etwas Tee in den Räumen, wo er sich gern mit anderen Dienern der Viere oder Tempelwächtern unterhält. Gegen späten Nachmittag bringt er eine Kerze und eine Rose zum Grab des Ritters Fedral Lavid. Ob der Diener Astraels wohl irgendeine Verbindung zu dem Ritter haben mag? Am Abend sieht man ihn noch den Schrein in Falkensee oder auch in Brandenstein reinigen. Der Mangel an geöffneten Tavernen und Lustgärten zwingt ihn dann meist dazu, auf Blumenwiesen zu verweilen und bei Wein und Pfeife noch ein gutes Buch zu lesen. Bevor er sich zum Schlafen zurückzieht, zieht es ihn zum ausgiebigen Abendgebet nochmals in den Astraelsschrein. Spät am Abend verschwindet er dann wieder im Schlafzimmer des Ordenshauses
_________________ „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“ – David Ben-Gurion
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