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 Betreff des Beitrags: Briefe in die Heimat
BeitragVerfasst: 13.10.14, 11:57 
Einsiedler
Einsiedler

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Beiträge: 82
*Im Schein einer Kerze liegt der junge Bursche auf seiner Pritsche im Gardeturm der Burg Schwingenwacht und schreibt geschäftig auf einem Blatt*

Zitat:
Mondtag 13. Carmer

Liebe Mutter, lieber Vater. Entschuldigt bitte, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe - es ist so viel passiert ich habe einfach keine Zeit zum Schreiben gefunden. Wo soll ich nur anfangen...Ich habe einige Zeit gebraucht um mich auf der Insel zurecht zu finden - auch wenn sie viel kleiner ist als das Festland kann man sich hier gut verlaufen. Einige Zeit habe ich in Falkensee gelebt. Stellt euch vor, kurz nach meiner Ankunft durfte ich auf einem Empfang in der Burg zu Falkensee spielen! Von den Dukaten die ich dort verdient habe konnte ich eine Zeit recht gut leben, aber das war ja nicht der Grund wieso ich nach Siebenwind gekommen bin.

Deswegen habe ich mich nach einer Arbeit umgesehen und stellt euch vor, ich bin nun Anwärter der Ritterschaft! Im Moment lebe ich auf der Burg Schwingenwacht. Ich habe hier einen kleinen Raum den ich mir mit anderen Anwärtern teile. Mir geht es hier recht gut, alle sind nett zu mir und ich fühle mich recht wohl. Sie haben mir sogar eine eigene Rüstung gemacht und gestern habe ich einen neuen Bogen bekommen.

Meine Aufgaben sind es, die Ritterschaft zu begleiten und zu beschützen und generell für Recht und Ordnung auf der Insel zu sorgen. Eine schöne Aufgabe, aber manchmal mache ich mir Sorgen ob ich das wirklich kann. Das Bogenschießen hab ich mir ja damals selbst beigebracht und wirklich gekämpft habe ich auch noch nie...na ja mal sehen was da noch auf mich zu kommt. Ich habe hier schon zwei Ritter kennen gelernt - die Ira Seregis und den William Glaron. Ira ist sehr nett, wobei sie immer so ernst kuckt - weil sie ein Ritter ist...Ich glaube sie würde aber sonst gerne mehr lachen. Der Herr Glaron ist sehr viel strenger aber niemals ungerecht. Bei ihm bin ich mir noch nicht sicher, aber ich glaube er ist ein guter Mann.

Dann gibt es noch den Hofmeister, der kümmert sich um alle Belange der Burg. Er ist auch nett, wobei er immer so komisch redet - vielleicht verstehe ich ihn auch einfach nicht richtig weil ich nie auf einer Schule war.

Jetzt muss ich aber Schluss machen, mein Dienst fängt früh an und ich muss noch etwas schlafen. Ich schreibe euch so bald wie möglich wieder.

Liebe Grüße aus Siebenwind euer Sohn

Yeel Seilschneid

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Yeel Seilschneid
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 Betreff des Beitrags: Re: Briefe in die Heimat
BeitragVerfasst: 22.10.14, 11:38 
Einsiedler
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*Obwohl er müde war konnte er doch keinen Schlaf finden - und so wand und drehte sich der Junge auf seinem Bett herum bis es schließlich völlig zerwühlt war. Erst dann rappelt er sich mit einem gähnen auf und blickte durch das Fenster. Draußen war es bereits tief dunkel, nur einige Laternen warfen ein warmes Licht an die steinernen Wände der Burg. Mit einem Griff zur Seite schnappte er sich die kleine Hölzerne Flöte und etwas Papier und schlich dann möglichst leise auf nackten Füßen durch den Turm hinauf zu den Zinnen. Obwohl der Morsan schon mit Kälte drohte setzte er sich dort auf eine der Zinnen der Mauer und blickte auf den Hof, die Beine hinab baumelnd. Kälte hatte ihn noch nie richtig gestört - er empfand sie eher als angenehm, belebend - und so störte sie ihn auch nicht, als er da nur mit kurzer Hose und Leinenhemd bekleidet zu schreiben begann*

Liebe Mutter, lieber Vater - entschuldigt bitte, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Manchmal, wenn ich vom Dienst auf meine Stube gehe will ich nur noch ins Bett fallen um finde keine Kraft um euch zu schreiben. Mir geht es gut, ich erlebe hier viel und die Arbeit macht mir Freude - auch wenn ich nicht alles verstehe was hier am Hof passiert. Wir haben einige neue Kameraden bekommen, darunter ein großer Kerl namens Kaltensfels. Vater würde ihn mögen, er ist ein begeisterter Jäger - nichts was ihm über den Weg kommt wird verschont. Er scheint nett zu sein, er gibt sich viel Mühe und ich glaube er versucht einen Schwertkämpfer aus mir zu machen - dabei bin ich froh wenn ich die Dinger richtig herum greife...Am Anfang habe ich mich vor ihm etwas gefürchtet, im ersten Moment wirkt er sehr einschüchtern - aber ich glaube das ist nur eine Fassade die langsam zu bröckeln beginnt.

Dann gibt es da noch den Hofmeister...ich glaube ich nerve ihn manchmal sehr weil ich viele Fragen stelle und nicht immer alles verstehe, aber auch wenn er oft die Augen rollt erklärt er es meistens doch. Er gibt sich glaube ich viel Mühe nach außen hin anders zu wirken als er ist...das scheinen hier viele zu tun, wieso weiß ich nicht. Trotzdem mag ich ihn.

Wir hatten neulich ein Fest hier auf der Burg, der Baron und die Obrigschaft der Insel haben sich dort getroffen und ein Fest zu Ehren eines Sieges gefeiert. Es war recht schön, auch wenn die rechte Musik gefehlt hat...Ich habe sogar den Baron der Insel selbst gesehen! Außerdem waren da auch Nortraven - sie erinnern mich an meinen Kamerad Kaltenfels - Einer von denen hatte einen Wolf bei sich, der war so groß wie ein Pony. ..

Was gibt es sonst zu berichten....*er tippt einige male mit der Spitze des Stiftes auf das Papier*Ich war an einem Ort namens Ödland, zusammen mit den Ritter und den Gardisten. Dort haben wir allerlei seltsame Wesen getroffen - und ich habe sogar gegen sie gekämpft. Der Sire Iregis sagte, ich hätte mich gut geschlagen, aber ich kam mir ziemlich nutzlos mit dem Schwer vor. Es ist zu schwer, liegt unangenehm in der Hand...da ist der Bogen ganz anders..Vielleicht lerne ich es ja noch - irgendwann...

Ich hoffe es geht euch gut und auf dem Hof ist alles in Ordnung..Ich versuche euch bald wieder zu schreiben, nur dauert es ja lange bis die Briefe auch endlich bei euch ankommen. Bis dahin denke ich jeden Zyklus an euch. Euer Yeel.

*der Brief wird sorgsam gefaltet und sorgsam in der Hosentasche verstaut- eine Weile sitzt er noch dort und betrachtet die schlafende Burg zu seinen Fußen. Nach einer Weile zieht er die kleine Flöte aus der anderen Tasche und beginnt leise zu spielen - vorsichtig um niemanden aus seinem Schlag zu reißen.*

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Yeel Seilschneid
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 Betreff des Beitrags: Re: Briefe in die Heimat
BeitragVerfasst: 3.11.14, 11:35 
Einsiedler
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*Mit einem erschöpften keuchen lässt sich der Junge auf das Bett fallen - Schwingenwacht lag ruhig in der Dunkelheit, nur ab und an hallten Fußtritte durch die Gemäuer, wohl eine Wache die von Posten zu Posten ging. Das Training und der Dienst schlauchten ihn, es ist nicht so als wäre er harte Arbeit nicht gewöhnt gewesen, aber das Gewicht der Rüstung und des Schwertes waren etwas anders - er war Müde und wollt eigentlich nur noch schlafen. Trotz der Erschöpfung zieht er jedoch die kleine Kerze näher an das Bett heran, und sammelt etwas Papier und den kleinen Kohlestift zusammen. Nach kurzem Überlegen beginnt er dann zu schreiben*

Liebe Mutter, lieber Vater:

Es ist wieder viel Zeit vergangen seit meinem letzten Brief. Mein Dienst nimmt mich in Beschlag und ich finde kaum Zeit euch zu schreiben. Es ist viel geschehen - Meine Übungen mich zu einem Schwertkämpfer zu machen haben begonnen. Herr Kaltenfels, einer meiner Kameraden hat sich Übungen ausgedacht die ich nun mit ihm zusammen machen muss. Er ist ein zäher Brocken, ein Kämpfer durch und durch - ich bin froh das er auf meiner Seite steht. Er hat mir zwei verschiedene Schlagarten gezeigt und wie ich Schläge mit meinem Schwert abblocken kann. Ich glaube ich muss mich aber noch an die Klinge an sich gewöhnen - sie fühlt sich immer noch wie ein Fremdkörper an. Außerdem liegt das Eisen schwer in der Hand, ganz anders als der Bogen dessen Gebrauch mir Vater damals beibrachte.

Momentan gibt es hier auf der Insel viel Tumult wegen dieser Piraten die unerlaubt hier sind. Ich habe gehört, das immer mehr Gruppierungen der Insel gegen sie kämpfen und sie vertreiben wollen. Ich bin mir nicht sicher was ich davon halten soll - natürlich sind es Gesetzlose, aber einige von ihnen scheinen aus purer Not zu handeln und nicht aus Überzeugung. Sicher macht das Unrecht nicht zu Recht, aber trotzdem fühlt es sich seltsam an gegen diese Menschen zu kämpfen...

Was ist sonst noch passiert - ach ja, ich war mit dem Hofmeister der Burg Angeln. Es ist eine Weile her, dass ich versucht habe Fische zu fangen und die Ausbeute war gering - immerhin wurden es am Schluss vier Fische die ich dem Hofmeister geschenkt habe. Er hat nämlich wie immer nichts gefangen - ich frage mich wieso er sich ausgerechnet das Angeln als Freizeitbeschäftigung ausgesucht hat....

Mehr weiß ich im Moment nicht zu erzählen, zumindest nichts was er wert wäre. Ich versuche euch öfter zu schreiben. Wenn ich richtig mitgezählt habe, müssten in nächster Zeit meine ersten Briefe bei euch eintreffen.

Ich denke an euch...euer Yeel.

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Yeel Seilschneid
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 Betreff des Beitrags: Re: Briefe in die Heimat
BeitragVerfasst: 4.11.14, 13:07 
Einsiedler
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*Am Abend bot sich das gleiche Bild, diesmal nicht auf dem Bett liegend, sondern an einem kleinen Tisch an der Wand saß der Junge vor einem Stück Papier und blickte nachdenklich darauf. Und obwohl er sich fest vorgenommen hatte zu schreiben, wollte die Hand die den Stift hielt nicht so richtig. Seine Gedanken waren woanders - bei jemanden der in den letzten Tagen ständig in seinem Kopf herumspukte. Was sollte er tun um ihre Aufmerksamkeit zu erregen - oder besser, war es überhaupt möglich das ein einfacher Kerl wie er mit .....er unterbrach diesen Gedanken.

In ihm kämpfte die Sehnsucht endlich offen sagen zu können was er empfand, auch wenn er sich nicht sicher war wie diese Gefühle zu deuten sind - und die Angst genau dadurch alles zu verlieren. Mit einem Seufzen wurde der Stift beiseite gelegt und das Papier zusammen gerollt. Einmal mehr verließ er so zu später Stunde sein Quartier um auf die Zinnen der Burg zu steigen. Der Himmel war klar, die Luft zog kalt an ihm vorüber - Kälte hat ihm noch nie sonderlich viel ausgemacht, im Gegenteil, er empfand sie eigentlich als angenehm. Sie machte klar im Kopf, erfrischte...Auf den Zinnen angekommen setzte er sich auf den Rand der Mauer, die Beine in den Abgrund baumeln lassend und zog die kleine Flöte die er immer bei sich trug aus der Tasche. Nach einigen Momenten der Stille hörte man dann eine leise Melodie im Burghof hallen - kaum mehr als ein Flüstern um niemanden zu wecken. *

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 Betreff des Beitrags: Re: Briefe in die Heimat
BeitragVerfasst: 5.11.14, 13:06 
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*Am Abend saß der Junge noch eine ganze Weile in der kleinen Laube in einem der ruhigeren Ecken der Burg und betrachtete das kleine Abzeichen an seiner Brust, das ihn nun als vollwertigen Gardisten der Ritterschaft auszeichnete. Um ehrlich zu sein, er war reichlich überrascht gewesen als ihm verkündet wurde das er beim Apell befördert werden sollte. Er musste doch noch so viel lernen...aber der Sire schien an ihn zu glauben und alleine das versorgte ihn mit einem noch nie verspürten Eifer und Selbstbewusstsein. Und dann war beim Ablegen seines Eides sogar der Baron selbst anwesend - wortkarg zwar, aber er konnte ja nicht erwarten das ein Mann seines Standes einem einfachen Burschen wie ihm gleich den Bruderkuss anbot. Es war ein Tag der Überraschungen gewesen - einige davon waren natürlich hoch willkommen, andere eher...nun ja...peinlich. Das der Hofmeister von seinem Geheimnis wusste hatte ihn schockiert - aber es war wohl nur eine Frage der Zeit gewesen. Er konnte förmlich fühlen wie sein Kopf rot anlief als er ihn darauf ansprach...aber er vertraute ihm - auch wenn er oft sehr verschlossen war, schien er ihm doch als Freund der seine Schwärmerei nicht verraten würde...

Wieder viel sein Blick auf das Abzeichen und mit einem Finger strich er vorsichtig darüber. Er war gespannt wie sich nun sein Alltag entwickeln würde...wobei gespannt es nicht ganz traf, er war auch ein wenig eingeschüchtert. Welche Herausforderungen würden auf ihn warten, welche Gefahren. Immerhin war er nun ein Gardist der Rittergarde - sicherlich das war er vorher auch bereits, aber er konnte sich zumindest noch hinter dem Rang des Anwärters verstecken machte er einen Fehler - und die konnte man hier am Hofe oft machen. Er atmete einmal tief ein und aus, sog die kalte frische Luft in die Lungen ein ehe er sich aufrichtete, die Uniform glatt strich und schließlich in Richtung Gardeturm ging. Es würde schon alles seinen Weg gehen - er musste nur Vertrauen haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Briefe in die Heimat
BeitragVerfasst: 6.11.14, 16:24 
Einsiedler
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*Bereits zu später Stunde, Fela würde wohl bald wieder ihre ersten Strahlen über das Land werfen, wälzte sich der Jüngling im Bett umher. Die Laken sind bereits zerwühlt, jegliche Ordnung eines vorher geradezu militärisch ordentlich gemachten Bettes ist dahin. Er war müde, sehr sogar - fast den ganzen Dienst über war er gestanden, geritten oder ähnliches -dazu noch die anstrengenden Übungen des Herr Kaltenfels, die er sicherlich am nächsten Tag in Beinen und Armen spüren würde. Alles in ihm schrie geradezu danach sich endlich auszuruhen, doch der Wirbel von Gedanken in seinem Kopf wollte ihm dieses Glück nicht gönnen. In den letzten Wochen hatte er viel erlebt und viel gesehen und einiges davon beschäftigte ihn bis heute. Die Lage mit den Piraten, der Tod des Meridianus und seine Leiche die ausgerechnet er finden musste und dann auch noch...sie..und dieser seltsame Ring der ihm jedes mal einen Stich ins Herz gab wenn er ihn sah. Waren seine Gefühle für sie doch nur Tagträume eines dummen Jungen? Was sollte er schon bieten und vorzeigen können - er war dürr, schwach und dumm, zumindest gemessen an den Meisten die sonst in ihrer Nähe dienten. Wie konnte er schon hoffen, dass er herausstechen würde. Erneut wälzte er sich von einer Seite auf die andere und vergräbt das Gesicht im weichen Kissen. Er konnte ja nicht mal ein Schwert richtig hoch halten, schon brannten ihm die Arme. Und viel zu weich war er, in ihm brannte kein Verlangen für einen Kampf wie bei Kaltenfels etwa. Als er Meridianus gefunden hatte war er Stocksteif vor Angst und Entsetzen gewesen - und nur eine Last. In diesem Moment hätte er für niemanden kämpfen können...
Er konnte ja nicht mal richtig jagen gehen, ohne Schuldgefühle zu haben...wieder rollte er sich, diesmal auf den Rücken und starrte zur Decke...
Wann Fela wohl endlich aufgeht...*murmelte er leise mit einem resignierenden Seufzen*

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 Betreff des Beitrags: Re: Briefe in die Heimat
BeitragVerfasst: 15.11.14, 12:26 
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*Fela war schon lange untergegangen, der Burghof lag verlassen und still in der Nacht. Nur auf einer der Mauern mag man im dunkel einen Jungen sitztn sehen, die Beine locker über die Mauer geschwungen, hinabbaummelnd blickt er traurig ins Nichts.

Er hatte so gehofft, mit seinem Geschenk ein Lächeln auf ihre Lippen zaubern zu können - das sie sich freuen und das kleine Armband tragen würde - stattdessen - sein Vorhaben war mehr als Gescheitert und seine Hoffnung ein weiteres mal geschrumpft. Dabei hatte der Abend so gut begonnen...das Angeln und kochen...er hatte jeden Moment genossen den er bei ihr sein konnte. Es war das Erste mal, das solch starke Gefühle für jemanden empfand - und er war sich nicht sicher wie er darauf reagieren und damit umgehen sollte. Verstärkt wurde die Unsicherheit noch davon, dass sie seine Gefühle nicht erwiederte - sicher, er konnte nicht erwarten das sie ihm sofort um den Hals fiel - aber ihre Worte hatten ihn schwer getroffen, als ob er einen Schwinger in den Magen bekommen hätte..."Ihr erinnert mich an meinen jüngeren Bruder"....ein Einzelner Kiesel wird von der Mauer aufgenommen und auf den dunklen Hof geworfen - mit leisem Klacken landet er dort. Was hatte er sich auch für Hoffnungen gemacht - ein Bursche wie er hätte sicher nie eine Chance...der Stand trennt uns um Welten, das Alter trennt uns um Zyklen und...alles andere - na ja.
Ein Seufzen ehe er wieder in den Hof blickt - ab und an kommt eine Wache vorbei und schaut den Jungen kurz kritisch an - jedoch weicht jener nicht von seinem Platz bis Fela bereits wieder emporsteigt und die Insel endlich wieder in Licht hüllt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Briefe in die Heimat
BeitragVerfasst: 18.11.14, 15:03 
Einsiedler
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Zitat:
Am späten Abend hatte sich der Junge erschöpft auf sein Bett fallen lassen - draußen war bereits Ruhe eingekehrt und die Burg lag im tiefen dunkel der Nacht. Eine kleine Kerze auf dem Tisch neben dem Bett erhellte leicht flackend den kleinen Raum und hüllt ihn in ein schwaches aber warmes Licht. Er selbst lag bäuchlings da, vor ihm ein Stück Papier, den Stift bereits in der Hand - doch scheint er eine Weile zu brauchen bevor er die richtigen Worte findet. Etwas schien ihn zu bedrücken - man hatte den sonst ständig lächelnden Jungen in letzter Zeit meist betrübt und einsilbig vorgefunden. Er hatte sich eher zurückgezogen - soweit es sein Dienst zumindest zugelassen hatte. Erst nach einer ganzen Weile beginnt er schließlich zu schreiben:

"Liebe Mutter, lieber Vater:
Entschuldigt, dass ich mich so lange nicht mehr bei euch gemeldet habe - es ist viel passiert und ich habe nicht die Zeit gefunden nach meinem Dienst zu schreiben. In letzter Zeit hat sich hier viel verändert - einiges zum Besseren, leider aber auch zum Schlechteren. Ich habe das Gefühl, dass viele Denken ich wäre hier am falschen Ort...das ich nicht zum Dienst eines Gardisten taugen würde - genau genommen denke ich das nicht nur, einer hat es mir so ähnlich auch gesagt. Ich wäre zu weich und würde deswegen nicht zum Krieger taugen. Ich weiß nicht was ich davon halten oder darauf reagieren soll. Ich weiß ja das ich nicht die Statur eines Kriegers habe..Ich übe viel und versuche besser und kräftiger zu werden aber es will nicht gelingen. Ich versuche mich auch im Dienst so gut anzustrengen wie ich es kann, aber es scheint nicht zu reichen wenn meine Kameraden so über mich denken. Das ganze hat mich verunsichert...und auch betrübt...noch dazu kommt, dass die Dame die ich....so sehr mag wohl verärgert oder traurig gemacht habe. Ich wollt ihr etwas schenken - ein schönes Armband aus Leder das ich ihr gekauft habe. Als sie es bekamt, sie wusste nicht das es von mir ist weil ich noch nicht den Mut gefunden habe es zu sagen, wirkte sie betrübt und hat den Raum verlassen. Ich wollte ihr eine Freude machen und sie zum lächeln bringen - scheine aber genau das Gegenteil erreicht zu haben. Noch dazu scheint mittlerweile jeder von meiner...Schwärmerei zu wissen - und manche sagen mir ganz offen das es wohl nur Tagträume sind. Uns würden zu viele Götterläufe trennen - ich sollte warten oder das ganze aufgeben. Aber genau das kann und will ich nicht.
Wie gesagt es hat sich viel getan und im Moment geht mir einiges durch den Kopf...hoffentlich wird sich alles finden - und hoffentlich werde ich den Mut finden einige Entscheidungen zu treffen.

Ich werde versuchen euch wieder öfter zu schreiben - ich denke an euch - euer Yeel

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 Betreff des Beitrags: Re: Briefe in die Heimat
BeitragVerfasst: 12.07.15, 17:25 
Einsiedler
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Registriert: 13.04.14, 15:15
Beiträge: 82
Zitat:
Liebe Mutter, lieber Vater - ich habe gehört das ihr euch nach Nachricht sehnt und muss gestehen - ich habe mich eine ganze Weile nicht mehr bei euch gemeldet. Das liegt aber nicht daran, dass ich euch vergessen habe, sondern vielmehr an den vielen Aufgaben die mich hier in der Burg erwarten. Aber von Anfang an:

Hier auf der Insel ist es ruhiger geworden - man könnte meinen, dass auf den Schiffen mehr Menschen abreisen als an - und so merkt man vor allen in den Städten, dass die Straßen meist leer sind. Natürlich merkt das auch unsere Garde - manchmal habe ich das Gefühl ich und der Sire Seregis wären die Einzigen die hier noch leben. Umso mehr hat es mich gefreut, dass unser Hofmeister Darrag endlich vom Festland zurückgekommen zu sein scheint - zumindest war er neulich in der Burg und hat sich kaum verändert. Ich werde immer noch nicht aus ihm schlau, aber er ist für mich ein Freund und nur das zählt - er scheint zwar manchmal zu glauben ich sei nicht sonderlich schlau und will mich mit einigen Tricks hinters Licht führen, aber ich denke wirklich böse meint er es nicht.
Ansonsten ist ein neuer Interessent zu uns gekommen, aber seit dem ersten Gespräch nicht mehr aufgetaucht - kein wirklich guter Einstand, mal sehen ob er überhaupt nicht Interesse hat.
Der Sire ist wie immer vielbeschäftigt, man sieht sie kaum und wenn dann muss sie sofort zum nächsten Gespräch. Ich versuche ihr so gut es geht zu helfen und sie zu unterstützen - und sie scheint das auch zu wollen, denn ich bekomme immer neue Aufgaben die mich in Beschlag nehmen, einer der Gründe wieso dieser Brief so lange auf sich hat warten lassen.

Neulich war ein ehemaliger Gardist in der Burg - ein Quendan...Comari oder so ähnlich - er sagte er war einmal Rituellster der Garde, also ein hoher Offizier. Er wirkte sehr kompetent, allerdings hat mich nicht gefallen das er ständig an mir herumkritisiert hat. Ich weiß ja selbst das ich viel zu lernen habe, aber ...na ja vielleicht hatte er ja auch recht.

Mehr gibt es erstmal nicht zu berichten - ich versuche aber euch auf dem Laufenden zu halten so gut es eben geht.

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Yeel Seilschneid
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