"Schlimm oder?", fragt der junge Soldat den alten grimmigen Gardisten.
"Was soll schlimm sein? - Die Suppe? Nein die ist gut." Erwiedert er knurrend
"Das was der Kapitän tat!" mault der junge Kerl, "Das war eine ganz und gar grauenvolle Tat!"
" Der Galgenbaum? ... Hab schlimmeres gesehn..." erwiedert der graubärtige Mann und steckt sich die Pfeife in den Mund; "Und Schlimmeres getan."
"... Aber das war doch unmenschlich! Die Leichen verstümmeln!", meint der junge Kerl protestierend.
"Unnötig.. mehr nicht. Das der Schlag gegen die Piraten überhaupt erfolgte, hatte sie schon genug aufgerüttelt. Der Baum ist mehr Provokation als das er nützt. Er muss immerhin keine einfachen Bauern abschrecken, sondern Leute die ihr Schicksal schon gewählt haben. Nennen wirs beim Wort. - Piraten.... Verbrecher.", kommt es zurück, als der Graubart die Pfeife entzündet.
"Pass auf Junge... Diese Männer, haben sich dazu entschlossen, sich ausserhalb der Gerichtsbarkeit des Königs anzusiedeln. Es ist also eigentlich kein Wunder, dass darauf der Tod steht. Verwunderlich ist eher, dass es so Viele zu stören scheint, dass nun nicht nur Seelenlose Ferrins,Goblins oder Trolle sondern auch Menschen getötet werden. Es ist ein Schicksal, dass Sie selbst zu verschulden haben.", kommt es vom Alten.
"Ja aber die Viere, so eine Gewalt ist doch sicher gegen ihren Willen!", kommt der Protest.
"Na... Wenn wir mit der Peitsche sparen, können wir den fehlgeleiteten Seelen auch gleich einen Wegweiser nach Mandor aufstellen. Es ist Besser die Seelen hier durch Läuterung zu retten, als sie ewiger Verdammnis zukommen zu lassen." Brummt der alte Hund mürrisch.
"Aber die Viere sind doch Gnädig! Und diese Männer sind doch keine Ketzer!", kommt erneut ein beherzter Protest.
"Sie stellen sich gegen den König durch ihre Taten, sie nehmen sich die Freiheit ausserhalb des Gesetztes zu stehen, das Gesetz des Mannes, welcher von den Vieren höchstselbst eingesetzt wurde. Rex Hilgorad ist König durch Sahors Gnaden. Sich gegen Ihn zu stellen ist ein wissentliches Anzweifeln der Viere und deren Plan für uns.." , erklärt der Alte brummend, dabei dichten Rauch ausstoßend; " Hier an Härte zu Sparen, ist nichts anderes als missverstandene Gnade und eine Gefahr für das Höhere Ziel des ewigen Friedens. -Ein König, Ein Glaube , Ein Reich... Und Frieden für Immer. Die Viere sind gnädig, Natürlich! Doch wer an Ihnen zweifelt oder sich ihrem Willen wissentlich widersetzt.. Wegen Macht oder Gier, dem zürnen Sie! Denn der folgt dem Weg des Einen!"
"Aber...! Die Leichen waren doch schon tot! Das war doch auch eine Sünde an Morsan!", meint der Junge, nachdem er die Worte des Alten hat sacken lassen, " Das ist doch sicherlich auch nicht rechtens!"
"Das ist wohl wahr. Es war unnötig und beschmutzte den Täter selbst. Wären sie am Leben gewesen und hätten ihre Sünden nicht eingesehen, so hätte er sie Läutern können. Doch stumpf Leichen so zu entweihen, dass ist unnötig. Dennoch dürfen wir nicht der falschen Gnade von der verweichlichten Interlektuellen aus den Großstädten anheimfallen. Jene die auch an dem Großen Plan der Viere für uns zweifeln. Die das Leid im Leben mehr fürchten, als die Verdammnis im Jenseits. Die Viere sind gnädig, doch fürchte sie, denn sie sind die wahren Götter und wir nur Menschen! Und fürchte stehts um deine Seele, denn wer sich der Erlösung zu gewiss wird, der verliert seine Seele schneller als er sich versieht..Und das ist schlimmer als jede Läuterung!" , spricht der alte Kauz und Klopft die Pfeife aus, er legt dem jungen Mann die Hand auf die Schulter und spricht bevor er geht; ]"Die Viere mit dir...und Lang lebe der König!"
"Lang lebe er...!", der junge Soldat bleibt etwas betröppelt, aber immerhin mit lauwarmer Suppe, zurück.