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 Betreff des Beitrags: Feder und Kessel - Kein Platz für Heldentum!
BeitragVerfasst: 17.11.14, 13:48 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 10.11.14, 14:26
Beiträge: 15
Prolog aus eigener Sicht

Wenn Falkenstein schon derart anders war... Dann fehlen mir die Worte, um Siebenwind zu beschreiben. Es ist bei weitem nicht so bunt wie die Städtchen Wallenburgs und hier ist auch lange nichts so pompös und befestigt wie Draconis aber wo es Ästhetik und und Klasse mangelt, da tummeln sich Geheimnisse, Gesellen und Wesen, für die es wahrscheinlich in ganz Galadon nicht einmal Bezeichnungen gibt. Aber jetzt, wo ich hier bin, stelle ich mir zum ersten mal diese eine Frage.

Was will ich hier?
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Kapitel 1
Wo ist das Grün, das Gelb, das Bunt?!

Zähflüssig tropft die grüne Farbe vom Pinsel auf die Palette und wird in kreisenden Bewegungen mit einem sehr dunklen Braunton verrührt. Ich schaue mir noch einmal den Sumpf an und vergleiche ihn mit dem Abbild auf meiner Leinwand. Mir gefällt die Farbe des Himmels nicht und das Leuchten Felas entspricht ganz und gar nicht ihrer farblichen Wärme und Schönheit. Eigentlich gefällt mir keine meiner neuen Farben. Zu wenig Glanz. Vielleicht etwas mehr Fett? Oder frischere Blüten?
"Bekäme ich doch nur mehr Farbstoffe..."
Ich bermeke schon längst nicht mehr, dass ich das gesamte Grün mit dem Braun nun in eine dunkle Schlammfarbe gerührt habe, die nicht einmal dem stinkenden Moor vor meinen Augen gerecht werden würde. Ich stampfe mit dem Fuß auf, was nur zu dem Effekt führt, dass mein Stiefel ein gutes Stück in den weichen Untergrund sackt und sich mit einem quetschenden Geräusch dafür bedankt. Ich seufze.
"Ja, genau. Ganz schlau, Frau Blau..."
Seit ich einen ersten Fuß auf diese Insel gesetzt habe, neige ich zu Selbstgesprächen. Ich mache mir Sorgen um meine geistige Verfassung. Ich dachte, dass Wintersonne, das Pferd vom Eiswolf, mir vielleicht Gesellschaft leisten würde aber der Gedanke daran, dass ich mit einem Pferd rede ist auch nicht besser als die Tatsache, dass ich mit mir selbst rede.
"Es muss was passieren. Wir müssen langsam zeigen, was wir können!"

Bild
Mir will nicht klar werden, dass ich keine Antworten bekomme, wenn ich mit einem Pferd rede. Ich sollte mich weiter untersuchen, bevor uns jemand darauf anspricht.

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Helena Blau - Gesellin der Alchemie, Lehrerin, Künstlerin
oder
"Warum ist das so? Was passiert wohl wenn ich..."


Zuletzt geändert von Helena Blau: 26.11.14, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Feder und Kessel - Wie wird man bekannt?
BeitragVerfasst: 18.11.14, 11:59 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 10.11.14, 14:26
Beiträge: 15
Kapitel 2
Ein Zwerg, ein Nordmann, ein Söldner und ein Ferrinschwanz an Aufträgen!


"Diese Flügel mit der Hand ausquetschen. Das bin ich aber anders gewohnt. Tja Helena. Vorbei ist die Zeit der Werkzeuge aus purem Gold."
Ich quetsche mit nackten Fingern das letzte Blut aus den Gliedmaßen der beflügelten Tierchen, die irgendjemand für mich aus den Höhlen gejagt hat. Auf Siebenwind gehören solche Zutaten wohl zur Mangelware. Ich bin mit allem sehr vorsichtig. Nichts davon hat die Qualität, die die Zutaten im Laden meines Meisters hatten, die ich hier sehr vermisse. Teilweise muss ich andere Zutaten verwenden, die ich gar nicht kenne. Ich habe Vulkan- und Schwefel-Asche probiert und an etwas geleckt, dass sich in einem Buch als Wanst eines Ogers entpuppte. Meine Neugierde bringt mich entweder mal ins Grab, oder in schlimmere Begebenheiten. Während der Arbeit rede ich deutlich weniger mit mir, als wenn ich Kräuter sammle.

"Vierhundertsiebenundneunzig..."

Das viele Bücken gefällt mir nicht. Ich muss mich dringend um einen Unterschlupf kümmern. besonders jetzt, wo die ersten Gewinne in greifbarer Nähe sind und die Aufträge immer größer zu werden scheinen. Aber wer heil aus dem Dunkeltief kommen will, der braucht auch Heiltränke. Ich stehe jedenfalls vor einer Esse, in der die Kohlen nur noch sacht glimmen. Der letzte Schmied muss das Schmiedefeuer vor etwa einem halben Tag entfacht haben. Für meine laienhafte Konstruktion reicht die Temperatur aber genau aus.

"Vierhundertverdammtnochmalachtundneunzig..."

Larson der Eiswolf, ein wirklich rumpelhaft charmanter Nordmann, hat mir eine ganze Menge ermöglicht. Er ist sehr forsch und leidet augenscheinlich an chronischer Einsamkeit oder er mag mich wirklich und es ist einfach seine Art. Eines von beidem ist wahrscheinlicher als das andere. Ich denke darüber nach, sobald ich 4 Bücher für den Büchermarkt geschrieben und je ein mal kopiert habe, einen Unterricht in der Künstlerakademie vorbereitet, meinen Laden erworben, eingerichtet und etabliert habe, meine Meisterprüfung abgelegt habe und dem Handwerksbund beigetreten bin. Außerdem muss ich noch Herrn Distel aufsuchen. Die Entfernung zwischen uns bringt uns glücklicherweise außer Konkurrenz und ich kann vielleicht ein paar seiner Trankrezepturen auch in Falkensee vertreten. Immerhin scheint ihn jeder zu kennen und ich habe hier noch keinen Meister gefunden.
Eher im Gegenteil. Viele meiner neuen Bekanntschaften sind sehr herzlich und liebevoll. Das weckt in mir oft die Große Schwester, die ich bin. Aber so herzlich sie auch sind, so wenig fordern sie mich heraus. Ihre Kultur hingegen scheint doch ein wenig komplexer. Sie trinken sehr viel und sind unglaublich laut und auf ihre polternde Art sehr lustig.

"Vierhundertvierundfünfenneuneun..."

So viele Flaschen für so wenig Leute. Ob sie wissen, dass ein Gebräu aus Fledermausblut, Wurzeln, Asche und Erde zwar eine schmerzlindernde Wirkung hat, aber auch ganz schön auf den Magen schlägt, wenn man es übertreibt? Hoffen wir mal das beste. Ich beziehe für die nächsten Nächte ein Zimmer im Handwerkshaus. Herr Nemses hat mir ebenfalls sehr geholfen. Ein etwas kauziger aber sehr gutmütiger Mann im schönsten Alter. Und er ist ein Kunstliebhaber. Man darf also gespannt bleiben...

"Fünfhundert. Wenn ich jetzt noch ein eigenes Bad oder wenigstens weiche Handtücher hätte, würde ich mich sogar aufs Badehaus freuen. Na komm, Wintersonne. Wir sind hier fertig für heute"


Bild
Ich werde zuweilen nervös, wenn ich dieses Tier nicht bei mir weiß.
Jetzt, wo ich noch mein ganzes Zeug darin lagere, male ich ausschließlich Pferde.
Komisch, denn ich finde, dass es kaum hässlichere Tiere gibt.
Außer Orks aber ich glaube, dass die Spezies noch zu humanoid ist.

Meinen Geisteszustand sollte ich dennoch weiterhin dokumentieren.
Vielleicht in Kapiteln mit Illustrationen und Anmerkungen.

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Helena Blau - Gesellin der Alchemie, Lehrerin, Künstlerin
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 Betreff des Beitrags: Re: Feder und Kessel - Wie wird man bekannt?
BeitragVerfasst: 19.11.14, 15:41 
Einsiedler
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Registriert: 10.11.14, 14:26
Beiträge: 15
Kapitel 3
Neue Nachbarn und eine Menge dummer Reime auf "Blau"


"Was soll ich denn darauf bitte reimen, mh?"
Ich stehe vor dem Pferd und keife es an. Ich bin mit geflochtenen Haaren zu Bett gegangen und viel zu spät aufgewacht. Dann habe ich versehentlich einen Beutel gefärbt, in dem noch ein paar wichtige Reagenzien lagen. Warum ich das arme Tier allerdings mittlerweile beschimpfe, kann ich selbst nach so kurzem abdriften meiner Gedanken, nicht mehr genau sagen.

"Frau, Schlau, grau... Genau!"

Ich klatsche in die Hände und rege mich künstlich auf. Ich bin unnötig gestresst und nervös. Die Ereignisse überschlagen sich und obwohl ich mich über meine steigende Auslastung freue, fürchte ich noch ein wenig, dass alles reibungslos verläuft.

"Sau, flau, lau, mau, Tau, rau...Au!"

Diese verdammten Ogerpelze sind so fettig, dass es zischt und spritzt, als würde ich ein halbes Schwein über einer Flamme braten. Mein Arm ist bereits von winzigen Brandbläschen übersät aber es wird niemand sehen und so langsam vergeht mir die Lust für heute und da ich sowieso einen Termin im Rathaus habe, wird es Zeit für ein sauberes Kleid.

"Vertrau Frau Blau! Hah! Es wird, es wird!

Erstaunlich. Mit wenig Aufwand zu großen Ergebnissen. Ein Lederriemchen, etwa ein Schritt Haarpracht und fertig ist der Zopf für den Ausflug ins Leben eines Städters. Falkensee lebt zu den Abendstunden richtig auf und die Zahl derer, die meinen Namen kennen, steigt stetig an. Das ist gut für mein Geschäft aber die ganzen neuen Namen sind in meinem Würfelbecher von Kopf nicht gut aufgehoben. Immerhin kann ich noch so eben unterscheiden, welcher Namen zu welchem Geschlecht und wohl zu welchem Volke passt.

"Warte bitte hier, Wintersonne. Pferde dürfen nicht zum Vorsprechen!"

Das Tier ist so schwer beladen, dass selbst der Gedanke an eine Flucht mit körperlicher Anstrengung verbunden wäre. Außerdem scheint es dem Pferd gut zu gehen. Es stinkt zwar ein bisschen... Aber das tun Hausdiener auch, wenn man sie nicht ins eigene Bad lässt. Schließlich habe ich mich im Rathaus Falkensees eingefunden und werde auch so gleich aufgerufen, um mit dem Konsul eine Stadtführung zu unternehmen und mir ein paar freie Bauten anzusehen, die für mein künftiges Geschäft in Frage kämen.

"So schön es hier auch ist... Hier kommt ganz sicher niemand mit Dukaten vorbei!"

Entwaffnende, ungenierte Ehrlichkeit. Interessant, wie die meisten darauf reagieren. Nicht so der Konsul. Er entgegnet sehr unbefangen mit Humor und ebenfalls mit seiner subjektiven Sicht der Dinge.
Nachdem ich jeden Bezirk der Stadt kennengelernt habe, ist auch ein passendes Haus für Frau Blau und ihr Pferd gefunden.


Bild
Interessante Nachbarschaft. Das könnte zu Konflikten und zu Kooperationen führen.
Ich liebe neue Bekanntschaften!.
Jetzt scheint es richtig interessant zu werden...

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 Betreff des Beitrags: Re: Feder und Kessel - Wie wird man bekannt?
BeitragVerfasst: 26.11.14, 16:48 
Einsiedler
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Beiträge: 15
Kapitel 4
Ein Buch, ein hoher Preis und Dunkelheit

Ich habe die Hausnummer 20 in Falkensee bezogen. Leider ist es zu den Dunkelzyklen... Sehr dunkel dort und Lichtquellen scheinen bei den Händlern Falkensees rar, also muss ich mich beeilen, wenn ich in noch dieser Helligkeit aus Brandenstein mit ein paar Lampen wieder da sein will.

Der Anblick der Hafenstadt lässt mir jedoch einen eisigen Schauer den Nacken herabwandern.
"Die Nordmänner haben das gemacht!"
Aber sind "Die Nordmänner" auch alle? Ylvie, Ravgarr, Larson? Irgendwie will mir das nicht einleuchten und trotzdem spricht jeder zweite schlecht über sie. Immerhin haben sie einen Tempel entweiht und die Viere wissen, mit wem da noch paktiert wurde.

"In unserer Geschichte ist kein Platz für Heldentum, Wintersonne. Kaufen wir ein paar Laternen und verschwinden dann, ehe es wieder dunkel wird!"

Kaum habe ich die Stadt betreten, läuft mir auch schon die erste Gestalt über den Weg. Eine Frau in wirklich sehr, sehr, sehr... seeeeehr bunten Kleidern, die zu allem Überfluss auch noch einen wandelnden Farbklecks in Gefolgschaft hatte. Ich empfinde in Brandenstein eine innere Unruhe, die nicht von mir weichen will. Ich weiß aber nicht genau, woran es liegt und Zeit, dies zu ergründen bleibt mir eh nicht, denn die nächste Begegnung folgt so gleich, denn ein stumpfes, gleichmäßiges Geräusch nähert sich mir.

Kann ich euch weiterhelf'n, Fräulein? Schaut's ein wenig ratlos 'drein.

Ich blicke an dem holzbeinigen Soldaten auf und ab und bemängele im stillen seine Uniform, die von Falten und Verschließ geplagt ist. Und das scheinbar schon des längeren.

"Ich hatte gehofft, irgendwo ein paar Laternen herzubekommen aber es scheint niemand welche zu verkaufen..."

Eigentlich liegt es mir nicht, Mitleid zu erwecken aber ich konnte in diesem Moment selbst nicht anders, als etwas enttäuscht zu wirken.
Viel überraschter war ich darum, als ich wieder voran sah und eine ausgestreckte Hand, samt Laterne und einem lächelnden Kapitän dahinter, vorfand.

Seid so gut und erstattet's, bei Geleg'nheit. Aber'n Lichtlein können wir dieser Tage alle brauchen.

Kapitän Lazalantin ist ein sehr belesener Mann. Sowohl für einen Kapitän, als auch für einen Seemann. Er hat zwar etwas eigenartiges an sich, aber das ist genau das, was mich ein Freidenkern, den großen Geistern und Gelehrten, Erfindern und Virtuosen schon immer fasziniert hat. Im Laufe unseres Gespräches konnte ich das Interesse des Kapitäns an meinem Beruf wecken, was mir sogleich einen sehr komplizierten Auftrag einbrachte, denn ich soll ein ganzes Buch, gar ein religiöses Werk den Enhor, wiederherstellen.

"Ein Diener des Einen soll es damals zerrissen haben. Was glaubst du, Wintersonne? Wird es noch spannender?"

Bild
Umringt von altem Papier, verschiedenfarbigen Hölzern, Wachs, Wasser, Steinen, Asche, Leder und Tinte fühle ich mich noch immer am wohlsten!
Leider werde ich sehr schnell Seekrank... Börghz!

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Helena Blau - Gesellin der Alchemie, Lehrerin, Künstlerin
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