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 Betreff des Beitrags: Ein Brief nach Hügelau
BeitragVerfasst: 6.12.14, 15:48 
Edelbürger
Edelbürger
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Registriert: 26.04.06, 16:04
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*Lange Zeit saß der alte Hobbit an seinem Schreibtisch. Nur der Schein einer Kerze spendete schwaches Licht auf dem knittrigen Pergament und dem halbvollen Tintenfass und tauchte die restliche Stube in eine Scheinwelt aus Licht- und Schattenspiele. Immer wieder hielt der Alte inne, seine langen Finger, so dürr wie Weidenzweige, zitterten etwas ehe er sich wieder fing und die Zeilen weiter fortgesetzt werden. Eine Ewigkeit schien dieses Vorhaben zu dauern nur unterbrochen von Abendessen und Mitternachtsimbiss vollendete er schließlich sein Werk und faltete gründlich das Pergament um es mit einem recht schlichten Wachssiegel zu verschließen. Anschließend machte sich der Hobbit auf um langsamen Schrittes die Stadt Falkensee zu betreten. Die Schritte des Halblings waren kaum zu hören, nur das sachte Geräusch wie die Gehhilfe den Boden berührt um ihm Schwung für die nächsten Schritte zu geben. Der Weg führte an den riesigen Steinbauten vorbei die die Entings ihr Zuhause nennen und Kälte ausstrahlen. eine Kälte die er mittlerweile schon fast gewohnt war. Immer noch war ihm unwohl wenn er in diese Gebäude ging und alles riesengroß war. Er fühlte sich hier nur zu oft fehl am Platz und doch schätzte er die Gastfreundschaft dieser "kleinen Riesen" die unterschiedlicher waren als Äpfel und Birnen. Die Schritte des Alten stoppten aprupt und sein Blick wanderte über das Ziel seiner kleinen Reise - der Hafen der Entings. Nur kurze Zeit musste er warten bis er den ersten Seemann erblickte. Ein Raubein und doch war seine Art für den Hobbit beruhigend ehrlich. Ein Lächeln zierte das pausbackige, faltige Gesicht und der Brief wechselte gemeinsam mit einem Sack voll Entinggold den Besitzer. Der Brief trat eine Seereise an und wurde durch junge und alte Hände gereicht. Durch die Hände von Menschen und schlussendlich auch die von Hobbits. Das Ziel war klar: Blumental im Herzen von Dunau, auch bekannt als Hügelau, adressiert an den dortigen Bürgermeister*

Ein herzliches Hiho mein Freund,

lange Zeit ist es her, dass wir uns sahen. Ich hoffe dir und deiner Familie ist es gut ergangen und die Speisekammern sind so voll wie eh und je.
Erst kürzlich kam der kleine Mik Butterbier hier an von der Sippe der Butterbier. Er erzählte mir von der Heimat und es rührte mich so sehr, dass ich mich hingesetzt habe um diesen Brief zu schreiben. Oft vermisse ich den Baumstamm hinter dem Smial meiner Familie auf dem ich saß und die Ruhe und den Schein der Fela genoss. Die vielen Felder und Gärten die mit Liebe und Hingabe gepflegt wurden, die Gemeinschaft und das rege Tauschgeschäft. Meine Abreise hat für Verständnislosigkeit in meiner Familie und der ganzen Sippe gesorgt, doch ich möchte euch schreiben wie es mir alten Hobbit auf dieser fernen Insel Siebenwind ergangen ist.

Die Reise nach Siebenwind war geprägt von vielen Erfahrungen, die schlimmste war wohl die Seefahrt. Ein Hobbit ist nicht für die Seefahrt geschaffen soviel steht fest. Ich vermisste lange Zeit den festen Boden unter den Füßen. Die Blumen, die Felder und den Wald. Mein Herz war kurz vor der Verzweiflung doch kam das Land und damit wohl eine Zeit voller Grima. Tings die ein Hobbit noch nie gesehen hat.

Mich führte meine Reise in das kleine Dorf Dunquell. Ein Dorf wie es auch auf Dunau zu finden ist, jedoch in der direkten Nachbarschaft der Entingstädte. Dort gibt es Hobbits wie du und ich es sind. Hobbits die es wie mich hierherverschlagen hat. Manche von ihnen sind hier freiwillig, andere sind wie ich mir erzählen lies in ein Enting-Fass gefallen bevor sie hier ankamen. Ein grausames Schicksal das ich zum Glück nicht teilen musste. Meine Verbundenheit zu diesen Hobbits brachte mich trotz meines hohen Alters dazu Verantwortung zu übernehmen, die ich meinen Lebtag nie gehabt habe. Ich durfte der Bürgermeister dieser herzlichen Sippe zusammengewürfelter Hobbits werden und bin auch noch heute voller Stolz wenn ich von ihnen berichte. Meine Arbeit auf den Feldern trägt viele schmackhafte Früchte, selbst das Kraut wächst hier auf manchen Flecken Erde und wird zu besten Rauchkraut verarbeitet.

Die Bärtings auf dieser Insel, ich hatte zuvor noch nie einen Bärting gesehen, sind herzliche, laute, mutige und pflichtbewusste Leute. Unsere Freundschaft auf dieser Insel, voller schöner Erlebnisse und auch voller Schrecken, ist tief verwurzelt und brachte uns schlussendlich dazu in Dunquell gemeinsam Wurzeln zu schlagen. Ihre Bräuche werfen auch heute noch bei mir viele Fragen auf doch verbindet und Herz und Magen. Sogar ihre Sprache lernte ich zu sprechen auch wenn es mir oft noch Schwierigkeit bereitet die Worte, hart wie in Stein gemeißelt, auszusprechen. Die Dorfgemeinschaft wächst und gedeiht und auch ich wachse in meinem hohen Alter noch über mich hinaus.

Auch die Ents zähle ich zu meinen besten Freunden. Ein Volk so groß und standfest wie Bäume. Rau ist ihre Umgangsart doch auch voller Ehrlichkeit die ich zutiefst zu schätzen gelernt habe. Ihre Gastfreundschaft ist unbestritten und das Essen von Ihnen ist deftig und schmackhaft wie es sonst nur Hobbits und Bärtings kochen könnten. Sie haben oft Probleme mit den Entings die die Tings anders sehen, doch ich verstehe ihre Sorgen und Bedenken auch wenn sie anders sind als die eines der unsrigen.

Ich wünschte ich könnte sie dir vorstellen - doch soviel ist gewiss. Meine Freunde sind auch unsere Freunde. Sollte es auf Dunau je Probleme geben, werden sie ihren Familien schreiben um zur Hilfe zu eilen. Vielleicht sind es nur die Worte eines alten Hobbits doch sie sind von tiefster Überzeugung.

Auch Älfen sind hier auf dieser Insel. Sie sind mir bis heute ein Rätsel geblieben. Ich rede mit ihnen doch in ihren Augen sehe ich eine Ferne wie ein unerreichbares Flussufer. Sie sind alt wie die ältesten Bäume auf Dunau und weiser wie manch Gelehrter doch sprechen Worte deren Bedeutung mir oft unbekannt sind.

Selten aber doch sehe ich hier Grünhäute. Sie sind furchtbar und grausam, dumm und stinkend. Nur einer von ihnen, Graupelz, hat meinen Respekt verdient. Er scheint alt zu sein für eine Grünhaut und Klug für ein Wesen das ich oft wie wilde Raubtiere einschätze.

Die meisten Rätsel stellten mir die Entings welche sprunghaft, eigenartig und so verschieden sind, dass man in ihren hoch oben sitzenden Gesichtern kaum erkennen kann was Lug und Wahrheit ist. Doch auch unter ihnen gibt es welche die ich wage Freunde zu nennen. Entings die sich von ihresgleichen unterscheiden und meine Gastfreundschaft redlich verdienen.

Doch genug meiner Worte zu den Bewohnern dieser Insel. Mein Schreiben hat auch einen höchst offiziellen Anlass. Einen Wunsch und Vorschlag der mir bereits einige Zeit durch den Kopf geht. Auslöser dieser Gedanken waren wieder einmal die Entings welche mich oft besuchen und auch mit denen ich oft zu tun habe. Ein großes Problem wie ich feststellte ist ihre Zeitrechnung und die unsere. Ich schlage einen Tag vor wie den Krauttag und sie kommen am Heimtag! Eine wirklich wirre Angelegenheit die mich dazu geführt hat mich mit ihren Kalendern zu beschäftigen und da entdeckte ich es: Die Entings haben 7 Wochentage! Da es soviele Entings dachte ich mir, dass es ein herzliches Entgegenkommen von uns Hobbits wäre den Entings entgegenzukommen und ebenso 7 Wochentage einzuführen. So würden sich unsere Kalender in Zukunft nicht mehr von einander unterscheiden und wir sprechen vom selben Tag wenn wir von einem Tag sprechen.

Mein Vorschlag für die 7-Tagewoche wäre folgendermaßen:

Saattag, Erntetag, Mahltag, Backtag, Werkeltag, Heimtag, Krauttag

Das entspricht den Entingtagen in deren Reihenfolge:

Mondtag, Wandeltag, Mittentag, Vieretag, Endtag, Königstag, Felatag

Ich möchte dich bitten mit den anderen Bürgermeistern zusammenzusetzen um diese Thematik zu besprechen und einen gemeinsamen Beschluss zu fassen.
Auch möchte ich dich bitten meinen Verwandten auszurichten, dass es mir gut geht und ich stets an sie denke.

Mit herzlichsten Grüßen von der Insel Siebenwind aus Dunquell!

Ebold Krautling aus der Sippe der Krautlinge

Bürgermeister von Dunquell
Krautmeister seit 1815 nach der großen Flut


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