Das Mühlrad dreht sich in einem steten Takt, das Klappern der Gewerke ist weit in dem Tal zu vernehmen. In einem Keller der Mühle sitzen zwei Männer auf einer mit Rattenkot durchwirkten Strohmatte und essen ein karges Brot; düsteren Gedanken nachsinnend; ins Feuer starrend.
„Hast Du getan, Jorge, wie ich Dir aufgetragen?“ „Ja, Meister Patmos. Ich begab mich zur königlichen Akademie zu Falkensee und wohnte bei dem Unterricht dort. Toran Dur höchst selbst war es, der dozierte über … über .. arkane Betrachtungen, Meister.“ „Es ist zwar nicht von Belang, doch frage ich Dich dennoch, ob Du den Ausführungen darüber hast folgen können.“ „Ich muss gestehen, Meister, dass ich nicht recht verstand die Ausführungen des Magister Toran Dur. Aber ich habe darauf verzichtet, Fragen zu stellen und habe mich, wie Ihr es mich geheißen habt, unauffällig verhalten und blieb im Hintergrund.“ „Gut so, Jorge. Es gilt zunächst, sich in Geduld zu üben. Mit Bedacht gilt es, den Stachel der Zwietracht in das Fleisch zu treiben, auf dass das Gift des Misstrauens unmerklich und langsam zu wirken beginnt bei den Weißen und Grauen.“
Schweigen erfüllt wieder den Keller, als sich die beiden Männer wieder ein Stück des Brotes brechen und es verzehren.
„Wie Ihr es mir aufgetragen habt, Meister Patmos, werde ich dem Unterricht an der Akademie in kommender Zeit beiwohnen. Doch wann ist der Zeitpunkt gekommen, dass ich meine Zurückhaltung aufgebe und damit beginne, das zu tun, was Ihr Euch ersonnen habt? Es sei mir erlaubt zu sagen, Meister, dass wahrlich genial und diabolisch in gleicher Weise ist der Eurige Plan.“ „Geduld, Jorge Geduld! Vieles ist noch zu tun, was nötig für den Nährboden, auf dem die Zwietracht gut gedeihen kann, auf dass die entfesselten Kräfte des Krieges sich entfalten.“ „Gewiss, Meister. Ich werde mich in Geduld zu fassen wissen. Darf man noch fragen, wie es vorangeht mit den anderen Dingen Eures Planes, Meister?“ „Nun, es ist so, wie wir es vermutet haben, Jorge. Es ist nicht einfach. Vieles ist noch in Vorbereitung und es bedarf noch vieler Gespräche. Vor allem gilt es, die verschieden Kräfte, die in Finsterwangen wirken, zu bündeln und auf das Ziel einzuschwören.“ „So ich Euch dabei dienlich sein kann, Meister, so …“ „Nein, Jorge. Tue Du Dein Werk in der Akademie zu Falkensee. Zudem bedenke, dass Du dich zu sorgen hast um die Spitzel, die in Falkensee und Brandenstein für uns wirken.“ „Gewiss, Meister. Eine letzte Frage sei mir noch erlaubt zu stellen, Meister. Jene Magier, die wir vom Festland erwarten, sind schon angekommen?“ „Nein, Jorge. Doch schon bald erwarte ich ihr Ankommen auf dem Eiland.“
Nochmals erfüllt ein Schweigen den Kellerraum, bevor einer der beiden Männer sich etwas mühselig erhebt und sich anschickt zu gehen.
„Blutwurst und Leber für den Gott…. Ähmmm Blut und Leben für den Gottkönig!“
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