Inmitten der Schlacht auf dem Marktplatz in Falkensee könnten aufmerksame Augen beobachtet haben, wie sich eine kleine, in dunklen Tüchern gehüllte Gestalt durch die Schatten der Häuserwände in Richtung des Südtores geschleppt hat. Ihre Verletzungen scheinen stark geblutet zu haben, ist bis zum Seiltänzer doch alle paar Schritt ein blutiger, kleiner, barer Fußabdruck auf der Straße abgebildet. Wer der Spur folgt und keinen Zugang zum Seiltänzer hat, der wird folgendes nicht mehr zu Gesicht bekommen....

Es war spät, als Sidra sich endlich hinlegen und ruhen wollte. Die Kämpfe hatte sie an sich gut überstanden, dennoch saß ihr der Abend in den Knochen. Als sie Sabba dort liegen sah, versuchte sie sich aber dennoch erstmal um ihre Wunden zu kümmern - sie zu reinigen, sie mittels Magie zu behandeln soweit es ging und hier und da versuchte sie vorsichtig einen neuen Verband anzulegen. Dann holte sie, müde gähnend und mit schweren Schritt, noch eine Kanne mit Wasser und ein Glas, füllte das Glas auf und stellt alles an Sabbas Lager, ehe sie sich dann in ihrer Nähe niederließ. Zwar erst noch mit dem Vorsatz, wach zu bleiben und auf sie achtzugeben, aber dieser hielt vielleicht nur wenige Minuten, ehe auch Sidra tief und fest einschlummerte.

Sabbas Körper hatte nur wenig Zeit, sich von den Verletzungen zu erholen. Sie war sich sicher, dass es schon allzubald kälter werden würde und vielleicht würde sogar Schnee vom Himmel fallen. Nicht oft in ihrem Leben wurde Sabba Zeugin von Schneefällen und für jemanden, der wirklich ungerne Schuhwerk trägt, hat ein kalter Boden fatale Folgen für das Jagdgeschick. Vom zittern, der Kälte wegen, mal ganz abgesehen. Es würde Zeit, einen Vorrat für die kalten Tage zu beschaffen, große Felle zu finden und von so diesem und jenen Ort, den Sabba auf ihren Jagden mit Vorliebe zum Ausruhen nutzte, für die nächsten Monde Abschied nehmen zu müssen.

Wenn sich jemand fragt, wo Sabba sich wohl derzeit aufhält, würde allerhöchstens einer der Wachen am Tor bestätigen, dass sie vor einigen Tagen, mit Bogen und ein paar Vorräten, die Stadt verlassen hat. Allerdings nicht aber ohne vorher noch einige Gatter vor Falkensee mit reichlich Futter bestückt zu haben. Im Seiltänzer, wo sie sich normalerweise immer aufhält, ist jedenfalls keine Spur von ihr. Lediglich ihr Kettenrüstwerk und ein schmaler Stapel Kleidung wurden in der oberen Etage zurückgelassen. Außerdem sollte seit ihrem Aufbruch akute Beutelknappheit herrschen und eine auffällige Menge der Pfeile und Ersatzsehnen haben einen Weg aus dem Lager gefunden.