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 Betreff des Beitrags: Alltagsunfug
BeitragVerfasst: 26.12.15, 18:07 
Edelbürger
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Heute wird das Hospiz geputzt.
Das ist der große Vorsatz: wenigstens die Räume, in die Arin hinein kommt ohne, äh, irgendeinen Unsinn an zu stellen, will er putzen. Er hat sich Wasser erhitzt, was einigermaßen lang gedauert hat, und dabei schonmal nach Seife gesucht. Da er keine gefunden hat, nimmt er das Bisschen, was er noch von der Reise übrig hatte - keine Chance den Schweißfüßen! - und gibt sie in den Eimer, den er für die schwere, harte Aufgabe auserkoren hat, das Seifenwasser zu halten.
Der andere, der hat eine leichtere Aufgabe: er trägt nur frisches, klares, nichtmal besonders warmes Wasser, damit werden die Oberflächen nach dem Seifenwasser ordentlich abgerieben. Dreierlei Lappen hat er aufgetan: einen groben für den ersten Wischdurchgang, einen weichen für den zweiten, und einen großen, der viel Nässe aufnehmen kann, um das Wasser wieder ab zu trocknen. Hah! Durchdacht!
Oder eher, beigebracht durch Mutter Annabeth, wenn er sich mal wieder eine der vielen, vielen Strafen für Unfug eingefangen hatte und "irgendwas nützliches tun sollte". Na, warum man mit Seife und normalem Wasser wischte, hatte er eigentlich keine Ahnung und immer den Verdacht gehabt, es wäre einfach eine hintersinnige Doppelaufgabe, die ihm irgendwas klar machen sollte, aber was?
Arin hatte keinen Schimmer, aber einen Verdacht: der Elf könnte sich darüber freuen, wenn hier alles blitzte, blinkte und glänzte.
Also war's die Mühe wert, und nachdem er heute Morgen schon die Gehwege des Tempels und die Strecke zwischen Hospiz und Temepelzugang freigeschippt hat und ihm davon Arme und Hände brennen, ist es jetzt wirklich angenehm, einfach nur ein bisschen mit Wasser herum zu spie.. äh, zu arbeiten, und einen leichten Besen zu schwingen, wenn er mit dem Wischen fertig ist.
Ah, das Wasser ist heiß... er füllt es mit Lappen als Schutz für seine malträtierten schmalen Hände von der Schale auf dem Herdkamin in den Eimer und schaut einen Moment vergnügt zu, wie das Wasser sich mit Schlieren der Seife vertrübt, und macht sich dann an die Arbeit.

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 Betreff des Beitrags: Re: Alltagsunfug
BeitragVerfasst: 22.03.16, 12:24 
Edelbürger
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Arin kniete noch fast eine halbe Stunde vor dem Wasserbecken auf den Treppen, ehe ihm die Beine wegen der Kanten anfingen weh zu tun, und er sich obendrein erinnerte, dass er ja Arbeit zu erledigen hatte. Rasch sprang er auf, kletterte zu der gesichtslosen Statue hinauf und küsste sie auf die "Stirn", sprang hinab und sammelte Quiek auf, der in einer steinernen Falte des Statuengewandes fest hing. Sanft kraulte er die moppelige Ratte am flauschigen Bäuchlein, was die mit fleissigem Beinchengezappel beantwortete. "Du bist zu dick, mein Schatz." erklärte er dem Tier, dass ihn mit glänzenden Knopfaugen anguckte, das Nässchen schnuppernd, die Barthaare zuckend. "Wenn du so weiter machst, können wir dich bald rollen. Weißt du was? Du kommst heute mit mir und läufst während ich arbeite ein wenig herum, du kannst später den Schrein weiter bewachen. Was hältst du davon?"
Quiek erhob keine Einwände und ließ sich auf der Schulter des Jünglings absetzen, wo er sich fest hielt und mit Begeisterung Haar, Gewand und Ohren seines neuen Trägers anschnuffelte. "Was ich da vorhin gemacht habe? Ganz einfach." erklärte er, während er den Schrein verließ, sich seine Stiefel an zog und die Kathedrale verließ. "Ich will einen Segensbaum pflanzen. Was das ist, fragst du?"
Die Ratte guckte ihn an, als höre sie artig zu, die runden, weichen Öhrchen aufgestellt. "Ein Baum, an den alle, die Trost suchen und eine Erleichterung ihrer Last, oder Hoffnung oder Ruhe, ihre Sorgen oder Gebete anbinden können. Einfache Stoffstreifen, kleine Gebete, Talismane, Haarsträhnen, Bildchen kann man daran anbinden. Bei uns daheim haben die Leute oft tagelang über den Sachen geschlafen, täglich gebetet, sie geflochten oder schön verziert oder sie aus ihren besten oder liebsten Gewändern geschnitten. Bitten um eine gute Ernte, darum, dass das Kind gesund auf die Welt kommt, dass die Frau aus dem Krieg sicher zurück nach Hause kommt, dass der Familie kein Unglück widerfährt, dass das einzige Arbeitspferd gesundet und so weiter." Hinaus geht es in den Hof vor dem Ordenshaus, er atmet glücklich die vitamawarme Luft ein, samt der köstlichen Düfte aus dem gemeinsam bewohnten Gebäude und Tendarions Küche, die Blumenduftgeschwängerte Luft. Vitama! Die tollste Zeit des Götterlaufes, soviel war für Arin absolut sicher.
"Ausserdem! Dieser Baum ist ein geweihter Ort, an dem man Ruhe vom Tagwerk findet, Inspiration durch die Klänge der Dinge, die aufgehangen wurden, wenn der Wind hindurch streicht, an dem man sein Essen genießen kann." erklärt er der Ratte weiter, die einst so tapfer von Falkensee nach Brandenstein gewatschelt ist, nach dem der Tempel und damit der Schrein, deren Wächter sie war, fiel.
"Und jetzt habe ich Kirschkerne gefunden, sie mit geweihtem Wasser übergossen, damit sie sich schön vollsaugen. Auch die Schaufel weihe ich, die Erde. Wofür die Glaskugel ist?" er zuckt die Schultern. "Sie ist hübsch! Sie funkelt toll. Mutter wird das mögen." Es geht zu Harmonie, die sich mal wieder im Dreck gewälzt hat, und er lockt sie mit einer leicht schrumpeligen Möhre zu sich. Während sie frisst, putzt er ihr den Rücken und den Bauch, damit der Sattel besser sitzt, und drückt sich dann an den warmen, weichen Pferdeleib. Quiek nutzt die Gelegenheit, das Reittier zu wechseln, krabbelt hinüber und den Hals der Stute hinauf, um dann wie ein äußerst rundliches Horn auf ihrem Haupt zu thronen. Harmonie späht nach oben, dreht dann die Augen und guckt zu Arin - ist das dein Ernst? scheint sie zu sagen, und er lacht, küsst sie auf die große Wange und macht sich daran, sie zu satteln.
"Wir werden beim Pflanzen singen und tanzen, wie es Vitama liebt, immerhin hat sie uns diese Gaben geschenkt, nicht wahr?" erläutert er den Tieren, angestrengt nun, so ein Sattel ist schließlich schwer. "Ich will das Glaubensbekenntnis singen, mal sehen, ob das funktioniert. Und ich lade die Elementardiener ein! Das wird ein Spaß! Bestimmt haben die tolle Ideen, wie man das schöner gestalten kann und was gäbe es großartigeres, als gemeinsam etwas zu schaffen?" plappert er munter weiter, zurrt den Gurt unter Harmonies Bauch zu und legt ihr den vereinfachten Zaum ohne Gebissstange um den schönen Kopf. Dann steigt er auf. "Hab ich was vergessen?" überlegt er. "Ah!" er lacht fröhlich und lässt die Stute los laufen, die wie üblich die Führung übernimmt und auf den Feldweg der um die Stadt herum führte trabte. "Es ist meine und Fyonns erste eigene Messe, Tendarion will nur helfen, nicht führen. Das wird toll!"

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