Dem Text voran steht eine Kohlenzeichnung einer Gestalt in dunkler Rüstung, hellem Haar, zerfetztem Wappenrock. Aus dem Rücken ragen zwei blutige Flügelstummel, der Gestalt fehlen eine Hand und ein Bein. Im engelsgleichen Gesicht ist nur ein Auge unversehrt. Stolz und aufrecht ist die Haltung des Gezeichneten.
Zitat:
Indoaich:
Auch genannt "Schwert der Wahrheit", ein Diener Angamons aus dem Volk der geflügelten Laryseji. Als Wächter der Grenze zwischen den Sphären ist seine oberste Aufgabe die Jagd auf Dämonen. Er kennt keine Gnade und nicht einmal Dämonen, die noch treu zu Angamon stehen, schont er auf seiner Mission. Indoaich kennt nur Geringschätzung für die Sterblichen, denn sie sind ihm ob ihrer Schwächen Einfallstore für die Dämonen in die Schöpfung.
Indoaich liebt den Krieg, er liebt die Schlacht und das Blutvergießen. Trotz seiner Verwundungen gilt seine Verachtung nicht dem Krieg, wohl aber der Lüge, der Krieg sei ehrenhaft, ruhmvoll oder ritterlicher Wettstreit. Der Krieg kröhnt wahrlich die Starken und die Edlen, ermordet aber auch ohne Gnade alle Verlierer. Einst warb er für den Krieg mit der Lüge von Ruhm für Alle, heute kündet er von der Wahrheit: Nur die Überlebenden ernten den Reichtum des Sieges, der Toten Blut düngt nur den Acker.
Indoach war einst ein Bannerträger für Bellum, der Patron der Trommer, der Flötenspieler und Werber, die den Jungen alle Reichtümer, Ruhm und Ehre versprachen, obwohl ein guter Teil von ihnen doch nur als Futter für die Würmer enden würde und der Rest versehrt, mit tiefen Wunden am Körper und am Geist. Und so ist dies sein Antrieb, seine Verkündung und sein Bekenntnis, dass nur nur die Sieger Überleben und das Überleben der größte Sieg und höchster Ruhm im Krieg ist. Die erste und offensichtliche Kunde Indoaichs ist die Lüge des Krieges.
Indoaich kennt keine Verbündeten, nur Waffengefährten und den Feind auf der anderen Seite der Schlacht. Wo Angamons Blick und Angamons Willen bis in die kommenden Zeitalter reicht, da schlägt Indoaichs Herz nur mit dem Trommelschlag der nächsten Schlacht und kaum einen Tag weiter. Wenn Indoaich in dieser Schlacht dann sein Schwert Seite an Seite mit der Schar der Viergötter erhebt, so ist dies Ausdruck von Indoaichs eigener Entscheidung. Indoaich trägt seine Verwundungen mit Stolz als Auszeichnung und als Mahnung, dass der Krieg selbst seine Sieger einen blutigen Preis zahlen lässt. Doch auch steckt in ihm noch etwas vom Werber und Bannerträger und wird ein solcher Bannerträger seine Wunden nicht auch als Zeichen der Buße tragen an Stelle aller, die er einst an die Beste namens Krieg verfütterte?
Wir wissen, Mitleid ist Angamon fern und wenig ist ihm daran gelegen, die Schwachen und Naiven vor der Lüge des Krieges zu warnen, denn Angamon will einzig die Mächtigen und die mit starkem Willen. Und so ist die zweite und versteckte Kunde von Indoaich: Nicht nur ist es Angamons Segen, dass aus einem Bannerträger Bellums das Schwert der Wahrheit werden konnte, nicht nur Indoaichs Nein und Verweigerung zu sein, wozu er geboren und erwählt worden ist. Sondern auch die Erkenntnis, dass Indoaich unter Angamon nicht nur Ausdruck des Willens seines Meisters ist, sondern weiterhin Ausdruck seines eigenen Willens. Ihm ist es gestattet und erlaubt ein Büßer zu sein unter einem Gott, der keine Buße und Sünde kennt. Ihm ist es gestattet Seite an Seite mit denen zu kämpfen, die die Säulen der alten Ordnung stützen, unter einem Gott, der eine neue Ordnung und diese Säulen umstürzen will. Indoaich ist der erste Beweis, dass es Pflicht und Recht der Mächtigen und Willenstarken ist, sich ein eigenes Gesetz zu geben und sein eigener Richter zu werden.