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 Betreff des Beitrags: Erlebnisse eines Khalandriers
BeitragVerfasst: 9.05.18, 11:56 
Einsiedler
Einsiedler

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Teil 1: Hrydjas Griff (Klick für Hintergrundmusik)


Die Khalandrakriege waren in vollem Gange, als er entschloss, sich von der Insel, die ihm viele Götterläufe Heimat war, wieder auf das Festland zu begeben.
Schließlich sollte jeder Schwertarm gebraucht werden, um seine Heimat gegen die einfallenden Truppen der Galadonier und Nortraven zu verteidigen.
Khalandra befrieden und der Krone unterstellen... Eine schauerliche Vorstellung für ihn.
Als er endlich eintraf, bot sich ihm ein Bild des Schreckens.
Hatten doch die, in seinen Augen feigen, Galadonier jede Möglichkeit genutzt, Vorteil aus der angespannten Lage innerhalb seiner Heimat zu ziehen.
Dörfer lagen in Trümmern und Leichenberge türmten sich mitunter mannshoch auf.
Nur einige wenige, verstreut und unkoordiniert herumstreifende "Barbaren", wie sie verächtlich genannt wurden, fand er vor.
Und so schloss er sich einem dieser umherziehenden Stämme an. Oder vielmehr dessen Überresten, denn viele waren sie nicht mehr.
Auf ihren Streifzügen durch die nördlichen Berge entdeckten sie schließlich ein Lager der Invasoren. Wild entschlossen, den Besatzern einen herben Rückschlag zu verpassen stürmten sie dieses.
Viele seiner Begleiter sollten bei diesem Angriff ihr Leben lassen. Aber wenigstens ehrenhaft, mit dem Schwert in der Hand sterbend, würden sie in Bellums Halle der Helden einziehen.
Als die Schlacht gerade auf dem Höhepunkt war, konnte man in der Ferne plötzlich ein dumpfes Grollen vernehmen, welches, immer lauter werdend, bedrohlich nahe kam.
Wohl durch das Kampfgeschrei und das Klirren der stählernen Waffen, hatte sich eine Lawine gelöst, die sich ihren Weg ins Tal bahnte. Genau in die Richtung, in der sich das Lager befand.
Unmengen von Schnee, Eis und Geröll begruben das Lager und die angrenzenden Regionen unter sich.
Doch etwas Gutes hatte Hrydjas Groll, als den sie das Ereignis ansahen, auch: Die meisten ihrer Gegner wurden unter den hereinstürzenden Schneemassen verschüttet,
so dass es ihnen ein Leichtes war, die Verbliebenen aufzureiben.
Doch zu welchem Preis...
Der Weg nach Süden, hinaus aus dem unwirtlichen Tal war versperrt.
Nach Norden? Nein. Nichts als eisige Wüste erwartete sie dort.
Erschöpft von den Strapazen des Kampfes sanken sie nieder und dankten Bearún für den erfolgreichen Ausgang des Kampfes, für den Mut und die Stärke, die er ihnen verlieh.

Doch vorerst gab es kein Weiterkommen.

Sie waren gefangen.

Fest umklammert von Hrydjas eisigem Griff.

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 Betreff des Beitrags: Bearuns Ruf
BeitragVerfasst: 9.05.18, 14:46 
Einsiedler
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Teil 2: Bearúns Ruf (Klick für Hintergrundmusik)


"Wo bin ich?", dachte er sich, als er aufwachte.
Um ihn herum tobte ein Schneesturm.
Suchend sah er sich um. Um ihn herum lagen einige Tote. Verhungert waren sie, oder erfroren.
Egal. Auf jeden Fall fand sich kein Zeichen des Lebens in ihren geschundenen Leibern, die, durch die Kälte gut konserviert, beinahe noch menschlich auszusehen vermochten.

Er sah an sich herab. Und was er sah gefiel ihm ganz und gar nicht.
Abgemagert, ausgehungert und nahezu unfähig, sich auf den Beinen zu halten stand er einsam mitten in der eisigen Ödnis der Khalandrischen Steppe.
"Was war hier nur geschehen?", versuchte er sich zu erinnern. Doch sein Kopf blieb leer.
Mühsam stapfte er durch den Schnee. Jedoch kam er nicht weit. Die Kräfte versagten und er brach erneut zusammen.
"Soll es denn so enden? Elendig verrecken, wie ein räudiger Köter. Ohne der Ehre. Ohne einen Platz in Bellums Halle der Helden einnehmen zu dürfen."
Dies waren die letzten Gedanken, sie sich in seinem Hirn einbrannten, als er erneut drohte ohnmächtig zu werden. Doch aufhalten konnte er dies nun wohl nicht mehr. Zu ausgezehrt war er.

So fiel er also erneut in einen tiefen Schlummer. Und der Schneesturm fegte noch immer über ihn hinweg.


Tage muss es her gewesen sein, als er das Bewusstsein verlor.
Blinzelnd öffnete er die Augen, nachdem ihn eine Stimme dazu aufforderte.
Benommen vor Kälte und Hunger sah er sich um, doch er konnte niemanden erkennen.

"Thjondar!", rief eine donnernd-kraftvolle Stimme erneut.
Er legte den Kopf in den Nacken und schaute nach oben.
In den Wolken über ihm zeichnete sich eine schemenhafte Gestalt ab. Sie vermochte ihn an eine Verschmelzung aus Mann und Bär zu erinnern.
Sollte das etwa...?

"Thjondar. Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Du sollst deine Möglichkeit erhalten in den Stand des Bärenhäuters erhoben zu werden, um deinem Volk mit Kraft und Mut zu dienen.
Denn nur so kannst du dir einen Platz bei Bellum sichern. Ich verleihe dir meine Stärke. Die Stärke, die du brauchst, um hier heraus zu kommen.
Die Stärke, die du benötigst, um deiner Bestimmung zu folgen. Und wenn du genau überlegst, weisst du, wo du hin gehen musst. Was du dann daraus machst, obliegt nur dir."

Auf ein mal fühlte er, wie das Leben in ihn zurück kehrte. Bearún selbst hatte ihn gerufen, ihm eine Aufgabe gegeben.
Und nun war es an ihm, sich der Herausforderung zu stellen, sich auf den Weg zu machen. Auf den Weg zurück nach Siebenwind.

Angetrieben durch Bearúns Ruf.

Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
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 Betreff des Beitrags: Re: Erlebnisse eines Khalandriers
BeitragVerfasst: 10.05.18, 11:00 
Einsiedler
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Teil 3: Fjerulfs Prüfung (Klick für Hintergrundmusik)



Nach einer langen, beschwerlichen Reise kam er endlich wieder auf Siebenwind an. Die Insel, die ihm viele Götterläufe lang Heimat war.
In Brandenstein legte das Schiff an.
Sichtlich erschöpft durch die Entbehrungen der letzten Zeit, machte er sich sofort auf den Weg zum alten Lager seines Stammes, so wie er ihn einst viele Male ging.
Als er endlich dort ankam, fand er jedoch nichts mehr vor. Es war wie vom Erdboden verschwunden.
Und überhaupt hatte er die Insel anders in Erinnerung gehabt.
"Was war hier nur geschehen?", fragte er sich.
Auch die anderen Verstecke, die einst von ihnen genutzt wurden, waren leer.
Seine Stammesbrüder waren wohl allesamt fort. Getötet, abgereist oder anderweitig verschollen.

Der Kampf ums Überleben sollte also von Neuem beginnen.
Doch die Insel hatte einen großen Vorteil: Die üppigen Wälder boten ihm alles, was er brauchte, um wieder zu Kräften zu kommen.
Tiere, die er jagen konnte, Beeren, Kräuter und Wurzeln, sowie hier und da einen sicheren Unterschlupf, um die Dunkelzyklen dort zu verbringen.

Bei seinen Streifzügen durch die Wälder nördlich von Brandenstein, stieß er schließlich auf eine Höhle.
Von Abenteuerlust getrieben, betrat er diese. Kaum darin angekommen, wurde er sogleich von einem wilden Wolf angefallen.
Mit einigen kraftvollen Hieben seiner Klinge, die er seit dem Schwerttanz, der ihn vor vielen vielen Monden zum Mann werden ließ, sein Eigen nannte, streckte er das Tier nieder.
Fjerulf wollte ihn prüfen, schoss es ihm durch den Kopf.
Denn in seinem Glauben schickten die Götter wilde Tiere, um im Kampf gegen sie Stärke, Mut, sowie List und Schnelligkeit unter Beweis zu stellen.

Und so stellte er sich tapfer Fjerulfs Prüfungen.

Mit jedem getöteten Wolf, dessen Blut er trank und dessen Fleisch er aß, fühlte er einen Teil seiner Lebensenergie in sich zurück kehren.

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