Volandur war guter Dinge, als er bereits früh Morgens durch die Stadttore wieder nach Brandenstein kam. Der Wunsch nach ein wenig Ruhe und einem Spaziergang endete in einer angenehmen Überraschung, die er nur zu gerne entgegennahm. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen, setzte er sich daran einige Berichte zu schreiben, auch die aussicht auf das Gespräch mit den Dwarschim konnten seiner Laune nur wenig schaden. Der Tag verlief angenehm, und erst als er kurz vor den Toren zu Dunquell war, beschlich ihn das ungute Gefühl das es wohl eher Ratsam gewesen wäre, zumindest eine Rüstung unter dem weiten Elfischen GEwand zu tragen. Die Dwarschim waren dieser Tage unberechenbar, doch er wollte nicht den Anschein erwecken das ihn irgendetwas an diesem Termin verunsicherte. Ausserdem war er durchaus imstande, sich im Notfall zu verteidigen oder zumindest die Flucht zu ergreifen. Letztenendes waren seine Bedenken vermutlich wie so oft eher haltlos.
Und tatsächlich, war der Kregor in der Taverne durchaus Freundlich. Er bot ihm etwas Bier an, das Volandur nicht wirklich schmeckte aber es aus Höflichkeit trank und lobte.
Ein wenig irritiert, wurde der Brief betrachtet der dem Kregor offenbar von jemandem der Beteiligt gewesen sein muss überbracht wurde. Grundsätzlich, entspach der Inhalt der Wahrheit, doch war er vollkommen aus dem Kontext gerissen. Jegliche Aufklärung, stiess auf Taube ohren und Schnippische nachfragerei, die mehr wirkte als wollte man Volandur denunzieren. Er selbst blieb ruhig, liess sich nicht Provozieren, bis am Ende obgleich er keinerlei anstalten machte sich länger als Nötig aufzudrängen, geschweige denn jemandem etwas zu tun oder Magie zu wirken, die Personen im Raum ihre Waffen auf ihn richteten. Er reagierte nicht ganz schnell genug, offensichtlich, denn bevor er sich fortzaubern konnte traf ihn ein Bolzen im Linken Bein, der schmerz lenkte ihn von dem Zauber ab und er ging zu Boden als er den nächsten Schlag bekam, den Kopf angestoßen. Als er zu sich kam, wurde er unsanft herumgezerrt, gefesselt und ein Eisenkragen um den Hals. Doch es wirkte zu unwirklich, die beiden Zwerge die ihn transportierten, und die Schmerzen in Kopf und Bein. Als er im Kerker auf einer Liege abgelegt und durchsucht wurde, und er sich offenkundig intuitiv weigerte Valentins Ring abzulegen, wurde er durch den Schlag den Bolwin befahl, in die Realität zurückgeholt, nur um kurz darauf in das Schwarze Loch gezogen zu werden welches zwar verschlossen wurde, irgendwann aber das Konstrukt noch zu Fragil war um einer jeden Belastung stand zu halten. Die Suche nach dem Licht, wurde von einem Ruck gänzlich durchbrochen. Was blieb war Dunkelheit, und die Bilder die er nicht sehen wollte. Das atmen wurde fast vertraulich schwerer, mit jedem Moment wo die Stimme dieses verrückten zwergen, der nicht einmal davor zurückschreckte seine Schwester im Volke zu verletzen, an seine Ohren drang. Volandur wünschte, er könnte ihm sagen das alles was er sagte aus der Luft gegriffen war, auch wenn er sich von dem Weg den er ihm unterstellte gelöst hatte konnte er keineswegs leugnen das dieses Misstrauen unberechtigt war. Volandur hatte nun alleine mit seiner Anwesenheit sein Volk in Gefahr gebracht, die wenigen Freunde die er hatte. Er hatte nichts gewollt, ausser eine Sicherheit für die Fey zu schaffen, nun war zu befürchten das jeder Elf den die Dwarschim in die Hände bekamen von Bolwin gefangen genommen wurden. Er zweifelte an der Richtigkeit dessen, das er nun die Stimme der Fey war. Er zweifelte daran, das all das Gute der letzten Monde in irgendeiner Art und Weise verdient war. Und plötzlich fühlte sich die harte Arbeit im letzten Götterläuf an, als wäre sie vollständig nichtig.
Er sehnte sich zu Tendarion, er wollte kein Mitleid. Er wollte Gnadenlose Logik, die ihn von seinen Emotionen die gerade verrückt spielten und die Dunklen Gedanken fortbrachte. Eine schallende Verbale Ohrfeige, und erst ein wenig Verständnis wenn er sich wieder gefasst hatte. Volandur war ein häufchen Elend. Es errinerte ihn an damals und die erste Zeit als er den Eisenkragen ob der Buße tragen musste.
"Einatmen... und lange wieder ausamten." Es dauerte bis Volandur begriff, das jemand wieder zu ihm sprach nachdem der Zwerg vor einer Weile von ihm abliess um irgendeinen Brief zu formulieren. Mit mäßigem Erfolg, versuchte er die Anweisungen zu befolgen, doch der Kragen drückte viel zu sehr.
Ein Lichtblick, als er endlich eine ihm besser bekannte Stimme hörte. Arthax! Ein wenig Hoffnung stieg in Volandur auf, diesen Zustand nicht mehr länger erdulden zu müssen. Wenn es auch weniger war das er sich an der Gefangenschaft störte.
Und eine ganze Weile, und ein zerschlissenes Werkzeug später, war er frei. Der Kragen fort, und er fühlte die Magie wieder durch sich hindurchfliessen nur um sich bald in seinem Versteck wiederzufinden. Mit dem verletzten BEin war der Weg beschwerlich, in Brandenstein angekommen stach ihm sogleich ein Aushang in das Blickfeld. Er stockte und erschauderte, die Selbstzweifel wurden nurnoch größer. Vielleicht hatte er sich nur eingebildet, zu mehr imstande zu ein als Dinge zu zerstören. Eingebildet, das er friedfertig war und das er enen neuen Weg gefunden hatte. Eingebildet, das er es wert war sich noch im Kreise seiner Geschwister und Freunde zu befinden. Verrotten sollte er also, wohl irgendwie verdient, das konnte er nicht leugnen. Es wäre fast traurig, würde Volandur nicht wissen das vollkommene Irrationalität aus diesen Zeilen spräche. Er musste nun mehrere Berichte schreiben, obgleich er noch immer zitterte als wäre er mit den Nordmännern in Eiswasser geschwommen.
Eine unruhige Nacht folgte, in der er erstmals in einem solchen Moment jemand anderen als Tendarion eine Stütze sein liess, und als er das erste mal in der Nacht erwachte erstaunt feststellte das Maichellis noch immer da war, ihn festhielt und offenbar davon absah zu schlafen. Er wehrte sich weder gegen Volandurs kindische klammerei, noch sprach er ihn auf mögliche merkmale seiner Albträume an. Was er entweder als verständnisvolles Taktgefühl wertete, oder schlicht die Tatsache das sie nicht vorhanden waren.
Erst nach einigen malen die er hochschreckte, und Maichellis noch immer da war, schaffte er es eine längere Zeit zu schlafen.
Vielleicht, war Volandur den Aufwand und die Sorge doch Wert. Nur vielleicht.