Es war stets eine Gratwanderung, wenn der Wolf aus seiner eigenen Dunklen Höhle trat. Er war klein für sein Alter, zu klein. Und doch ging er stets Aufrecht, und zeigte keinerlei Angst, obwohl er sich in dem Rudel der Erwachsenen Wölfe, zu dem er nicht gehörte keinen Moment zurückhielt wenn es um eine Beißerei ging. Und auch heute, lief der Wolf schlichtweg geradeaus auf sein Ziel zu. Er wusste selbst nicht, das seine Pfoten ihn dorthin tragen würden. Er war auf die Suche nach dem Schaf. Es war eine seltsame konstellation, denn das Futter dass das schaf für ihn auch war roch Köstlich und es machte keine Anstalten, diesen Umstand zu verändern. Im Gegenteil provozierte es das vielmehr. Der Wolf sah auf den Verletzten. Und nur langsam wagte er sich hervor, als seine alten Narben zu schmerzen anfingen denn er wusste nur zu gut wie es war klaffende und triefende Wunden am Körper zu haben die sich schier nicht schliessen wollten. Vorsichtig betrachtete er die Offensichtlichen Wunden des großen Wolfes, der ganz sicher das Potenzial gehabt hatte vor langer Zeit, ein Rudel anzuführen. Nun saß er hier, inmitten vertrauter Gerüche doch umgeben von Fremden. Neben ihm das Schaf, das wie ein Pelziger Wächter verweilte und versuchte ihm Wärme zu spenden. Der verletzte Wolf, wurde zaghaft beschnüffelt, bevor der Wolf kurz in seiner Höhle verschwand, nur um seine Jagdbeute mit ihm zu teilen. Denn der kleine Wolf wusste, er brauchte sie nicht mehr so dringend wie er. Der verletzte, hatte sich wohl im Laufe des Tages erstmals minimal versucht aufzurichten, doch brach sogleich unter den Schmerzen wieder zusammen als ein gigantischer Wolf,in die Höhle kam und die Wunden die dabei waren sich wieder zu schliessen wieder Aufbiss. Der Wolf nahm das Schaf einige Momente mit sich, und der kleine Wolf starrte den Verletzten einige Augenblicke an. Er musste Müde und erschöpft sein. Deshalb lag er da. Für gewöhnlich, liess er verletzte Liegen. Sie waren zu schwach, und wenn sie sich nicht aus freien Stücken wieder aufrichten konnten hatten sie in der Wildnis nichts zu suchen. Dieser Wolf hier, zeigte das noch ein Funken Energie in ihm steckte. Unbeabsichtigt, schnappte er nach allem das sich ihm näherte, dem Schaf riss er Büschelweise Fell aus dem Leib. Der Junge Wolf, hatte nicht die Intention ihn zu heilen, doch kleinere Wunden begann er vorichtig zu lecken, nur um dem Wolf zu zeigen wo teile dessen liegen könnten, und wie er sie selbst fand. Es dauerte nicht lange, und zaghaft begann der ältere, verletzte, die Wunden an die er herankam, selbst zu reinigen und der kleinere Wolf zog sich zurück. Und ohne es zu merken, fing er an nach dem Schaf zu Schnappen, neben dem er sich aufzuhalten versuchte. Er hatte keine Böse Intention dabei, doch das Schaf zog sich sogleich zurück, zornig weil es nicht damit rechnen müssen wollte, das der Wolf der es stets aufsuchte, doch einmal seine Wahre Natur zeigte.
Der Gigantische Wolf war schon lange fort. Das Vertrauen zwischen dem Schaf, und dem Wolf verflog und im nächsten Moment, nahm der Wolf noch etwas mit von dem Schaf in seine Höhle das dem Schaf am Herzen lag. Ein kleines, flatteriges Wasservögelchen, das der Junge Wolf nur hatte rufen musste damit es auf ihn aufmerksam wurde.
Und er fühlte sich von Sekunde zu Sekunde träger, während seine eigenen Wunden wieder aufzureissen begannen. Er wollte nicht inmitten des zuvor zusammengekommenen Rudels stehen.
Jeder war für sich dort, niemand Interessierte sich Wahrhaft für den anderen, und ausser dem Alphawolf war hier jeder Schlichtweg ungeliebte Dekoration. Ein Mittel um Macht und Stärke zu demonstrieren. Mehr nicht.
Volandur atmete tief durch, das Nasse haar liess er heute an der Luft trocknen. Erst als er alleine war, fühlte er sich halbwegs gelöst.
Tendarion fühlte sich ungreifbar an. Er hatte Volandur nie verstanden, und das wurde dem Fey schmerzlich bewusst. Er hatte ein Bild von ihm, das er ihm aufzwang, und er würde weiter alles nutzen das er konnte um es für sich zu bestätigen. Er ertrug viel. Sehr viel. Doch gerade, war Volandur nicht mehr sicher was er hier eigentlich tat. Es ging nicht um Tendarions Ablehnung.
Es ging ihm vorallem darum, das er nicht verstand was falsch daran war helfen zu wollen. Ionas war ihm nicht egal. Und er hatte es klar kommuniziert, denn er wollte schlichtweg nicht mit ansehen wie sich jemand von den Schatten vor seinen Augen, mitzerren oder Quälen liess. Er _konnte_ nicht tatenlos daneben stehen. Denn er wusste selbst zu gut, wie schwer es war sich da herauszukämpfen. Es war eine andere Ausgangssituation doch ganz egal wie etwas begann oder wie der Sachverhalt stünde, der Schmerz war derselbe. Volandur war nicht der richtige, Emotionales genauestens mit diesem Mann zu beleuchten. Alles was er ihm geben konnte, war dieser eine Ratschlag. Und jener, war auf alles Anwendbar was in der Zukunft auf ihn zukommen könnte. Ein kleines Hilfsmittel, die Dinge besser zu greifen. Und so festzuhalten, das er sie nie wieder ganz würde vergessen können. Mehr hatte er nicht gewollt.
Tendarion war unglücklich damit, das er kein Privates Interesse an Ionas hegte, offenbar. War das denn wirklich notwendig? Er hatte Tendarion zumindest damit so weit von sich gestoßen, das Volandur nicht sicher war ob der andere seinen Anblick je wieder ertragen könnte.
Was hatte er sich auch eingebildet? Das er mehr konnte als die Bestehenden Dinge zu zerstören? Er war verzweifelt, und wusste nicht wohin mit dem Druck.
Er konnte nicht leugnen, das Tendarion ihn dazu animierte, ein besserer Fey zu sein. Aber er war nicht alles in seinem Leben.
Und er wäre gut damit zurechtgekommen, keine ständige aufmerksamkeit zu erhalten, er hatte eine Sache vor der er sich fürchtete. Warum war es für Tendarion in Ordnung, diesen mann aus Emotionalen Gründen immer wieder zu schlagen, aber Volandur durfte nicht einen minimalen persönlichen Antrieb haben?
Tendarion bewies das er Volandur nicht ein Stück verstand. Er hätte diesem Mann auch geholfen, wäre die Situation weniger Heikel für Volandur selbst. Aber warum sollte er Lügen und den Umstand verbergen das es auch ein Grund für ihn war sich zu kümmern, das Tendarion Emotional in die Enge getrieben wurde dadurch?
Er wollte das Leid beenden. Mehr nicht. Egal wen es betraf. Und er hatte keine Lust, das Persönliche Ambitionen Volandur nun daran hinderten, etwas zu tun das dem Wohl eines anderen diente. Tendarion bezog alles in Volandurs Sein auf sich. Und er würde zunächst das Korrigieren, denn solange diese Fehleinschätzung gegeben war, würde er Ionas tatsächlich keine Hilfe sein können.
Und so, ging er nur dieses eine mal nicht mit Tendarion, um diese Sache zu klären und suchte selbst Abstand. Er hatte kein Interesse daran, sich heute noch weiter zu erniedrigen.
Volandur hatteam Ende des Tages keine Energie mehr dafür, die Schatten wie sonst von sich selbst sofort wegzustoßen. Das war es, was er davon hatte, einmal etwas unabhängig seiner eigenen Vorteile zu tun.
Das war es, was er stets davon haben würde. Er würde sich nicht davon unterbuttern lassen, doch für den Moment verlor er den Kampf.
Und ein bisschen sehnte er sich zurück, in eine Zeit in der er so unbefangen war wie er es nie wieder sein würde. Volandur war Müde. Und er hatte nicht viel gebraucht. Und gewollt hatte er nichts.
Nun, umhüllt von der tiefen schwärze die ihn stets antrieb vor vielen Wochenläufen, Jahren und Jahrhunderten, hatte er es wieder schwer seine Gier zu zügeln. Er wusste, das er sich nicht einfach nehmen durfte was er wollte. Das Prinzip war recht einfach, denn einem Jeden Kind egal ob Mensch oder Fey, wurde eingetrichtert das Diebstahl unrecht sei.
Er war kein Dieb.