* Zwei Männer stehen in der Ruine, deren Gemäuer einst der prachtvolle Tempel der Viere zu Falkensee war *
„Warum ich, warum hat mich der Meister auserkoren dazu, so zu tun, Bruder? Gewiss war ich nicht der rechte Mann dafür, gewiss hätte es einen Besseren gegeben, um diesem geheimnisvollen Treffen beizuwohnen und davon Euch und damit dem Meister zu berichten.“
„Bruder Horatio, wie ich hast auch du zu tun, was der Meister Dir gebietet. Und du weißt, dass die Hand des Meisters schützend über Dir ist, so dass kein Unbill Dir widerfahren wird. Du weißt um die Macht, über die der Meister zu gebieten weiß. Also beruhigt Euch und berichtet, was Ihr beobachtet habt.“
„Gewiss. Gewiss, Bruder. Nun – es waren wohl etwa 15 … ja 15 Männer und Frauen, die sich eingefunden hatten im Tempel zu Finsterwangen. Und alle waren vermummt mehr oder weniger. Allein erkennen konnte ich welche der Bruderschaft der Tardukai.“
„Ah! Das habe ich befürchtet, dass diese verräterische Brut wieder zugegen. Einst, Bruder, es war wohl zum Dunkeltief im Jahre 28, als wir Getreuen des Lehen Kairodun hier in diesen Ruinen einen heiligen Kampf fochten im Namen des EINZIGEN wider das galadonische Gezücht. Doch schlimmer noch war, dass in diesem Dunkeltief, in diesem Kampf die Bruderschaft der Tardukai die Maske fallen ließ, so dass die Fratze des Verräters sich offenbarte, denn sie hatte einen Pakt mit den Götzendienern geschlossen, um wider das Lehen Kairodun und die Stadt Finsterwangen zu Felde zu ziehen. Doch dieser Verrat wurde durchschaut und in der Schlacht in den Ruinen dieser Stadt wurde diese verräterische Brut vernichtend geschlagen. Unser Sieg war ruhmreich, aber auch einen hohen Blutzoll mussten wir dafür zahlen. So verloren wir einen unserer Treuesten, Tapfersten, Weisesten aus unseren Reihen - Magister Valkun. Aber berichtet weiter von dieser Versammlung, Bruder.“
„Das Besondere bei dieser Versammlung, Bruder, ist wohl, dass eine Holzfigur dort sich fand im Tempel, wie ein .. wie ein übergroßer Nussknacker aussehend … und … und der sprach zu den Versammelten.“
„Beruhigt Euch. Bruder. Was geschah dann?“
„Nun ja. Es deucht mich, wenn ich die Worte einiger der Anwesenden recht verstanden habe, dass … dass ein Dämon in dieser Gestalt eines Nussknackers sich den Anwesenden offenbarte. Ihr könnt vielleicht erahnen, welche Schauer mir den Rücken herunterliefen, da Ihr mich schon eine Weile kennt und wisst, welch Furcht mich heimsucht allein bei dem Gedanken an Dämonen und ich auch nichts davon andererseits weiß.“
„Ja, Bruder…“ lacht „… das kann ich mir wohl gut vorstellen. Aber berichtet weiter, was ihr beobachten konntet.“
„Wenn ich es recht verstand, bot der Nussknacker, also … ähmm.. der Dämon einen Handel an. Er ließ verlauten, dass er bereit sei, Wünsche zu erfüllen, die vorgetragen werden könnten, sofern man bereit sei, einen Preis dafür zu zahlen. Und der Preis, den er verlangte, war Loyalität und … und …“ „Na was, Bruder“ „Seelen. Er verlangte als zu bezahlender Preis für seine Dienste … Seelen, Bruder!“
„Hm. Hm. Hm. Hat dieser … Nussknacker seinen Namen genannt oder,,,“
„Ja, Bruder! Ja Ja… er sprach von seinem Meister immer. Und einige fragten immer wieder nach dem Namen dessen, den die Figur immer nur Meister nannte.“
„Und? Ist der Name gefallen?“ „Nein.“ „Das überrascht mich nicht. Aber weiter! Wurden Wünsche vorgetragen, um deren Erfüllung gebeten wurde?“
„Ja, Bruder. Aber nur von einem der Anwesenden ein Wunsch. Er sprach davon, dass die Königin Galadons auf einem Schiff weilt, das nahe dem Eiland sein soll oder gar schon in der Bucht von Brandenstein vor Anker liegt. Und der Wunsch, der vorgetragen wurde, war, dafür zu sorgen, dass die Königin zur Untätigkeit verdammt sei.“
„Hm. Hm. Interessant. Sehr interessant. Sag Bruder, wurde dieser Wunsch von einem der anwesenden Tardukai-Würmer vorgetragen?“ „Nein, Bruder.“
„Gut, gut, Bruder. Ihr habt zur Zufriedenheit des Meister den Auftrag erfüllt und ich werde ihm zutragen, was Ihr mir berichtet habt.“
„Danke, Bruder. Ich bin froh, dass ich zu Eurer Zufriedenheit und der unseres Meisters getan habe. Aber könnt Ihr schon urteilen, was all das bedeutet und was zu tun sein wird?“
„Geduld, Bruder, Geduld. Der Meister wird schon wissen, welch Folgerungn aus dem Geschehenen zu ziehen und was zu tun ist. Aber sicher bin ich mir, dass es ihm wichtig ist, das Tun der Natternbrut der Tardukai zu verhindern, denn wir wissen doch, welch Unheilvolles dieses Geschmeiß stets gebiert.“
„Gewiss, gewiss, Bruder Jorge. Ich weiß ja darum, ich weiß. Ich will auch zuversichtlich sein und nicht verzagen, weiß ich doch darum, dass der Meister es ist, der uns leiten wird und es eine gerechte Sache ist, der ich durch mein Tun dienlich ein will.“
„Tue das, Bruder Horatio! So auf bald und wartet auf weitere Befehle“
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