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 Betreff des Beitrags: Braune Blätter, kalte Winde
BeitragVerfasst: 4.12.01, 10:58 
Altratler
Altratler
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Registriert: 3.12.01, 14:46
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Wohnort: caverna lustrum
Mit einem lauten Knall schlug die Tür der Hobbithöhle zu. Die ganze Höhle dröhnte und Matuff verschüttete fasst noch den guten Tee, den er sich gekocht hatte. Grummelnd stellte er den Tee auf den Tisch, warf seinem 2. Frühstück noch einen wehmütigen Blick zu und ging zur Tür. Durch ein kleines Fenster lugte er nach draußen, dort wirbelten die bunten Blätter durch die Luft und das Ladenschild klapperte. Mit einer kurzen Bewegung langte er nach seinem Mantel, zog ihn über und öffnete die Tür. "Kalt ist es geworden" dachte er sich und zog den Mantel fester.

Mit schnellen Schritten stapfte er am Gatter mit deinen Schäfchen vorbei, geradewegs auf einen großen Stapel mit Brennholz zu. Der Stapel war ordentlich aufeinandergetürmt und sah fast wie eine Mauer aus. Eine heftige Böe erfasste Matuff und zerwirbelte ihm die Haare Als es auch noch zu nieseln begann, schnappte er sich schnell ein paar Scheite, nahm sie unter den Arm und trabte schnell zurück zur Wohnhöhle. Drinnen angekommen legte er die Scheite neben den Kamin, packte zwei hinein und das Feuer loderte wieder auf und sofort erfüllte eine wohlige Wärme das Esszimmer. Erst jetzt zog er seinen warmen und festen Mantel aus und warf ihn über einen Stuhl.

Genüsslich machte er sich über das Frühstück her und nachdem er ausgiebig gegessen und getrunken hatte nahm er auf der Bank vor dem Kamin platz, stopfte sich eine Pfeife mit dem Rest Tabak, den er noch hatte und paffte gemütlich. ‚Ein warmes Feuer, Tabak und eine gut gefüllte Speisekammer und der Winter kann kommen!' dachte er sich ‚ich bin vorbereitet!'.

Irgendwann nach dem Mittagessen ging der Hobbit in seine Werkstatt, denn er musste noch warme Kleidung für den kommenden Winter schneidern, denn die anderen Hobbits sollen ja nicht frieren! So setzte er sich, öffnete eine Kiste und zog eine Stoffbahn hervor. Behände schnitt er aus dem Stoff die teile für einen warmen Mantel und begann mit fleißigen Stichen Teil um Teil zusammenzufügen. Nach einer Weile war der Mantel fast fertig, aber es sollte ja ein ganz besonders warmer Mantel werden. So stand der Schneider auf, ging zur anderen Ecke der Schneiderstube und zückte die Schere. Sogleich begann er aus einem großen Fellstück den Kragen für den Mantel auszuschneiden.
Aber plötzlich verklemmte sich die Schere und als er sie wieder öffnen wollte zerbrach sie. ‚Nun ist die Schere kaputt, das kann ja nicht sein.' Sprach er mehr zu sich selbst. Er beschaute sich die Schere, stellte aber fest das da nichts zu machen sei. Schließlich beschloss er, eine neue Schere zu besorgen. Nachdem er sich wieder den warmen Mantel übergezogen hatte setzte er sich noch einen wärmenden Hut auf und ging hinaus.
Draußen war es neblig geworden, es tropfte überall und ein kalter Wind strich durch das Dorf. Fluchs tapste er zu seinem Pony, das er unter einen großen Baum festgebunden und mit einer Decke belegt hatte, schnallte ihm den kleinen Sattel auf und mühte sich drauf. Es scheute kurz, aber seine beruhigenden Worte hörend wurde es still. Langsam trabte er durch das neblige Dorf, vorbei an der Taverne und durch das Tor, das er selber öffnete da Bokelmeg in seiner Wachstube stand und sich in eine Decke hüllte. Dann verschwand er im Wald.

Um die Teezeit des Nachmittags herum erreichte er Tiefenbach, überall rauchten die Schornsteine und der Nebel waberte durch die Straßen. Es hatte zwar aufgehört zu regnen, aber der kalte Wind ließ ihn frösteln. Als er über die Brücke kam staute er nicht schlecht. Auf dem Marktplatz herrschte reges Treiben. Da waren die Großen, einige Zwerge und vereinzelt auch ein Spitzohr, aber merkwürdigerweise waren sie fast alle gekleidet wie im Hochsommer! Einige trugen kurze Hemdchen, andere hatte kurze Hosen an, wieder andere liefen gar ohne etwas am Oberkörper herum und er sah sogar eine Frau, die nur einen durch ein paar Riemchen zusammengehaltenen Lederwams trug, wobei Arme und Beine und ein Teil des Körpers vollkommen frei lagen. Keiner von denen schien zu freieren und Matuff fragte sich, wo sie denn ihr wärmendes Fell hätte. Er fragte sogar einige danach und wurde ausgelacht.

Schnell trabte sein Pony weiter und er kam zu einem Werkzeugmacher, wo er eine neue Schere und ein paar Nadeln erstand. Nach einem kurzen Plausch mit dem Werkzeugmacher ging er wieder nach draußen in die Kälte. Er führte sein Pony an den Zügeln und stellte es unter, rieb es ab und gab ihm ein paar Möhren, die er in den Satteltaschen verstaut hatte. Nachdem er eine trockene Decke hervorgezogen und auf das Pony gelegt hatte setzet er sich wieder auf und nahm seinen Weg nach Buckelhausen, durch Regen, Sturm und Kälte ...

ES IST HERBST!


Original von Harold Valorum. Aus dem alten Board übertragen von Tyralf

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Acta non verba.


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