12 Tage waren mittlerweile ins Land gezogen nach dem Tag des Kriegsrates. Ibralosch war seither täglich am Wall um nach dem Rechten zu sehen. Die Trolle und Goblins hielten nach wie vor Wacht, wenngleich die Trolle ihre Aufgabe offenbar sehr viel ernster nahmen als die Goblins. Es war ruhig gewesen in den letzten Tagen, zu ruhig wie sich herausstellen sollte. Schon am Mondtag gab es erste Gerüchte über eine Schar von Ogern die sich in Richtung Wall auf den Weg gemacht hatten, und tatsächlich am frühen Wandeltag erreichten die ersten der Tumben Stinker den Wall und begannen sich dort zu sammeln. Als Ibralosch kurz nach der Kregror Flammenstein am Wall ankam waren schon einige Khael dort versammelt.
Eine beträchtliche Anzahl an Ogern und Mutierten Goblins waren jetzt auf der Ödlandseite vor dem Wall versammelt. Die Tiere im Wald waren still, nur das Krächzen von einigen Krähen die sowohl West- als auch Ostseits des Walles ihre Kreise drehten. Diese Tiere hatten ein Gespür dafür wo es in Bälde Aas zu picken gäbe. Ein sicheres Zeichen dass es nicht mehr lange dauern würde. Er fluchte weil er seit Tagen keinen Schmied antreffen konnte. Seine zweihändige Hrak war beinahe stumpf und so musste der Hrom herhalten um an diesem Tag im Namen Arkadon, Bellum, Terra ahr Amroscha Ogerschädel zu zertrümmern. Sein Blut kochte heiß wie die Feuer der Binge seiner Heimat als er die Treppen des Walles erklomm und von oben auf die Scharen aus Ogern und Goblins blickte die sich anschickten den Wall anzugreifen. Er würde alles dafür geben, dass sie dieses Vorhaben bereuten noch ehe der Tag sich dem Ende neigte. Die Kregror , er selbst und ein Anwärter der Tempelwache mit Namen Aschwin Lotter durchschritten die Tore des Walles und stellten sich am Ende der Brücke zum Ödland in Position um die Invasoren zu empfangen und einen jeden von ihnen zu erschlagen der es wagen würde auch nur einen Fuss auf die Brücke zum Grünland zu setzten.
Ein Dicker Mann in Robe war ebenfalls da um sie wie auch immer zu unterstützen. Gora kannte ihn offenbar aber Ibralosch sah ihn zum ersten Mal. Ein Riesiger Oger einen gehörnten Helm auf dem fetten Haupt war der hässlichste von allen und schwor die Oger gerade auf die Schlacht ein. Sowas hatte man noch nicht gesehen. Dieser Kerl sprach und gebar sich beinahe wie ein Mensch. Etwas stimmte mit ihm nicht. Wenn sie es schaffen würden ihm den Schädel einzuschlagen war die Schlacht wohl zu Ende. Doch dazu sollte es nicht kommen, denn wie sich herausstellte beteiligte er sich nicht an der Schlacht. Dafür tauchten aus den Hinteren Reihen einige Oger in Plattenrüstungen auf, die bei Ibralosch für geweitete Augen sorgten, und der Kregror nur den Satz „Wir haben ein Problem“ entlockten. Doch sie blieben Standhaft und wichen keinen Fussbreit zurück .
Kurze Zeit später begann der Angriff und die blosse Anzahl der Angreifer ließ übles schwanen. Doch zur Rechten Zeit kamen weitere Unterstützer der Grünen Lande zum Wall , und auch die Goblins und Trolle die den Wall bewachen hatten einige ihrer besten Kämpfer in vorderster Kampflinie. Eine Blutige Auseinandersetzung zwischen den Verteidigern und den angreifenden Oger entbrannte und bereits nach einiger Zeit lagen mehrere Tote Oger aber auch einige Goblins im Bereich der Brücke. Doch der Ansturm schien kein Ende zu nehmen für jeden erschlagenen Feind, so schien es tauchten zwei neue auf und schon bald gab es kaum noch Kämpfer auf beiden Seiten die unverletzt schienen. Nachdem die erste größere Angriffswelle zurückgeschlagen war und eine kleine Verschnaufpause gegönnt war in der die schlimmsten Wunden verarztet wurden , oder aber mit einem Trank kuriert begannen die Oger nördlich zuerst unbeobachtet Planken zu verlegen und so gelang es tatsächlich einigen ins Grünland einzudringen.
Gora und Ibralosch hetzten daraufhin über die Brücke zurück um die Eindringlinge zu stellen. Auch Zarna Eichenblatt die Terrabrim war mittlerweile eingetroffen und so dauerte es nicht allzu lange das halbe Dutzend an Eindringlingen unschädlich zu machen, zumindest hofften sie alle erwischt zu haben. Gerade noch rechtzeitig hasteten sie zurück zum Wall und erreichten ihn kurz nachdem eine neue Angriffswelle angerollt war. Sie waren müde und erschöpft doch zurückstecken und aufgeben war eine Möglichkeit die es im Volk der Dwarschim schlicht und ergreifend nicht gab. Entweder sie würden die Angreifer zurückschlagen ehe ihre Kräfte erloschen, oder aber sie würden erhobenen Hauptes in die Hallen der Amroscha einziehen. Ein Dwarschim kannte nur den Dhrar oder den Untergang.
Im Zuge der zweiten Angriffswelle wurde der Templer schwer verwundet und von Zarna aus dem Gefahrenbereich gezogen. Die Kräfte liessen langsam merklich nach. Sollte der Angriff nicht bald enden würde keiner von Ihnen diesen Tag überleben. Doch soweit kam es zum Glück an diesem Tag nicht. Plötzlich ebbten die Angriffe der Oger ab und kamen tatsächlich zum Erliegen. Viele der Oger begannen abzuziehen aber ein Haufen und etwa ein Dutzend oder mehr Goblinschützen blieben zurück um ein Lager zu errichten. Offenbar hatten sie vor eine Belagerung zu beginnen. Hatten sie gedacht der Kampf war zu Ende hatten sie sich getäuscht . Völlig unbemerkt hatte sich etwa ein halbes Dutzend Goblins durch einen Bruch im Wall ins Grünland geschlichen und griffen von hinten an.
Die letzten verbliebenen Kraftreserven wurden mobilisiert und Ibralosch schüttete hastig den letzten Verbliebenen Trank sicherlich den siebten oder achten in sich hinein, ehe er sich mit schwingendem Hammer abermals in die Schlacht stürzte. Kurze Zeit später fuhr ein Schrecken in seine Glieder, als die Kregror Flammenstein von einem Goblinhieb zusammen sackte und er hörte sich selbst nach Zarna schreien die so schnell ihre Blinden Augen es ihr erlaubten angerannt kam um sich um Gora zu kümmern. Ibralosch blind vor Wurt rannte voran und ohne auf die eigene Deckung zu achten verteilte er blindwütig Hieb um Hieb mit seinem Hammer so lange bis alle verbliebenen Goblins tot und beinahe zur Unkenntlichkeit entstellt in ihrem Blut lagen. Er selbst blutete aus zahlreichen Wunden und war wohl selbst nicht all zu weit davon entfernt ins Dunkel der Bewusstlosigkeit zu treiben.
Doch es war vollbracht. Sie hatten es geschafft den Ersten Angriff zurück zu schlagen. Doch es würden weitere Folgen ! Und wenn es ihnen nicht gelang den Wall zu sichern und mehr Bärte und Zöpfe oder Khael oder was auch immer für ihre Sache zu gewinnen würden sie vielleicht noch einen Angriff vielleicht sogar zwei zurückschlagen können. Doch am Ende würden sie früher oder später scheitern. Doch diese Befürchtung teilte er nur mit Gora und Zarna als sie alleine am Wall zurück geblieben den Zustand des Walles begutachteten……….
An diesem Abend kehrten sie nicht nach Dun´Rock zurück und das würden sie wohl auch in den nächsten Tagen nicht tun. Sie richteten sich notdürftig am Wall ein um ein Auge auf die Vorgänge jenseits des Walles zu haben und sofort reagieren zu können sollte sich erneut etwas regen. Ibralosch bezog Stellung auf der Mauer und richtete sich mit einigen Fellen und einem Schlafsack ein Nachtlager. An eine Holzkiste gelehnt versuchte er etwas Schlaf zu erhaschen. Wenige Zeit später wurde er durch Geräusche aus dem Schlaf geholt und ging zur Brüstung um zu sehen was vor sich ging. Die Oger holten ihre Toten die zu Hauf nach wievor erschlagen an der Brücke zum Wall lagen. Doch nicht etwa um sie zu begraben. Nein wenige Zeit später brannten große Feuer die die Umgebung Taghell erleuchteten und die Oger brieten und frassen ihre eigenen Brüder. Ibralosch schüttelte sich vor Ekel und Anwiderung. Auf ihrer Seite des Walles war es ruhig viel ruhiger als es eigentlich sein sollte wo Wachen im Dienst sind. Die Trolle waren immer noch auf Position aber die meisten der Goblins schliefen, oder sassen umher als ginge sie der Rest nichts an. Sie brauchten dringend mehr Wachen am Wall !
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RP ist keine Einbahnstraße
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