Der Marktplatz von Brandenstein.
Geballt neben den Stufen, die zum Eingang des Gebäudes führen, welches dem Siebenwindboten gehört, liegen ein paar Lumpen in einem rotbraunen, krustigen Fleck.
Die Wand über dem Lumpenbündel ist mit kleinen, bräunlichen Spritzern und Schlieren übersäht. Die Lumpen selbst starren vor dieser süsslich metallsich stinkenden Masse. Man erkennt zerschlitzen, zerfetzten dunklen Stoff, vollgesogen und ausgefranzt im Kern des Lumpenhaufens - vermutlich war dies einmal ein Hemd, dass von unzähligen Stichen und grausamen Schnitten zerlegt wurde. Daneben findet man eine besudelte Weste, deren ursprüngliche Farbe wohl einst ein freundliches Orang war. Ein passender Hut mit resten von braunblondem Haar wurde vom Wind ein paar Schritt weiter über den Platz in einen kleinen Schneehaufen geweht. Unversehrte aber verschmierte Hosen und ein einzelner, zerfetzter Stiefel liegen ebenfalls vor dem Aufgang des Gebäudes.
Alles mit einer saubern, klaren Schicht Rauhreif von nächtlicher Kälte behaucht. Die dünne Eisschicht auf dem Kopfsteinplfaster nahe der Hauswand war wohl erst getaut und ist nun erst wieder fest geworden, das klägliche Bündel mit scharfen Eisrändern umklammernd.
Die Leiche fehlt.
Sucht man in diesem zähen Klumen Kleider findet man einen schartigen, abgetzten Eisendolch mitten in dem schwrazen Stoffhaufen und einen Streifen starren Pergamentes auf dem man - mit gutem Auge - meint das verwischte und verschmierte Wort "Krieg " lesen zu können.
Zuletzt geändert von Dorngeist: 6.12.02, 01:19, insgesamt 1-mal geändert.
|