Siebenwindhomepage   Siebenwindforen  
Aktuelle Zeit: 19.04.24, 12:56

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 2 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Niah´kvi - Teil 1 - Der Waldfluß und das Meer
BeitragVerfasst: 9.12.01, 06:08 
Festlandbewohner
Festlandbewohner

Registriert: 9.12.01, 05:57
Beiträge: 2
Die Strahlen mineyls brachen sich in kleinen Wassertröpfchen, die langsam über Kvinias Handgelenk und ihren Unterarm wanderten, ein fröhliches Farbenspiel aus grün, rot, gelb und blau. Lange betrachtete sie die kleinen Bächlein, die ihren Arm hinunterliefen, ehe sie ihre Hand erneut sanft in den Fluß tauchte, an dessen Ufer sie lag, den Kopf leicht auf den anderen Arm gebettet. Einmal war mineyl bereits im Leibe der fruchtbaren Erde verschwunden, seit sie sich hier niedergelassen hatte, um das Wasser zu beobachten, zuerst im roten Licht des zur Neige gehenden Tages, danach im flackernden Schein des Feuers, an dem Firalien seine Harfe gezupft hatte im Takt der leise zu Boden fallenden Tropfen. Nun stand mineyl wieder hoch am Himmel, und immer noch hatte sie keine Antwort auf ihre Frage. 'Immer nur abwärts. Niemals hinauf. Es fließt immer den Arm hinunter.'

Die geschickten Finger des Älteren unterbrachen ihr leises Spiel nicht, weiter wanderten sie über die Saiten der Harfe, während der Elf selbst die Augen von seinem Instrument nahm und langsam zu seiner Begleiterin hinüberblickte.

'Fira, wenn es immer nur hinunter fließt, wie kommt es dann wieder nach oben?'

Er wandte sich wieder gänzlich seinem Spiel zu, während Kvinia weiter die Tropfen beobachtete. Mineyl verschwand wieder hinter den Baumwipfeln und bald darauf warfen die edên ihr sanftes Licht auf die Oberfläche des flachen Flusses. Schon war am anderen Ende des Waldes wieder ein rötlicher Schimmer zu sehen, der leise das Erwachen des neuen Tages ankündigte, als Firalien schließlich von seiner Harfe ablies und sich neben die junge Elfe ans Flußufer legte.

'Es findet andere Wege, wieder hinauf zu kommen.'

Mit beiden Hände schöpfte er mehrmals aus dem klaren Flußwasser und trank das kühle Naß, nur beim letzten Mal behielt er es im Mund, um es schließlich in hohem Bogen zurück in den Strom zu spucken. Lange starrte Kvinia an die Stelle, an der es wieder zurück in den Fluten verschwunden war, sammelte ihre Gedanken, ehe sie sich schließlich auf den Rücken rollte und gemütlich streckte. 'Eine zeitlang ist es wirklich nach oben geflossen, als du nachgeholfen hast. Aber wer spuckt das viele Wasser in die Wolken?' Sie wandte ihm den Kopf zu und zwinkerte neckisch, den Klang seiner Stimme genießend, als er in ihr fröhliches Lachen miteinstimmte und zärtlich die Arme um sie legte. Wie verspielte Welpen rollten sie kichernd auf dem mit Herbstlaub bedeckten Boden, und wieder stand mineyl bereits hoch über ihnen, als sie vom Wandern zufrieden erschöpft den Kopf auf seine Brust legte und die Augen schloß. Sie schlief lange, denn lange hatte sie das Wasser beobachtet, und Wasser war es auch, das sie mit ihrer Seele sah. Viel Wasser, nicht hinunterfließend, sondern in sanften Wellen ans Ufer schwappend und dann wieder zurück mit den unendlichen Weiten des Blaus verschmelzend. Sie hatte es bereits einmal gesehen, auf einem Streifzug durch die Wälder weiter dem Sonnenaufgang entgegen, groß und ohne sichtbares Ende, unheimlich aber gleichzeitig faszinierend. Die Rosenohren hatten ein haim dort gebaut, direkt am Ufer, wo sie fischten und in die Fluten tauchten...

[OOC: Sollte es wirklich jemandem gelungen sein, bis hierher zu kommen, ohne einzuschlafen? ;) Naja, das ist der erste Teil der BG Story, den Rest muß ich noch umschreiben, da ich mich da extremst 'kurz gefaßt' hab (hatte Mitleid mit Anga, der das ganze lesen MUSSTE ;) )...]


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Niah´kvi - Teil 2 - Das Feuer und der Tod
BeitragVerfasst: 9.12.01, 06:51 
Festlandbewohner
Festlandbewohner

Registriert: 9.12.01, 05:57
Beiträge: 2
[OOC: Okay, Teil 2. Nicht umgeändert, da er größtenteils noch relativ 'ungekürzt' ist. Keinen Deut spannender als Teil 1, aber vielleicht interessierts ja dennoch jemanden ;)
Kurz, um Mißverständnissen gleich vorzubeugen: 'Heimkehren nach Lothorien' - NEIN, die beiden kommen natürlich NICHT aus Lothorien. Aber es wird erzählt, Elfen kehren nach Ablegen ihrer sterblichen Hülle dorthin zurück - sprich: Es ist einfach nur ein Synonym für 'abkratzen' :D ]

Als sie die Augen wieder aufschlug, saß Firalien bereits in der Baumkrone über ihr und zupfte wieder an seiner Harfe. Mit großen Augen betrachtete sie erneut das Farbenspiel, als sich das Licht mineyls in kleinen Wassertröpfchen brach, die diesmal jedoch die Wangen des alten Elfen hinunterliefen, nicht ihren Arm. Sie folgte dem traurigen Blick dessen, mit dem sie ausgezogen war, um zu jagen und zu lernen, und ein leiser Schrei entrang sich ihrer Kehle, als sie die dichten Rauchschwaden am Horizont erkannte.

Das Wasser war schon lange nicht mehr vom Himmel gefallen, das trockene Laub des Herbstes bedeckte den Boden und die Stürme hatten Äste von den Bäumen gerissen, die nun ausgedörrt bei den Wurzeln lagen. Ein Feuer konnte sich in dieser Zeit schnell ausbreiten...

'Fira, unser wain! Wir müssen schnell zurück, unser wain brennt!'

Die beinahe schneeweißen Finger glitten über die Saiten der Harfe, entlockten ihr traurige Töne, die den Wald um sie herum verstummen ließen, selbst den Vögeln die fröhlichen Lieder raubten. Sie war aufgesprungen, um den Rauchwolken entgegen zu laufen, doch Firaliens Harfenspiel brachte sie dazu, sich langsam wieder zu Boden sinken zu lassen und zusammen mit ihm Tränen zu vergießen.

'Ich kann dich nicht gehen lassen, Schwester des Wassers. Ich habe meine Aufgabe erkannt, unnütz würde ich mein Leben machen, wenn ich dich jetzt zurücklaufen lassen würde in den sicheren Tod.'

Lange saßen sie da, Firas Musik bannte sie immer noch an den Ort, auch wenn ihr war, als würde ihr Herz zerspringen, als bei Einbruch der Dunkelheit der Schein des Feuers den Horizont rot färbte.

'Dreimal war es bereits dunkel, seit es angefangen hat. Unser wain ist schon lange in den Flammen verschwunden. Wir wären nicht schnell genug zurück gewesen, um etwas zu retten, aber wir hätten dort unser Ende finden können. Und auch wenn meines nahe ist, liegt deine Aufgabe noch vor dir.'

Trostsuchend lehnte sie den Kopf gegen den Stamm der knorrigen Eiche, in deren Krone der Ältere noch immer auf seiner Harfe spielte. 'Du gehst nachhause nach Lothorien, Fira?'

'Meine Aufgabe war, dich hierher zu bringen und dich damit vor den Flammen zu bewahren, damit du wiederum den Sinn deines Lebens erfüllen kannst, kleine niah'kvi. Als ich das Feuer sah, wußte ich, daß es so ist, und ich freue mich darauf, heimzukehren.' Mit sanftem Blick lächelte er zu ihr hinab, währen die Melodie langsam hoffnungsvoller wurde und den Bann um sie löste.

'Mein Sinn... ich werde auch jemanden beschützen. So wie du, das ist meine Aufgabe, ganz bestimmt!'

Firalien hielt tatsächlich für einen Moment in seinem Spiel inne, verwundert über ihre Worte und die Bestimmtheit, die in ihrer Stimme lag, während ihre Augen weiter traurig die Flammen fixierten, die gierig den Inhalt ihres bisherigen Lebens verzehrten.

Als er die Saiten wieder klingen ließ, war es ein Lied des Abschieds, das sich sanft mit dem Rauschen des Flusses vereinte.

'Geh zum großen tolkvi, von dem du so geschwärmt hast, dort bist du sicher. Ich werde mich aufmachen, jene unserer Sippe zu suchen, die überlebt haben, um dann mit den Brüdern und Schwestern zu gehen, die im Feuer verschwunden sind.'

[OOC: Noch ein paar Worte zum 'Sinn', von dem die beiden hier sprechen. Man sagt, jeder Elf hätte eine Aufgabe im Leben zu erfüllen (näheres dazu in der RP Sektion :P ), Firalien sieht seinen darin, Kvinias Leben gerettet zu haben. Reiner Zufall war es, daß er sie ausgerechnet zu jener Zeit zu einem 'Lehrausflug' mitgenommen hat (damit man da jetzt nichts falsches drunter versteht, das war ne 4 Monate dauernde Wanderung, in der sie gejagt, 'gewandert' und philosophiert haben, in der er ihr ein wenig von der Welt erklärt hat, und sie ihm im Gegenzug Dinge aufgezeigt hat, die er in alle den Jahrhunderten nicht gesehen hat - aber ich schweife ab ;) ), aber er denkt, daß es seine Bestimmung war, sie damit unbewußt vor dem Feuer zu retten. Er wird - während sie auf Wanderschaft und auf der Suche nach demjenigen ist, den SIE einst beschützen wird - zurückkehren und die Überlebenden des Unglücks suchen, um sich schließlich gemeinsam mit ein paar anderen Älteren zum Sterben hinzulegen und mit seiner Lebenskraft einen Teil des Waldes wiederaufzubauen.
Sie hingegen wird mit allen Mitteln versuchen, ihren Lebenssinn zu erfüllen, denn dafür hat Fira gelebt, und deswegen - bla, bla, bla - sie wirds jedenfalls seinetwegen tun ;) ]


Zuletzt geändert von Kvinia: 9.12.01, 06:51, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 2 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 24 Gäste


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de