[OOC: Okay, Teil 2. Nicht umgeändert, da er größtenteils noch relativ 'ungekürzt' ist. Keinen Deut spannender als Teil 1, aber vielleicht interessierts ja dennoch jemanden
Kurz, um Mißverständnissen gleich vorzubeugen: 'Heimkehren nach Lothorien' - NEIN, die beiden kommen natürlich NICHT aus Lothorien. Aber es wird erzählt, Elfen kehren nach Ablegen ihrer sterblichen Hülle dorthin zurück - sprich: Es ist einfach nur ein Synonym für 'abkratzen'
]
Als sie die Augen wieder aufschlug, saß Firalien bereits in der Baumkrone über ihr und zupfte wieder an seiner Harfe. Mit großen Augen betrachtete sie erneut das Farbenspiel, als sich das Licht
mineyls in kleinen Wassertröpfchen brach, die diesmal jedoch die Wangen des alten Elfen hinunterliefen, nicht ihren Arm. Sie folgte dem traurigen Blick dessen, mit dem sie ausgezogen war, um zu jagen und zu lernen, und ein leiser Schrei entrang sich ihrer Kehle, als sie die dichten Rauchschwaden am Horizont erkannte.
Das Wasser war schon lange nicht mehr vom Himmel gefallen, das trockene Laub des Herbstes bedeckte den Boden und die Stürme hatten Äste von den Bäumen gerissen, die nun ausgedörrt bei den Wurzeln lagen. Ein Feuer konnte sich in dieser Zeit schnell ausbreiten...
'Fira, unser
wain! Wir müssen schnell zurück, unser
wain brennt!'
Die beinahe schneeweißen Finger glitten über die Saiten der Harfe, entlockten ihr traurige Töne, die den Wald um sie herum verstummen ließen, selbst den Vögeln die fröhlichen Lieder raubten. Sie war aufgesprungen, um den Rauchwolken entgegen zu laufen, doch Firaliens Harfenspiel brachte sie dazu, sich langsam wieder zu Boden sinken zu lassen und zusammen mit ihm Tränen zu vergießen.
'Ich kann dich nicht gehen lassen, Schwester des Wassers. Ich habe meine Aufgabe erkannt, unnütz würde ich mein Leben machen, wenn ich dich jetzt zurücklaufen lassen würde in den sicheren Tod.'
Lange saßen sie da, Firas Musik bannte sie immer noch an den Ort, auch wenn ihr war, als würde ihr Herz zerspringen, als bei Einbruch der Dunkelheit der Schein des Feuers den Horizont rot färbte.
'Dreimal war es bereits dunkel, seit es angefangen hat. Unser
wain ist schon lange in den Flammen verschwunden. Wir wären nicht schnell genug zurück gewesen, um etwas zu retten, aber wir hätten dort unser Ende finden können. Und auch wenn meines nahe ist, liegt deine Aufgabe noch vor dir.'
Trostsuchend lehnte sie den Kopf gegen den Stamm der knorrigen Eiche, in deren Krone der Ältere noch immer auf seiner Harfe spielte. 'Du gehst nachhause nach Lothorien, Fira?'
'Meine Aufgabe war, dich hierher zu bringen und dich damit vor den Flammen zu bewahren, damit du wiederum den Sinn deines Lebens erfüllen kannst, kleine
niah'kvi. Als ich das Feuer sah, wußte ich, daß es so ist, und ich freue mich darauf, heimzukehren.' Mit sanftem Blick lächelte er zu ihr hinab, währen die Melodie langsam hoffnungsvoller wurde und den Bann um sie löste.
'Mein Sinn... ich werde auch jemanden beschützen. So wie du, das ist meine Aufgabe, ganz bestimmt!'
Firalien hielt tatsächlich für einen Moment in seinem Spiel inne, verwundert über ihre Worte und die Bestimmtheit, die in ihrer Stimme lag, während ihre Augen weiter traurig die Flammen fixierten, die gierig den Inhalt ihres bisherigen Lebens verzehrten.
Als er die Saiten wieder klingen ließ, war es ein Lied des Abschieds, das sich sanft mit dem Rauschen des Flusses vereinte.
'Geh zum großen tolkvi, von dem du so geschwärmt hast, dort bist du sicher. Ich werde mich aufmachen, jene unserer Sippe zu suchen, die überlebt haben, um dann mit den Brüdern und Schwestern zu gehen, die im Feuer verschwunden sind.'
[OOC: Noch ein paar Worte zum 'Sinn', von dem die beiden hier sprechen. Man sagt, jeder Elf hätte eine Aufgabe im Leben zu erfüllen (näheres dazu in der RP Sektion
), Firalien sieht seinen darin, Kvinias Leben gerettet zu haben. Reiner Zufall war es, daß er sie ausgerechnet zu jener Zeit zu einem 'Lehrausflug' mitgenommen hat (damit man da jetzt nichts falsches drunter versteht, das war ne 4 Monate dauernde Wanderung, in der sie gejagt, 'gewandert' und philosophiert haben, in der er ihr ein wenig von der Welt erklärt hat, und sie ihm im Gegenzug Dinge aufgezeigt hat, die er in alle den Jahrhunderten nicht gesehen hat - aber ich schweife ab
), aber er denkt, daß es seine Bestimmung war, sie damit unbewußt vor dem Feuer zu retten. Er wird - während sie auf Wanderschaft und auf der Suche nach demjenigen ist, den SIE einst beschützen wird - zurückkehren und die Überlebenden des Unglücks suchen, um sich schließlich gemeinsam mit ein paar anderen Älteren zum Sterben hinzulegen und mit seiner Lebenskraft einen Teil des Waldes wiederaufzubauen.
Sie hingegen wird mit allen Mitteln versuchen, ihren Lebenssinn zu erfüllen, denn dafür hat Fira gelebt, und deswegen - bla, bla, bla - sie wirds jedenfalls seinetwegen tun
]