(Schattentanz)
Hastig eile ich voran, folge meinem Pfad so schnell ich kann Nur schwach durchdringt das Licht den Hain, die Nacht bricht bald schon über mir herrein Durch diesen Wald führt mich noch weit mein weg zu dieser Späten Tageszeit
Dunkle Schatten seh ich stehn, wie sie drohend auf mich nieder sehn Ich bin umringt von ihnen hier, ihre stummen Blicke fogen mir Mit ihrem trüben Mondenschein holt die dunkle Nacht mich bald schon ein.
Gewichen ist das Tageslicht der Finsternis der Nacht Dunkle Schatten lösen sich, die Geisterwelt erwacht Die alten Bäume regen sich und ziehen stumm durchs Land Das kleine Volk versammelt sich zum stillen Schattentanz
Doch sind die Nachtgestalten fort als ich erwach an diesem Zauberort Vorrüber ist der Spuk der Nacht, genauso schnell wie er zuvor erwacht Ich kann nicht glauben was ich sah, ob dies alles nur im Traum geschah?
Gewichen ist das Tageslicht der Finsternis der Nacht Dunkle Schatten lösen sich, die Geisterwelt erwacht Die alten Bäume regen sich und ziehen stumm durchs Land Das kleine Volk versammelt sich zum stillen Schattentanz
Ihre Schritte waren verklungen und nun stand sie reglos und lauschend im vertrauten Wald. Die Nacht mochte hereingebrochen sein doch die Augen durchdrangen auf magische Weise das nachtschwarze Band. Einige Schritte vor ihr sah sie das weiße Gebein eines Menschen. Nicht etwa die Überreste eines Wanderers der sich verlief und hier verrottete, es war sich regendes Gerüst von einem dunklen Schatten belebt, dass nun klappernd und einen angerosteten Säbel in der Hand tragend auf sie zu marschierte. Sie wollte sich schon in die andere Richtung wenden als ein lautes Krächzen eines Rabenschar das Klappern der Knochen übertönte. In kürze wurde das Flattern und Krächzen immer lauter, bis der schwarze Schleier dicht über ihr den Himmel bedeckte. Ein Teil löste sich heraus und stürzte wie ein dunkler Pfeil hinab und ließ das bleiche Gebein in sich verschwinden, dass unter dem Andrang der Krallen und Schnäbel in sich zusammen brach. Aishira blieb reglos stehen und starrte die Schaar an ehe sie eine Vertraute Stimme vernahm. Die Stimme ihres Menthors
„Es ist Zeit die Insel zu verlassen, komm!“
Noch bevor sie das Ja aussprechen konnte glitt der schwarze Federschleier auf sie herab und schloss sie in sich ein. Die Sicht verschwamm und sie verlor die Besinnung...
Aishira öffnete ihre Augen und blickte sich um. Sie lag auf auf einer Strohmatte auf einer Lichtung. Neben ihr saß eine schlanke Elfe, die wegen ihrer Kleidung und dem Glanz in ihren Augen nichts anderes als eine Fey’Simil eine Waldelfe sein konnte, aber es war unbekannte. Einige weitere unbekannte Elfen betraten die Lichtung und dahinter folgten einige Menschenfrauen in braun bis grüner Kleidung und lebendigen Stäben die nur von einem Baum des Lebens stammen konnten.
Die Elfe wandte einige Worte an sie, deren Sinn sie nicht erfassen konnte.
Die Elfen und Frauen, die sich nach kurzem Blickkontakt wie von ihr vermutet als Hexen herausstellten, gesellten sich zu Aishira und machten sich mit ihr bekannt. Zwei der Elfen nahmen an der Unterhaltung teil und die anderen konnten kein Galadonisch.. oder wollten es nicht sprechen. Nach einer Weile wurde die kleine Versammlung etwas unruhig. Aus dem Wald heraus traten plötzlich einige Wächter des Waldes, deren Wurzeln sich über den Boden wanden und sie vorwärts trugen wie mächtige Schlangenleiber. Zwischen ihnen schwirrte eine Fee herum und ihnen folgte eine weitere Gestalt die wohl allen schon bekannt war – Aishiras Menthor, der von den Frauen und Elfen hier als „Herr des Waldes“ betitelt wurde. „Wie ich sehe sind alle gekommen. Lasst nun den unwissenden die Zeit unsre Zusammenkunft zu begreifen.“ Ließ er mit seiner mehrstimmigen Art verlauten. Erst jetzt sah Aishira am Rande der Lichtung die prächtige Gestalt eines Lath’liens, dass einen Moment ihre Aufmerksamkeit beanspruchte bis sie sich wieder dem Gespräch zuwandte.
Nun wurde ihr endlich mitgeteilt was nun eigentlich los war und es waren keine erfreulichen Worte die sie vernahm. Eine Horde untoter Kreaturen, die sich versammelt und einen Wald bedroht war schon schlimm genug aber eine kleine Armee von ihnen, die auf das Herzstück der Wälder Galadons, dem Seelenwald, zuschreitet war eine Katastrophe.
Der Wald, der viele Geheimnisse und viel Leben in sich trug musste unter allen Umständen geschützt werden und dies sollte auch der Grund der Zusammenkunft gewesen sein.
Der Zusammenschluss der Hexen, Elfen, Naturgeistern und Waldwächtern machte sich also bereit gemeinsam den Wald zu verteidigen. Es dauerte eine Weile bis alles die richtigen Wege nahm. Es wurden natürliche Wälle errichtet und es wurde ausgenutzt was der Wald an taktischen Möglichkeiten bot. Die Elfen die hier die Meisten Erfahrungen hatten übernahmen diese Aufgabe und ließen sich von den anderen unterstützen.
Die Hexen berieten untereinander die Zauberwirkungen sie anwenden würden sobald die Zeit gekommen ist und die Zeit kam.
Durch den Wald halten die Trommeln der Elfen, die das Signal gaben und alles was sich an Lebendigem im Wald befand geriet in Bewegung. Die Elfen stellten sich mit ihren Schwertern, Speeren und Bögen aus Elfenholz auf. Dazwischen die riesigen bis kleinen Gestalten der Waldwächter die Teilweise große Felsen als Geschosse hochhoben und die vielseitigen Wesenheiten der Naturgeister aus dem Seelenwald. Wesen die eher an Fabelmärchen erinnern mochten. Löwenköpfige elfenhafte Gestalten ähnlich dem Naturgeist der auf Siebenwind beschworen wurde. Andere hatten Ähnlichkeit mit Widdern oder Panthern und wieder andere hatten eine Gestaltlose Form aus Erde und Blättern und leuchteten in ihrem Inneren.
Die Hexen hatten sich in mehrere kleine Grüppchen aufgeteilt, in einer von ihnen Aishira. Sie begannen mit ihren Ritualen und ließen die Erde um sich herum in Bewegung geraten. Große Gestalten, Golemiden aus Erde erhoben sich um los zu schreiten.
Der Himmel war nun seit zwei Tagen verdunkelt, ein Gewitter zog auf und die ersten Regentropfen vielen zu boden. Dann ein lautes donnern, wie ein Signal der untoten Wesen
An den Zombies, Skelettkriegern und Tierkadavern breschten die Untoten Reiter vorbei – Pfeile flogen ihnen entgegen und Blitze erhellten die Nacht. Die Schlacht begann.
Überall hörte man nun das Kampfgeschrei, das Knacken von Knochen und Ästen. Blut und Regen mischte sich auf dem Boden mit der Erde zu einem Braunroten Schlamm während der Regen zunahm. Die Baumriesen warfen mächtige Felsen auf die Untoten und schlugen mit ihren Ästen nach ihnen. Nun kamen die Golemiden der Hexen hinzu und stürzten sich ihrerseits auf die Untoten Wesen. Ranken Schossen überall aus dem Boden und fesselten die Wesenheiten bis sie von einem mächtigen Hieb zerschmettert wurden oder sich wieder befreit hatten. Die Wurzeln der riesigen Bäume des Waldes gerieten nun in Bewegung, die Hexen hatten ein weiteres Ritual eingeleitet und die mächtigen Wurzeln lösten sich um ihrerseits ebenfalls die Untoten zu umschlingen und zu zerdrücken.
Eine halbe Stunde mochte die Schlacht gedauert haben dann trat eine unheimliche Stille ein als das letzte Gerippte in sich zusammen brach, selbst der Sturm der langsam nachließ verstummte – Die Schlacht war gewonnen und nun durchbrach der Klang der Trommeln wie zu Beginn der Schlacht die Stille doch diesmal um den Sieg zu verkünden.
Die Schäden am Walde waren unübersehbar doch sie würden heilen. Man verbrachte noch einige Tage damit die verletzten zu versorgen, die toten zu begraben und das Gerippe weg zu schaffen.
Die Sonne schien nun ebenfalls wieder doch dunkle Schatten am Himmel mochten verkünden dass dies nicht die letzte Schlacht gewesen sein mochte.
Aishira verbrachte einige Zeit mit den hiesigen Zirkeln, die Teilweise von weit her gekommen sind dann hatte sie Zeit sich mit ihrem Menthor zu unterhalten, der sie tief in den Seelenwald führte.
„Du hast mich sicher nicht nur hier her gebracht um meine Hilfe in dieser Schlacht zu geben?“ Fragte sie während des Weges und er antwortete „Nein und dir steht es frei in diesem Wald zu bleiben und ihn zu schützen oder zu gehen.“
Inmitten des Waldes traten sie an einen mächtigen Baum heran, der so alt wie der Wald selbst sein mochte. Ein Baum des Lebens, ein Teil des Waldherzens. Aishira legte die Hand auf die Rinde des Baumes und sprach ein Gebet zur Mutter. Ihr Geist nahm Kontakt zum Baum auf und dann durchdrang sie die Essenz des Menthors und er offenbarte sich ihr in seiner wahren Gestalt unter seinem wahren Namen und nun wusste sie warum ihre Mutter sagte dass sie keinen Vater hat. Er, ein wahres Kind der Mutter, war ihr Vater..
Aishira verabschiedete sich von jedem ehe sie in die Mitte der Trinität trat und die Augen schloss. In ihrer Hand umschloss sie eine Rune und der Singsang der Hexen ließ sie langsam benommen werden. Der Wind rauschte um sie herum und zog einen grauen Nebel um sie herum und als er sich auflöste war sie mit ihm verschwunden – dorthin wohin sie zurück wollte, denn ihre Aufgabe und ihr Teil der Geschichte – ist noch nicht beendet.
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