Anmerkung: Zeitlich VOR dem Post von Nalia
Grinsend stieß Sorata die Tür zur Taverne auf und schritt schnurstracks auf einen der freien Tisch zu. Das war doch mal gut gelaufen! Obwohl er Jamilas Rat völlig in den Wind geschlagen hatte(immerhin hatte er ihn 2 Tage lang befolgt), befanden sich noch alle seine Lieblingskörperteile an der richtigen Stelle! Viel besser hätte es gar nicht kommen können. Gut, er hatte wieder etwas Reue heucheln müssen und wie immer hatte sie ihm einen Schlag auf den Hinterkopf gegeben. Sonst war sie doch so schlau, wieso war er so einfach davon gekommen? Kichernd ließ er sich auf die Bank plumpsen und knallte seine Füße auf den Tisch. Ein freches Grinsen umspielte seine Lippen als er die Anwesenden musterte. Jetzt würde er erst einmal was trinken müssen! Nun... er sollte sich nicht noch einmal betrunken erwischen lassen und da Jamila sicher wie immer draußen herumschlich würde er es wohl erst mal bei etwas Leichten belassen. Ein Schaudern durchfuhr ihn als ein kalter Hauch durch die Taverne blies. Rasch zog er den Umhang fester um sich und kümmerte sich nicht darum wer soeben die Taverne betreten hatte, es war ihm auch redlich egal. Währenddessen hatte die Wirtin ihm gegenüber Platz genommen. „Grüße Sheeban!“, ertönte es fröhlich von ihm. Freundlich lächelte sie ihn an. „Na Sorata? Was möchtest du trinken?“ „Nen Apfelwein!“, erwiderte er grinsend. Erstaunt hob sie eine Braue. „Apfelwein? Das ist doch mal eine vernünftige Bestellung!“ Ein kurzes Schmunzeln huschte über ihr Gesicht. Apfelwein? Sonst bestellte der Kleine doch immer stärkere Getränke. Die Bank auf der er saß zitterte kurz als sich eine Frau ohne jegliches Wort neben ihn setzte. Erschrocken drehte er seinen Kopf zur Seite und ein erfreutes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Yadzia! Schön dich mal wieder zu sehen, wie geht es dir?“ Sanft lächelte sie ihn an. „Oh, es geht mir recht gut, und dir?“ Schmunzelnd wiegte Sorata seinen Kopf hin und her, bis er wieder sein gewohnt freches Grinsen aufsetzte. „Fein!“ Sheeban räusperte sich kurz und lächelte den Beiden zu. „Sorata, es tut mir wirklich leid aber wir haben keinen Apfelwein mehr. Möchtest du vielleicht einen Landwein?“ Strahlend nickte der Junge zustimmend. Nichts würde seinen Laune heute noch trüben können, es war einfach zu gut gelaufen mit Jamila! „Und sie meine Dame? Was kann ich ihnen bringen?“, fragte sie Yadzia. Zögerlich brachte sie ,,Ein Tee wäre schön“, hervor und Sheeban sah sie entschuldigend an. „Tut mir leid, wir haben leider keinen Tee.“ Leicht enttäuscht darüber, aber mit verständnisvoller Miene nickte sie. „War haben aber schönes Most, wenn sie möchten!“, warf Sheeban rasch ein. Yadzias Miene erhellte sich ein wenig und sie nickte zustimmend. „Ja, Most wäre auch fein.“ Lächelnd erhob sich Sheeban elegant. „Das wären dann also ein Landwein für den jungen Herrn und ein Most für die Dame.“ Kichernd zwinkerte sie dem Jungen zu und ging Richtung Theke. Frech grinste Sorata zu Yadzia auf und legte die Füße auf dem Tisch über Kreuz. „Wo warst du die ganzen letzten Tage?“, fragte er mit der Andeutung eines Vorwurfes in der Stimme. Schmunzelnd blickte sie zu ihm hinab. „Nun, an keinem bestimmten Ort. Ich hab dich aber die letzten Tage immer wieder hier gesucht doch nie gefunden. Wir wollten doch noch mal unseren Ausflug unternehmen.“ Eifrig nickte der Junge. „Sicher! Freu mich schon darauf!“ Lächelnd trat Sheeban mit den vollen Gläsern in den Händen an den Tisch und stellte sie vorsichtig ab. „Bitte sehr!“, schnell wand sie sich wieder ab als die ersten Rufe anderer Kunden laut wurden. Fröhlich grinsend nahm der Junge die Füße vom Tisch und sah voller Vorfreude auf den Wein. Rasch zog Sorata das Glas Landwein zu sich und roch daran. Wenn er nur halb so gut schmeckte wie er roch, dann würde dies nicht sein letztes Glas sein! Er nahm einen großen Schluck und als die ersten Tropfen seine Kehle hinunterflossen spuckte er prustend den Rest über den Tisch. „BÄH! Was ist denn das für ein widerliches Zeug?“ Angewidert verzog er das Gesicht und kramte rasch in seiner Tasche. So schnell er konnte zog er ein altes Tuch heraus und begann damit in seinem Mund herumzuwischen. Verwirrt sah Yadzia ihm dabei zu und trank einen kleinen Schluck von ihrem Birnenmost. „Was ist denn, Sorata?“ „Das schmeckt ja wie pures Salz!“ Wütend knallte er das Glas in die Weinpfütze auf dem Tisch. „So geht das nicht! Hey, Sheeban! Komm mal her!“, rief er in Richtung der Wirtin. Diese war jedoch viel zu beschäftigt um sich um das Kind zu kümmern und nahm eifrig die Bestellungen der anderen Kunden auf. Grummelnd sah er in das Glas Wein und roch erneut daran. Es roch völlig in Ordnung! Vorsichtig nippte er an dem Getränk doch spuckte den Schluck sofort neben sich auf den Boden. Leicht angewidert verzog Yadzia das Gesicht. „Bäh, so was kann man wirklich nicht trinken!“ „Nun, Alkohol schmeckt eben so. Daher trink ich solche Dinge auch nicht und du solltest es lieber auch nicht.“ Mit verzogener Miene schüttelte der Junge den Kopf. „Nee, daran liegt es nicht! Sonst trink ich es ja auch...“ Plötzlich schoss ihm eine Erinnerung durch den Kopf. Hatte Jamila ihm nicht ein Haar ausgerissen? Schnell verwarf er diesen Gedanken wieder. Mit einem Haar konnte sie sicher nicht solche Dinge anstellen. Oder etwas doch? Nun, nicht einmal Jamila würde so überzogen reagieren! Es musste am Wein liegen! Erneut wandte er sich in Sheebans Richtung:,, Sheeban! Komm mal her!“ Seufzend schritt sie zu seinem Tisch und lächelte ihn an. „Was ist denn?“ Grummelnd erklärte er ihr das der Wein widerlich sei und kein Mensch so etwas würde trinken können. Sie hob leicht eine Braue und nahm das Glas zur Hand. Vorsichtig roch sie daran und nahm einen Schluck. „Schmeckt doch prima!“, meinte sie fröhlich. Völlig entgeistert blickte der Junge sie an und legte krachend seine Füße auf den Tisch, wobei ein wenig des Weines hoch spritzte, doch es schien ihn nicht zu kümmern. Mit verärgerten Gesichtsausdruck verschränkte er die Arme. Schmunzelnd und mit strengen Blick sah sie zu ihm herab. „Also Sheeban, das ist doch nicht dein Ernst oder? Das Zeug ist widerlich!“ „Vielleicht magst du einfach keinen Wein!“ Murrend klopfte Sorata leicht seine Stiefel aufeinander und etwas Schnee klatschte in die Weinpfütze auf dem Tisch. „Sag mal Sorata, du willst wohl unbedingt putzen, was?“, meinte Sheeban mit einem spöttischen Grinsen. Herausfordernd streckte er ihr sein Kinn entgegen. „Putzen? Ich? Wohl nicht, das ist Frauenarbeit!“ Völlig zeitgleich sahen ihn die beiden Frauen düster an. „Du hast wohl noch immer nicht verstanden das Frauen nicht für besondere Aufgaben da sind, oder?“, fragte Yadzia mit leicht verärgerten Unterton. „Natürlich sind sie nicht für besondere Aufgaben da, sondern nur für einfache wie putzen und kochen.“, erwiderte er trocken, mit einem frechen Grinsen auf den Lippen. Völlig entgeistert sahen sie ihn an. Seufzend wandte sich Sheeban an Yadzia:,, Wo lernt dieser Junge bloß immer solche Sachen?“ Yadzia zuckte ratlos mit den Schultern. „Also von mir sicherlich nicht.“ Sheeban blickte nun wieder Sorata an. Durchdringend sah sie ihm in die Augen. „Nun, das hier wirst jedenfalls du wieder sauber machen.“ „Nein, werde ich nicht“, sagte er feststellend. „Doch, wirst du!“ „Und wenn nicht?“ „Dann wische ich den Tisch mit dir auf.“ Darüber musste Sorata einige Sekunden nachdenken, bis er grinsend den Kopf schüttelte. „Nein, so was würdest du niemals machen!“ „Nicht? Nun, ich glaube meine drei Brüder denken darüber auch bereits anders“ Ein verschlagenes Grinsen umspielte ihre Mundwinkel und mit einer beiläufigen Handbewegung wischte sie seine Füße vom Tisch. Der Junge war sich im Klaren das, wenn er nicht bald etwas unternahm, gezwungen wäre den Tisch zu wischen. Plötzlich erhob sich Yadzia. „Nun, Sorata, ich werde mich leider wieder auf den Weg machen müssen.“ Hastig sprang er auf und sah mit einem enttäuschten Lächelnd zu ihr auf. „Schon?“ „Ja, leider. Nun, auf ein baldiges Wiedersehen, Sorata.“ „Ja, würde mich freuen und pass auf dich auf!“ Sanft lächelte sie ihn an. „Sicher, das werde ich.“ Noch während sie dies sagte ging sie bereits auf die Tür zu und verließ die Taverne. „Nun Sorata... jetzt mach diesen Tisch sauber!“, meinte Sheeban in ungewohnter Strenge. „Äh... nun... ich würde ja gerne, doch leider habe ich kein Tuch bei mir.“ Mit gespielt enttäuschter Miene entfuhr ihm ein tiefer, theatralischer Seufzer. Frech grinste ihm Sheeban entgegen. „Nicht schlimm, ich habe genug.“ Leise fluchte der Junge auf eine sehr farbige und erwachsene Art und Weise und setzte ein schwaches Lächeln auf. „Äh... toll! Doch leider muss ich weiter.“ Vorsichtig setzte er den ersten Schritt rückwärts in Richtung Tür, als diese plötzlich aufflog und eine skurrile Gestalt die Taverne betrat. Es war dieser, laut Soratas Meinung, völlig beknackte Schneider Hans Haffner! Das erste mal würde er von dessen Anwesenheit profitieren! „Sheeban, frag ihn doch mal wie der Wein schmeckt!“ Diese Idee schien Sheeban sichtlich und rasch fragte sie ihn ob er nicht mal einen Schluck aus dem Glas würde nehmen wollen. Rasch hüpfte der Schneider zur Bank und ließ sich darauf nieder. Noch während dieser den Wein trank hatte der Junge bereits die Tür erreicht. Ein Schaudern durchlief seinen Körper als er sah das der Mann jeden Tropfen des widerlichen Getränks hinunterwürgte. Schnell zog er den Fellumhang enger um seinen kleinen Körper, drückte die Tür einen Spalt auf und huschte hinaus. Pah, Frauenarbeit! Soweit würde es nie mit ihm kommen!