Talliostro war wie jeden Tag seit der Landung des Heeres früh aufgewesen, um den Status der Wachmannschaften, der Burg an sich und auch der Kundschafter zu prüfen. Jetzt, kurz vor der Mittagsstunde, nahm er seine erste karge Mahlzeit im Freien ein und resümierte das Gesehene. Die Burg war bereit, aber er hoffte, dass sich die Endgültigkeit des Kommenden noch aufschieben liesse, um auch dem letzten die Flucht nach Brandenstein zu ermöglichen. Für nichts anderes waren Aspin, Athos, eine Hundertschaft Soldaten und er im Schieferhorst geblieben. Talliostro wusste, dass sie im Ernstfall Wochen oder Monate ohne Entsatz auszuhalten hatten.
Er hatte die anderen Ritter unter Protesten dieser nach Brandenstein geschickt, um dort Präsenz zu zeigen und die Flüchtlinge unterzubringen, sowie die Armee zum zurückschlagen des Feindes zu organisieren. Leicht war es ihm wahrlich nicht gefallen, aber es war seine erste Entscheidung als Grossmeister gewesen. Schnell verdrängte er die düsteren Gedanken an den Abzug seiner Freunde und Kameraden und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt.
Prüfend schaute er sich im Hof um und ging zielstrebig auf Aspin zu. Der Zustand des Jungen gefiel ihm nicht, auch wenn er nach aussen hin scherzte und sich unterhielt. Wenn man ihm in die Augen sah, so konnte man einen Ernst und auch ein Abfinden mit der Endgültigkeit darin finden. Gepaart machte ihm das Sorgen.
"Aspin!", rief er herüber, als er langsam auf ihn zuging, "Wo ist Athos, ich denke, wir sollten uns nochmals unterhalten, bevor jeder seinen Posten bezieht und einen weiteren Tag mit herumstehen und frieren verbringt."
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