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 Betreff des Beitrags: Im Hospiz in Brandenstein....
BeitragVerfasst: 31.01.03, 20:29 
Bürger
Bürger

Registriert: 16.04.02, 13:30
Beiträge: 326
Im Obergeschoss des Hospizes in Brandenstein liegt im ersten Bett im Obergeschoss eine junge Frau, so um die 20 Morsan alt.
Sie liegt auf dem Rücken, auf der rechten Seite knapp über der Hüfte und um den Hals sitzt ein Verband. Der am Hals ist vollständig durchgeblutet.
Ihr Haar und die Kleidung, die neben dem Bett liegt, eine dunkelgraue Robe und eine weiße Tunika sind angesengt und blutverschmiert.

Der Gesichtsausdruck des blassen rothaarigen Mädchens, das dort mit geschlossenen AUgen liegt, wirkt trotz der schweren Verletzungen sehr friedlich. Ihre Linke umschließt einen Bernstein, der an einem Lederband um ihren Hals hängt, die Rechte ruht auf ihrer Brust und man könnte meinen, sie habe versucht, Morsans Zeichen vor der Brust zu schlagen.

Ihr Herz steht still, sie ist in Morsans Hallen eingegangen...


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 31.01.03, 21:12 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 3.04.02, 17:08
Beiträge: 144
Wohnort: Hessen
Dampfend galoppiert ein Schimmel durch die dunklen Gassen von Brandenstein, immer wieder rutschen die Hufe auf dem vereisten, unebenen Pflaster. Doch die junge, verhüllte Frau treibt ihn weiter, blind die Augen, gehetzt der Geist. Vor der hohen Mauer des Hospiz springt sie aus dem Sattel hinab, stolpert nach vorne und auf das eiserne Tor zu. Verzweifelt ballt sich ihre bedeckte Faust um ein zerknittertes Pergament. Beide Hände hieben auf die Türflügel ein, niedergeschmettert, hilflos, immer wieder ihr Rufen, schrill und fremden Klangs
„So öffnet doch! Warum öffnet Ihr nicht die Tore!“
Viel zu schnell schwindet ihre Kraft, sie fällt mit dem Rücken gegen den kalten Stein.
Niemand da...niemand zugegen. Angstvoll kriecht der verschleierte Blick hinauf zu den Fenstern.
„Verflucht sei diese schreckliche Stadt und alles was dahinter,“ ächtet sie klar vernehmlich und schreckt zusammen vor den eigenen unbekannten Worten.
Sie lässt sich hinab sinken, vom Mauerwerk gestützt und hockt erschöpft vor dem Tore nieder. Wieder streicht sie fast zärtlich das Papier glatt und es scheint als löschten die Tränen das sanfte Licht in ihren Augen.

*in Gerids sorgfältiger Handschrift*

Liebe Secora!

Ich sitze hier im Schreine Astraels und schreibe dir diese Zeilen und gleichzeitig wünsche ich, dass du diesen Brief niemals erhalten wirst, denn sein Inhalt wird dich, wie ich fürchte, mit Trauer erfüllen.
So du diesen Brief lesen wirst, bin ich wohl schon in Morsans Hallen eingegangen.
Ich weiß nicht wo du bist, ich weiß nicht, was du gerade tust.
Vielleicht denkst du noch ab und zu an unsere Freundschaft, so wie ich es tue.
Du warst mir immer eine große Stütze und ich habe die Zeit mit dir und den anderen in Tiefenbach sehr geliebt.
Jetzt sitze ich hier im Tempel und warte und bete und ich bin rastlos, wie ich es nicht sein sollte. Ich habe einen Weg eingeschlagen, der zu steil und zu schwer für mich ist und ich stehe mutlos an einer Stelle, an der ich nicht weiterzukommen scheine. Ich wünsche mir deine Stärke, Secora, deinen Mut und deine Entschlossenheit.

Weine nicht, wenn du an mich denkst, sondern erinnere dich an die schöne Zeit die wir gemeinsam hatten, an die Zeit in der schönsten Stadt Siebenwinds, die ich nun nicht mehr sehen werde. Denke an die Stunden in denen wir zusammen gelacht haben, aber auch an die, in denen wir zusammen zitterten und in denen wir gemeinsam immer wieder neue Hoffnung fanden.
Nie hatte ich eine solche Freundin wie dich, Secora, nie hatte ich solche Freunde wie in Tiefenbach.
Nun sind sie in die Winde zerstreut. Auch wo du bist, weiß ich nicht, doch ich hoffe, dass Curio an deiner Seite ist und dich in diesen schweren Zeiten beschützt.
So du die anderen siehst, die mir vertraut waren, so sprich ihnen bitte in meinem Namen den Dank für ihre Freundschaft aus.
Gerrit, Garath, Cyria und all die anderen, sie waren mir wichtig und ich bin froh, sie kennengelernt zu haben.

Es ist nicht das Ende, Secora, es ist das Ziel eines langen Weges und ich bin froh es erreicht zu haben. Trage nicht Trauer um mich, meine Freundin, ich bin zum Herrn gegangen und eines Tages, wenn deine Zeit gekommen und deine Aufgabe verrichtet ist, werden wir uns wieder sehen.

Gerid



Ihr Kopf schlägt zurück an den Stein und fahl sieht sie hinauf zum Sternenheer, nicht beschämt der freien Tränen.
„Wie viele noch... wie viele der Lieben müssen wir geben, bis sie endlich begreifen und...“
Sie bricht ab und schüttelt sich angespannt.
„Sie lebt und sie wartet irgendwo. Und ich will warten und hoffen, bis ich das Lächeln der Freundin wiedersehe. Meine vertraute und helfende Hand, mein warmer Stern, wann immer ich nicht weiter wusste...Ihr Götter schützet sie, nicht wahr? So wie ihr sie stets geschützet habt... „
Sie lächelt sanft und scheint nicht zu erkennen, dass ihre Hände zittern und der Mut in ihrer Stimme längst der Hoffnungslosigkeit gewichen ist . Langsam vergräbt sie das Haupt über den angezognen Knien und wartet, der Kälte und der Angst zum Trotz... Das Pergament fest in der schmalen Faust.


[ooc: Danke für viele schöne und lustige RP Stunden mit einem einzigartigen Char – wir sehen uns wieder ;) ]


Zuletzt geändert von Eichhorn: 31.01.03, 21:16, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 1.02.03, 11:45 
Bürger
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Registriert: 15.05.02, 17:58
Beiträge: 429
*ist gerade aufgewacht und macht wie üblich einen Rundgang durch das noch leere Hospiz*
*geht in die erste Etage um nach den noch schlafenden Patienten zu sehen*
*sieht auf die Patientin im ersten Bett, auf die blutdurchtränkten Verbände, dann in das Gesicht*

Gerid

*rasch untersucht sie die junge Frau auf Lebenszeichen, ohne Erfolg*
*sieht traurig auf sie hinab und deckt sie vollständig mit einem weißen Tuch zu*
*setzt sich auf den Stuhl am Bettende und sieht den eingehüllten Leichnam an*

Ich muß mich gleich um die Bestattung kümmern. Hoffentlich treffe ich heute einen Morsangeweihten an.

_________________
Samira Sandelholz-Das Leben einer Elfe auf der Insel Siebenwind


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