Nebel stieg vom Meer auf als Sheeban, die Wirtin, in der Morgendämmerung von der Taverne nach Hause ging. Am Hafen war schon ein geschäftiges Treiben zu sehen. Die ersten Seeleute trugen Vorräte an Bord ihres Schiffes. Plötzlich stockte ihr Schritt. Ein vertrautes Krächzen war über dem Pier zu hören. 'Auf die Planke ... krooooaakssss!' 'Xan mit uns...*krächz*' Ihr Kopf fuhr herum und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht 'Polly....'. Aber dann schüttelte sie den Kopf als ihr Auge auf den Vogel fiel. Auf der Schulter eines alten, häßlichen Mannes sass ein 'grüner' Papagei. Nein, das war nicht Polly, aber.....
Neugierig ging sie näher und musterte Mann und Vogel. Zu ruhig war es seit langem in der Taverne, es wurde Zeit, dass sie was dagegen tat. 'Die Götter zum Gruss.' Mit einem Lächeln trat sie näher zu ihm. 'Ein feiner Vogel, den ihr da habt.' Schnell kam ein Gespräch auf bei dem sie manches Mal nur hell auflachen konnte. Soviel Ungeheuer gab es auf ganz Tare nicht, die dieser Seeman gesehen haben wollte. Die Sonne war schon aufgegangen und noch immer saßen die beiden am Pier.
Endlich kam Sheeban wieder auf den Vogel zu sprechen. 'Sag Alter, so ein Vogel würd ich gern haben. Willst du mir den nicht verkaufen?' Ein krächzendes Lachen war von dem Mann zu hören. 'Meene Lora willste haben Kleene? Nee, nee, dat is man nit jut.' Doch es wäre nicht Sheeban, wenn sie diese Antwort abgeschreckt hätte. Immer wieder kam sie darauf zurück, fragte, bat, überredete bis der Alte mit einem breiten Grinsen aufgab. 'Nu nu, wennse se so jern habe wills Kleene, wat willse denn dafür jeben?' Die Sonne war schon ein gutes Stück am Horizont aufgegangen als sie endlich mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht und dem Vogel auf der Schulter nach Hause ging.
Ein paar Tage später stand sie vor Lora und musterte sie mit ernstem Blick. 'Wenn du so weiter machst, meine Süsse, seh ich schwarz.' Ihr Stimme hatte eine betrübten Klang. 'Ich frag mich, wer dir sowas beigebracht hat. Ich hoffe nur, du wirst nicht wie Polly enden.' 'Polly dicker fetter Vogel...*kroacks*' kam es nur von Lora. Sie rollte nur die Augen. Ob sie da nicht einen schlechten Handel gemacht hatte ... nunja, es würde sich zeigen. Sie streckte den Arm aus mit dem schwankenden Gang eines Seemanns kletterte Lora auf ihre Schulter. Suchend ging ihr Blick durch das Zimmer...'Ah da!' und mit einem Nicken nahm sie das Schild unter den Arm.
Der Weg zur Taverne war kurz, und mit einem zufriedenen Krächzen kletterte Lora auf die Stange. Schnell war das Schild darunter angebracht. 'Lora Süsse, mach mir keinen Kummer...' Sie war noch nicht zwei Schritte zum Tresen gegangen, als die ersten Gäste kamen, unter ihnen auch ein Schelm.......
'Vitama steh mir bei!' Mit diesem Stoßseufzer und einen Blick zu Lora nahm sie die ersten Krüge heraus.
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And who are you, the proud lord said / that I must bow so low? / Only a cat of a different coat, / that's all the truth I know. In a coat of gold or a coat of red, / a lion still has claws, / and mine are long and sharp, my lord, / as long and sharp as yours. And so he spoke, and so he spoke, / that lord of Castamere, / but now the rains weep o'er his hall, / with no one there to hear. Yes now the rains weep o'er his hall, / and not a soul to hear.
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