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 Betreff des Beitrags: Die Rückkehr an die Hütte...
BeitragVerfasst: 7.02.03, 19:04 
Ehrenbürger
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Der Aufbruch

"So ein müder Haufen..." murmelte Jamila während sie auf die Statue zuschlenderte, ein kurzer Blick gen Himmel verriet ihr das sie beinahe selbst zu spät gekommen war. Dennoch war noch nichteinmal die Hälfte derer dort, die herkommen sollte. Nach einigem warten trudelten nach und nach die Anderen ein.. sieben waren sie an der Zahl und selten traf mal sie alle an einem Ort, aber an jenem Tag sollte es anders sein. Jamila deutete mit einigen Worten an das sie nichtmehr länger warten werden und stapfte einfach los, die Anderen folgten ihr. Ihr Weg führte sie durch die Stadt.. gemütlich schlenderte sie vorran, durch die Stadtmauern und auf die Palisade zu. Das Tor wurde rasch aufgestoßen und alle gingen hindurch.. bogen vom Weg ab und gingen auf die Brücke neben der Stadt zu, eine Frau kam ihnen entgegen, nicht irgendeine Frau.. Kitara. Höflich wie immer murrte sie die Sieben auf ihre liebevoll gehässige Art an. Jamila wollte Kitara zwar fragen, nein sogar bitten mitzukommen, aber als sich herrausstellte das diese nichtmal gewillt war mit ihnen zu sprechen, ging sie mit den Anderen einfach weiter. Unter ihren Füssen knirschte der Schnee und die schmalen Wege hatten sie längst hintersich gelassen, zielstrebig ging es weiter durch den Wald und auf die Küste zu wo sie inne hielten und sich umsahen. Niemand war zu sehen.
Sie stand mit Aishira in der Mitte der Anderen fünf, die sich im Kreis um sie gestellt hatten. Kaum hatten sie die Mutter angerufen und um beistand gebeten begann sie die Worte zu sprechen die alle an die Hütte bringen sollten:

Heute haben wir endlich alle zusammen gefunden..
lange ließen wir uns zeit, doch nun soll es geschehn..
lang genug haben wir uns in den Krallen des Dunkel gewunden..
die Zeit ist gekommen, wir werden es sehn...

Mit Mutters Hilfe werden wir es Schaffen..
durch Vaters Licht werden wir geleitet..
werden flicken die Wunden, die am Haus klaffen..
das Gleichgewicht wird hergeleitet..

Uns allen zusammen wird es gelingen..
durch unsren Glauben wird es geschehn..
alle anwesenden zu fernem Ort zu bringen..
wir alle werden unser Heim bald wiedersehn..

Die Kraft der Erde, das Licht des Feuers..
Nicht aufzuhalten wie die Fluten..
schnell und ruhig getragen, wie vom Wind..
An jenen Ort, an dem wir zuhause sind..

Drumm bitten wir dich, Mutter, du wirst uns leiten..
zurück zum Haus, zurück zur Hütte..
Medeia weilt dort und wird alles vorbereiten..
drum Trag uns all, erhör unsere Bitte..


Ihre Augen waren geschlossen.. sie spührte nur wie der Schnee um sie herrumwirbelte in Mitten des Windes der den Schutzkreis umspielt, dann war er schlagartig weg.. sie blinzelte wirr und fand sich samt der Anderen in der Hütte wieder. Vor ihr saß Medeia wie in Trance und murmelte weiter vor sich hin "Hier ist sie... kommt zu ihr..." Nachdem Medeia merkte das es vollbracht war sackte sie fast kraftlos zusammen und musste von den Anderen gestärkt werden. Nach kurzem hin und her.. gingen sie alle hinaus.. standen vor dem Eingang der Höhle und starrten auf die Felsen davor. Doch bei Dunkelheit wollten sie vorerst doch lieber in der Hütte bleiben. Diesen Tag wollten sie noch ruhen, am nächsten sollte sich der Felsen angenommen werden. Doch nicht alle sollten ruhen, den beiden Kindern gab sie die Aufgabe das Haus etwas zu putzen, was umsonst war wie sich später herrausstellte.

Tag 1

Die Entscheidung war gefasst und sie waren sich einig wie sie die Steine und das Geröll vor der Höhle fortbekommen werden. Weich sollte der Boden werden, weich und matschig genug damit die Steine in ihn hineinsinken können.. verschluckt von der Erde. Jamila stand auf der einen Seite der Felsen... Aishira auf der Anderen, Medeia genau in der Mitte. Die Übrigen hielten sich etwas weiter abseits auf... legten die Hände auf den Boden und begannen sich zu konzentrieren. Kaum hatten sie die Mutter um Beistand gebeten begann Aishira die Worte zu sprechen die den Erdboden lockern lassen sollten.

Dunkle Schatten seh ich ziehn,
wie sie drohend auf mich niedersehn.
Ich bin umringt von ihnen hier,
Ihre stummen Blicke folgen mir.
Nur schwach durchdringt das Licht den Hain,
Die toten klappern laut mit dem Gebein.
So rufen wir die Mutter an,
Den Leib vor uns nun auf zu tuhn.
Versenke, verschlucke den toten Stein,
Der uns verweigert den Weg hinein.
Osaya ischir sanya rohir an'Tare
Deorn melochai insis bel'kaflare.


Kaum waren die Silben gesprochen durchfuhr die Erde ein kleiner Stoß, die Felsbrocken vor der Höhle zitterten... langsam sanken sie in die weiche Erde. Es zährte stark an den Kraften von allen, Jamila musste sich auf den Stab lehnen damit die Beine nicht nachgaben. Den anderen ging es wohl ähnlich... kaum waren die ersten Felsen versunken, tauchten dahinter neue auf.. lagen ein Stück weit bis in die Höhle hinein. Erneut schlossen sie die Augen und begannen von neuem damit auch diese verschluckt würden. Nachdem die letzten größeren Felsen aus dem Weg waren bahnten sie sich ihren Weg durch die Höhle.. an den Ranken vorbei auf den Baum zu.
Seine Äste hingen schlaff hinab.. kleinere Pilze wuchterten an der Rinde und unmengen an abgestorbenen Blättern lagen auf dem Boden. Ein furchtbares Bild für alle. Aishira wollte es wohl genau wissen, berührte den Baum, kaum vorstellbares Leid musste sie durchfahren haben, unmittelbar danach brach sie vor dem Baum zusammen und war erst nach einiger Zeit wieder auf den Beinen. Doch Jamilas.. wohl die Kräfte aller waren zu erschöpft, also begannen sie zu ruhen.

Tag 2

Nachdem sich im laufe des Tages alle zusammenfanden, wurde über die Vorgehensweise gesprochen... sehr viel kam nicht zusammen. Valia wurde erwählt sich Gedanken zu machen wie dem Baum geholfen werden kann. Kleinigkeiten wurden vorbereitet... den größten Teil des Tages jedoch, wurden neue Kräfte gesammelt um dem Baum zu helfen.

Tag 3

Kaum war Jamila aufgestanden ging sie die schmalen Stufen empor auf den Baum zu, der schwächer denn je wirkte. Auf dem Altar daneben stand ein Kessel.. eine seltsame Flüssigkeit brodelte in ihm vorsich hin. Direkt davon stand Aishira.. ein Buch in ihren Händen und immer wieder warf sie Kräuter und allerlei Dinge hinein. "Ein Trank für den Baum.. um ihn etwas zu stärken" sagte sie knapp. Isodora kam hinzu.. gemeinsam riefen sie die Trinität an um den Trank zusätzliche Stärke zu verleihen.
Dann sprachen sie die Worte...

Unsre Kraft die ist gebunden,
In den Haenden und den Wunden,
Sprechen wir ganz fest umwunden,
Den Zauberspruch in schweren Stunden,
Unsre Macht hier fliesst herrein,
In den Kessel nur hinein,
Als Gabe fuer den Trank darin,
Wir opfern so auch Blut fuer ihn,
Auf dass er heilt das Baumes Leid,
Des Bodens Gift und Unfruchtbarkeit,
Geister die wir gerufen macht euch bereit,
Es kommt die Stunde die ihr euch erkenntlich
Fela, Tare, Hexenmond, Reget euch in eurem Hort!
Machet war das Hexenwort!


Das Gemisch wurde bläulich und blubberte leicht schimmernd vorsich hin. Den Rest des Tages saß Jamila in der Ecke der Höhle und starrte den Baum mit nachdenklicher Miene an. Das tun der Anderen nahm sie teilweise überhaupt nicht mehr wahr.

Tag 4

Die Zeit drängte langsam.. Medeia meinte zu spühren das sie entdeckt worden waren, doch die Anderen Hexen schienen nicht verstehen zu wollen das es eilt, das nicht lang geschwafelt werden konnte. Sie sprach etwas Lauter zu den Anderen.. kam sie wie in einem Haufen wirrer Hühner vor die um die Wette gackerten. Nachdem sie dann aber doch zu einem Entschluss kamen was geschen sollte, ging sie mit Medeia vor die Höhle. Die Anderne sollten das Ritual machen, sie und die alte Frau würden sich darum kümmern das etwas Zeit gewonnen würde. Beide standen sie hinter dem eher schmächtigen Wall aus Ranken und starrten auf den Wald. Weit in der Ferne, fast vom Schnee verschluckt, huschte ab und an etwas hin und her, doch mehr als das Pfeifen des Windes konnte sie nicht vernehmen. Plötzlich, stand es vor ihr.. ein Skelett, eine große Axt in seiner Knochigen Hand. Der bleiche Schädel starrte kurz auf den Wall und kaum hatte er sie erblickt eilte er davon. War zu schnell als das sie ihn abhalten konnte. Tief atmete sie durch, sie wußte das er wiederkommen würde und ebenfalls war sie sich sicher das er nicht allein käme. Immerwieder blickte sie über die Schulter auf die Höhle. Nach einem dieser Blicke stand wieder ein Untoter vor den Ranken.. begann auf diese einzuhacken. Das klopfende Geräusch der Äxte wurde lauter, jetzt war da nicht mehr nur eines, sondern eine ganze Schar von ihnen hackte die Ranken nieder. Einige Atemzüge lang gelang es ihr diese nachwachsen zu lassen, doch zu langsam.. es half auch nicht wirklich etwas das die Ranken nach den Skeletten schlugen.. sie teils umschlugen oder festhielten. Sie versuchte es mit einer Art von Feuerball, aber das ganze wirkte mehr verzweifelt als abschreckend für die Knochigen. Die Ranken waren inzwischen fast zunichte geschlagen worden und es hatte keinen Zweck mehr... sie wollte sich mit Medeia zurückziehen. Etwas hastig rief sie vorher einen Golem aus Erde, der ihnen die Flucht in die Höhle ermöglichen sollte. Doch dank der Eile war er nicht wirklich stark und schnell zerfallen. Fast wäre sie am Haus vorbei gewesen bis sich ihr Fuss an einer Wurzel verfing und sie beinahe stolperte. Vor ihr kam hinter dem Haus hervor eine riesige Gestallt. In der Hand eine lodernde Fackel; sie saß fest. Vor ihr der Untote Riese.. hinter ihr Skelette.. Auf den anderen beiden Seite der Zaun und die Hütte. Mit einem letzten Versuch und dem Zorn der sich inzwischen gebildet hatte rammte sie den Stab auf den Erdboden. Dieser erschütterte unter dem Druck und der Riese strauchelte kurz... ihr Glück, denn sein Hieb verfehlte sie und krachend bohrte sich die Fackel in die Hauswand, die kurz darauf in Flammen stand. Hastig eilte sie an dem Ungetüm vorbei, den Moment ausnutzend der ihr blieb, es gelang und sie erreichte die Höhle in der sie verschwand. Doch war sie wohl nicht vor dem Riesen angekommen, Flammen und Rauch loderten den beiden Hexen entgegen. Mit mühe gelangten sie an den Baum und sahen sich um. Niemand dort. Sie durchsuchten die Höhle... fanden nichts. Medeia berührte letztendlich den Baum und atmete Tief durch.. Jamila tat es ihr gleich und plötzlich standen sie neben den Anderen um sie herrum erst Dunkelheit, dann wurde sie mit Bildern gar erdrückt.. Rauch.. Flammen... Flucht.. zuviel aufeinmal für sie. Die Bilder verschwanden ruckartig und die Dunkelheit war für einen Wimpernschlag vollkommen. Doch als sie nachlies und Jamila sich blinzelnd umsah fand sie sich bei Brandenstein wieder, sich und all die Anderen. Der Baum war nun in ihnen.. und würde es sein bis sie einen Ort fanden um ihm neues Leben zu schenken.


Zuletzt geändert von Jamila: 7.02.03, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 7.02.03, 19:06 
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Wie vereinbart trafen wir uns an der Statuette. Nalia, Valia, Sorata, Rila, Jamila, Isodora und ich. Wir machten uns bald auf den Weg und suchten uns einen abgelegenen Ort in der Wildnis im Westen. Auf dem Weg trafen wir sogar Kitara My aber die grummelige alte war garstig und wir gingen weiter.
An dem abgelegenen Platz bereiteten wir uns vor, ich zog den Kreis und Jamila und ich stellten uns in die Mitte. Die Anrufung der Mutter wurde gesprochen und Jamila intonierte den Spruch ehe wir schon Medeia die als Fokus dienen sollte spürten. Es dauerte einine weile doch dann wurde die Luft wärmer, der Schnee wirbelte um den Schutzkreis herum und leichter Nebel zog auf. Im nächsten Moment befanden wir uns auch schon in der Hütte.
Medeia saß da, umrundet von uns und wir inmitten des Kerzenkreises. Sie hatte mit ihrem Dolch Blut geopfert und sah geschwächt aus. Es dauerte eine Weile bis ich die Stille mit wenigen Worten durchbrach und wir uns alle langsam fassten. Dann sahen wir uns in der Hütte um, in der Möbel umgestoßen herum lagen und der Dreck bis an die Decken hing.
Draußen lagen tierleichen und Skelette vor der großen Dornenwand die uns und das Haus zu schützen vermochte. Der gestank des Todes verpestete unweigerlich die Luft. Wir gaben uns einen Tag ruhe.
Am nächsten Tag sodann machten wir uns daran zu überlegen wie wir die Felsen vor dem Eingang fortschaffen könnten. Die Kinder putzten derweil das Haus und wir bereiteten am Abend ein Ritus vor um die Steine von der Erde unter ihnen verschlingen zu lassen.
Ein weiterer Tag verging und ich zeichnete die Runen auf die Felsen während des neuen Tages dessen Abendstunde nun angebrochen war.
Wir stellten uns auf, Jamila und ich übernahmen die Führung und ließen die Worte von unseren Lippen gleiten die uns halfen unsere Gefühle und die Magie zu leiten. Die Erde lockerte sich und brach auf, verschlang die Felsen in sich wie ein Treibsand. Dann betraten wir die Höhle.
Wieder verschlug es uns die Sprache, die verstaubte düstere Höhle wurde von unserem Augenlicht erfasst dem die Finsternis kein Hindernis war. Der große Baum stand vor uns, die Blätter vergilbt und vertrocknet fielen stellenweiße auf die bereits am Boden liegenden Blätterhaufen. Pilze wuchern über die zerfallende Rinde, den sterbenden Baum auffressend.
Ich ging hin zu ihm und legte die Hand auf seine Haut, mein Geist floß zu ihm und ich spürte seinen großen Schmerz ehe mich die schwärze umfing und mein Bewusstsein verlor. Erst Augenblicke später wachte ich wieder auf. Wir brauchten einen weiteren Tag Ruhe. Valia bekam den Auftrag etwas vor zu bereiten um den Baum zu retten.
Wir legten uns zu Ruhe und ich unterhielt mich noch eine weile mit Jamila. Sorata hatten wir nach dem Steine wegräumen draußen vergessen, als er rein kam war er halb erfroren und hustete, nach einem kurzen Streit wer ihn wärmen würde übernahm ich die Aufgabe und wickelte ihn in Felle ein ehe ich mich neben ihn legte. Am nächsten Morgen gab ich ihm einen Tee.
Am nächsten Tag berieten zur Mittagsstunde wir bis in die Nacht hinein. Ich bereitete ein Rezept für den Baum vor und Nalia und Valia kümmerten sich um das Ritual, sie stellten ein Kerzenkreis als Vorbereitung für den nächsten Tag auf.
Wieder vergingen die Zyklen und ich braute den Trank, um ihn zusammen mit Jamila und Isodora zu stärken ließen wir unsre Kraft in ihn fließen. Das Ergebnis war eine hellblaue sprudelnde Suppe die aus sich selbst heraus leuchtete. Ich entschied mich dafür am nächsten Tag die Suppe an Sorata aus zu probieren, der mittlerweile Fieber bekam. Der Kerzenkreis wurde verstärkt und das Ritual für morgen angekündigt.

Der nächste Tag brachte unruhe, die Luft war angespannt als würden jeden Moment Blitze durch den Raum zucken. Ich gab Sorata einen Löffel der Suppe und beobachtete ihn eine Weile. Er taumelte etwas herum und stammelte vor sich hin bis er plötzlich aufsprang und schrie dass er gesund sei. Zugunsten meiner Lachmuskeln und seiner Tränendrüsen färbte sich seine Haarpracht blau. Isodora tröstete ihn etwas während ich mir das Lachen kaum verkneifen konnte.

Dann war es soweit, während einigen Streitereien unter uns verließ Medeia die Höhle und als sie zurückkam jagte die Angst in unsere Knochen „Sie kommen“ hörte ich nur. Jamila und Medeia gingen hinaus um sie auf zu halten.
Ich zog den Schutzkreis und schob den Kessel an den Baum heran ehe wir mit dem Ritus begannen. Die Kräfte vereint wollten wir den Schmerz nehmen und unsre Kraft dem Baum geben. Unsre Worte klangen durch die Höhle während sich unsre Augen schlossen und wir uns an den Händen fassten.

Mutter, Weise, Herrin der Träume
Mutter, Greise, Schwester der Bäume
Mutter, Truge, Frau der Moore
Mutter, Mut'ge, Gattin der Tore

Mutter, Licht, Heiler der Matten
Mutter, Dunkel, Schützer der Schatten
Mutter, Gicht, Fluch der Verdorbnen
Mutter, Munkel, Rettung der Verlornen

Mutter, Weise, Herrin des Lebens
Mutter, Milde, Frau des Vergebens
Mutter, Greise, Schwester des Todes
Mutter, Wilde, Gattin des Rodens

wir sind hier versammelt
deinem Diener zu freien
doch viel ist vergammelt
kann wieder gedeihen?

gib uns die Kraft
ihm seinen zu geben
ihm seine Last
und den Schmerz zu nehmen
ein Band zu weben
zwischen ihm und uns
um die Wunde zu schließen
die tief hier sitzt
um die Wunde zu schließen
die der Böse ritzt'

so gieb sie uns jetzt
uns lass uns uns einen
in dir
hier



Schmerz durchdrang uns während unsre Kraft sich in den mächtigen Baum ergoss.. insgeheim wusste ich dass es nicht genügen würde. Ein rotes glühen kam von der hinteren Höhle und wurde Heller, etwas böses näherte sich während wir verzweifelt um das Leben des Baumes mit unsrem eigenen ringten. Der Boden vibrierte und ich konnte das untote ungetüm spüren dass sich näherte. Heiß und kalt wurde es, sterben würden wir sicher dachte ich und schnitt mit die Hand bis zum Arm auf um mein Blut dem Baum zu opfern, mein Leben zu Opfern war ich bereit. Dann umfing uns nächtliche schwärze und ich spürte den Baum um mich herum und die anderen in ihm. Er gewährte uns die letzte Zuflucht.
Die Bilder tanzten vor meinem Auge, ich spürte den Toten wald und der Baum der seine Wurzeln nach mir reckte, die Hütte stand in Flammen und die Höhle tauchte langsam ebenso in das rote Meer des Feuers. Der Baum umarmte mich.. uns.. während er im sterben Lag und übergab einen Teil seines Lebens in Valia, Sorata und mich. Ein neuer Samen, die letzte Möglichkeit den Baum zu retten. Dann spürten wir wie er vergeht, die Wurzeln zerbröckelten und das letzte Leben erlosch mit den Flammen die den Baum umfingen. Doch unser Ende sollte es nicht gewesen sein, in der Ferne rief der letzte Wald und streckte seine Wurzeln nach uns ehe wir im Schnee neben Brandenstein erwachten.
Nun tragen wir den Samen bis die letzte Schlacht vorüber ist. Und ich werde noch ein paar Tage brauchen bis ich all dass was ich sah verarbeitet habe, Träume werden mich plagen doch weiß ich dass der Tod des Baumes nicht die letzte Hoffnung tötete sondern er damit uns neue Hoffnung gab, in dem sein Geist in uns fuhr.


Zuletzt geändert von Aishira: 7.02.03, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 7.02.03, 20:19 
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Zu spät, wieder zu spät

Schnell hastete Isodora durch Brandenstein. Sie würde wie immer die Letzte sein, hoffentlich hatten die anderen auf sie gewartet. Das Glück schien ihr hold, Jamila, Aishira, Nalia, Rila, Valia und Sorata standen noch an der Statue. So viele von ihnen auf einen Fleck, es war lange her, dass Isodora das erlebt hatte. Jamila war alles andere als begeistert, dass Isodora so spät gekommen und und schien nun auch keine lust mehr zu haben auf andere zu warten und machte sich ohne noch viele Worte zu verlieren auf den Weg hinaus aus der Stadt.

Was würde sie wohl erwarten, ganz in Gedanken versunken hätte Isodora Valia fast über den Haufen gerannt, als diese, so wie die anderen auch plötzlich stehen geblieben waren. Vor ihnen stand eine ältere Frau, welche Isodora nicht wirklich bekannt erschien. Kitara hörte sie Valia sagen. Der Name war ihr bekannt, doch wollte sie nicht wirklich ihre Bekanntschaft machen, so wie sie sich aufführte. Sie erschien ihr schlimmer als Medeia. Ein schneller Wortwechsel zwischen Aishira, Jamila und Kitara und schon ging es weiter, ohne Kitara.

Dieser Tage einen Ort zu finden, an dem man genug Ruhe für das bevorstehende hatte, war nicht so leicht, wie zu anfang gedacht. Alle möglichen Leute liefen ihnen über den Weg ehe sie dann doch einen Platz gefunden hatten, welcher ihren Zwecken genügte. Sie stellten sich im Kreis um Jamila und Aishira auf und die beiden begannen den Spruch zu sprechen, welcher uns nach Hause bringen sollte.

Ein seltsames Gefühl bemächtigte sich Isodora und sie schloss für einen Moment die Augen, als sie sie wieder öffnete, stand sie zusammen mit den anderen vor Medeia in der Hütte. Es hatte tatsächlich geklappt, sie hatten es alle zusammen nach Hause geschafft. Medeia sah geschwächt aus, es musste diese Frau eine Menge ihrer Kraft gekostet haben. Das Haus sah schlimm aus, verwahrlost und schmutzig. Es gab wirklich viel zu tun.

Nachdem sie sich an der Höhle umgesehen hatten und die ein oder andere Idee ausgetauscht hatten, wie sie die Steine vom Eingang weg bekommen sollten, legten sich alle zur Ruhe um Kräfte zusammeln für das Kommende.

Trauer.... Schock...

Der nächste Tag brachte nur noch mehr Sorgen, denn als die Höhle von den Steinen befreit war, konnte man das Schreckliche darin sehen. Der Baum, welcher doch so wichtig für sie alle war, lag im sterben. Überall lagen seinen abgestorbenen Blätter um ihn herum und die Äste, die dereinst so kraftvoll gewesen waren, hingen nun schlaff herab. Isodora blieb abseits von den anderen stehen und dachte an den Tag zurück, da sie, zusammen mit Jamila in die Höhle gekommen war und Jamila von ihr hatte wissen wollen, was sie fühlte, wenn sie die Baum berührte. Damals war sie nicht in der Lage gewesen es ihr zu beantworten und an diesem Tage hätte sie es nicht gewollt.

Das alles war zuviel Isodora und so setzte sie sich in eine Ecke und musste wohl nach einiger Zeit eingeschlafen sein, denn als sie die Augen wieder auftat, waren nur Jamila und Aishira in der Höhle. Sie hätten einen Trank vorzubreiten, hörte sie die Worte von Aishira fast wie durch dicken Nebeln hindurch. Sie musste sich zusammenreißen. Geschwindt legte sie den Umhang zur Seite und stellte sich zu den beiden anderen an das Pentagram in dessen Mitten ein großer Kessel stand. Die drei vollzogen eine Art Ritual, welches ihre Kraft in dieses Gemisch, welches sich in dem Kessel befand, transferieren sollte. Das Ergebnis ihrer Bemühungen war eine hellblaue, sprudelnde Flüssigkeit, welche dem Baum zur Stärkung über die Wurzeln gegossen werden sollte.

Es hatte Isodora viel ihrer Kraft gekostet und nachdem sie auch noch mehr oder weniger darauf bestanden hatte, von Jamila etwas zu erlernen, war auch das letzte bisschen Kraft aus ihr geschwunden und sie wollte nicht mehr als sich ausruhen und zog sich zurück.

Wieder war viel Zeit vergangen, seit Isodora sich zurück gezogen hatte. Langsam stieg sie die Stufen hinauf um nachzusehen was die anderen taten. Ihr erster Blick viel auf Sorata, welcher mit noch vom Fieber leicht geröteten Wangen vor Aishira stand. Sie hatte ihm von dem Trank gegeben und er schien die erwünschte Wirkung gehabt zu haben. Sorata ging es wieder gut, jedoch hatte das ganze eine Nebenwirkung, welche wohl kaum beabsichtigt gewesen war. Sein schönes rotes Haar, war nun ebenso blau, wie der Trank. Isodora machte ihn nur mit vorsicht auf sein Haar aufmerksam. Soratas kleine Welt schien mit dem blau der Haare zusammen gebrochen zu sein und nur schwer ließ er sich von Isodora trösten, was Aishira auch nicht unbedingt förderte, da sie aus dem Lachen kaum heraus kam, doch nach einigem guten Zuspruch beruhigte er sich langsam wieder.

Wieder warten, warten auf Valia und Nalia. Die Beiden sollten das Ritual für den Baum vorbereiten, doch war das Ergebnis, welches die Beiden präsentierten wohl nicht in dem Sinne der drei anwesenden Zirkelhexen. Sie stritten sich und Medeia ging sogar hinaus, als es ihr zuviel wurde. Nach und nach beruhigten sich die Gemüter jedoch wieder und das war gut so, denn die Zeit drängte.

Jamila folgte Medeia hinaus um das abzuwehren, was auf das Haus und die Höhle zu kam und Nalia, Isodora und Valia stellten sich, von Aishira unterstützt an den Baum und begannen das Ritual.

Schmerzen... Leid....

Nie zuvor hatte Isodora etwas so schreckliches gefühlt. Sie alle, wie sie da so um den Baum herum standen und sich an den Händen hielten, spürten das unsagbare Leid des Baumes, doch sie hielten stand. Versuchten den Baum mit ihrer eigenen Kraft zu stärken. Was um sie herum geschah bekam Isodora kaum mit. Sie hatte die Augen geschlossen, alles was ihr zu Bewusstsein kam, war das was sie fühlte und das war nichts gutes.

Im Moment der größten Angst und des größten Schmerzes wurde es plötzlich still um sie. Als sie die Augen aufschlug, war groß nichts um sie herum ausser Nebel. Bilder drängten sich ihr auf, Bilder die sie wohl ihr Lebtag nicht mehr vergessen würde. Der Baum starb, langsam, ohne dass es auch nur einer von ihnen hätte verhindern können, doch gab er seine Kraft weiter, auf dass er nicht wirklich starb.

Stille... Dunkelheit

Isodora schlug die Augen auf und sah sich verwirrt um. Sie lag im Schnee direkt vor Brandenstein. Das war es also gewesen. Es war zu ende und doch war es erst der Anfang.

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BeitragVerfasst: 14.02.03, 23:31 
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Wohnort: In the land of twilight...
Gähnend streckte sich Sorata auf dem weichen Fell aus. War es denn bereits wieder morgen? Müde rieb er seine Augen und rappelte sich ächzend hoch. Noch im Halbschlaf tapste er zum Fenster und spähte hinaus. Als er den Stand der Sonne betrachtete, war er von einer Sekunde auf die andere Hellwach. Er kannte sich zwar nicht sonderlich mit diesen Dingen aus... aber es sah so aus als ob er noch gerade rechtzeitig kommen würde! Hastig stürmte er aus dem Zimmer und aus dem Haus, die Stufen hinab und Richtung Marktplatz. Erleichtert atmete er aus, als er Nalia, Aishira und Rila erblickte. Die grummlige Jamila war noch nicht da, das konnte nur bedeuten das er rechtzeitig eingetroffen war. Er begrüßte alle freundlich und setzte sich sogleich mit Rila etwas abseits auf eine der Mauern. Leise flüsternd sprachen sie über verschiedene Dinge, während nach und nach die anderen eintriefen, unter ihnen eine ihm unbekannte Frau. Nur noch Isodora fehlte... es wurde immer später und er begann sich bereits Sorgen zu machen, als sie schließlich doch noch auftauchte. Ohne weitere Worte schritt Jamila auch schon los. Er musste sich ziemlich beeilen um Schritt halten zu können, sie schien es wirklich eilig zu haben... er hingegen hatte es ganz und gar nicht eilig... immerhin wusste er noch nicht einmal worum es ging! Aber Jamila war noch nie sehr gesprächig gewesen. War halt nicht ihre Art und sehr störte er sich nicht daran. Während des Fußmarsches, der sie aus der Stadt führte, stellte sich ihm die unbekannte Frau vor. Ihr Name war Valia, und schon lange hatte er keine so aufrichtig freundliche Person mehr gesehen. Sie war ihm auf anhieb sympatisch! Kurz hielten Jamila und Aishira an um mit einer komischen alten Frau zu sprechen, doch er machte sich nichts aus ihr... er kannte sie nicht und interessierte sich nicht für sie. Immer weiter wurden sie durch die Wildniss geführt, bis sie an eine Stelle am Meer kamen, wo weit und breit kein Mensch in Sicht war. Er wusste zwar nicht was jetzt passieren würde, doch er war sich bewusst das es von ungemeiner Wichtigkeit war. Sie stellten sich um Aishira und Jamila auf und alle begannen ein seltsames ,,Gebet" zu sprechen. Unbehaglich blickte er von einem zum anderen. Selbst Rila kannte die Worte, die nun gesprochen wurden! Jeder schien sie zu kennen... außer ihm! Verlegen senkte er den Blick ab und schloss die Augen. Es war einer der Momente in denen er sich auch unter Freunden seltsam allein vorkam... fremd... und dumm. Denn als einziger konnte er nichts beitragen, konnte nicht helfen... und dabei half er sehr gerne seinen Freunden, wenn dies ihm möglich war! Noch immer die Augen geschlossen haltend, spürte er plötzlich etwas seltsames. Er konnte dieses Gefühl nicht genau ergründen, doch... es war einfach irgendwie seltsam. Als er vorsichtig die Augen wieder aufschlug taumelte er erstaunt zurück...

... und prallte gegen die Holzwand der Hütte. Erstaunt blickte er sich um. Vor ihm auf den Boden saß seine Mentorin Medeia, murmelte leise Worte vor sich hin... und sackte plötzlich in sich zusammen. Erschrocken wollte er vorspringen und ihr helfen, doch was hätte er schon tun können? Außerdem waren die anderen bereits bei ihr, seine Hilfe war nicht von Nöten... so wenig wie sie es jemals war. Seufzend lehnte er sich wieder zurück und strich mit den Händen über die Wand hinter sich. Er verzog kurz das Gesicht und nahm sie langsam wieder vor. Sie waren voll mit Spinnenweben und dreckverschmiert. Erst jetzt fiel ihm auf wie dreckig und verfallen es hier drinnen aussah. Nicht das es ihn wirklich stören würde... er konnte mit so etwas Leben. Dieses Haus... es bedeutete ihm nicht wirklich viel. Es war bloß ein Gebäude in dem er sich ein paar mal aufgehalten hatte... Schachgespielt hatte... Jariel geärgert hatte... kein Zuhause... dennoch spürte er einen Stich tief in sich, als er die Hütte in diesem Zustand sah. Immerhin hatte er hier einige freudige Momente gehabt.
Die anderen schienen inzwischen Medeia wieder gestärkt zu haben und sie schritten alle hinaus. Diesen Anblick hätte er sich sehr gerne erspart! Eine gewaltige Hecke grenzte die Hütte vom Wald ab... alles wirkte kalt, dunkel, bedrohlich und gefährlich. Noch nie in seinem vorigen Leben hatte er einem Wald gegenüber solche Empfindungen gehabt! Immer hatte er sich geborgen gefühlt, nie war es ihm düster oder kalt vorgekommen... doch diesmal spürte er bereits die eisigen Finger der Furcht an seinem Herzen. Hastig eilte er den anderen nach und stellte sich dicht an Isodora. Nicht zu dicht, immerhin war er ein Junge! Jungen durften doch nie einem Mädchen zeigen das sie Angst haben!
Erstaunt musterte er die gewaltigen Steine vor der Höhle... die anderen spekulierten kurz wie sie diese würden entfernen können, doch Medeia riet ihnen knapp bis zum Tage zu warten, da des Nachts die Skelette unterwegs waren.
Drinnen sah er sich kurz um und ein Blick zu Jamila reichte um ihn wissen zu lassen wozu es kommen würde. ,,Sorata, Rila... ihr macht hier erstmal sauber!" Sorata hatte das Diskutieren mit Jamila schon lange aufgegeben und machte sich resignierend an die Arbeit. Nachdem er das kleinere Zimmer so gut wie ihm möglich saubergemacht hatte, half er Rila mit dem Größeren. Beim Abstauben des Standfußes eines großen Kandelabers, schlief er einfach ein.

Verschlafen blinzelnd sah er sich im Raum um, nachdem er erwacht war. Isodora und Aishira saßen sich gegenüber auf dem Boden und hatten es sich auf mehreren Fellen bequem gemacht. Ein müdes ,,Morgen" seinerseits unterbrach kurz ihre Konversation und als er sich weiter umsah, blickte er auch schon einer gereizt wirkenden Rila in die Augen. ,,Morgen du Faulpelz! Einfach einschlafen, also wirklich!" Das Gespräch zog sich noch etwas in die Länge, es war eine dieser Konversationen mit Rila, die er eigentlich ausnahmslos verlor. Verflucht, er würde daran noch arbeiten müssen... doch was sie während des Gespräches verlauten ließ, machte ihn so wütend das er verärgert aufsprang und zum ersten mal war er wirklich sauer auf Rila. Sie hatte schon viel zu ihm gesagt... doch das hier war schlimmer als alles andere! Sie hatte ihn einen Lügner genannt! Gut... er musste sich eingestehen das er ab und an mal log... ein klein wenig.. und sicher nur ganz selten, aber sie hatte es bei einer Sache getan wo er nicht log und dies ihr auch versprach! Schnell sah sie ihren Fehler ein und seufzend nahm er wieder Platz. Genauso schnell wie sein Zorn in ihm gewachsen war, war er auch schon wieder verraucht. Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile, doch bald war er schon wieder eingeschlafen... immerhin kämpfte er schon seit ein paar Tagen mit einer angehenden Erkältung.

Als er wieder erwachte, fand er keine der anderen wach vor. Doch Valia, Jamila, Aishira und Medeia waren nicht in der Hütte, somit konnten sie nur draußen sein. Hustend rappelte er sich auf und schritt aus der Hütte in den Garten. Dort waren sie auch schon, um die Steine versammelt und unterhielten sich. Die Entscheidung, wie der Stein entfernt werden sollte, war wohl bereits getroffen. Es ging nur noch um die Vorbereitungen des Rituals. Er unterhielt sich kurz mit Valia, doch diese hatte nicht wirklich Zeit für ihn da sie sich um das Ritual kümmern musste. Als sie sich von ihm abwand, folgte er ihr kurzerhand und sah ihr zu wie sie eine kleine Schüssel wiederlich aussehenden Wassers dem Brunnen entnahm und sie zu ,,reinigen" begann. Tatsächlich schaffte sie das Wasser einigermaßen zu säubern. Nunmehr sah es aus wie normales Pfützenwasser aus dem Wald. Noch eine Weile sah er den Hexen bei ihrem geschäftigen Treiben zu, doch blickte recht unschlüssig drein als sie sich für das Ritual aufstellten. In ihrer gewohnt kalten Stimme befahl seine Mentorin ihn zu sich und hastig eilte er an die gezeigte Position. Er hatte sich die Worte vom letzten Ritual gut eingeprägt, diesmal würde er helfen können! Diesmal würde er nicht allein sein, er würde tun was man von ihm erwartete und er würde sein bestes geben! Doch mit jedem Satz den er sprach, überkam ihn eine seltsame Schwäche. Er spürte wie ihn die Kraft verließ, als ob jemand ihm einen Dolch in den Magen gerammt hätte und ihn langsam die Kraft hinausbluten ließe. Doch war es kein unangenehmes Gefühl... eher wie eine unerklärliche Müdigkeit. Wort für Wort kam über seine Lippen und plötzlich bemerkte er wie etwas anderst war. Alles war... größer als zuvor. Nein... das war nicht richtig... es dauerte eine Weile bis er bemerkte das er auf die Knie gesunken war. Noch immer sprach er die erst kürzlich gelernten Worte und eine seltsame Kälte ergriff die rechte Seite seines Körpers. Was war dies? Es fühlte sich an wie... Schnee! Schneite es so stark? Erneut brauchte er ein paar Momente um zu realisieren das er seitlich auf den Boden gefallen war. Ein kurzes Lächeln umspielte seine Züge, denn er war sich sicher diesmal geholfen zu haben... tiefe schwärze Umfing ihn und bis auf das heben und senken seines Brustkorbes blieb er regungslos im Schnee liegen.

Er zitterte am ganzen Körper als er erwachte. Ihm war eiskalt, doch er konnte nicht herausfinden wieso. Eine weile starrte er einfach gen Himmel, bis ihn plötzlich bewusst wurde das er noch immer draußen im Schnee lag! Stimmt, er war ja bewusstlos geworden! und... und... sie hatten ihn einfach... liegengelassen! Diese Erkenntniss traf ihn wie einen Schlag. Liegengelassen... alleine... schon wieder... mühsam erhob er sich und blickte mit trüben Augen in Richtung der Höhle. Die Steine waren weg, also hatten sie erfolg gehabt! Sein Gesicht war betäubt vor Kälte, daher war er sich gar nicht so sicher ob er tatsächlich lächelte. Völlig mit den Kräften am Ende taumelte er auf die Höhle zu. Zwischenzeitlich gaben seine Füße nach und ließen ihn wieder in die Knie gehen, doch unter ungemeiner Willensanstrengung schaffte er sich wieder aufzurappeln. Hustet stolperte er in die Höhle hinein und was er erblickte ließ seine Hoffnungen erneut ein wenig schrumpfen. Dort war noch immer diese Rankenwand... damals hatte er sie nie durchdringen können und nur mit Hilfe Medeias war er einmal in die Höhle gelangt. Dennoch, ihm blieb keine weitere Wahl, und somit taumelte er der Wand entgegen. Er ließ sich einfach dagegen fallen, zumindest wollte er dies, doch die Ranken wichen rasch zurück und gaben den Gang frei, worauf er hart auf dem Boden aufschlug. Einen Momentlang wollte er einfach liegenbleiben... er konnte einfach nicht mehr, doch irgendwas trieb ihn an noch nicht aufzugeben, somit schaffte er es erneut sich aufzurappeln. Das Gehen bereitete ihm mühe und somit schliff er mit der Schulter die Höhlenwand entlang, während er weiterstolperte. Er gelang in die große Höhle, doch seine Verstand nahm gar nicht wahr was er dort sah. Er spürte bloß eisige Kälte... oder bildete er sie sich nur ein? Sein gesamter Körper schien taub und doch vor Schmerz aufzuschrein! Woher rührte dieser Schmerz? Ohne zu wissen wie ihm geschah, fiel er eine Reihe von Stufen hinunter. Nur noch aus bloßen Instinkt heraus rappelte er sich wieder empor und wand sich zur seite... worauf er weitere Stufen hinunterstürzte. Doch dort waren sie! Er konnte es spüren.. irgendwo, weit entfernt wie es schien spürte er ihre Anwesenheit... und dann drangen Dumpf worte an sein Ohr, doch vermochte er sie nicht zu deuten... man schliff ihn hart über den Steinboden, doch all dies bekam er nicht mehr mit... er wahr zwar noch wach... doch nicht mehr wirklich anwesend...


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