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 Betreff des Beitrags: Weg ins Verderben
BeitragVerfasst: 20.02.03, 21:29 
Festlandbewohner
Festlandbewohner
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Registriert: 28.01.02, 17:21
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Soweit war es nun also schon, seinen treuesten Diener fand er tot auf der Schwelle seines Hauses, sein Gott hört ihn nicht mehr und sein König wird von Orken verhöhnt und die Ritterschaft setzte freudig in die Verhöhnung mit ein. Nein, dass war unter seiner Würde, dass war jenseits von allem, was man noch ertragen konnte, zusehen zu müssen, wie eine Diözese, die man in Jahren des Schweißes aufgebaut hat, die nun vor sich hin siechte und die Menschen die jedwede Moral und Anstand vergessen haben.

Sein Herz war schon lang gebrochen, wie viele treue Diener der Viere musste er begraben, weil sie dunklen Ritualen des Einen anheim fielen, wie oft wurde er von Ketzern, Tardukai und anderem Geschmeiß mit dem Tode bedroht, wie oft attackiert und verletzt. Doch all diese körperlichen Versehrungen trafen ihn nie so schlimm, wie der Abfall seiner Diözese vom Glauben, nichts war mehr für ihn hier zu tun, die Menschen und Elfen und Anderen bedurften seiner nicht mehr, sie gingen den Weg der Verblendung und er war zum Rufer in der Wüste verkommen, doch dies war nicht das würdige Altenteil dass Donarius vorschwebte.

Ein letztes Mal erhob er sich, raffte sich auf, nahm sein Bündel und sein Stecken, kein Abschiedsbrief, kein Vermächtnis blieb zurück und ging los, wenn er es schaffte bis dahin, wo alles Unheil begann, Finsterwangen, dann wird man weitersehen, aber wohl wird er eher sein Lebenslicht aushauen, aber was sei daran noch verwerflich, töricht sterben ist besser als siechen.

Seinen Umhang fest um sich gezurrt, das kalte Kettenhemd kniff unter der Robe, denn einzig auf seinen Glauben konnte man sich nicht mehr verlassen, aber er war wild, eher wütend entschlossen, seinen Weg nun zu Ende zu gehen.
Er ging durch Brandenstein, den Pfad entlang zur Palisade, durchschritt diese und verschwand dann in der Finsternis, die sie schon seid Monaten belauerte.

Seinen Stab fest umgriffen, herrisch um sich schauend um auf das nächste Skelett einfach nur einzuschlagen, was es wagen sollte ihn zu hindern.

_________________
"Es wird der Diamant an sich selbst nur erkannt.
Denken lernst du im Denken, das Wahre erkennst du am Wahren.
Liebe nur, wenn du schon liebst, nichts durch die bloße Kritik."
Ludwig Feuerbach


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 24.02.03, 12:06 
Ehrenbürger
Ehrenbürger

Registriert: 19.08.02, 23:21
Beiträge: 661
Alles war im Wandel. Sie fragte sich, wann es je anders gewesen war, seit die heile Welt, die sie einst gekannt hatte, in einer heißen Flammensäule zu Asche verbrannt war. ‚Feuer wandelt’, heißt es unter den Alchemisten. Asche war geblieben, alles war im Wandel, einmal mehr, vielleicht noch immer. Eine Wahrheit hatte sich als fest und unzerstörbar erwiesen, stark genug, sie und alle, die nur sehen wollten, immer zu halten, so stark, dass alle Zweifel an ihr zerschellten. Eine Wahrheit, ein Gott, keine Lügen und Trugbilder, keine leeren Versprechungen und verschwommenen Lockrufe: Eine Wahrheit.

Einmal mehr war es Endtag geworden, irgendwo zwischen Ende und Neubeginn gab es eine Zeit des Dunkels, wo die Dinge in der Schwebe lagen. Sie packte ihre Sachen, die schlichte, schwere Robe wechselte die Rüstung ab. Auf der Insel gab es einen Ort, wo alles begonnen hatte. Er war nun leer und weiß, wartete darauf, dass dort Neues entstand. Finsterwangen gab es nicht mehr.

Ihre Wege in der weißen Robe führte sie jeden Endstag, jeden fünften Tag, zu neuer Klarheit, ein Geschenk des Herrn. Gewohnte Zeichen abzulegen, half, sich selbst klarer zu erkennen, den eigenen Platz in der Welt zu sehen und zu akzeptieren, um ihn dann schließlich nach besten Kräften ausfüllen zu können. Wie an jedem Endtag fühlte sie sich seltsam, ohne das Gewicht der Rüstung auf den Schultern und das des Schwertes an ihrer Seite.

Die Robe war so weiß wie der leere Ort, zu dem sie gehen wollte, zu dem sie schon am letzten Endtag gegangen war und den Endtag davor. Für den Weg, den sie ging, brauchte sie keine Waffen und keine Rüstung. Der Glaube war ihr Schutz und Schild, die Gewissheit befreite sie von Furcht und reinigte sie von der Blindheit und dem Hass, die unter all jenen so üblich waren, die verkniffen ihre Augen vor der Wahrheit, vor der Pracht und Größe des Herrn verschlossen. Unter den Augen Angamons waren seine Diener eins und Frieden herrscht unter ihnen.


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