Soweit war es nun also schon, seinen treuesten Diener fand er tot auf der Schwelle seines Hauses, sein Gott hört ihn nicht mehr und sein König wird von Orken verhöhnt und die Ritterschaft setzte freudig in die Verhöhnung mit ein. Nein, dass war unter seiner Würde, dass war jenseits von allem, was man noch ertragen konnte, zusehen zu müssen, wie eine Diözese, die man in Jahren des Schweißes aufgebaut hat, die nun vor sich hin siechte und die Menschen die jedwede Moral und Anstand vergessen haben.
Sein Herz war schon lang gebrochen, wie viele treue Diener der Viere musste er begraben, weil sie dunklen Ritualen des Einen anheim fielen, wie oft wurde er von Ketzern, Tardukai und anderem Geschmeiß mit dem Tode bedroht, wie oft attackiert und verletzt. Doch all diese körperlichen Versehrungen trafen ihn nie so schlimm, wie der Abfall seiner Diözese vom Glauben, nichts war mehr für ihn hier zu tun, die Menschen und Elfen und Anderen bedurften seiner nicht mehr, sie gingen den Weg der Verblendung und er war zum Rufer in der Wüste verkommen, doch dies war nicht das würdige Altenteil dass Donarius vorschwebte.
Ein letztes Mal erhob er sich, raffte sich auf, nahm sein Bündel und sein Stecken, kein Abschiedsbrief, kein Vermächtnis blieb zurück und ging los, wenn er es schaffte bis dahin, wo alles Unheil begann, Finsterwangen, dann wird man weitersehen, aber wohl wird er eher sein Lebenslicht aushauen, aber was sei daran noch verwerflich, töricht sterben ist besser als siechen.
Seinen Umhang fest um sich gezurrt, das kalte Kettenhemd kniff unter der Robe, denn einzig auf seinen Glauben konnte man sich nicht mehr verlassen, aber er war wild, eher wütend entschlossen, seinen Weg nun zu Ende zu gehen.
Er ging durch Brandenstein, den Pfad entlang zur Palisade, durchschritt diese und verschwand dann in der Finsternis, die sie schon seid Monaten belauerte.
Seinen Stab fest umgriffen, herrisch um sich schauend um auf das nächste Skelett einfach nur einzuschlagen, was es wagen sollte ihn zu hindern.
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"Es wird der Diamant an sich selbst nur erkannt. Denken lernst du im Denken, das Wahre erkennst du am Wahren. Liebe nur, wenn du schon liebst, nichts durch die bloße Kritik." Ludwig Feuerbach
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