12. Duler, 14 nach Hilgorad:
Auch an diesem Morgen kam Fina wieder ihren Aufgaben nach. Sie fegte und sorgte im ganzen Haus für frisches Wasser. Als sie gerade das Wasser im Krankenzimmer Wasser in eine Wanne goss fiel ihr Blick auf das Papier auf dem Tisch. Neugierig stellt sie den Eimer beiseite, nimmt den Zettel und entfaltet ihn. Nachdem sie die Zeilen überfolgen hatte las sie den Brief nocheinmal und einige Sorgenfalten huschten über ihr Gesicht. Sie suchte eine Feder vom Tisch und tauchte sie in das kleine Tuschefass. Sehr sorgfältig schrieb sie folgende Zeilen unter die Nachricht von Tudor:
Werter Tudor, ich bin Eures Schraibends wegen sehr erfroit, muss Euch aber darauf hinwaisen, dass meien Kenntnisse in der Hailkunst sehr begränst sind. Dennoch werde ich main mögligstes tuhen der Verandwortung gerächd zu werden, die Ihr in mich setst. Ich würde Euch auch gärn bitten, Euch zwei der Besuchaer im Latzarret anzuschauen. Eine Älfe und ein Mann scheint es hihr sehr schlächt zu gehn. Und ausser Wikell, vrischen Däcken und ainigen Gebeten kann ich nicht fiel für sie dun.
Möge die Liebe Vitams Euch wermen. Fina Willgar
Kurze Zeit später hatte sie den Zettel ausgeliefert und stapfte, sich den Kopf reibend, wieder zurück zum Lazarett.
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