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 Betreff des Beitrags: Tarus ableben
BeitragVerfasst: 18.04.03, 10:54 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 16.03.02, 12:13
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Teil2

Die Strömung des Goldquell spühlte Tarus leblosen Körper Richtung Brandenstein bis er an ein Gitter angelangte welches in die Stadtmauer eingearbeitet war. Es war schon dunkel aber durch den Schnee und die Monde war es heller als sonst. Der Körper wurde durch die Strömung an das Gitter gepresst. Immer wieder erklang ein dumpfes Geräusch als der Körper gegen das Eisengitter schlug. Tarus Haut war durch das kalte Wasser schon sehr blass. Auf seiner nächtlichen Runde kam der Feldwebel der Stadtwache Fortisqu Mergant an eben diesem Gitter vorbei. Das dumpfe Geräusch welches sonst nie zu hören war veranlasste ihn zu stoppen und von seinem Ross abzusteigen. Langsam näherte er sich dem Fluss auf der Innenseite der Stadt. Die Fackel in seiner rechten hielt er etwas näher an das Gitter bis er scheinbar einen Arm am Gitter erblickte. Bei Bellum, rief er laut aus und versuchte näher an die Leiche heran zu kommen. Noch konnte er nicht erkennen wer es war. Geschwind stieg er auf sein Ross welches ihn sogleich zur Aussenseite der Stadtmauern trug. Wieder langsam und vorsichtig ging er an die Leiche heran. Und wieder entfuhr es ihm. Bei Bellum, Tarus. Er kannte ihn gut. Schon öfters gab die Stadtwache Tarus Aufträge da er der einzige ortsansässige Schmied war. Der Feldwebel nahm ein Seil vom Koppelzeug seines Pferdes und band eine Schlaufe welche er zu Tarus Körper warf. Nach mehreren versuchen schien die Schlinge halt gefunden zu haben und Fortisqu zog die Leiche an Land. Noch völlig entsetzt packte der Feldwebel die Leiche an den Füßen und zog sie hinter sich her durch den Schnee. Das Blut war deutlich in den Schleifspuren im Schnee zu erkennen. Fortisqu umfasste den Leichnam mit beiden Armen und wuchtete ihn auf sein Pferd. Hastig ergriff er die Zügel und rannte zurück in die Stadt zum Spital. Er hämmerte energisch gegen die Tür aber niemand öffnete. Nach mehrmaligen Klopfen kam eine Gestalt aus dem Dunkel. Es war Viola. Ihr Blick schweifte zuerst auf Tarus Leiche, dann zum Feldwebel. Während beide sich entsetzt ansahen wurde die Tür des Spitals von der Innenseite geöffnet. Ein älterer magerer Mann in weißer Robe stand in der Tür. Was bei Vitama ist hier los fragte er. Während Fortisqu sich zu dem Heiler Thorben umdrehte ging Viola rasch zu Tarus Leiche. Ein wimmern entfuhr ihr und sie versuchte mit beiden Händen an einer Mauer halt zu finden. Sichtlich verängstigt und entsetzt starrte Viola auf Tarus Körper. T..Tarus. Mehr brachte sie nicht über ihre Lippen. Auch Thorben der Heiler war überrascht den Körper zu sehen da er Tarus doch noch vor wenigen Zyklen bei der Arbeit sah. Fortisqu und Thorben brachten die Leiche in den Vorraum des Spitals. Viola fasste all ihre Kräfte und folgte ihnen um dann in einem Stuhl im Vorraum zusammen zu sacken. Das rege Treiben zog auch den Hauptmann der Stadtwache an. Auch Totila kannte Tarus wegen ihrer Geschäfte gut. Doch bei ihm war keine Regung zu erkennen. Kalt und berechnend fing er an den Tathergang zu nachfragen. Der Heiler Thorben unterbrach ihn und bat beide Gardisten zugleich die Leiche auf ein Bett nach oben zu schaffen. Als dies getan war zog sich der Heiler Handschuhe an und entkleidete den Körper. Fortisqu begab sich hinunter zu Viola um der sehr verstöhrten Frau etwas Trost zu spenden. Nachdem der Leichnam entkleidet war begann Thorben damit den Körper zu begutachten und tastete den Körper vorsichtig ab. Nichts war am Körper zu erkennen bis auf die ausgeprägten Adern am Hals und die gelblich verfärbten Lippen. Etwas Blut am Mund und Nase war vom Wasser verwaschen. Da äußerlich nichts weiter zu erkennen war öffntete Thorben den Mund der Leiche. Ein beißender Geruch entfuhr dem Rachen was Thorben und Totila, welche nah bei der Leiche standen, die Tränen in die Augen trieb. Etwas Flüssigkeit hatte sich im Mund angesammelt und die Zähne schienen leicht grün zu schimmern. Der Geruch erinnerte Thorben plötzlich an etwas bekanntes. Gift, sagte er. Nachtschatten Gift. Totila begann zu grübeln. War es Selbstmord? Warum sollte er sich umbringen wo er vor kurzem noch in seiner Schmiede arbeitete. Wer wollte ihm etwas böses? Tarus hatte keine Feinde. Auch Fortisqu kam wieder in die Runde und grübelte mit Totila über vermutliche Täter. Thorben der auf das wohl des Leichnams bedacht war, bestand eingehend darauf das ein Morsansgeweihter sich des Körpers annehmen solle. Tarus Leiche sollte nahe dem Bellumsschrein beerdigt werden. Während Totila und Fortisqu noch ratlos auf die Leiche blickten, kümmerte sich Thorben mit großer Sorgfalt um den Körper um ihn für die ewige Ruhe vorzubereiten. Mit einem Balsam rieb er den Leichnam ein um ihn wohl noch einige Zeit vor den Maden zu verschonen. Dann ging jeder seiner Wege.


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BeitragVerfasst: 18.04.03, 10:54 
Einsiedler
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Teil 3

Die Tage vergingen und der Mörder wurde noch nicht gefasst. Viola fand sich scheinbar nur schwer mit ihrem Schicksal ab. Immer wieder redete sie davon Tarus bald Heiraten zu wollen und so verblieb sie viele Tage. Für andere die Tarus nicht sehr nahe standen kehrte schon bald das normale Leben zurück. Jeder ging seinem Tagesgeschäft nach. Eines Tages klopfte es an der Türe des nördlichen Bellumsturms. Eine junge Dame scheinbar edler Herkunft stellte sich den Wachen als Maria Morgentau vor. Sie wirkte schüchtern und etwas verstöhrt als sie den Turm betrat. Die vielen Blicke der Wachen schienen ihr unangenehm und folglich brachte sie ihr Anliegen dementsprechend schnell vor. Sie wollte Tarus als vermisst melden da sie noch nichts von seinem Tod erfahren hatte. Ihr vorerst betrübtes Gesicht wandelte sich schlagartig in ein von Trauer zerissenes Gesicht als sie die Nachricht von Tarus Tode empfing. Fassungslos stand sie da und konnte keine ihrer Tränen zurückhalten. Mit etwas Misstrauen aber zugleich Mitleid kam ihr Feldwebel Mergant entgegen. Niemand kannte die Frau und verstand ihre plötzliche Reaktion auf die Nachricht. Der Feldwebel versuchte mit ihr zu reden was unmöglich schien da sich Maria nicht mehr fassen konnte. Ein Blick in ihr von Tränen überströhmtes Gesicht reichte dem Feldwebel. Für ein Verhör schien ihm der Zeitpunkt unpassend deshalb bat er Maria um ein treffen zu späterer Zeit. Ein Tag verging bis sich Maria soweit gefasst hatte um sich dem Verhör des Feldwebels zu stellen. Woher kennen sie Tarus? Was haben sie mit ihm zu schaffen? Wo waren sie zum Zeitpunkt seines Todes? Die Fragen des Feldwebel waren wie Dolchstöße in ihr Herz. Wie konnte er sie nur Verdächtigen? Dann plötzlich sprudelte es aus ihr hervor. Sie konnte das Geheimnis nicht mehr länger in ihrem inneren verbergen. Ich hatte ein Verhältnis mit Tarus sagte Maria aufgebracht zum Feldwebel. Dann war es einige Augenblicke ruhig. Der Feldwebel war nun scheinbar etwas durcheinander denn es ergaben sich völlig neue Umstände. Maria erzählte weiter von ihren heimlichen Treffen im Wald. Sie wußte das Tarus und Viola verlobt waren aber um seinem Ruf nicht zu schaden mußte es verheimlicht werden. Sie erzählte auch das sie glaubte Viola sei misstrauisch geworden da sie Tarus öfters in seiner Schmiede besuchte. In seinem Kopf stellte er sich noch lange nachdem das Verhör beendet war immer wieder dieselben Fragen. Zwei Frauen lieben den selben Mann. Wußten die beiden voneinander? Wenn ja, hätten beide dasselbe Motiv. Aber könnte eine von beiden eine Mörderin sein? Er kannte Viola schon etwas aber sie eine Mörderin? Dann war da noch Maria. Sie wirkte so sanft und verletzlich als könne sie niemandem etwas zu leide tun. Er hatte nur diese beiden Verdächtigen denn beide könnten ihn aus Eifersucht getötet haben. Aber warum haben sie Tarus getötet und nicht die Rivalin? Es wurde langsam Dunkel und noch lange saß der Feldwebel im Turm. Regungslos starrte er an die Eisentür gegenüber von ihm.


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BeitragVerfasst: 21.04.03, 15:32 
Einsiedler
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Teil 4

Die Nacht brach herein. Die Gassen der Stadt Brandenstein waren Menschenleer. Nur vor der Taverne sah man einige Leute im Schein der Fackeln. Aus dem Dunkel der Nacht trat plötzlich eine in ebenso dunkler Kleidung gehüllte Frau hervor. Ihre langen Haare hingen in ihr Gesicht. Eine Robe und Handschuhe verdeckten den Rest des Körpers. Wortlos schritt sie an den Personen vor der Taverne vorbei und trat ein. Ihr Kopf zuckte mehrere male als sie sich hastig in der Taverne umsah. Es war niemand da. Sie ging zu einem Tisch in der Ecke des Raumes von wo aus sie die Tür immer sehen konnte. Langsam setzte sie sich auf die Bank und zog ihre Handschuhe aus. Unruhig begann Maria mit den Fingern auf dem Tisch zu tippen. Den Kopf leicht gesenkt betrachtete sie die Tür aus den Augenwinkeln. Es wurde um sie herum immer ruhiger. Nur das tippeln auf dem Tisch war zu hören. Das Geräusch wenn Fingernägel auf Holz klappern. Noch etliche Augenblicke verstrichen als das Tippen plötzlich aufhörte. Die Tür wurde geöffnet und die Wirtin trat in die Taverne ein. Ohne Maria etwas Beachtung zu schenken trat sie hinter den Tresen und band ihre Schürze ab. Maria drehte den Kopf leicht und beobachtete die Wirtin nichtssagend. Erst als sie wieder vor dem Tresen vorkam schien sie Maria zu bemerken. Kann ich was für Euch tun fragte die Wirtin. Maria nickte langsam und winkte die Wirtin mit ihrer Hand zu sich heran. Die Wirtin trat neben Maria und fragte wieder ob sie etwas trinken möchte. Etwas aufgeregt stotterte Maria heraus das sie jemanden Suche. Seid Ihr die Wirtin? Sehr leise sprach sie den Namen aus der Person aus ohne den Blick vom Tisch zu heben. Die Wirtin nickte ihr bestätigend zu. Ja das bin ich. Noch immer den Blick auf den Tisch gerichtet brachte Maria Ihr Anliegen vor. Sie stotterte desöfteren, wirkte sehr aufgeregt und ängstlich. Mit verzweifelter Stimme sprach sie mit der Wirtin während diese sich auf der Bank Maria gegenüber niederließ. Angenommen ich würde jemanden aus dem Weg schaffen wollen, könntet Ihr mich mit einer solchen Person bekannt machen? Die Wirtin verschluckte sich und hustete lautstark als die Worte Marias Mund verließen. Wie kommt Ihr darauf das ich solche Leute kenne entfuhr es der Wirtin schlagartig. Maria hatte diese Antwort erwartet aber sie hatte nichts weiter zu verlieren. Sie erinnerte sich an das Geschwätz auf den Strassen. Die Wirte kennen viele Leute und hören so einiges sagte man dort. Plötzlich griff Maria nach den Händen der Wirtin und umklammerte diese Fest während sie ihren Kopf näher an sie heran brachte. Mit agressivem etwas lauterem Tonfall platze Maria heraus wie wichtig es sei. Die Wirtin versuchte vorsichtig Ihre Hände aus der Umklammerung zu befreien und sagte abermals das sie solche Personen nicht kennt. Maria ließ von den Händen der Wirtin ab die diese auch gleich zurück zog. Langsam hob sich Marias Kopf und mit einer Hand wischte sie die Haare aus dem Gesicht hinter ihre Ohren. Ihre Augen waren leicht gerötet. Maria hatte nicht viel geschlafen in den letzten Monaten. Ihr verzweifelter Blick ruhte auf der Wirtin welche an ihren Handgelenken rieb. Ich will doch nur Gerechtigkeit. Ich möchte niemandem etwas böses sprach Maria verzweifelt. Hastig senkte Maria wieder den Kopf als ein Mann in roter Robe die Taverne betrat. Sein Blick schweifte kurz durch die Taverne. Als die Wirtin den Kopf drehte um über Ihre Schulter zu schauen verließ der Mann die Taverne gerade. Sie wandte sich wieder Maria zu und sagte Ihr das sich solche Leute nicht um Gerechtigkeit scheren sondern nur um Gold. Maria nickte verstehend mit den Worten das sie es auch bekommen sollen. Sie hob ihren Blick wieder an und starrte auf die Wirtin. Dann war es einige Momente ruhig. Maria und die Wirtin blickten sich an als ob jede von ihnen darauf wartet daß das Gespräch fortgesetzt würde. Angenommen ich kenne jemanden der jemanden kennt der eine solche Person vermitteln könnte sprach die Wirtin plötzlich. Maria hob ihren Blick an welcher jetzt hoffnungsvoll auf der Wirtin ruhte. Die Wirtin aber hob abwehrend ihre Hände und sagte das dies nicht heißt sie kennt eine solche Person. Nur Angenommen sagte sie wieder und fragte Maria wo diese Leute sie dann finden könnten. Aus Maria platze es heraus. Hier, sagte sie laut. Etwas missbilligend blickte die Wirtin Maria an. Ich werde sooft es geht hier warten sprach Maria, schneller und deutlicher als zuvor. Wieder wurde das Gespräch unterbrochen. Ein Mann betrat die Taverne und ging zielstrebig zu dem Tisch an dem die Wirtin und Maria saßen. Er ließ sich neben ihr nieder und griff zu einer Flasche die vor ihm stand. Die Wirtin unterhielt sich noch kurz mit dem Mann und sagte Maria das nun alles gesagt wäre. Mit scheinbarer Erleichterung erhob sich Maria und verabschiedete sich von der Wirtin. Noch beim gehen streifte sie ihre Handschuhe über und verließ die Taverne.


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