Heute war Rila wieder zu dem Baum gegangen den sie zusammen mit Jamila gepflanzt hatte. Sie war schon seit mehreren Wochen nicht mehr da gewesen und fühlte sich schon ein klein wenig schuldig, weil sie sich selber versprochen hatte regelmäßig dorthin zu gehen und zur Mutter zu "beten".
Sie hatte sich schon fast so eine Art Ritual angelegt seit das Wetter dafür stimmte, zumindest hatte sie sich was ausgedacht und auch wenn sie glaubte das Jamila bestimmt etwas daran gefunden hätte über das sie hätte meckern können war sie stolz darauf etwas selber gemacht zu haben.
Wie immer ging sie zum Baum und pflückte zuerst einen Pfirsich, natürlich einen von denen die noch nicht ganz reif waren, wenn sie erstmal reif waren dann beginnen sie schon zu sterben. Die jungen hingegen schmeckten vielleicht nicht aber erstens war das grade sowieso nicht so wichtig und zweitens war viel mehr leben in ihnen.
Also sie nahm einen Pfirsich´, schnitt ihn in der Mitte durch und nahm den großen Kern heraus. Außerdem schnitt sie insgesamt fünf runde stücke vom Fruchtfleisch heraus und verteilte sie kreisförmig um den Baum herum. Sie hatte lange darüber nachgedacht und irgendwie schien es ihr richtig genau fünf teile zu nehmen, denn wenn man sie verband und einen kreis darum zog, kam so ein Zeichen heraus. Sie hatte keine Ahnung wie es hieß, aber sie hatte es schon öfter gesehen und irgendwie schien es zu passen. Es war ein fünfeckiger Stern und genau in der Mitte war noch so ein komisches Fünfeck und genau in der Mitte davon stand der Baum und sie. Rila nahm den Kern in ihre Hand und wartete. Leise sprach sie:
"Erde unten, Himmel oben, lasst mich Eure Liebe loben,
Urnatur und Kraft der Erde, helft mir, dass ich mächtig werde.
Wasserläufe, Frühlingsregen, gebt mir Euren sanften Segen.
Sommerfeuer, Flammenlicht, ohne Euch gedeih ich nicht,
Wind des Herbstes, Atemluft, zeigt mir Euren reinen Duft,
Kreis ringsum und Licht in mir; Unsre Kraft vereint sich hier.
Nähe, Geborgenheit bei dir suche ich so sehr; bitte geb was ich begehr.
Nehm an des Baumes Gaben, lass mich Teil an deinen haben."
Mit beiden Händen blieb sie nun dort sitzen den Kern fest umklammert und sprach zur Mutter. Normalerweise würde sie nach ihrem Gebet den Kern nehmen und ihn in das Wasser werfen in der Hoffnung, dass er dereinst an einem anderem Ufer Wurzeln schlägt und die Geschenke der Mutter weiter verteilt, doch diesmal war es anders. Statt wie sonst erst wenn sie weg war kamen diesmal die Tiere schon diesmal und fraßen die Fruchtstücke. Eichhörnchen waren es. Genau fünf und sie blieben auch noch kurz an den punkten sitzen als sie aufgefressen hatten. Rila betrachtete die Tier fröhlich, sie hielt das schon für ein sehr gutes Zeichen aber es wurde noch besser.
Nachdem die Tiere weg waren und sie nach kurzem Zögern aufstand und den Kern wegwarf hörte sie Vogelgezwitscher und dieses typische Gequieke von Eichhörnchen. Sie drehte sich um und sah wie die fünf Tiere und fünf Vögel mit Früchten in ihren Pfoten und Klauen wieder kamen. Doch immer wieder gingen sie und kamen wieder und es wurden immer mehr Früchte. Als die Tiere fertig waren lag ein riesiger Berg von Früchten dort und nach kurzem Blick zu ihr liefen die Vögel und Eichhörnchen weg.
Rila weinte vor Freude.


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[OOC: an der Stelle noch mal riesigen Danke an den Gm wer immer es war. Das war derart lustig als wirklich Antwort auf mein "Gebet"kam *G* Wusste ja nicht das wer zuschaut.]