In der Kapelle zu Brandenstein liegt, akkurat gefaltet, auf dem Scriptorenpult ein Stück Pergament, dessen Aufschrift verrät, dass es für die Brüder des Ordo Astraeli gedacht ist und man es doch bitte liegen lassen möge, auf dass die Brüder es auch sehen und lesen mögen.
Die Botschaft ist bis auf wenige Stellen praktisch fehlerlos und die Schrift ist sauber und schlicht ausgeführt, jeglichen unnützen Zierat meidend.
Astrael zum Grusse, höchst geschätzte Brüder des ehrenwerten Ordo Astraeli,
da die Gunst mir bislang nicht zuteil geworden ist, und die Ehre überdies auch nicht, einen der höchst geschätzten Brüder und damit Angehörigen des ehrenwerten Ordo Astraeli in persona zu begegnen, um zu berichten von den Fortschritten dero sich beziehen auf die Tabulae der höchst respektablen Bibliothek des ehrenwerten Ordo Astraeli zu Brandenstein, so sei denn auf diesem Wege über Taten und Vorhaben berichtet und auf's artigste vorgestellt, die seit dem letzten Male, zu dem vergönnt es mir war dero höchst geschätzte Brüder des ehrenwerten Ordo Astraeli anzutreffen, sich im Ansinnen, astraelgefälliges Werk zu tun, sich haben erledigt oder doch zumindest in ihrem Tun haben begonnen werden können.
Nach einer artigst und höflichst vorgetragenen Anfrage bei euro Gnaden wurde wie geheissen und besprochen das Gespräch mit dem ehrenwerten Herrn Leon Liborius gesucht, der darob zugestimmt hat, behilflich zu sein bei der Einrichtung einer Tabulae für die Bibliothek des Ordo Astraeli zu Brandenstein. Überdies sei vermeldet, dass es mit dem Herrn Leon Liberius zu einer Übereinkunft gekommen ist, gemäss welcher die gehegten Werke gegenseitig zugänglich gemacht werden sollen, auf dass Erbauliches und Wissenswertes geteilt und genutzt seit ganz im Sinne des Allsehenden.
Als all dies gerichtet worden war, machte ich mich hernach wie besprochen daran, jene Tabulae der Bibliothek des ehrenwerten Ordo Astraeli zu beginnen, auf das catalogisiert sei, welche Edelsteine des Wissens in der Schatzkammer der Bibliothek zu finden sein mögen.
Jene respektable Dame genannt Rose besass die Güte und Hilfsbereitschaft, mir Pergament zuteil werden zu lassen, auf dass die Tabulae begonnen werden könne. Alsdenn begann ich selbiges zu nutzen und es sei nun vermeldet, dass hernach die Tabulae hat begonnen werden können und ich bereits einige der Folianten habe catalogisieren können.
Nun sei auf's artigste gefragt, wo das werdende Werk der Tabulae aufgelegt sei, auf dass die höchst geschätzten Brüder des Ordo Astraeli Einsicht nehmen mögen in das werdende Werk und vielleicht gar hier und dort Folianten, die ihnen höchstselbst bekannt sind, selbst einzutragen vermögen.
Überdies sei auf's folgsamste angefragt, ob es möglich sei, an der äusseren Wand der Bibliothek des Ordo Astraeli einen Kasten anbringen zu lassen, auf dass dort ein Pergament ausgehänt sei, welches zeigt einen Extract der Tabulae. Auf dass alles göttergläubiges Volk sehe, welche Folianten in der Bibliothek des Ordo Astraeli ruhen und auf dass das göttergläubige Volk die höchst geschätzten Brüder des Ordo Astraeli darauf ansprechen möge und jene dem göttergefälligen Volke dann Auskunft zu geben vermögen über die Schrift, die von Interesse sei. Auf dass astraelgefällige Dispute sich ergeben mögen und das Wissen, welches in der höchst respektablen Bibliothek ruht, seinen Weg finden möge in die Herzen, Geister und Seelen des göttergläubigen Volkes. Um Anfertigung eines derartigen Kastens werde ich - so der Vorschlag das Wohlwollen der Brüder zu finden vermag - mit den hiesigen Handwerkern wohl in Verbindung zu treten gewillt sein.
Überdies sei vermeldet, dass ein Exemplar des Excitari gefunden wurde, verfasst von Joran von Utwald, auch genannt Assecula, welches in gar kläglichem Zustand ist. So es den Brüdern beliebet, werde ich hernach versuchen, die leserlichen Stellen der astraelgefälligen Schrift in einen neuen Folianten zu übertragen. Damit gewährleistet sei, dass auch astraelgefälliges Werk getan ist, sei auf's untertänigste angefragt, ob ihro Eminenz die Güte und Gnade haben würde, die Fortschritte im copieren des Excitari zu überwachen und zu überprüfen. So es seiner Eminenz gefällt, so will ich hernach alle copierten Passagen Stück um Stück ihm vorlegen, auf dass er entscheide, ob astraelgefälliges Werk getan worden ist.
Einiges mehr sei vermeldet, aber um der höchst geschätzten Brüder Zeit nicht über Gebühr in Anspruch nehmen zu wollen sei jenes in einem späteren Rapport berichtet.
Astrael zum Grusse,
Anais Conventus Astraeli Savaro
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