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 Betreff des Beitrags: Tod eines Geweihten
BeitragVerfasst: 9.12.01, 15:09 
Festlandbewohner
Festlandbewohner

Registriert: 9.12.01, 13:55
Beiträge: 69
Schneidend weht der Wind aus südlicher Richtung und der Schneefall verringert die Sichtweite auf kaum eine Handvoll Meter.

Auf dem Weg von Rohehafen nach Tiefenbach stampft Salix Gorbas durch den bereits knöchelhohen Schnee, während die Sonne ihre kurze Laufbahn schon wieder zu beenden droht.
Der Geweihte hält seinen Umhang schützend vors Gesicht, während er sichtlich verärgert durch den Wald marschiert. Sein Kettenhemd ist frisch poliert und ausgebessert, doch gegen den eisigen Wind hilft es recht wenig.
Das Schwert in seiner Scheide stößt bei jedem Schritt gegen sein Bein und das gesegnete Schild auf seinem Rücken bietet eine nur zu gute Angriffsfläche für den Wind.

Krachend zerbricht ein junger Baum in unmittelbarer Umgebung des Geweihten. Salix lässt überrascht den Umhang flattern und greift zum Griff seines Schwertes. Wenn ein Wesen solch einen Lärm veranstaltet, muss es ziemlich groß sein, denkt er, kurz bevor aus zwei verschiedenen Richtungen das selbe Geräusch zu hören ist.
Er schaut sich überrascht um und greift mit der freien Hand nach dem Schild, als plötzlich aus dem Wald um ihn herum drei Oger hervorbrechen und ihn dümmlich grinsend anschauen.
Salix zieht die Augenbrauen zusammen, schleudert sein Schild beiseite und umfasst den Griff des Schwertes mit beiden Händen.
"Also gut, ihr Bestien" schleudert er den Ogern entgegen und tut dann etwas für sie überraschendes: Er dreht das Schwert herum, so dass es mit der Spitze auf den Boden zeigt und sinkt auf die Knie. Lautlos bewegen sich seine Lippen, während sich die Oger fragende Blicke zuwerfen.
Der fetteste der drei kratzt sich unter den Achseln und nähert sich langsam dem am Boden knienden Menschen. Ratlos schaut die Kreatur auf ihn herab und will sich gerade seinen Brüdern zuwenden, als er Salix' Schwert von unten in den Bauch gerammt bekommt.
Der Oger taumelt etwas zurück und hebt seine Keule, und während die anderen beiden wütend aufheulen und mit erhobenen Knüppeln auf ihn zustürmen, springt Salix mit einem finsteren Grinsen auf und wendet sich dem am schnellsten heranstürmenden Oger zu.

Er hat kaum eine Chance, das weiß er, aber dies ist ein Kampf, bei dem er weiß, was er zu tun hat, anders als bei den stolprigen verbalen Konfrontationen mit den Anhängern des Einen...

Mit einem grimmigen Lächeln und einem Schlachtruf auf den Lippen weicht er dem unbeholfenen ersten Schlag des Ogers aus, um sich dem hoffnungslosen Kampf zu stellen..


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 9.12.01, 17:48 
Festlandbewohner
Festlandbewohner

Registriert: 9.12.01, 13:55
Beiträge: 69
Schwer atmend lehnte er an der massiven Doppeltüre.
Blut rann ihm aus einer Wunde über die Augenbrauen bis zum Kinn, wo es in die größer werdende Lache tropfte.

Er hatte es geschafft. Nachdem ihn der erste schwere Knüppelschlag getroffen hatte, erfüllte ihn eine glühende Hitze und er tanzte regelrecht um die behäbigen Trolle herum. Der erste hatte kaum genügend Zeit, um sich zu wundern, als er schon zu Boden fiel und den Stumpf, der einst sein Arm war, umklammerte.
Salix war erfüllt von einer unglaublichen Kraft und Geschicklichkeit, die es ihm erlaubten, den Strom der Zeit verlangsamt zu sehen und dennoch schnell zu handeln.

Der zweite Oger fiel, und so der dritte. Während er noch triumphierend vor den Leichen stand und gerade zu beten anfangen wollte, erwischte ihn das erste Ungetüm von hinten.
Sein Stolz und seine Überheblichkeit hatten ihn zu Fall gebracht, ebenso wie die Missachtung von Bellums Gebot, nie einem bewaffneten Feind den Rücken zu zukehren.

Brutal krachte er auf den Boden, hörte den wütend heulenden Oger über sich und verspürte, wie die Kraft und Geschicklichkeit ihn verließen.
Im Vergleich nahezu tölpelhaft rappelte er sich auf und kämpfte mit dem Oger, der sich trotz seines fehlenden Armes mehr als wacker schlug.

Blut trübte ihm den Blick, als er schließlich die Türen des Tempels aufstieß.
Ein seltsamer Geruch lag in der Luft, doch gelang es ihm nicht, ihn einzuordnen. Er schleppte sich in Richtung des Morsan Tempels, der Tod war nicht Bellums Sache.
Einige Gestalten schienen im Tempel zu sein, doch konnte er nicht erkennen, wer es war, sie schienen ins Gebet versunken zu sein oder standen mit gesenktem Kopf in losen Gruppen zusammen.

Das Schwert entglitt Salix' Händen, und mit einem lauten Rasseln des zerbeulten Kettenhemdes stürzte er vornüber.

Das letzte, was er spürte, war eine Wärme, doch anders als die im Kampf, und das letzte, was er sah, war eine kleine Kugel strahlendhellen Lichtes, die in der Dunkelheit schwebte..


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