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 Betreff des Beitrags: vom Tode berührt
BeitragVerfasst: 20.07.03, 15:36 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 29.05.02, 13:37
Beiträge: 211
Wohnort: *???*
Schon seit Wochen lag er im Hospiz, bleich wie ein Kalkstein und kaum erkennbar. Auch Jemand der ihn gut zu kennen scheint, hätte ihn nicht erkannt, wenn er ihn in dem dunklen Zimmer auf dem Krankenbett erblickt hätte. Völlig ausgelaugt und ohne Kraft, die Haare wie dünne naße Strähnen an seinem Gesichte herabhängend, ähnelte er vielmehr einer Leiche, dünn und entkräftet.
Von schlimmer Krankheit ergriffen harrte er Stund um Stund, sich quälend ob Tag oder Nacht, auf einer schlichten Pritsche in Decken gehüllt, obwohl der Schweiß ihm in Krügen an der Stirn herabran.
Oftmals hatte er sich schon in Morsans Hallen geglaubt, so stark war der Schmerz, der das Gefühl aus seinen Gliedern nahm und ihn so oft seines Bewußtseins beraubte.
Über seinen Verbleib wußte Niemand Bescheid, doch selbst wenn hätte es ihm nicht helfen können.
Nach ihm unendlich erscheinender Zeit und dem Höhepunkt der Qual erlickte er einen Lichtschein der Hoffnung, der sich durch seinen Glauben an den Herrn und seine stillen Gebete zu Jenem festigte. Das Übel, die Hand des Todes schien von ihm abzulassen, ihre dürren knochigen Finger von seiner Kehle zu nehmen.
Die Krankheit ward besiegt! Er hatte sich bereits auf den Weg der Besserung und des Glaubens begeben!


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 21.07.03, 18:59 
Edelbürger
Edelbürger
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Beiträge: 3569
*Es war bereits später Abend. Draußen heulte der Wind durch die Gassen von Brandenstein und unermüdlich peitschte der Regen die Fensterscheiben und rann herab. Auf den Straßen war zu dieser Zeit kaum ein Mensch zu sehen. Jeder, der das Unwetter irgendwie meiden konnte, harrte im Trockenen auf Besserung.
Wie so oft in diesen Tagen stand er am oberen Fenster der Kaserne und hing seinen Gedanken nach. Mit ausdruckslosem Blick starrte er hinab auf die regengetränkten Pflastersteine, ohne dabei wirklich etwas wahrzunehmen.*

Wie lange war es jetzt schon her, das sein Herr verschwunden war? Er wusste es nicht zu sagen. Entschieden zu lang jedenfalls... und bisher hatte er keinerlei Antwort auf die Frage nach seinem Verbleib erhalten.
Zuerst hatte er angenommen, der edle Herr sei kurzfristig nach Draconis zurückbeordert worden... doch hätte er dann seinen Knappen nicht mitgenommen?
In jedem Fall hätte er von sich hören lassen, doch bis zum heutigen Tage war kein Brief, keine Nachricht, keine Depesche abgegeben worden.

*Bei jenen Gedanken mischte sich Sorge in seinen Gesichtsausdruck.*
Was, wenn seinem Herren wirklich etwas passiert war? Als Knappe war es seine heilige Pflicht, seinen Herren wenn nötig mit dem Leben zu schützen. Würde sein Mentor vor ihm sterben, so hätte er versagt.
*Heftig schüttelte er den Kopf, als wolle er damit die trüben Gedanken vertreiben.*
Das Verschwinden seines Herren, die ausbleibenden Nachrichten, alles würde einen guten Grund haben...
Dieser Tage war es gefährlich, Siebenwind anzusteuern... schon seit einigen Tagen trafen keine Schiffe mehr vom kleinen Vorposten auf Etriska ein. Es mochte sein, dass der Bote mit der Nachricht dort festhing, oder gar auf dem Weg nach Siebenwind in einem jener tückischen Stürme gesunken war... ... ...
Vielleicht war der Grund aber auch ganz privater Natur.
Sein Herr mochte womöglich auf das Lehen seines Onkels bestellt worden sein, oder aber hatte eine gewichtige Queste, aus den höchsten Kreisen von Draconis aufgetragen bekommen, die von solcher Bedeutung war, dass er dafür selbst seinen treuen Knappen zurücklassen musste.
Ja, so würde es sein. Zumindest versuchte er sich das schon seit längerem immer wieder einzureden. Doch ein bitterer Nachgeschmack blieb dabei immer zurück.

*Mit einem Seufzen auf den Lippen wandte er sich vom Fenster ab und begab sich zu seiner Schlafstätte.*
Was immer es auch für Gründe waren. Er war nicht nur seinem Ritter, sondern ebenso seinem Lehnsherren verpflichtet.
Für die bevorstehenden Aufgaben musste er gewappnet und ausgeruht sein.

*Noch eine Zeit lang hing er, an die Decke starrend, seinen Gedanken nach, bevor ihm endlich die Augen zufielen und Morsans gnädiger Schlaf ihn übermannte und so zumindest für eine Weile die Sorgen nahm.*

_________________
I don't speak destiny.


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