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 Betreff des Beitrags: Abschied
BeitragVerfasst: 1.08.03, 13:03 
Einsiedler
Einsiedler

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Beiträge: 215
Wohnort: Ravensburg; Eckernförde; Flensburg; Wilhelmshaven; Plön; Tarp; Paderborn
Zuviele hat er schon sterben gesehen. Zuviele für so eine kleine Insel...darunter auch einige, die er Freund nannte wie den guten Aeron Varellan.
Er hat es nie verstanden. Dieses sinnlose streben nach Macht, was andere dazu bringt verzweifelt um die eigene Freiheit kämpfen zu müssen, obwohl jeder frei geboren wurde.
Er war damals da, als die ersten Feuerbälle auf Avindhrell flogen...damals wurde er noch damit in Verbindung gebracht. Hätte er nicht einen Freund unter den Nortraven gehabt, die damals selbst ebenfalls dort wären, wäre er vermutlich hingerichtet worden.
Aber der Nortrave verbürgte sich für ihn, und so mußte er bald darauf mit ansehen, wie Avindhrell dem Untergang geweiht war.

Er stand damals auch vor Finsterwangen und blickte den Horden von Untoten entgegen, denen sie machtlos ausgeliefert waren....und trotzdem kämpften sie....und verloren. Er betete zu Rien und flehte das sie die Leben erhalte, die hier um ihr angeborenes Gut kämpfen.
Aber der Kreislauf des Lebens war unerbittlich. Auch Tiefenbach sollte Ziel des Angriffes werden. Das Dorf in dem er noch vor wenigen Tagen ansässig werden wollte.

Während Finsterwangen noch völlig unerwartet vernichtet wurde, stellt sich heraus das dies nur der Anfang einer langen, grausamen Angriffswelle der dunklen Reiter werden sollte.
Doch diesmal waren sie alle vor den Toren Tiefenbachs versammelt.
Sämtliche Krieger der Menschen, der Elfen, der Zwerge sogar der Nortraven.
Er selbst durfte sich einen kleinen Trupp von Bogenschützen zusammen stellen, mit dem er erst mal die Gegend um Tiefenbach erkundete um mögliche Schwachstellen für Strategien zu erfinden.
Erfolglos...so Erfolglos wie die Schlacht um Tiefenbach.
Die Stadt wurde mehrere Tage von den Schwarzen gehalten, ehe sie dann endgültig fiel und nur noch Ruinen vom ehemals friedvollen Leben hier zeugten.

Schon damals hat er in Erwägung gezogen diese Insel einfach zu verlassen. Er kannte die Schwarzen, oft hatte er mit ihnen zu tun während seiner Zeit als Kundschafter der Stadtwache zu Rohehafen.
Sie waren zu allem in der Lage nur um ihr Ziel zu erreichen. Er bewunderte ihre Entschlossenheit und verachtete ihre Grausamkeit.
Aber sein Wissen um diese dunklen Reiter sollte ihm später ermöglichen zu überleben, als Rohehafen das nächste Ziel ihres Hasses wurde.

Der eigentlich unauffällige Mann schaffte es damals mit dem Auftrag Informationen zu beschaffen in Rohehafen einzudringen. Vieles dort ist geschehen, und oft konnte er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen....und dann flüchtete er mit Hilfe eines Mannes, dessen Kopf er noch kurz davor aus der Schlinge zog.
Doch es half alles nichts.
Rohehafen fiel und die Schwarzen verschwanden ohne jede Spur.
Der Mann mit dem er geflohen war, und der früher sein Vorgesetzter bei der Stadtwache war, wurde bald darauf zum Ritter geschlagen, doch Sire Larson hat niemals seine alten Kameraden vergessen.
Der Mann, in dessen schwarzes Haar eine rote Haarsträhne eingeflochten war, folgte weiterhin dem Ruf Riens und versuchte das Land zu beobachten und zu beschützen.
Doch auch er konnte den letzten verheerende Angriff nicht voraussehen und war ihm Machtlos ausgeliefert. So wie alle Bewohner der Insel, deren Leben durch den Einsturz eines Berges gerettet, aber auch auf eine kleine Landzunge um Brandenstein herum begrenzt wurde.

Er hielt diese Einengung nicht aus. Viel zu lange dauerten die Formierung um wieder Land gut zu machen und gegen die Horden Untoter zu kämpfen. Viel zu unstrukturiert fanden und finden die Kämpfe immer noch statt. Viel zu viele mußten in dieser kurzen Zeit schon wieder sterben, und es war noch nicht zu erkennen, ob es ein wirklich sinnvoller Tod war.

Jetzt stand er hier am Hafen von Brandenstein, hinter ihm liegt ein Schiff, das gerade von Etriska kommt, und sieht auf die Insel zurück.
Sein Glück hat er hier nie wirklich gefunden. Eine Aufgabe, ja, aber sein Glück.
Er ist immer noch rastlos auf einer Suche, die tief in seinem Innersten verankert ist.
Trauer scheint in seinem Blick zu liegen, aber auch Hoffnungslosigkeit. Könnte diese Insel jemals wieder befeit werden?
Nichts wird mehr so werden wie es wahr.

Ein schwerer seufzter rinnt aus dem Mann mit dem drei-Tage-Bart und der roten Haarsträhne, die nicht von ihm zu kommen scheint. Viele Freunde läßt er zurück....vielleicht sogar im Stich, doch diesmal muß er sich um sich selbst kümmern.
Er nickt noch einmal, scheinbar um sich selbst Mut zu machen...."Ich werde wieder kommen".....sagt er noch einmal mit trockener und leiser Stimme, dann dreht er sich um und betritt das Schiff, das ihn zurück nach Galadon bringen soll.

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Arbor Virta
Herger Thjoresson
Luis Fernando Cabreira Rodriguez


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BeitragVerfasst: 1.08.03, 16:48 
Bürger
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Wohnort: NRW
Die Frau mit den roten langen Haaren, war seit Tagen auf dem Schlachtfeld oder in den notdürftigen Lazaretten am Tunnel.

Endlich schien etwas Ruhe eingekehrt zu sein, Ruhe in der sie über die Situattion der Insel nachgrübelnd durch das kleine Wäldchen bei Brandenstein strich.
Ja sie hatte den Wald Südlich des Tunnels schon erblickt, und konnte nur hoffen das Rien ihm wieder seine volle Pracht zurückgab.

Es war die Zeit, wo sie sich Gedanken machte, wie es Arbor gehen möge? Sicher war sie das er noch am Leben war, doch unsicher sein Aufenthaltsort.
Zweimal bereits dachte sie Bellum würde sie gehen lassen und in die Arme Riens abdriften lassen. Doch jedesmal schien ihre Seele von starken Stränge zurückgezogen zu werden. Einer davon war Kaspar, der neben ihr auf dem Schlachtfeld gestanden hatte und der andere war Arbor.

Ob er bereits durch die Wälder streifte, um sich das Ausmass der Zerstörung anzuschauen? Wahrscheinlich war dem so. Sie schritt auf den grossen alten Baum zu, der soviel Kraft ausstrahlte und griff zu ihrem Amulett, aus Blättern eines noch viel älteren Baumes. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen als sie die Augen schloss und ihre Stirn gegen den Baum legte. Die Bilder derer vor Augen, die ihr am Wichtigsten auf dieser Welt waren.

Was auch immer nach dem Krieg geschehen würde, sie würde endlich wieder frei sein, befreit von den Gefängnissmauern, die Brandenstein für sie bedeutete. Frei um wieder in den Wald laufen zu können zu ihm. Tagelang gemeinsam die Tiere beobachten und über den Lauf der Zeit reden.

Lächend in Gedanken stand sie so an den Baum gelehnt, das Meer im Hintergrund gegen die Felsen rauschend.


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BeitragVerfasst: 4.08.03, 00:14 
Einsiedler
Einsiedler

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Beiträge: 215
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Er stand an Deck und lehnte an der Reling. Mit gemäßigter Geschwindigkeit brach das Schiff durch das dunkle Wasser, in dem sich nur die Sterne und der Mond wage spiegelten.
Langsam hob er den Kopf an und blickte nun direkt zum Sternenhimmel. Er sog dabei die kühle, salzige Luft des Meeres ein und schien sie geradezu zu genießen.

Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen als er daran dachte, wie sich die ersten Blumen nach der Schlacht am Splittertunnel aus dem Boden und der Dunkelheit befreit hatten, und in voller Schönheit strahlten.
Fest davon überzeugt das es ein Zeichen Riens war um ihm Hoffnung zu geben, fragte er sich wann er wohl zurückkehren würde.
Bestimmt nicht, solange dort noch alles vernichtet und ignoriert wird, was ihm so viel bedeutet.
Dann dachte er an sie.

Ihr rotes Haar, das anscheinend immer den leichten Geruch von Zeder hatte. Ihre klar leuchtenden Augen und diese innere Zerrissenheit.
Instinktiv griff er an das Amulett, welches er um den Hals trug, mit den Blättern des Lohot Galad, die immer frisch zu sein scheinen und trotzdem unverwüstbar.
Sie wußte nie was für sie richtig war und was nicht. Er lächelte leicht, und er fragte sich, ob es ihr gut ginge. Vor wenigen Tagen hat er sie noch zusammen mit ihm gesehen. Seinetwegen ist er selbst so weit in den Hintergrund gerückt wie möglich. Mit diesem Mann sollte sie glücklich werden, eine gemeinsame Basis schaffen und doch vermisst Arbor sie.
Arbor vermisst auch alte Freunde wie den Hauptmann Cassian oder den inzwischen zum Ritter geschlagenen Larson, mit dem er so viel erlebt hat. Auch fehlt ihm Erudin Gropp, der ihm immer ein treuer Freund gewesen war....aber keinen von ihnen vermisste er so wie sie. Nicht auf diese Art und Weise.

Nie wollte er sich eingestehen, das er mehr empfand. In seinem Leben war kein Platz für so etwas.
Er ist ein Wanderer. Ein Wanderer im Auftrag Riens, den Menschen wieder den Respekt vor ihren Gaben zu lehren. Die Menschen zu lehren, das nichts von dem was sie am leben erhält für selbstverständlich anzusehen ist.
Sie hat ihn verstanden. Seine tapfere Kriegerin, wie er sie so gerne nannte. Zu tapfer um Schwäche zu zeigen, und doch so verletzlich, geradezu zerbrechlich.
Tief in seinem Innersten hofft er, daß sie nicht an den Geschehnissen zerbricht....und genau in diesem Moment fühlte er eine beinahe erdrückende Schwere in seiner Brust.
War es ein Fehler? Hätte er bleiben sollen? Hätte er für sie da sein sollen?

Langsam senkt er sein Haupt und sein Blick fällt wieder auf die dunkel dahintreibende See.
Jetzt war es zu spät. Er hat gehandelt und er darf seine Entscheidung nicht in Frage stellen. Alles kommt so wie es kommen soll....er muß nur die Sinne bewahren, damit er niemals aufhört die innere Stimme in sich zu hören.
Sie wußte bisher immer was richtig war, auf sie konnte er sich verlassen, auch wenn der Verstand anderer Meinung war.

Scheinbar sich selbst zustimmend nickt er, dann wendet er seinem Blick dem Horizont zu, der noch immer einen dünnen streifen hellen Lichtes aufwieß. Er würde sie wiedersehen....so oder so......

_________________
Arbor Virta
Herger Thjoresson
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