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 Betreff des Beitrags: Die Myten bei den Chael Nad´ra
BeitragVerfasst: 31.01.02, 00:01 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 23.02.99, 02:00
Beiträge: 73
Aus dem Schatten des Berges trat eine dunkel gekleidete Gestalt, die einen bedrohlichen Helm trug. Dekar konnte zwei blasse Hände erkennen. Ohne sich dessen bewusst zu sein, trat er einen Schritt zurück, hinter Agnastan. Dieser blieb ruhig stehen, ihm war kein Regung anzumerken. Das Wesen schien sie direkt anzublicken, obwohl Dekar die Augen unter dem Helm nicht zu erkennen vermochte. Lautlos, fast wie Geister, nährten sich vier weitere Gestalten. Dekar hatte bereits Myten gesehen, aber nie so viele auf einmal und nie hatte er sich ihnen so ausgeliefert gefühlt. Obwohl er die Art der Myten kannte, über Gedanken zu kommunizieren, schreckte er zusammen als er die dumpfe Stimme in seinen Kopf vernahm: „Geht, ihr seid hier nicht willkommen.“ Dekar währe der Aufforderung nur zu gerne Nachgekommen und im Wald verschwunden, doch Agnastan schien sehr entschlossen. Ohne ein zittern in der Stimme sprach er: „Ihr habt das nicht zu entscheiden, dies ist nicht eure Heimat, ihr seid hier Gäste.“ Dekar war über die Direktheit Agnastans sehr erschreckt, er hielt es nicht für ratsam die Wesen, die er nicht einschätzen konnte, zu reizen. Er kannte den alten Waldelfen zu lange und wusste, dass dieser nur nach außen so gelassen war, innerlich jedoch sehr angespannt. Dekar erschrak als eine der Gestalten nun ihren Bogen spannte und auf sie anlegte, seine Hand fuhr zu seinem Taek’ri, doch er verwarf den Gedanken sofort wieder, das währe eine sehr unkluge Aktion, welche die Situation nur verschärfen würde. So fühlten sich wohl Menschen, wenn sie sich zu weit in den Wald gewagt hatten und auf einmal eine Gruppe Elfen vor ihnen stand. Dekar betrachtete die Myte, die ihren Bogen noch immer auf sie gerichtet hatte, und fühlte sich in einer bestimmten weise an Eledamri erinnert, der immer auf die gleiche weise auf Eindringlinge reagierte. Dekar trat einen Schritt nach vorne, neben Agnastan, das verhalten der Myten löste eine Art Trotz in ihm aus, der stärker war als die Furcht vor ihnen. Agnastan hob zum Sprechen an, Dekar erwartete nicht mehr, dass er nachgeben würde, und insgeheim hoffte er nun auch, dass er es nicht tun würde. „Wir werden nicht gehen, ihr werdet hier von uns geduldet, ihr seid Gäste dieses Ortes. Ich bin einer der Hüter dieser Stätte und ich werde sie nicht verlassen. Ich hatte einen Traum, ich träumte, ich müsse hierher kommen und meiner Verpflichtung nachkommen, und nun weis ich auch weshalb.“ Dekar beobachtete die Wesen weiter, plötzlich hörte er eine Stimme in einer ihm fremden Sprache sprechen. Ja, er hörte sie, nicht nur in seinem Kopf, sondern mit seinen Ohren, so wie man auch den Gesang der Vögel wahrnimmt. Obwohl die Stimme fremd und tonlos klang, beruhigte sie Dekar sehr, da sie den Wesen etwas das Geisterhafte nahm. Dann hörte er wieder die donnernde Stimme in seinem Kopf, er zuckte zwar erneut zusammen, aber bei weitem nicht so sehr wie zuvor. „Wie ist dein Name Flac?“, fragte die Stimme. Dekar fiel auf, dass dieses mal auch Agnastan zusammengezuckt war, kaum merklich aber dennoch. Das beruhigte Dekar, denn er wusste nun, dass nicht nur ihm die Situation und die seltsamen Wesen Unbehagen bereiteten. Agnastan hatte sich scheinbar schnell wieder gefasst und antwortete scheinbar ruhig: „Mein Name ist Agnastan, ich bin einer der Cael Nad‘ra, eine Hüter dieses Ortes.“ Doch Dekar bemerkte die Aufregung, die in der Stimme des alten Elfen mit schwang. Eines der Wesen machte eine Kopfbewegung, die Dekar als nicken deutete. Erneut hörte er in seinem Geiste die Stimme: „Folge mit!“. Dekar bemerkte, dass ihn die Stimme dieses mal nicht erschreckt hatte, doch er konnte den Gedanken nicht weiter verfolgen, da sich die Gestalt geräuschlos in Bewegung setzte. Agnastan folgte ihr und Dekar gab sich Mühe in seiner Nähe zu bleiben. Die Gestalt hielt direkt auf die Felswand zu, erst als sie ihn durchschritt, nahm Dekar den versteckten Durchgang in der Felswand wahr. Die Dunkelheit des Berges löste in ihm großes Unbehagen aus, doch er durchschritt die Öffnung ohne zu zögern. Es war stockfinster. Dekar lies die Magie seiner Vorfahren durch seinen Körper fließen, so dass es seinen Augen möglich war, die Dunkelheit zu durchdringen. Er sah sich um und sah, dass sie vor einem massiven Eisentor standen, hinter dem ein roter Teppich tief in den Berg hinein führte. Die Myte stand regungslos vor dem Tor und schien etwas zu erwarten. Dekar sah, wie Agnastan vor trat und sich vor das Eisentor stellte. Er holte ein Amulett hervor, dass er um seinen Hals trug. Er legte das Amulett auf das Schloss der Tores und dieses Schwang mit einem Quietschen, wie von Geisterhand auf. Die Gestalt nickte wieder ansatzweise und durchschritt das Tor schweigend. Agnastan und Dekar folgten ihr, hinter ihnen in einigem Abstand die restlichen Wesen. Nach etwa 20 Metern, Dekar vermochte in diesem Gang die Strecke nicht recht einzuschätzen, blieb die Gestalt vor ihnen abrupt stehen. Hinter einer Biegung erschien eine weitere Gestalt, die einen Speer und eine rote Rüstung aus Knochen trug. Dekar schauderte bei ihrem Anblick. Ihr Blick schien auf Agnastan zu ruhen, zumindest glaubte Dekar dies trotz des Helmes den sie trug zu erkennen. In seinem Kopf ertönte wieder eine Stimme, „Ihr habt das Recht zu bleiben. Ich werde euren Namen und den eures Begleiters der Kabale mitteilen und ihr sollt euch ungehindert bewegen können. Dekar war überrascht über diesen Erfolg, doch schien Agnastan dies nicht zu genügen. Vorwurfsvoll betrachtete er den Speer der Myte. „Warum tragt ihr an diesem Ort des Friedens Waffen?“, fragte er. Die Gestalt blieb ruhig stehen, und die Stimme in Dekars Geist antwortete ruhig. „Die Waffen dienen dem Schutz dieses Ortes.“ Agnastan erwiderte mit ruhiger Stimme: „Wenn es gilt diesen Ort zu verteidigen, so dürft ihr sie hier tragen, aber solange dies nicht der Fall ist, verwahrt sie oder haltet außerhalb des Berges Wache.“ Dekar war erneut überrascht als die Gestalt nickte. Wir akzeptieren eure Bedingungen, insofern ihr die unsrigen akzeptiert. Während wir hier leben, sollen nie mehr als drei der euren an diesem Ort verweilen, wir akzeptieren die Hüter des Ortes und ihre Anwesenheit aber es sollen keine anderen von unserem Aufenthaltsort erfahren.“ Agnastan nickte. „Auch ich möchte euch bitten, diesen geheimen Ort niemandem außer den Mitgliedern der Kabale mitzuteilen.“, sagte er. Die stimme in Dekars Kopf tönte: „Seid unbesorgt Agnastan, Informationen verlassen die Kabale nicht. Nun nennt mir den Namen eures Begleiters, dass ich ihn der Kabale mitteilen kann. “ Dekar hob zu sprechen an, seine Aufregung hatte sich etwas gelegt und so gelang es ihm seiner Stimme einen sicheren Klang zu geben: „Mein Name, antwortete er knapp ist Dekar Waldpfad.“ Die Gestalt nickte erneut und die Stimme in Dekars Kopf sagte: „Gut, die Kabale wird sich auch euren Namen merken, nun folgt mir.“ Die Gestalt drehte sich um und schritt voran. Dekar und Agnastan folgten ihr, Nach einigen Schritten, sah Dekar den Ausgang des Tunnels, durch den Licht in sein inneres Flutete. Dekar schritt weiter aus um die beklemmende Enge des Stollens endlich hinter sich zu lassen, doch drehte sich Agnastan zu ihm um und nahm ihn zur Seite. „Dekar“, sage er mit eindringlicher Stimme, „versprich mir, dass du diesen Ort niemandem preisgeben wirst.“ Dekar nickte bedächtig und antwortete: „Du kennst mich lange genug, von mir wird niemand erfahren, wo dieser Ort liegt.“ Agnastan lächelte und sagte, „Das habe ich auch nicht anders erwartet, komm und siehe das Lager der Chael Nad’ra. Dekar folgte Agnastan aus dem Tunnel, in das helle Tageslicht. Er trat nach draußen und sah sich um. Was er sah und vor allem fühlte, versetzte ihn in Stauen, vermochte er es doch nicht in Worte zu fassen.

Einige Wochen waren vergangen, Dekar hatte sich langsam an den wundersamen Ort gewöhnt, auch wenn sein Verstand diesen noch immer nicht in seiner Gesamtheit zu erfassen vermochte. Aus den fremden Wesen, wahren zwar noch keine Freunde geworden, auch wenn eines der Wesen ihn als einen solchen bezeichnete, da es sich wohl noch nicht der Bedeutung dieses Begriffes bewusst war, aber das anfängliche Misstrauen war einem gegenseitigen Interesse gewichen. Dekar hatte mit einigen der Myten gesprochen und Informationen ausgetauscht, was sie für effektiv, er einfach nur für interessant hielt. Er hatte viel über die geheimnisvollen Wesen und ihre Art zu leben gelernt. Auch hatte er das erste mal eines der Wesen ohne seinen Helm gesehen, was ihn sehr faszinierte. Er begann zu erstehen, wie ihre Kabale aufgebaut war und wer welche aufgaben hatte. Auch hatte er es geschafft, sich einige Ausdrücke ihrer Sprache anzueignen. Mit Ascaron Re-Rorrhim, dem Kruell Vect der Myten, hatte Dekar sich besonders ausführlich beschäftigt. Dieser war sehr interessiert an anderen Völkern und ob es für sein Volk nicht sinnvoll sei, mit diesen in Kontakt zu treten. Besonders interessierte er sich dafür, was für eine Meinung die Waldelfen von seinem Volk hätten. Dekar versuchte ihm zu erklären, dass viele anderen Waldelfen genau wie er zuvor, Angst oder zumindest Misstrauen gegenüber den Myten empfänden, da sie nicht wie er die Möglichkeit gehabt hatten, solange mit ihnen zu leben. Doch wie üblich scheitere er daran, der Myte das ihr fremde Gefühl Angst zu beschreiben. Doch sage Ascaron, Dekar solle sich, wenn er mit den Seinigen gesprochen habe, nicht scheuen, zum Feuerberg zu kommen und nach ihm zu fragen.
Als die Myten eines Tages im Dunkel der Nacht aufbrachen, fühlte Dekar etwas Wehmut, auch wenn er erleichtert war, dass wieder Ruhe einkehrte.


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BeitragVerfasst: 31.01.02, 21:36 
Festlandbewohner
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Wohnort: Heredon
Oft stand er da - in den letzten Wochen, der alte Kruell, oben auf der Aussicht des Hauses. Immer wieder beobachtete er die Ankunft der spitzohrigen Wesen mit Interesse.

Seine Gedanken waren in Unordnung... zu Viele neue Begebenheiten, vielleicht war es auch der Einfluss des Amuletts das trug - vielleicht war es aber auch die Anwesenheit dieser Wesen.

Ascaron verbrachte viel Zeit in der Bibiliothek beim Studium der Aufzeichnungen der anderen Kruell. Und als Mikon fort war, übernahm er dessen Aufzeichnungen und studierte auch diese... doch keine der Umschreibungen schien ihm effizient genug zu beschreiben was ein solches Wesen ausmacht.

Immer wieder sah er hinab wie die Reaktionen der Wesen auf Ihn und seinen Brüdern und Schwestern war. Jedesmal stellte er fest das eine beiläufige Reaktion mit dem Erscheinen der Seinen aufkam.

Ascaron dachte nun nach... er dachte nach über die Geschehnisse, die anderen Völker, den alten Feind und dessen Diener. Erwar nie angetan sich mit den Dingen der anderen Völker zu beschäftigen und doch wurde sein Volk des öfteren in diese Geschehnisse involviert. Der Kruell Vect war einer derer die, die Eigenständigkeit seines Volkes sehr zu würdigen wusste, er hielt die unbedachten und von Emotionen gelenkten Entscheidungen der anderen Völker für Unfug und schenkte Ihnen nur wenig Beachtung.

Doch nun war Ascaron unsicher. Unsicher was sein bisheriges Denken anging. Die Zeit in der sich das Bündniss mit den Auenelfen bewährt hatte und auch andere der Elfenvölker und sogar der Menschen sich dem Volk der Kabale zur Seite stellten, als Ralion die Feuerberge einnahm.
Ascaron sah nun hinab auf einen der Elfen den er schon oft in den letzten Tagen gesehen hatte... er überlegte und konnte nicht leugnen das es eine gewisse Effizienz mit sich bringen würde wenn er mehr von der Welt um sich erfahren würde, nun ohne Zuhause.

Er erinnerte sich zurück an die Unkenntnisse, die Lücken in seinem Wissen die Ihn sichtlich angreifbarer machten in dieser Welt der Unkenntlichkeit.

Ascaron entschied sich mit dem Elf zu kommunizieren. Er versuchte so wenig wie möglich die Eigenheiten seines Volkes zu zeigen und sich dem verhalten des Elfs anzupassen. Und tatsächlich schaffte er es ein gegenseitiges Verständniss oder zumindest etwas was diesem gleich kam - zu etablieren. Ascaron gewann wichtige Informationen über die Völker und die Emotionen... er lernte Emotion als ein Zusammenspiel von Instinkt und denken in seine Gedanken aufzunehmen.

Ascaron empfand den Austausch als sehr befriedigend und überaus Effizient. Daher gestattete er dem Elfen, das er den alten Kruell "besuchen" könne, er bräuchte nur seinen Namen an der Pforte der Feuerberge zu nennen, sobald sie dort wieder eingekehrt wären.

Die Nacht ging und auch Ascaron ging, er fühlte sich nicht wohl im Tageslicht, die Reflexion des Schnees machte seinen Augen zu schaffen und so verabschiedete er den Elfen, namens Dekar.


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