Schwer atmend lehnte er an der massiven Doppeltüre.
Blut rann ihm aus einer Wunde über die Augenbrauen bis zum Kinn, wo es in die größer werdende Lache tropfte.
Er hatte es geschafft. Nachdem ihn der erste schwere Knüppelschlag getroffen hatte, erfüllte ihn eine glühende Hitze und er tanzte regelrecht um die behäbigen Trolle herum. Der erste hatte kaum genügend Zeit, um sich zu wundern, als er schon zu Boden fiel und den Stumpf, der einst sein Arm war, umklammerte.
Salix war erfüllt von einer unglaublichen Kraft und Geschicklichkeit, die es ihm erlaubten, den Strom der Zeit verlangsamt zu sehen und dennoch schnell zu handeln.
Der zweite Oger fiel, und so der dritte. Während er noch triumphierend vor den Leichen stand und gerade zu beten anfangen wollte, erwischte ihn das erste Ungetüm von hinten.
Sein Stolz und seine Überheblichkeit hatten ihn zu Fall gebracht, ebenso wie die Missachtung von Bellums Gebot, nie einem bewaffneten Feind den Rücken zu zukehren.
Brutal krachte er auf den Boden, hörte den wütend heulenden Oger über sich und verspürte, wie die Kraft und Geschicklichkeit ihn verließen.
Im Vergleich nahezu tölpelhaft rappelte er sich auf und kämpfte mit dem Oger, der sich trotz seines fehlenden Armes mehr als wacker schlug.
Blut trübte ihm den Blick, als er schließlich die Türen des Tempels aufstieß.
Ein seltsamer Geruch lag in der Luft, doch gelang es ihm nicht, ihn einzuordnen. Er schleppte sich in Richtung des Morsan Tempels, der Tod war nicht Bellums Sache.
Einige Gestalten schienen im Tempel zu sein, doch konnte er nicht erkennen, wer es war, sie schienen ins Gebet versunken zu sein oder standen mit gesenktem Kopf in losen Gruppen zusammen.
Das Schwert entglitt Salix' Händen, und mit einem lauten Rasseln des zerbeulten Kettenhemdes stürzte er vornüber.
Das letzte, was er spürte, war eine Wärme, doch anders als die im Kampf, und das letzte, was er sah, war eine kleine Kugel strahlendhellen Lichtes, die in der Dunkelheit schwebte..
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