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 Betreff des Beitrags: Schatten der Liebe
BeitragVerfasst: 9.12.01, 17:35 
Festlandbewohner
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(von Aspin Schwertklinge)

Zitternd vollführte er den letzten Schwung mit seiner Feder. Das Pergament zog langsam die Tinte ein. Er überflog noch einmal die von ihm geschriebenen Zeilen. Beim lesen bemerkte er, wie einzelne Tränen auf das Schriftstück fielen und langsam ihre dunklen Flecken ausbreiteten. Der Atem was flach und zitternd. Der Versuch des Schluckens, um den trockenen Mund zu befeuchten war vergebens. Der Knappe lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Das vor ihm liegende Pergament beinhaltete viel, aber konnte doch nicht im mindesten ausdrücken, was er in diesem Moment fühlte. Sein Innerstes brodelte, noch vor wenigen Wochen wußte er wofür er lebte, was seine Aufgabe war, aber nun verschwamm alles und nur ein einziger Gedanke war klar in seinem Geist verwurzelt. Er liebte sie und gleichzeitig wußte er, daß es nicht sein durfte....
Er zwang sich wieder auf das Pergament zu blicken. An der Seite lag ein letztes Stück Siegelwachs. Er erhitzte es, beträufelte das nun mit einem breiten Band zusammengerollte Schriftstück mit der heißen Substanz und drückte nach einer Weile das alte Siegel seiner Familie darauf. Der Knappe lächelte bedrückt. Wenn diese Zeilen bekannt würden, so dachte er, würde er seinen Kopf verlieren. Nun vielleicht ein leichtes Schicksal.... vielleicht.....
Langsam humpelte der Knappe vom nördlichen Stützpunkt, wo er in Ruhe und Einsamkeit geschrieben hatte zurück nach Schieferbruch. Sein Knöchel schmerzte noch, aber im Vergleich zu den Schmerzen in seinem Inneren, waren sie nicht wahrnehmbar. Er wollte nur schnell zurück zur Burg, zurück zu dem Schlafsaal, wo er womöglich etwas Ruhe finden könnte, auch wenn diese Hoffnung nur gering war. Schon an den Grenzen der Burg angelangt, hatte er den Entschluß gefaßt das Pergament in den Kamin des Knappensaals zu werfen, damit ja niemand erfahren würde, was er niedergeschrieben hatte.

Er erhob den Blick von der Straße und erstarrte. Vor das Burgtor war eine Person getreten. Es war Dunkel und nur ein paar wenige Fackeln spendeten Licht, aber diese Person würde er in vollkommener Dunkelheit erkennen. Er schluckte. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals, der sich zuschnürte. Panik. Angst. Aber gleichzeitig dieses Gefühl der vollkommenen Freude, wenn er sie sah. Sie wendete sich, ihn bemerkt, zu. Sie lächelte und schaute ihn aus ihren wunderschönen Augen an. Als sie ein paar Schritte auf ihn zumachte, verneigte er sich, wie er es gelernt hatte. Vollkommen selbständig, denn im Inneren entbrannte ein Kampf den er nur verlieren konnte, weil die Entscheidung schon längst getroffen war und eine Gegenwehr nur den verzweifelten Versuch darstellte sich nicht ins Unvermeidliche zu ergeben. Die junge Frau begrüßte ihn mit einem freundlichen Gruß und lächelte ihn wieder an: „Aspin, es ist schön euch zu sehen“. Schon viele male zuvor war dies geschehen und sie wußte auch, daß er nur mehr als normale Freundschaft für sie empfand. Aber ahnte sie, wie sehr das Feuer der Liebe in ihm brannte?

In der rechten Hand hielt er noch ihren Stab, den er am vorigen Tag von ihr erhalten hatte, damit er ihn als Stütze und Entlastung für seinen Knöchel benutzen könnte. Nur ein Stab und trotzdem fühlte er sich an, als ob er lebendiges Fleisch wäre, ihr Körper. Ihm schauderte. Stille. Er merkte wie sich seine Hand um den Stab verkrampfte und er in der anderen das Pergament hielt. Was sollte er tun. Sein größte Wunsch war es einfach sie zu umarmen, in die Höhe zu heben und sie mit aller Liebe zu küssen, die er für sie empfand. Aber es durfte nicht sein. Jahrelang gelernte Disziplin, hielt ihn zurück und das Wissen, was sie für einen anderen empfand. Dieser Andere, der zu allem Unglück noch eine solch wichtige Rolle in seinem Leben spielte. Innerer Kampf. Er spürte wie er unbewußt, nicht willentlich das Pergament und den Stab in dieselbe Hand nahm. Wortlos kniete er sich vor sie nieder. Er blickte nach oben, seine Augen trafen die überraschten Tillians und er überreichte ihr die beiden Gegenstände. Sie schüttelte leicht den Kopf. Sprachlos, über das seltsame Gebaren des Knappen. Sie wies den Stab zurück, denn es war ihr nicht unbemerkt geblieben wie sehr Aspins Fuß noch schmerzte. Er senkte den Kopf, ihr den Stab mit dem Pergament immer noch reichend. Nach einem verzweifelten Schlucken erhob er sich und blickte ihr wieder ins Gesicht. Er bemerkte wie einzelne Tränen über seine Wange rannen, aber sein einziger Gedanke galt dieser Frau. Tillian hob ihre Hand und streichte langsam die Tränen aus seinem Gesicht. Ein Schauer durchfuhr ihn. Die Berührung raubte ihm fast den Verstand. Er wich einen Schritt zurück, es nicht ertragend und doch so sehr wünschend. „Tillian bitte.... ich... es ist schon wieder fast in Ordnung“. Sie nahm etwas verwirrt den Stab entgegen und bemerkte, daß gleichzeitig ein Pergament in der Hand Aspins lag. Ihr Blick wurde fragender. Der Knappe blickte verzweifelt in ihre Augen. Stille, Schweigen.

„Ich liebe euch“.........

Er begriff was er soeben gesagt hatte. Panik ergriff ihn. Was hatte er getan. Er hätte nie....... Oh Vitama, es war doch nur die Wahrheit gewesen und doch.....

Sie blickte überrascht zu ihm. Fragen standen in ihren Augen, Verwirrung, und gleichzeitig ein eigenartiger Zug von Zuneigung.

Aspin wendete sich um, er wollte nur noch laufen. Fliehen. Er merkte wie sich seine Beine bewegten immer schneller. Der verletzte Fuß schmerzte, aber der Aufruhr in seinem Inneren war tausendmal größer, so daß dieser Schmerz überhaupt nicht existent zu sein schien. In der Ferne hörte er das verzweifelte Schluchzen der Frau, die er liebte Flucht. Oh was hatte er getan. Warum war er nicht stark genug gewesen, sein Schicksal alleine und in Stille zu ertragen. Oh, wie gerne hätte er Tillian berührt, sie getröstet, aber nein, er war der Grund. Wie sehr erbebte er immer noch wegen ihrer zarten Berührungen. Der Weg den er entlang lief, endete und in der Dunkelheit waren nur die Schemen der sich nähernden Bäume zu sehen.

Er lief.... ziellos..... Der Schatten der Nacht hüllte ihn ein.


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BeitragVerfasst: 9.12.01, 17:37 
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(von Tzara Rengis)

Die Hochgeweihte Rengis geht jeden Tag ihre Runden durch den Garten der Vitama. Eine Zeit der Erholung für sie. Sie war sehr geschwächt von den vielen schlaflosen Nächten. Sie hatte sehr viel zu tun.
Ihr geisterte aber immer noch die verünglückte Hochzeit von Hegtor und Tillian durch den Kopf. Wie konnte nur so ein Unglück passieren. An dem heiligsten Tage, dem Vitama Bund, wurde Yardin schwer verletzt. Dabei schien alles perfekt. Die Hochzeitsgesellgeschaft war in grosser Anzahl dort um dieses Fest mit beiden zu teilen.

Tzara Rengis trottete langsam durch die Gärten. Es dämmerte schon, aber die Aussicht war traumhaft die sie sah. Die Sonne wurf ihre roten Strahlen über die Bäume, Blumen und den kleinen Teich. Sie lehnte sich gegen einen Pfosten und schloss ihre Augen.

"Dieser Moment sollte nie zuende gehen"

Aber sie merkte schon bald später, das es kälter wurde, als die Sonne ihre letzten strahlen auf Tare wurf. Die Sonne weichte dem Mond und Tzara schritt langsam in Richtung Tempelinneres. Sie schaute einmal mehr über die leeren Bänke.

"Wieso glauben die Leute nicht, oder haben sie Angst in den Tempel zu kommen?"

Langsam schritt sie in den schrein der Vitama um ihr Abendgebet zu halten. Nur Elira, ihre Ordensschwester war dort, leistete ihr Gesellschaft.
Sie betete zu Vitama:

"Gegruesset seist du, Vitama, Goettin der Liebe und des Lebens

Erhalte unser Leben durch deine Liebe,

Und hilf uns deine Liebe zu leben,

So dass wir anderen Lebewessen nicht mit Hass begegnen,

Beschuetze uns auf unseren Wegen.

Vitama, erhoere mich!"

Sie machte das Zeichen der Vitama vor ihrer Brust und erhob sich.
Langsam schritt sie aus dem Schrein, um sich zu Ruhe zu begeben. Aber sie hörte das Schlurtzen von einem Knappen. Sie ging zu ihm und erkannte Aspin. Er hebte seinen Kopf und Tzara sah seine rotgeschwollenen Augen und seine Tränen.
Sie setze sich neben ihn.

"Erzählt mir Aspin, was ihr habt."


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BeitragVerfasst: 9.12.01, 17:39 
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(von Tillian)

Mit leicht rosa Wangen-sie war Sir Dragonor über den Weg gelaufen, als sie das Zimmer ihre Verlobten verlassen hatte-zog sie die schwere Eisentür der Burg hinter sich zu und wandte sich zum Gehen. Ein leises „Grüsse Tillian“ lies sie aus ihren Gedanken aufschrecken. Es war Aspin, Hegtor`s Knappe. Trotz der Dunkelheit fiel ihr auf, dass es ihm nicht gut ging, doch das schob sie auf sein gebrochenes Bein, denn er stützte sich immer noch schwer auf den Stab, den sie ihm gegeben hatte. Sie grüßte ihn lächelnd. Ein seltsamer Ausdruck lag in seinen Augen, sie musterte ihn genauer, waren das Spuren von Tränen? Sie konnte es in der Dunkelheit nicht genau erkennen...
Auf einmal sank er zu ihrer Verwirrung vor ihr in die Knie- soweit es sein verletzes Bein zulies-und bat sie den Stab wieder zurückzunehmen. Bestürzt wies sie ihn zurück, ohne den Stab konnte er ja kaum laufen! Ihre Bestürzung wurde noch größer als sie das Glitzern in seinen Augen sah. Eine Träne kullerte seine Wange hinunter. Sie wollte ihm trösten, seine Tränen mit den Fingern trocknen, doch es wurden immer mehr. Mit einem gequälten Blick wich er vor ihr zurück, hielt den Stab wie zum Schutz zwischen sie: „Tillian bitte.... ich... es ist schon wieder fast in Ordnung“. Sein Blick wurde flehender, also nahm sie den Stab, obwohl sie immer noch nicht verstand, warum er ihm solche Qualen bereitete. Da entdeckte sie das Pergament, das daran festgebunden war. Erstaunt und fragend blickte sie zu Aspin. Er blickte sie nur an, Sekunden verstrichen...Sie öffnete den Mund um ihre Frage zu formulieren, doch er kam ihr zu vor: „Ich liebe euch“.........
Die Worte trafen sie wie ein Blitz, stumm blickte sie ihn an. Es war eine stille Nacht, doch in ihrem Inneren herrschte ein Chaos der Gefühle. Bestürzung, Verwirrung, Angst, Zuneigung und Sorge um Aspin kämpften um die Oberherrschaft.
Noch wärend sie da stand und hilflos mit ihren Gefühlen rang, sprang Aspin auf und stürzte mit nassen Wangen in die Dunkelheit der Nacht. Sie hob die Hand, wollte etwas sagen, doch er war schon fort. Sie fühlte sich schrecklich. Was konnte sie nur tun, um seinen Schmerz zu lindern? Traurig wandte sie sich um und verlies die Burg; um sich irgendwo im Wald zu verkriechen...


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BeitragVerfasst: 9.12.01, 17:42 
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(von Aspin Schwerklinge)

Nachdem er die große Halle des Tempels betreten hatte, ging er langsam die Reihen der Bänke entlang. Alles war leer und nur das leise Pochen seiner Stiefel auf dem Boden war zu hören. Erschöpft sackte er auf eine Bank. Der Knappe schlug vor seiner Brust ein Zeichen der Vier und fing leise an zu beten. Verzweifelt waren seine leisen Worte und immer mehr überkam ihn die Traurigkeit. Er begrub seinen Kopf in seinen Händen und ergab sich seinen Gefühlen.
Er zuckte zusammen. Er hatte die leisen Schritte der sich nähernden Frau nicht gehört. Erst als sie sich langsam neben ihn gesetzt hatte nahm er ihre Anwesenheit wahr. Er hob seinen Kopf und sah sie aus rot angeschwollenen weinenden Augen an.
"Erzählt mir Aspin, was ihr habt" sagte sie in einem weichen Ton und lächelte ihn warm an. Er blickte in ihr sanftes Gesicht und versuchte seinen Gefühlsausdruck unter Kontrolle zu bekommen. „Ich..., nein, es ist gut, werte Tzara..... Seid mir gegrüßt“ verteidigte er sich heiser erwidernd. Er versuchte freundlich zu nicken, aber seine Bewegung war unbeholfen und schwach. Sie nickte ihm freundlich zu und grüßte ihn ebenfalls. „Euch bedrückt etwas. Ich sehe es“ fuhr sie warm fort „hier sind die Hallen Vitamas, hier könnt ihr frei sprechen und euch von euren Sorgen erholen“.
Aspin schaute die Geweihte mit traurigem Blick an. Er kämpfte in seinem Inneren. Er hatte die größte Sünde begannen, die er sich vorstellen konnte und wollte niemanden mehr belasten und doch zugleich seine Trauer in alle Welt hinaus schreien, damit endlich diese Qualen nachließen. Obwohl, konnte dies überhaupt geschehen?

Er versuchte mehrmals ihren Fragen auszuweichen, doch sie wollte den niedergeschlagenen Knappen nicht so einfach mit seinen sichtbar quälenden Problemen alleine lassen. „Aspin, folgt mir bitte“, sie stand langsam auf und sah ihn auffordernd an. Er blickte nach oben und merkte wie er sich nicht länger zur Wehr setzen konnte. Wieder hatte seine Schwäche gewonnen. Sie ging ruhigen Schrittes in Richtung des Tempelgartens und setzte sich dort auf eine Bank. Aspin, der ihr zweifelnd gefolgt war, setzte sich gedrungen neben sie und schaute auf die Blumen und Hecken, die langsam von der Dunkelheit umhüllt wurden.


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BeitragVerfasst: 9.12.01, 17:44 
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(von Aspin Schwertklinge)

Zitternd betrat ich den Raum des Hospizes. Der Geruch von Kräutern, gemischt mit dem von Blut lag in der Luft. Kein Medicus war zu sehen. Ich merkte wie meine Beine schwer waren und wie sich mein Innerstes umkehrte. Erst gestern war es geschehen, daß ich es ihr gesagt hatte, was hätte nie gesagt werden dürfen. Ich..., ich muß es ihm sagen, pochte es in meinem Kopf. Auf der Truhe vor einem Bett konnte ich die Kleidung und Abzeichen eines Ritters erkennen. Oh, wie gut ich sie kannte. Habe ich diese Tunika doch oft gewaschen und ihm überreicht. Hegtor.... ich sehe in euch einen freund und doch habe ich schwer an euch gesündigt. Wäre ich doch damals in der Schlacht anstatt meines Bruders gestorben, er war doch so jung und unschuldig, dann wäre dies alle nicht geschehen....
Ich trat näher an das Bett heran und sah meinen Ritter ruhig schlafen. An vielen verschiedenen Stellen seines Körpers waren Verbände und so manch einer von ihnen war von Blut durchtränkt. Aber die Brust hob sich langsam und gleichmäßig. Ich stutzte, wie konnte er so ruhig schlafen, wenn er doch solch Verletzungen erlitten hatte? Sicherlich ein starkes Kraut der Heiler. Ja, daß mußte es sein. Hm, woher hat er dieses merkwürdige Amulett um den Hals? Nun, es spielt keine Rolle, daß was ich zu sagen habe, ist viel zu bedeutend, als daß ich mich um solche Kleinigkeiten kümmern müßte. Obwohl???

Ich spürte wie sich meine Kehle immer mehr zusammenschnürte. Der Verband an Hegtors Kopf war etwas zu weit über seine Augen gerutscht und ich habe sie langsam und vorsichtig wieder nach oben gezogen. Hegtor zitterte. Seine Augen öffneten sich. Ich fühlte wie mein Herz schneller schlug, wie sich meine Gedanken, über das was ich sagen wollte, überschlugen.
Hegtor blinzelte und flüsterte leise meinen Namne und ein Hauch von Verwunderung lag in ihnen. Ich blickte auf ihn und vergaß zum ersten mal, wie ein Knappe seinen Ritter begrüßen sollte. Ich stotterte. Ich merkte wie meine Worte gequält, angstvoll hervorkamen. "Sire.... ich..." - Stille..... - "Ich muß euch etwas sagen...." Meine Augen konnten nicht die seinen treffen, denn der Innere Schmerz zerriß mich. Ich spürte wie Hegtor mich mit nun klareren fragenden Augen anblickte. Er fragte mich was wäre. Seine Stimme war wie immer, ruhig und bestimmt.
Ich fühlte wie sich die Schlinge immer weiter um meinen Hals legte, wie der Dolch in meinem Herzen die Wunde immer weiter aufriß.....
"Ich.... liebe Tillian und......" - Hegtor riß die Augen auf, erwiderte jedoch nichts – ich konnte nicht widersprechen und doch waren die Worte da.... - "und.... ich habe es ihr gesagt....."

Die Stille war greifbar. Ich wußte, daß ich es ihm hatte sagen müssen und doch überkam mich ein Gefühl der Schuld, der Angst und Lähmung, daß ich nicht vermochte irgendetwas zu tun. Das ich zu schwach gewesen war. Wie erstarrt, blickte ich auf ihn und versuchte in seiner Mimik eine Regung zu lesen. Ich erwartete Schreie, einen Wutausdruck, daß er veruschen würde aufzuspringen, auch wenn es seine Verletzungen sicherlich nicht zuließen. Oh, wie wäre es vielleicht eine Erlösung, wenn er jetzt seine Beherrschung verlieren würde und mich einfach niederstrecken würde. Ich hätte ihn schon im selben Augenblick verziehen. Ja ich wäre dankbar gewesen.......

In Hegtor Gesicht, war aber nur Nachdenklichkeit zu sehen. Er mußte doch innerlich kochen, er muße mich doch hassen..... doch er nickte nur langsam und sprach zunächst kein Wort. Schweigen. "Du bist nur ehrlich Aspin und kannst nichts für deine Gefühle", sprach er in ruhigem Ton. Was hatte er gerade gesagt? Wie? Oh ihr vier Götter welch böses Spiel treib ihr mit mir. Wenn zuvor schon alles aus den Fugen geraten war, dann ist es nun umso schwerer.

Ich zog meine Tunika mit dem Abzeichen des Knappen über den Kopf und bot sie Hegtor dar. "Sire, bitte, ich.... ich bin nicht mehr würdig, dieses Symbol zu tragen. Ich habe......." Ein lautes Räuspern schreckte mich auf, ich wendete mich panisch um und erstarrte. Sir Talliostro Branabas stand streng vor mir. Wo kam er her? Hatte er alles gehört? Ich hörte den Gruß Hegtors zum Greifenritter und bekam zunächst keinen Ton hervor. "Sire.... ihr..." Ich salutierte, aber ich spürte wie mich jeglicher Mut verlassen hatte.
An die nächsten Minuten, die mir wie Stunden ja Tage vorkommen, kann ich mich fast nicht mehr erinnern. Beide Hegtor wie Talliostro forderten mich auf die Tunika nicht freiwillig abzugeben. Beide ermutigten mich, daß ich nur die Wahrheit gesagt hätte, das ich bisher ein fähiger Knappe gewesen wäre, daß ich an meine Familie denken sollte und das nach einem solchen Schritt mein ganzes Leben verdorben wäre. Verdorben wäre? Ich weiß nur, daß mein Leben vernichtet ist. Egal was ich tue, so wird es in mir nie wieder friedlich werden können. Aber der Gedanke an meine Verantwortung gegenüber meiner Familie, an meinen Vater und Mutter ließ mich schließlich traurig nicken und ich willigte ein.
Ich weiß nur noch, daß ich Hegtor mit verzweifelten Blick ansah und er versuchte mir gut zuzureden. Ich weiß, daß ich diesem Mann treu dienen werde, aber ich weiß auch, daß ich niemals aufhören werde die Frau zu lieben, die er liebt.....


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BeitragVerfasst: 9.12.01, 17:47 
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Eine gruene Wiese erstreckte sich vor mir, der Wind durchbließ die Halme des Grases. Mein Blick wanderte an mir hinab, eine goldene Ruestung trug ich und eine hell leuchtende weise Tunika. Der ebenfalls weise umhang wehte im Wind. Alles schien so friedlich, so ruhig, der absolute einklang mit der Natur. Ich ließ meinen Blick ueber die kleinen Huegel am Horizont schweifen, was war das nur fuer ein Traum? War es vielleicht doch die wirklichkeit? Ich wusste es nicht genau. Auf einmal began die Wiese sich zu veraendern, von Rosen fielen die Blaetter ab und nur noch die Dornen waren uebrig. Das Gras, nahm eine schwarze Farbe an und verwelkte unter meinen Fueßen. Die Dunkelheit drohte mich zu verschlingen. Das gold meiner Ruestung verlor alle Farbe und viel wie die umgebung in tiefste Finsternis.
Schmerz durchfuhr meinen Koerper und ich oeffnete langsam meine Augen. Im ersten Moment blendete mich das Licht in dem kleinen Raum. Eine Gestalt, die ich im ersten Moment nur schemenhaft erkannte, war ueber mich gebeugt. Abermals durchfuhr der Schmerz meinen Koerper und klaerte meinen Geist. Ich musste wohl eine sehr erstaunte Mine gemacht haben, als ich meinen Knappen erkannte. Schwaechlich kam sein Name ueber meine Lippen, "Aspin." Ich versuchte in seinen Augen zu erkennen was er fuehlte, doch er hielt den Kopf gesenkt und wich meinen Blicken aus."Sire.....ich.....liebe Tillian.....," diese Worte des jungen Mannes den ich ausbilden sollte durchstiß mein Herz. Innerlich kaempfte ich gegen meine ersten Gefuehle, Hass, Trauer, Zorn und tiefe Verzweiflung. Es war wie ein Kampf gegen einen Daemon in meinem Herzen. Allmaehlich gewann ich wieder etwas die selbst beherrschung. Meine Augen blieben fest auf ihn gerichtet und ich musste von den Verletzungen noch sehr geschwaecht sein, denn ich hoerte mich nur sehr leise sprechen."Du bist nur ehrlich Aspin und kannst nichts fuer deine Gefuehle." Meine Worte durckbrachen die Stille wie ein Schwert das Fleisch und die Knochen eines Gegners der Krone.

In den naechsten Augenblicken beobachtete ich seine reagtion auf meine Worte. Der ueberraschte Gesichtsausdruck war mir bewusst, aber ich wiederstand den drang zu fragen was er erwartet habe. Dann tat er etwas was mich wirklich mehr als ueberraschte. Er zog die Tunika ueber den Kopf ,die er damals erhielt als ich meinen Rittereid ablegte. Was sollte das? Warum zieht er seine Uniform aus? Im naechtsen Moment erfuhr ich die Antwort darauf."Nehmt sie, Sire. Ich bin nicht wuerdig sie zu tragen." Ich verlor voellig den halt unter den Fueßen und viel innerlich in ein tiefes Loch. Er war der erste Knappe den ich ausbilden sollte, wie konnte er es nur wagen mich so zu entehren? Wie konnte er es wagen seine Familie zu entehren? Ich vernahm aufeinmal ein mir wohl bekanntes raeuspern. Sir Barnabas stand im Raum und blickte mit leicht Zorniger Mine auf Aspin. Ich grueßte den Ranghoeheren Ritter.

Alles andere war ohne belang, Sir Barnabas und ich redeten, auf den jungen Knappen ein. Es dauerte Stunden ihn davon zu ueberzeugen, das wenn er hetzt diese Tunika abgibt den Ruf seiner Familie befleckt. Nach einer sehr langen Diskution nickte er leicht und nahm die Tunika zurueck. Ich warf Talliostro einen dankenden Blick zu.

Nachdem er und Sir Talliostro Barnabas das Lazaret verlassen hatten, fing ich an mir innerlich fragen zu stellen. Warum verteilte Vitma die Liebe so seltsam? Warum muss ausgerechnet mein Knappe meine Verlobte lieben? Auf diese Fragen wuerde es wahrscheinlich nie eine Antwort geben. Ich musste mich damit abfinden und meiner Verlobten ein guter Mann und meinem Knappen ein guter Mentor sein. Allmaehlich fiel ich wieder in tiefen Schlaf und die Traeume kamen wieder. Was diese bedeuten werde ich wohl nie erfahren.


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BeitragVerfasst: 9.12.01, 17:53 
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(von Aspin Schwertklinge)

Sturm wollte nicht abklingen und das kalte Wasser des Regens peitschte mir ins Gesicht. Aber es war egal. Die letzten Stunden waren so verwirrend, daß die Vertrautheit dieser Naturgewalt schon fast willkommen war. Ich ließ Marcian den Weg nach Tiefanbach einschlagen und ritt die mittlerweile verschlammte Straße hinunter.
Durch den Regenschleier konnte ich plötzlich in einiger Entfernung eine Person auf einem Pferd wahrnehmen. Ich dachte bei mir, wer kann außer dir so verrückt sein und in diesem Sauwetter noch draußen sein. Ich kam näher. Mein Herz schlug schneller. Es war die Frau die ich über alles liebe. Was machte sie hier draußen, mitten im Sturm? Sie wendete ihr Pferd da sie wohl ein Nahen bemerkt hatte. Sie blickte mich aus verwunderten Augen an. Nicht verwundert weil sie wohl kaum jemanden bei diesem Sturm erwartet hatte, sondern es war ein Blick der gleichzeitig fragte, flehte, zweifelte und über dem alles hinaus unendlich sanft war.
Wir blickten uns schweigend an. Nur Sekunden, aber sie kamen mir vor wie ein nicht enden wollender Traum. Oh diese Augen, dieses Gesicht...
Sie grüßte mich höflich und ich reagierte, wie ich es immer getan hatte, mit einem Gruß. Aber etwas war anderes, irgend etwas. Ich konnte es nicht greifen und tief im Inneren bewegte sich etwas in mir, so daß meine Verzweiflung, mein Begehren, meine größten Ängste immer stärker in mir kämpften.
Sie lächelte mich an. Oh dieses Lächeln. Wie groß war mein Streben einfach vom Pferd zu springen, sie vorsichtig von Mondlicht zu heben und glücklich zu umarmen. Ihre Lippen zu berühren und ihr einfach endlich zeigen zu können, wie sehr ich sie liebe...
Der Regen verging und nur noch die kalte Feuchte unserer Kleidung erinnerte mich daran, daß es noch vor kurzem geregnet hatte. Sie zitterte. Das nasse Kleid klebte an ihrem Körper und ich konnte die Konturen ihres Köpers erahnen. Die Qual war riesig, aber ich versuchte meinen Blick von ihr zu lösen. Sie erklärte, daß sie sich umziehen wolle und schimpfte darüber, daß kein Busch in der Nähe wäre. Ein Busch? Sie wollte einfach hinter einem Busch ihre Kleider wechseln? Meine Sinne verschwammen. Mir fiel ein, daß die Zelte der Minenarbeiter von Rohehaven oftmals verlassen waren. Ich schlug ihr vor, wenigstens bis dort zu reiten. Hatte diese Frau kein Schamgefühl? Ich merkte wie mein Blut zu kochen begann. Ohje, was machst du. Sie ist nicht für dich bestimmt, sie ist die eines anderen. Aber ich liebe sie mehr als alles andere. Die Gedanken schwirrten wild umher. Marcian trug mich weiter. Oh welch treues Pferd, du bist der Halt deines Herren, wenn er nicht weiß was er tun soll.
Wir erreichten die Zelte. Sie stieg leichtfüßig von ihrer Stute und schritt ins Zelt. Ich konnte ihr nur hinterher sehen. Ich ging zu Mondlicht und hielt ihre Zügel. Stille. Plötzlich das leise Öffnen von Knöpfen. Gleichzeitig das beruhigende Pochen von Mondlichts Blut in ihren Hals, den ich beruhigend streichelte. Ich streichelte ihr Pferd? Und doch wußte ich, daß ich nur sie berühren wollte. Nein, ich darf nicht. Aber... Es dauerte lange, die Stille wurde nur von dem langsamen Kleiderwechsel meiner Liebe gestört. Nein nicht gestört, verfeinert. Ich merkte wie mir mein Mund austrocknete. Das Schlucken viel mir schwer.
Sie kam heraus. Ihre Haare, oh diese wunderbaren Haare, waren nach hinten gestrichen. Sie trug ein wunderbares Kleid. Ich weiß, es schickt sich nicht, aber ich konnte den Blick nicht von ihr nehmen. Sie lächelte. Oh wie schwer und zugleich fröhlich wurde mir mein Herz. Wieder dieses Verlangen. Nein, geb nicht auf. Du darfst nicht, aber....
Sie deutete mir, daß ich nun an der Reihe wäre. Ich? Wieso? Mir war warm, nein fast fiebrig zumute. Ich merkte wie schwer die nasse Kleidung an mir lag. Ihr Blick hatte fast etwas strenges, aber zugleich lag so viel Milde darinnen. Selbst wenn der Befehl es nicht zu tun vom König gekommen wäre, hätte ich nicht anders gekonnt. Ich ging langsam in das Zelt und wechselte meine Kleider.
Ich trat hinaus. Wieder dieses Lächeln. Und wieder dieser innere Kampf in mir. Wir blickten uns an. Es waren nur Bruchteile, aber wieder diese Unendlichkeit meiner Gefühle. Wir wechselten kaum Worte und doch war es, als ob unglaubliches erzählt würde. Oh dieses Begehren. Sie stand nur einen Wippernschlag von mir entfernt. Ich konnte fast ihren Atem spüren und doch trennte und so unendlich viel. Wirklich? Sie schaute mich, und es war etwas in ihrem Blick, was nicht entfernt war. Es war so vertraut. Es war so voll Hoffnung. Oh ihr Vier. Phantasiere ich? Ist es nur der Wunsch der aus mir spricht, oder doch etwas wirkliches...
Wir erzählten von unserer Heimat. Oh Heimat, so süß du doch in der Erinnerung erscheinst und doch nichts im Vergleich mit dieser Person vor mir. Für einen Augenblick war es einfach. Wir sagten Sachen die nichts mit dem hier allem zu tun hatten...
Regen. Ich spürte, wie Tropfen in mein Gesicht fielen. Regen. Es überkam mich. Ich weiß nicht wie, aber ohne das ich es bemerkte, nein, ich wollte es bewußt, oder? Ich nahm ihre zarte Hand. Oh diese sanfte Haut. Ich zog sie ins Zelt und sie wehrte sich nicht. Und dann plötzlich wurde es mir gewahr. Was hast du getan....
Ich stotterte fast. Ihr müßt mich hassen.... Und was erwiderte sie? Ich hatte alles erwartet, daß sie ihre Macht benutzt, daß sie mich schlägt, empört hinausläuft oder einfach nur wütend und strafend anblickt, aber nein. Sie nahm mich in Schutz. Wie? Warum? Wie waren die Gedanken, alles und nichts. Ich spürte, wie nun erste Tränen meine Wangen herunterliefen. Ich kann nicht mehr. Und da. Wie ein starkes Licht in der absoluten Trübnis, berührte ihre Hand meine Wange und versuchte meine Tränen zu verwischen. Sie blickte mich flehend an, bitte nicht zu weinen. Doch je mehr ich ihre zarte Hand auf meiner Haut spürte, je mehr wurde mir bewußt, wie sehr ich sie liebte. Und.....
Ich hob meine Hand und berührte ihre Hand. Ich nahm sie sanft. Stunden, Tage, nein nur Sekunden. Ich erstarrte. Was mache ich? Ich wollte die Hand freigeben. Nein, daß wollte ich nicht, nur alles was ich jemals erlernte, sagte es mir. Wieder der Innere Kampf. Ich öffnete die Hand, aber ließ die ihre nicht fallen. Sekunden.... Sie zögerte, zog dann aber ihre Hand zurück. Sie zitterte. Sie zitterte? Sie muß mich hassen. Nein. Doch. Oh mein armes Herz, der Dolch steckt immer tiefer in dir. Du darfst nicht, aber doch sagt jede deiner Faser deines Körpers, jeder Gedanke deines Geistes, daß nur sie zählt, das ich nur sie liebe. Was ist die Ritterschaft? Ein Traum. Was ist der König? Nur ein Mensch. Was sind die Vier, was die Elemente?....... Blasphemie. Was denkst du. Nein, es kann nicht falsch sein. Doch. Nein, die Mächte lenken uns, sie bestimmen unser Schicksal. Ist es falsch? Ja? Nein....... Ich liebe sie, nur sie............
Sie zitterte. Ihr Blick lag auf mir. Ich sah in ihre Augen. Oh diese tiefen Augen in denen sich alles spiegelt, was ich begehre. Es drängte mich, ich kämpfte. Ich schnelle nach vorne, nein langsam aber doch plötzlich. Ich merke wie meine Lippen die ihren berühren. Ich schmecke ihre Süße, nur ein Hauch und doch das schönste was ich je erfahren durfte. Oh, was mache ich. Panik. Sie bleibt still stehen. Aber ihre Augen wachsen. Was...... Ich merke wie mich meine Beine nach draußen tragen. Schneller immer schneller. Angst, Schrecken. Oh dieser Augenblick, schöner und grausamer als alle andere bevor....................


Zuletzt geändert von Hegtor Garlon: 9.12.01, 17:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Im Kerzenschein, saß ich an dem Tisch in meinem Zimmer. Der Kamin im Nebenraum spendete waereme. Ich trank aus einem goldenen Kelch etwas Wein. Es war ein vorzueglicher Jahrgang. Am anderem Ende des Tisches saß die Frau die ich einst so innig liebte. Das alles verlor sich als sie mich ohne ein Wort verließ. Ich haette mir nie Traeumen lassen das sie wiederkehrt, doch sie war zurueck, von einer langen Reise. Ich fuehlte nichts mehr fuer sie, auser Freundschaft. In meinem Leben gab es nun eine andere.
Eine weile lang sahen wir uns schweigend an. Sie war zweifels ohne eine schoene Frau und vom gleichen Rang wie ich, und doch wuerde ich sie nie wieder lieben. Es war zuviel passiert, als das ich das noch koennte. Mein Blick wanderte durch den Raum und blieb auf dem Gemaelde meiner Verlobten haengen. Schon auf dem Bild war sie wundervoll, doch es war nichts im vergleich zum Orginal. Leise raeusperte sich die junge Ritterin und ich wendete mich ihr zu. In ihren Augen spiegelte sich verlegenheit wieder. "Hegtor, als wir zusammen vor der Taverne saßen und du mir von deiner Vergangenheit erzaehlt hast, da...da ist mir aufgefallen das mich dein Schicksal so sehr beruehrt, als waere es mein eigenes," sie schluckte leise und fuhr fort."Ich....ich hege noch Gefuehle fuer dich." Ich sah sie ohne sonderliche ueberraschung an. Tief im inneren wusste ich es, ich wusste nur nicht warum." Du weißt das ich die Gefuehle nicht erwiedere, ich habe die Frau gefunden die mich ergaenzt. Ich liebe sie mehr als alles andere," meine Antwort schien sie nicht zu verwundern.
Es war eine schoene Zeit mit ihr gewesen, damals. Ich noch ein junger, unerfahrener Knappe und sie bereits eine Ritterin von hohem ansehen. Ich wuerde die Monate mit ihr nie vergessen und doch war diese Zeit nur halb so schoen wie die Zeit mit Tillian, meiner ueberalles geliebten, Verlobten.


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BeitragVerfasst: 9.12.01, 18:00 
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(von Tillian)

Deine Augen strahlen hell und klar wie Sterne,
so grün und fröhlich, wie noch nie gesehen,
in sie eintauchen möchte ich gerne,
und nie wieder etwas anderes sehen.

Deine Lippen sind rot und voll lebendigen Blut,
voll Leben, um sie einfach lieben zu müssen,
man spürt in ihnen die ewige Glut,
möcht nie wieder andere küssen.

Dein Haar glänzt so rot wie nächtens das Feuer,
ihr Duft so lieblich wie süßester Tau,
so durchdringend verzehrend und doch geheuer,
nie möchte ich missen ihre unendliche Schau.

Deine Haut ist so zart wie edelste Seide,
so unendlich rein und sanft wie nie gespürt,
sie macht vergessen wertvollstes Geschmeide,
dir ewig verfallen, da nur einmal berührt.

Du bist so nah bei mir,
und doch unerreichlich,
mein Herz gehört dir,
ewig und unverzeilich.

Aspin Schwertklinge von Fahlenau
23. Carmar, 12 n. Hilgorad

Der kleine zerknitterte Zettel lag auf ihrem Schoß, einige Schrifzeichen waren durch jetzt eingetrocknete Tränen zerlaufen. Seinen Tränen. Der Anblick schnitt ihr ins Herz. Sie fühlte sich elend. Ach würde dieser Zettel doch nicht existieren!
Am schlimmsten war dieser Teil in ihrem Inneren, der am liebsten getanzt hätte vor Freude, über diese zärtlichen Worte, die ihr galten. Wie konnte sie nur so egoistisch sein, und sich darüber freuen, während der Arme wegen ihr litt! Was für ein fürchterlicher Mensch sie doch war...
Sie überflog nochmals die Zeilen und seufzte. Es blieb nur die Hoffnung, dass Benni recht hatte und sich Aspin wieder beruhigen, darüberhinwegkommen würde.


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BeitragVerfasst: 9.12.01, 18:01 
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(von Tillian)

Es regnete. Nicht dieses leichte, erfrischende Nieseln, nein er war mehr, als würde jemand weit oben einen riesigen Kübel ausleeren. Inzwischen war sie bis auf die Haut durchnässt und ihr Kleid klebte klatschnass an ihrem Körper. Zitternd zog sie den Umhang enger um die Schultern, doch der feuchte Stoff spendete ihr keine Wärme. Leise das Wetter verwünschend trieb sie Mondlicht an. An dem unruhigen Zucken ihrer Ohren erkannte sie, dass dem Pferd der Regen kein bisschen mehr gefiel als ihr und tätschelte beruhigend das nasse Fell.
Durch das Prasseln des Regens vernahm sie das Tampeln eines sich nähernden Pferdes. Sie zügelte Mondlicht und lies sie in leichten Trab fallen. Wer außer ihr war bei einem solchen Wetter unterwegs? Neugierig blickte sie durch den strömenden Regen auf den sich nähernden grauen Fleck, der sich schließlich in Aspin verwandelte.
Etwas erstaunt musterte sie ihn, begrüsste ihn dann mit einem Lächeln. Sie bemerkte den eigenartigen Blick, mit dem er auf ihr nasses Kleid sah, dachte aber nicht weiter darüber nach, da der Regen zu ihrer Freude nachzulassen begann und schließlich genauso schnell aufhörte wie er gekommen war.
`Natürlich erst jetzt, wo ich schon völlig durchnässt bin´, dachte sie mißmutig, als sie zitternd auf ihrem Pferd saß und sich ins Trockene wünschte. Suchend sah sie sich um. „Einen Busch“, murmelte sie, „ Ich brauche einen Busch, hinter den ich mich umziehen kann....“ Das wollte Aspin nicht zulassen, protestierend schlug er vor zu, doch wenigstens zu den Zelten Zelten der Miener in Rohenhafen zu reiten und sich dort umzuziehen. Rasch stimmte sie zu: “Egal, nur raus aus diesen nassen Kleidern!“ und lies Mondlicht losgallopieren.
Dort angekommen ging sie schnell ins nächste Zelt, zog glücklich das nasse Kleid aus und schlüpfte in ein anderes. Nachdenklich blickte sie an sich herab, normalerweise trug sie das Kleid nicht in der Öffentlichkeit, aber sie hatte kein anderes mit. Also strich sie das nasse Haar zurück und schritt aus dem Zelt.
Verlegen blickte sie zu Boden als sie seinen Blick sah und murmelte:“ Ich weiß, blau ist keine passende Farbe für eine Elementarmagierin....“
Um von ihrem Kleid abzulenken, schickte sie ihn ins Zelt, seine nassen Sachen ausziehen.
Langsam brach die Nacht über sie herein, einzelne Sterne kamen hinter den Wolken hervor. Aspin war wieder aus dem Zelt gekommen, hatte sich zu ihr Mondlicht und ihre gesellt. Sanft streichelte er über den Hals des Pferdes, während er zum Himmel blickte. „Immer wenn ich sie sehe, muss ich an meine Heimat denken“, sagte er mit leicht abwesender Stimme. Er erzählte ihr mit sanften, glücklichen Lächeln von den sanften grünen Hängen, auf denen Schafe grasten, und von den Weingärten dazwischen. Entspannt streichelte sie die Nüstern ihrer Stute und lauschte seiner Stimme, er war schön ihn so glücklich Lächeln zu sehen. Sie dachte, an ihr eigenes Dorf, an die Leute, die sie geliebt hatten. Es schien ihr, als wenn das Leben damals friedlicher und einfacher gewesen wäre. Sie seufzte leise, als sie feststellte wie sehr sie sie vermisste.
Also sie sein sanftes Lächeln bemerkte, stellte sie fest, dass sie ihre letzten Gedanken ausgesprochen hatte. Sie erwiederte leicht sein Lächeln. Langsam hob er die Hand, um über ihre Wange zu Streicheln, hielt aber kurz bevor er sie berührte, mit entsetzten Blick inne. Rasch lies er mit einer Entschuldigung die Hand sinken und trat einen Schritt zurück. Sie lächelte sanft:“Ihr habt doch garnichts getan...“. Doch das vergrößerte seine Verzweiflung nur noch: “Aber was ich gerne getan hätte!“.Seufzend lies sie den Kopf hängen. Also sie wieder aufblickte, sah sie zu ihrem Entsetzen glitzernde Tränen seine Wangen hinabrinnen. Schuldgefühle plagen sie, war sie doch Grund für seine Trauer. Sie kam näher, wollte ihn trösten und strich sanft mit den Fingern die Tränen weg. Er sah sie an. Die Intenistät der Gefühle, die in seinem Blick lagen liesen sie unwillkürlich zurückweichen, doch er hob die Hand und hielt ihre sanft fest. Zärtlich strich er mit den Daumen über den Handrücken ohne den Blick von ihren Augen zu nehmen. Wie versteinert stand sie da, von seinem Blick gefesselt. Sein Mund formte tonlose Worte. Langsam öffnete er seine Hand, sie zögerte kurz und entzog ihm dann die ihre.
Tropf. Eine Regentropfen klatschte auf seine Wange. Weitere folgten. Er blickte zu Himmel, griff dann rasch nach ihre Hand und zog sie in eines der Zelte. Immer noch verwirrt lies sie sich mit ziehen. Sie war froh, dass er ihre Hand loslies und einen Schritt zurücktrat. In den Regen hinausblicken, vesuchte sie ihre Fassung wieder zurück zu gewinnen.
„Ihr müsst mich hassen!“, seine leisen Worte veranlassten sie sich umzudrehen und ihn wieder anzublicken. Verwirrung machte sich in ihr breit. Warum sollte sie ihn hassen? Sie war es doch die ihm soviel Kummer bereitete!
Doch seine nächsten Worte liesen sie ihre Verwirrung vergessen:“Aber ihr seid der einzige Grund, warum ich noch leben will.“ Energisch fasste sie ihn an den Schultern „An soetwas dürft ihr nicht einmal denken!“, sagte sie ihm mit festen Blick in seine Augen. Sofort wurde ihr klar, dass dies ein Fehler gewesen war. Da war wieder dieser Ausdruck, der sie so nervös machte. Rasch trat sie einen Schritt zurück und sah unglücklich zu Boden.
Zwei kühle Finger legten sich unter ihr Kinn und zwangen sie sanft den Blick zu heben. Sie schluckte nervös erwiederte aber tapfer seinen Blick. Rasch beugte er sich vor und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Dann rannte er mit einem Aufschluchzen aus dem Zelt in die Nacht hinaus und lies sie allein zurück.


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BeitragVerfasst: 9.12.01, 18:02 
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(von Aspin Schwertklinge)

Meine Hand streift über das hüfthohe Gras. Ich fühle die feinen und prickelnden Berührungen der Halme über meine Haut tasten. Leise weht der milde Frühlingswind über die Weite der sich leicht dahin ziehenden Hügel. Ich wandere langsam und entspannt weiter und nehme den unsagbaren Frieden wahr der um mich herrscht. Ge-rüche hunderter verschiedener Gräser formen sich zu einer wunderbaren Komposition aus Leben und Freude. Winzige Insekten schwirren in ihrem anscheinend chaotischen Treiben umher und erfüllen die Luft mit zusätzli-chem Summen. Wie Musik klingt das Leben in dieser Freiheit, in diesem hier herrschenden Frieden.
Jede Faser meines Ichs scheint befreit und offen, bereit alles in sich aufzunehmen, alles zu verstehen und voll-kommen aufzugehen in dem Ganzen. Meine Augen schließen sich und ich ziehe unmerklich weiter. Schritt für Schritt und in der Gewißheit, daß ich eins bin mit meiner Umgebung. Ein Wesen, nicht fremd, sondern mitten-drin. Fast wie ein Geist, der alles durchdringt, durch alles schauen kann und in die Dinge eintaucht und gleich-zeitig so vollkommen gleich allem anderen, die Lebendigkeit spürend und durchflossen von Energie. Ein winzi-ger Teil von allem. Unwichtig und doch unverzichtbar. So wunderbar leicht, so frei, so unbeschwert. Es treibt mich weiter. Nicht ahnend wohin, aber wissend, daß es nur wahr, nie falsch sein kann.
Ich spüre wie meine Beine langsam die Steigung eines niedrigen Hügels erklimmen. Ich fühle alles um mich herum. Sehe ohne Augen, jeder Schritt ist sicher, nichts unsicher. Die Neigung wird ebener, die Höhe fast er-reicht.
Meine Augen öffnen sich, in der Hoffnung über die Weite des Herrlichen sehen zu können, um mehr von der Schöne des Augenblicks aufnehmen, erleben zu können.
Sie steht vor mir. Ihr rotes Haar sanft umspielt vom mild wehenden Wind. Ihre klaren Augen glänzen im Schein der warm scheinenden Sonne. Ich nehme ihren Duft war. So unendlich rein und wohltuend. Ihr Lächeln strahlt zu mir herüber und erfüllt mich mit einem unbeschreiblichen Gefühl des Lebens. Ihre Gestalt ist Teil des Ganzen und doch mehr als alles andere. Ich spüre, wie ich mich langsam ihr nähere. Ich bin versunken in ihrem Anblick, vergessen alles überwältigende um sie herum und doch um so mehr erfüllt von Glück und Freiheit. Mein Inner-stes verspringt vor Glück, so unendlich durchdrungen von den Wunsch ihr nahe zu sein. Sie hebt eine Hand, fordert mich wortlos auf sie zu berühren, sie zu spüren.......
Aspin erwacht.... „Tillian ich....“,. er blickt sich um. Nur der Nachklang ihres Namens schwingt in seinem Ge-dächtnis. Er erkennt die kalte graue Wand des Zimmers und hört das leise gewordene Knistern des Kamins, der nunmehr nur noch wenig Wärme ausstrahlt. Er richtet sich auf. Kalter Schweiß rinnt ihm von der Stirn. Vor seinem Geistigen Auge nur die Gestalt der Frau die er liebt, für die er stirbt, für die er lebt.......
)


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