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 Betreff des Beitrags: Suche nach Erkenntnis
BeitragVerfasst: 2.02.02, 03:00 
Festlandbewohner
Festlandbewohner

Registriert: 1.02.02, 18:34
Beiträge: 14
Seit ich vor einigen Monden auf Siebenwind strandete, ziehe ich nun schon lange durch die weiten Wälder Siebenwinds, um mich mit der Landschaft, den Lebewesen und Pflanzen vertraut zu machen. Nur selten zieht es mich in die Städte, sind sie doch geprägt von einem Streben nach weltlichen Gütern, Reichtum und Falschheit. So sehr die Stadtbewohner ihr Leben genießen, was ich ihnen an sich nicht missgönne, so wenig sind sich viele dessen bewusst, dass sie nicht mehr mit der Natur im Einklang leben, vielmehr aus ihr schöpfen, ohne ihr eine Gegenleistung zu erbringen. Deren Einstellung ist geprägt durch das Wort „Um“welt, welches die Natur als Gegenpol zu jedweder menschlichen, zwergischen, elfischen Lebensweise beschreibt. Allerdings sind wir genauso Teil der Natur wie jede Blume, jeder Hirsch, jeder Fels und jeder Zweig. Do ut des – nur durch gleichzeitiges Geben und Nehmen können wir auf Dauer überleben und das Wort Umwelt muss durch das Wort Mitwelt ersetzt werden. Dann erscheint es auch klarer vor Augen, dass jedes Lebewesen gleich ist, einzig dazu bestimmt, den unendlichen Gang des Lebens zu erhalten. Doch vermag Gewohnheit und zunehmende Bequemlichkeit viele Augen zu blenden, so dass nicht erkannt wird, was offensichtlich ist.
Daher verbietet es sich, Tiere und Pflanzen für Zwecke zu töten, welche nicht unmittelbar der Existenz eines jeden dienen. Jede Art von übermäßigem Profit, der auf Kosten der Natur erzielt wird, widerspricht derselben. Nun sind die Waffen ungleich verteilt, so dass Tiere und Pflanzen eines besonderen Schutzes bedürfen. Rien zum Danke gibt es noch viele Wesen auf Siebenwind, die sich diesem Gedanken verpflichtet fühlen.

So traf ich auf einen Waldelfen, weit im Süden Siebenwinds, der aus dem Dunkel auf mich zukam und mich mit blau leuchtenden Augen fixierte. Mein Gruß wurde von ihm nicht erwidert, so dass ich meinen beschrittenen Pfad fortsetzen wollte. Als ich Serian, meinen treuen Freund und Begleiter, zum Weitergehen anhielt, merkte ich, dass der Waldelf nicht aufhörte, mich anzustarren. Ich ging dennoch weiter und merkte, dass er mir folgte. Als Serian aufheulte merkte auch ich, dass er seinen Bogen spannte und eine ungekannte Angst erfüllte mich. Ich fragte ihn, warum er mich bedrohe, und er deutete auf einen Bärenkadaver, nicht weit entfernt. Er dachte, ich hätte ihn getötet, was mich aufs tiefste verletzte. Ich sagte ihm empört, dass ich das Tier nicht getötet hätte, und als Waldläufer im Einklang mit der Natur lebe. Er erkannte in meinen Augen – so vermute ich – dass ich die Wahrheit sagte, nickte mir nur schroff zu und ging fort. Lange dachte ich noch über dieses Erlebnis nach, teils betrübt, dass ich ihn nicht kennen gelernt habe, teils froh, dass er den Tod des Bärens gerächt wissen wollte.

Um diese Erfahrung reicher geworden, zog ich weiter durch die Wälder und traf im Norden Siebenwinds auf einen anderen Waldläufer. Er war von stattlicher Statur und nicht sehr gesprächig, dennoch setzten wir uns gemeinsam hin, machten ein Feuer und tauschten Erfahrungen aus. Ich erzählte ihm von meiner Begegnung mit dem Waldelfen und er schmunzelte, wusste er doch, dass tief im Süden einige von ihnen anzutreffen sind, und Jägern feindselig gegenüberstehen. Auf meine Frage hin, ob es denn viele auf der Insel gibt, die den Glauben an die Natur teilen, schaute er mir tief in die Augen. Er schien auf einmal aufmerksamer als zuvor und nickte bedächtig mit dem Kopf. „Ja, es gibt einige von uns, die durch die Wälder streifen und sinnlose Zerstörung bestrafen“, sagte er zu mir. Ermutigt von dieser Aussage wollte ich wissen, ob es denn auch einen Zusammenschluss derer gäbe, welche im Einklang mit der Natur leben. Daraufhin stand er auf, lächelte mir zu und sprach leise: „Du hast die richtige Frage gestellt. Gehe und suche und wenn es an der Zeit ist, wirst du sie finden – die Chael Nad’ra“. Er verschwand im Wald, und verzaubert von seinen Worten verschlug es mir die Sprache. Nun erst merkte ich, dass er mir seinen Namen nicht gesagt hatte – dafür war es leider zu spät.


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