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 Betreff des Beitrags: Der Weg ins Licht
BeitragVerfasst: 19.11.03, 19:51 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 17.10.03, 10:08
Beiträge: 26
Morsche Dunkelheit umschlang die Holzwände der kleinen Hütte. Jediglich ein Tisch auf dem eine fast leere Weinflasche stand und eine Gestalt auf einen tiefen Sessel sitzend, mochte ins Auge stechen. Alles andere wie Kulisse, ein Bild der Tarnung. Stundenlang konnte man sie so beobachten. Wie der Flascheninhalt langsam zur Neige ging und nach der Zweiten das Schweigen.
Doch auch wenn sie vor sich her murmelte, waren die Worte von solcher Nichtigkeit, so unbedeutend, dass man sie nicht aufzuschreiben gedenke.

Durch Felas Strahlen wich die Dunkelheit dem frühen Morgen. Die Schwärze ihrer Augen wechselte zu einem warmen Braun. Nun erst könnte man mehr erkennen. Den kleinen roten Knochen in ihrem Schoße und der starr gewidmete Blick zu einem unruhig schlafendem Geschöpf in der Ecke.
Nüchtern ihr Blick, wie man meist nur ein Objekt betrachten würde und nur für den winzigen Moment des Wimpernschlages schien diese feste Linie des Sehens gebrochen.

Er war ihr Gast und so sollte er auch behandelt werden.
Durch das Morgenlicht geweckt blinzelte er auf, erwachend und sogleich verschwand seine Silhouette hinter der knarcksenden Tür. Sie hatte Geduld. Sie würde warten. Was das wahre Auge sah musste verbleiben in ihrem Sein, ihren Gedanken und zu neuer Form finden auf dem Papier.

Mit dem Wohligkeit des Trunkenseins getrieben stand sie auf und ging in schwankendem Schritt zu dem Tisch. Der Wein hatte wie immer etwas in ihr zerstört, etwas anderes hinterlassen, doch gerade deswegen liebte sie ihn.

Den ganzen Tag verbrachte sie im Haus. Hastige doch ebenmäßige Schrift glänzte bläulich auf dem Pergamenten. Einige waren zerknüllt zu Boden geworfen, andere zu einem großen Stappel zur Seite gelegt. Sie selbst lief gerade auf und ab, nachdenklich ob der letzten Tage, dem, was das wahre Auge sah. Mehr noch im Wahnsinn und Faszination. Er hatte sich ihr offenbart, sein Geheimnis mit ihr geteilt. Seine Dunkelheit, seinen Schmerz, den er mit solcher Selbstsicherheit wählte.
Doch konnte sie wirklich verstehen? Sie fühlte sich blind, fast in Ohnmacht. Wie konnte ein ganz normaler Mensch soetwas überleben? Diese Ehrfüchtigkeit, für sie voller elan protzende Macht. Doch aufs Ganze zu gehen lohnte sich erst, wenn sie den Überblick gewonnen hätte. Geduld, sie musste warten und wenn, dann nur kleine Schritte gehen.


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BeitragVerfasst: 20.11.03, 14:14 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 20.09.02, 19:56
Beiträge: 74
Wohnort: Da wo man nicht hinschaut
Er hatte es ihr gestanden... Das war er für sie empfand... doch sie hatte ihn zurückgewiesen. Beinahe daran zerbrochen zog er sich zurück. In sich gekehrt und abgeschnitten von dem was um ihn herum geschah, dachte er über das Geschehene nach und ein schwarzes Nichts ertränkte seine Sinne. Nachts, hilferufend in seinem Kopf, kurz vor seinem zerbrechen, entstand ein Hoffnungsschimmer. Die Frau, die er liebte, hatte durch das was sie erlebte hatte, eine Mauer aus Kälte errichtet, das Gefühl „Liebe“ verbannt und vergessen. Er wollte sie daran erinnern... ihr die Erinnerung an Liebe zurückgeben. So wie er vor vielen Jahren daran erinnert worden war.

Noch geschwächt von den Tagen der Geborgenheit und Einsamkeit, schleppte er sich bis hinunter, um sie aufzusuchen. Am Ende seiner Kraft, klopfte er dreimal an die Türe. Das Fenster öffnete sich und ihre Stimme erklang. Doch erneut wurde er abgewiesen. Er wollte nicht gehen, er wollte bleiben.... Ihr helfen... Doch wenn er nicht zu ihr gelangte, konnte er nie die Mauer aus Eis und Kälte zum schmelzen bringen.

Dann wurde er abgelenkt von einem Schatten in seinen Gedanken. Der Schatten hielt ihn mit seiner Kälte und Grausamkeit davon ab, mit ihr zu reden. In den Streit mit dem Schatten verwickelt, nutze die Frau die Gelegenheit um zu flüchten. War es Angst? Angst ihm weh zu tun, oder Angst Gefühl neu zu entdecken, dass sie zu verbannen versucht hatte?

Voll Zorn auf den Schatten, beleidigte er ihn und wendet sich ab. In diesem Moment, ein Ruf! Er drehte sich um und blickte zu dem Schatten. Er hatte die Rechte erhoben und auf ihn gerichtet. An der Zeltecke, nicht weit von dem Schatten entfernt, war die Frau, die Frau die er so liebte. Er sprang zur Seite um den Vorhaben des Schattens zu entgehen. Um das Lager herum einen Bogen um den Schatten machend, näherte er sich der Frau. Doch bevor er zu Wort kommen konnte, versteckte sich diese hinter den Schatten. In diesem Moment durchfuhr ihn Kälte und ein neues Gefühl an Zweifel... Ungewissheit... er trat dennoch näher und öffnet den Mund, um etwas zu sagen, doch sie... sie flüsterte dem Schatten etwas zu, dieser hob seine Hand und schleuderte ihn mehrere Schritte nach hinten. Seine Zweifel stärkten sich... Voll Wut stürzte er auf den Schatten.. Ein schlag traf ihn und der Schatten stolperte zur Seite. Er sah zu der Frau... seine Gedanken, sein Geist.... kurz vor dem entgültigem zersplittern...

Er wendete sich ab... Nichts mehr nahm er wahr... Er hörte nicht einmal mehr das Aufrufen der Frau, als der Schatten seine hand hob. Dann verschwand er... weg von ihnen... weit weg...

Ziellos streifte er umher... Frustriert und enttäuscht... doch wollte sie ihm wirklich böses? Er konnte es sich nicht vorstellen. Distanz wollte sie vielleicht. Wieso war er weggelaufen? Wieso hatte er sich abgewendet. Sofort wendete er und eilte zurück um sie zu suchen doch bevor er anfing zu suchen, wurde ihm befehligt nach Verwundeten an der Front zu suchen. Dem Befehl mit schwerem Herzen Folge leisten, ging er zur Front.

Ohne Rüstung, ohne Schild... nur mit einem Schwert bewaffnet und den hoffenden Gedanken in sich wahrend er über das Land, dass von den Einen vergiftet wurde. Geister griffen ihn an und er schlachtete sie nieder voll Wut und Zorn in sich. Er wollte sie finden... sie retten... Dann begab er sich auf den Weg zurück um nach ihr zu Suchen. Auf seinem Weg zurück jedoch, traf er den Schatten wieder. Nun in seinen Augen sich als Mann manifestierend. Wen hielt er in seinen Armen? Zorn erneut in ihn aufbrodelnd... in seinen Armen, die Frau die er sie so liebte... der Graue blitze ihn mit bösen Augen...

Er forderte nach ihr doch der Graue wollte sie nicht hergeben. So zart und schön sie doch schien war sie schwach und verletzt. So bat er den Grauen mit einem letzten beinahe reißenden Gedanken, der letzte an Anstand und Vernunft, die Frau doch in Sicherheit zu tragen und nicht in diesen verfluchten Landen zurückzulassen. Langsam stütze der Graue sie in den Armen sie an sich geschmiegt... Sich ihr nähernd... sie berührend... Wie konnte er es wagen...

Als sie dann in Sicherheit hielten, und langsam in den Wald stapften, was erlaubte sich diese Kreatur... er hauchte ihr einen Kuss auf die Wange... Seine Wut kaum noch unter Kontrolle haltend stapfte er an ihnen vorbei in den Wald und verharrte dort allein in der Dunkelheit.

Später hörte er Schritte näher kommen... das Flüstern eines Mannes. Rasch sah er auf und sah die beiden wieder. An ihm vorbei setzten sie sich auf einen Baumstamm... Er flüsterte mit ihr... sanft... nicht kalt wie er es gewohnt war... liebte sie ihn? Nein das konnte nicht sein. Sie wusste nicht was Liebe ist. Dennoch war der Anblick unerträglich... Wieder voller Zweifel und Wut entfernte er sich wieder einmal.... Trauer und Dunkelheit seine Gedanken... seinen Geist ertränkend...


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BeitragVerfasst: 20.11.03, 14:50 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 17.10.03, 10:08
Beiträge: 26
...Versagt...

Nicht mehr als dieses eine Wort kam ihr in den Sinn. Zwar fühlte sie sich schwach an dem Tag, doch von den unbeugsamen Drang in ihr getrieben irgendetwas zu verrichten, zu erschaffen, zu vernichten, ging sie mit einem Freund in das turbolente Gebiet. Einige Schritte mehr oder weniger bevor sie angegriffen wurden. Zuerst nur den Freund und dann auch sie. Sie konnte sich nicht an das erinnern was passiert ist. Ihr Kopf schien leer gesaugt von den Ereignis, dem Kampf mit den vier Geistern. Doch das Ergebnis, ihrer eigene Niederlage, brandte sich in ihren Kopf wie ein Mark.
Erst weit weg von dem Allen, an einem Baumstamm lehnend, wurde ihr wieder bewusst wer sie war und was sie getan hatte. Pure Närrerei? War sie nicht bereit dafür gewesen? Es schien als hätten diese Geister sie verspottet und sie hasste sie dafür, nein, mehr noch sich selbst, da sie gefallen war.
Eine hauchende Stimme riß sie wieder zurück in die Realität.

Du hast nicht versagt..

Konnte er es wirklich so meinen, wie er es sagte? Wohl kaum. Was verstand er schon von ihren Zweifeln, ihre Ahnungslosigkeit, die sie in eigener arroganten Vollkommenheit kaschierte.
Er war ihre Stärke, sie brauchte ihn und so würde sie ihm nie sagen, was sie fühlte und was nicht.
Er kniete vor ihr, ergriff ihre Hände und so sprachen sie die ganze Nacht, bis sie sicher war, dass sie Vertrauen setzten konnte.

Bezeugt wurde, was bezeugt werden musste. Ein Ende gesetzt und ein Anfang gewagt. Er wurde ihr Schüler.


Zuletzt geändert von Teekanne: 20.11.03, 14:51, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 20.11.03, 15:42 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 20.09.02, 19:56
Beiträge: 74
Wohnort: Da wo man nicht hinschaut
Hatte sie, an dem Tag wo sie dem Grauen flüsterte, ihn wirklich verraten oder Schaden wollen? Wenn es so wahr, wenn sie es gewollt getan hatte... Wäre keine Hoffnung... Jemandem Liebe geben, zu schenken... der einen hasst... Kein Hoffnungsschimmer... Bekümmertheit und Schmerz...

Worte... kalt... Schwächling ... Diese Worte klangen wie ein Dröhnen in seine Ohren. Er vertrieb die Stille in seinen Gedanken und blickte auf. Dort stand sie... kalt und grausam... Dennoch liebte er sie... er wusste im Innern war sie nicht kalt und grausam... sie könnte ein normales Leben führen wenn sie sich helfen ließe... doch kämpfte er mit dem Gedanken, dass sie ihn hasste... wenn es so war... dann würde er sie nie mehr stören... aus ihrem Leben verschwinden denn es würde ihm nur Leid bringen... Leid, dass sein Leben erschüttern und seinen Geist zerstören würde...

Sie redet, doch er hörte sie nicht... Was hast du ihm zugeflüstert? ... Sie verstummte. Stille legte sich und sie wandte sich zum gehen. Wieso tat sie es? Hatte sie Angst? War es Spott? Mit gemischten Gefühlen griff er sie am Arm und zerrte sie herum. Er wollte es wissen... Er musste es wissen. Doch keine Antwort... An Nichtigkeiten erinnere ich mich nicht... Nichts weiter. Zorn und Wut wieder in ihm aufsteigend, ließ er sie los. Wenn sie es wollte, sich über ihn lustig machend, würde er gehen... für immer...

Doch wenn es Angst war... Würde dann nicht doch Hoffnung sein? Wie auch immer er sich geben wollte... Er hatte gelogen... Niemals würde er es verkraften sie für immer aus seinen Gedanken zu vertreiben... niemals... Lieber seinen Tod selbst hervorrufend, als sie, niemals wieder zu sehen... ihr Gesicht... ihre Augen... Den Hoffnungsschimmer in ihren Innern, den er verspürt hatte, als er ihr so nahe kam wie noch nie zuvor... doch musste er stark sein... er musste es... so wendete er sich ab in Wut und Zorn, die, die Hoffnung auf seinem Weg vergruben...


Zuletzt geändert von Bruder Barkor: 20.11.03, 15:57, insgesamt 1-mal geändert.

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