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 Betreff des Beitrags: Glaubensprüfung...
BeitragVerfasst: 2.02.02, 23:57 
Festlandbewohner
Festlandbewohner

Registriert: 9.12.01, 21:42
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Die Glaubensprüfung... oder: Ja, ich lebe noch!

Es war am Endtag, 30. Oner, 13 nach Hilgorad und ich wieder einmal auf dem langen Weg von Finsterwangen nach Brandenstein. Mit etwas Gold in der Tasche wollte ich den Tavernenbesitzer aufsuchen, um ihn um die Wolle seiner Schafe zu bitten.... Und vielleicht den netten jungen Mann wieder einmal anzutreffen, der mir damals meine ersten Stiefel abgekauft hatte.... Doch Angamon hatte andere Pläne mit mir......

Es war kurz vor Brandenstein. Am Ende des Hohlwegs stand ein Talzwerg einer berittenen Gestalt gegenüber. Neugierig blickte ich auf - und jegliche Grussworte blieben mir im Hals stecken! Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, und das, obwohl ich im Dienste meines Herrn doch schon einiges gesehen und erlebt habe.... Mein Blick blieb an der Knochenrüstung hängen.... und schaffte es nur langsam, sich bis zum ... Gesicht?? .... Was ich sah, entbehrt jeder Beschreibung! Glühende Augen schienen bis zum Grund meiner Seele zu sehen..... Ein kurzer Erinnerungsblitz tauchte auf, und ich sah wieder den lavaüberströmten, heissen Boden des Feuerberges vor mir, und die Wesen, die damals aufgetaucht waren, von denen ich bis dahin annahm, dass sie nur in den Schauermärchen existieren, die man ungezogenen Kindern erzählt.... Damals waren andere da gewesen, auf die sie sich konzentriert hatten. Ich war nur ein unbedeutendes, nebensächliches Nichts gewesen.... Was ich auch an jenem Abend noch war, aber diesmal..... Plötzlich bemerkte ich, dass der Zwerg verschwunden war! Ich stand diesem Wesen, das ich nun als Myten erkannte, alleine gegenüber! ....

Langsam wich ich zurück, drehte mich um und versuchte, meinen Weg unbeteiligt weiter zu gehen... Plötzlich erstarrte ich wieder. Der Unheimliche tauchte lautlos vor mir wieder auf, hatte sich oben den Hohlweg entlang geschlichen und versperrte mir nun auf seinem Pferd den Weg! Und dann..... - noch heute scheint eine eisige Hand nach meinem Herzen zu greifen, wenn ich daran denke! - dann tastete ... ETWAS .... sich in .... in meinen Kopf, in meine Gedanken!! ..... Und es schien .... nach etwas zu suchen, .... nach dem, was mir Kraft und Halt und Stärke verleiht.... Starr vor Überraschung blieb ich stehen, und meine Gedanken suchten von selbst Zuflucht bei dem Einen.... Ich sandte ein stummes Stossgebet zu meinem Herrn, um in Gedanken an ihn die Ruhe und Stärke zu erhalten, die ich dringend benötigte, um nicht in Panik zu geraten.... Und ER half mir! Kälte und Leere zogen in mich ein, wie immer, wenn ich mich dem Gebet an meinen Herrn hingebe. Jegliches Gefühl von Unsicherheit, Angst oder gar Panik wurden im Keim erstickt, und ich wartete, in Kälte und Leere gehüllt, die Reaktion des Wesens vor mir ab...

Wilde Tiere spüren die Angst des Menschen - vielleicht verblasste die Aufmerksamkeit des Myten an mir, wenn keine Emotionen mehr von mir ausgingen?? ......

Langsam ritt er auf mich zu.... Und aus dem seltsamen Tasten in meinem Geist wurde ..... EINE STIMME!! - Hatte ich das Zusammenzucken unterdrückt? Ich wusste es nicht. Es fiel mir nicht auf. Doch die dröhnende Stimme rollte durch meine Gedanken, durchschnitt die Leere und ..... formte eigenartige Worte vom "alten Feind", und von der Gefahr, die von seinen Dienern ausgehe..... Mit Schrecken erkannte ich zwei Dinge gleichzeitig: auch er hatte mein Stossgebet empfangen - und.... er musste einer derjenigen sein, die genauso von den falschen Vier verblendet sind, wie leider der Grossteil der Menschen....! --- Wäre ich zu einer Emotion fähig gewesen, hätte ich wohl Mitleid empfunden.... Er aber... "sprach" weiter in meinen Gedanken..... Er redete davon, dass mein Herr ihn und sein Volk vernichten wolle....... Ich wusste nichts davon, doch war der Grund für mich genau in diesem Moment offensichtlich. Und es muss der EINE selbst gewesen sein, der endlich meine Zunge löste und es mir erlaubte, dem verblendeten Wesen vor mir eine Antwort darauf zu geben. ... Ich blickte auf und sprach mit Überzeugung: "Würdest du IHM dienen, würde ER dich nicht vernichten wollen, sondern ER würde dich im Gegenteil reich belohnen."

Ich senkte meinen Blick wieder, denn ich konnte es nicht ertragen, in diese glühenden Augen zu blicken, die, wie seine Rüstung, mich irgendwie an meinen Herrn erinnerten und doch so ganz und gar nichts mit ihm zu tun hatten! Die Antwort des Wesens kam schnell, durch meine Gedanken schneidend und genauso kalt und emotionslos, wie die Leere, in der ich Zuflucht gesucht hatte... Ein kleiner, versteckter Teil von mir schrie innerlich auf, als ich wieder diese eigenartige, .... ja, fast möchte ich die Wahrnehmung "Vertrautheit" nennen, die ich empfand, die so ähnlich und doch so unsagbar fremd ist - und auf so ganz anderer Basis gegründet ist, wie mir seine Worte mitteilten. Er sprach davon, dass "das Leben von uns unwissenden Kinder zu kurz ist, um abschätzen zu können, worauf wir uns da einliessen" ...... Ich schloss die Augen und gab auf. Seine Worte zeugten davon, dass er zu weit davon entfernt war, seine Verblendung auch nur schon als das zu erkennen.... Jedes weitere Wort, ihn von den hehren Absichten meines Herrn zu überzeugen, würde sinnlos sein und vielleicht nur seinen sinnlosen Zorn heraufbeschwören....

Ein Geräusch pochte an meine Ohren, doch seine Gedanken drangen wieder in mich ein und so achtete ich nicht weiter darauf. Ich versuchte, ihn und seine Stimme "draussen" zu lassen, doch war es mir nicht möglich, dieser körperlosen Stimme in meinem Kopf auch nur den geringsten Widerstand entgegen zu setzen... wusste ich doch noch nicht einmal, wie sie überhaupt da hinein gelangte! Und er befahl mir, ihm auch nur EINEN Grund zu nennen, warum er mich nicht töten sollte......!

Wieder blickte ich auf. Wenn er ein Verblendeter war, könnte er möglicherweise durch seine Skrupel daran gehindert sein, ein wehrloses Wesen einfach so zu töten! Und wehrlos war ich, unbewaffnet und zu Fuss vor seinem Pferd stehend..... Im Gegensatz zu ihm, der seine Katana in den Händen hielt! - Etwas verspätet drang das Geräusch, mit dem er seine Waffe gezogen hatte, in mein Bewusstsein..... Doch die Erinnerung an die Skrupel der verblendeten Schwächlinge, stärkte meinen Mut. Nicht, dass ich nun meinerseits zur Waffe gegriffen hätte, nein! Ich beantwortete nur die Frage, die er mir gestellt hatte.... "Ich kenne Euch nicht, habe Euch nie gesehen und habe Euch noch nie etwas getan." Einleuchtend genug, die Gründe, mich am Leben zu lassen, fand ich. Einen Unbekannten einfach beim ersten Treffen nieder zu machen, nur, weil er andere Glaubensansichten hat - das ... traute ich MENSCH keinem anderen zu, ausser natürlich den Fanatikern der Inquisition.....

Wieder musste ich feststellen, dass diese Wesen so ganz anders sind und denken und handeln.... "Du bist eine Dienerin des Alten Feindes und daher ist dein Leben eine Gefahr und eine Bedrohung für mich und mein Volk"..... Schmerzhaft feststellen, musste ich seine Andersartigkeit! Seine Katana sauste auf mich hernieder, noch bevor ich einen Schritt von ihm weg weichen konnte.... Und wieder war es der EINE, der mir beistand! ER schien den Schmerz als Opfer anzunehmen und löste mich aus meiner Erstarrung! ER gab mir die Kraft und lenkte meine Schritte zur Flucht! - Ich rannte, was meine Füsse hergaben.... Doch was ist ein Fliehender zu Fuss gegen einen Berittenen.......

Der Myte holte mich ein, und da ich wusste, dass mein Leben nun abgeschlossen ist, hatte ich nichts mehr zu verlieren.... Ich griff nach meinem Speer, rief meinen Herrn um Hilfe an und wehrte mich verzweifelt.... Ja. VERZWEIFLUNG packte mich!! --- Ich war froh, das die Zeit für die Schmach und Schande, die ich dabei empfand, nur sehr kurz war...... Nach einem weiteren Schlag umfing mich meine geliebte Dunkelheit.............



Plötzlich hörte ich hinter mir wieder das Wasser ans Ufer plätschern, fühlte den kalten Boden unter meinem Körper, und als ich die Augen aufschlug, sah ich das Wesen neben mir stehen.... Wieviel Zeit vergangen war, wusste ich nicht..... aber ICH LEBTE NOCH!! Schnell wollte ich mich erheben, doch ich konnte mich mit den Händen nicht auf dem Boden abstützen...! Ich war gefesselt!! - Für einen kurzen Moment blitzte das Bild aus einem Märchen auf, das ich irgendwo einmal gehört hatte..... Gefangen, gefesselt, abgeführt - und nie wieder gesehen...!!

Trotzig rappelte ich mich hoch. Wenn er meinen Tod nur verzögern wollte, um mich seinem Volk vorzuführen und dort einem der falschen Vier oder einem mir unbekannten Gott zu opfern, so sollte doch zumindest meine Schande und Schmach zu Ende sein! Ich wollte mit hoch erhobenem Kopf in den Tod gehen, fest auf meinen Gott vertrauend, der - wenn auch nicht meinen persönlichen Tod, so doch - die Verfehlung dieses Volkes eines Tages richten wird!

Die nächsten Worte des Myten liessen mich fast auflachen! Ich schaffte es gerade noch, sowohl den Laut, wie auch die Regung zu unterdrücken - dankbar, dass mein Bewusstsein meinen Körper noch nicht soweit durchdrungen hat, dass er wieder zu normalen Reaktionen fähig war. "Dein Gott hat dich verlassen - und ich hoffe, du wirst jetzt dasselbe tun! Bei der nächsten Begegnung werde ich dich sonst töten!"
Nach dem ersten Gefühl der Belustigung -er hatte von der Hilfe, die mein Herr mir durch die Ruhe und Gelassenheit zukommen liess, nichts mitbekommen!- wallte Zorn in mir auf und vertrieb den letzten Rest von Benommenheit. Ein Verblendeter wagte es, sich anzumassen, zu behaupten, dass mein Herr mich verlassen hätte?! - Einer, der keine AHNUNG von der Kraft und Stärke hatte, die der einzig Wahre mir verliehen hatte, soeben, die ganze Zeit! .... "Pah! Verlassen?! - ER PRÜFT mich nur!" entgegnete ich ihm aufgebracht.

Doch wie sollte er verstehen...... Meinen Worten fehlte wahrscheinlich doch noch die Kraft, die mein malträtierter Körper noch nicht aufbieten konnte...... Vielleicht waren es auch wirklich nur die Skrupel des Wesens, die ihm verboten, den gefangenen und gefesselten hilflosen Diener seines Feindes auch wirklich zu vernichten..... Er hätte es in der Hand gehabt.... Vielleicht war es aber auch wieder ein Zeichen meines Herrn und seiner Stärke, die den Myten die Konsequenzen seines Tuns nicht tragen lassen wollten....?. Wer weiss, vielleicht hätte mein Herr ihn ja auf der Stelle in sein Reich geholt, wenn er wirklich die Hand zum tödlichen Schlag gegen mich erhoben hätte.....! Was es auch war, das Wesen setzte sich wieder auf sein Pferd, drehte sich um und ritt wortlos davon.......

Ich schüttelte zuerst meinen Zorn ab, setzte mich einen Moment hin und zerrte an den Fesseln. Welches Material auch immer es war, es war zäh, und satt und einschneidend war es um meine Gelenke gebunden.... Ich war nicht fähig, das Gebinde auch nur annähernd zu lockern...

Wütend blickte ich mich um. Mittlerweile war die Nacht über die Insel hereingebrochen, und meine geliebte Dunkelheit hüllte mich ein. Hier am Ufer hilflos sitzen zu bleiben, zu warten, und zu hoffen, dass vielleicht jemand zufällig vorbei gehen würde, und dann auch noch die Güte besass, mich ohne Fragen zu entfesseln – dazu hatte ich keine Lust. Die andere Möglichkeit war zwar elendiglich mühsam, doch immer noch besser, als in Schande hier stehen zu bleiben. Wenn es sein musste, würde ich den Weg bis zu meinem Zuhause robben und kriechen..... Nein! DAS durfte ich mir wohl nicht erlauben! In meinen Ohren erklang das Hohngelächter der Höherrangigen und Meister, wenn ich ihnen erzählen würde, wie ich in diese –im wahrsten Sinne des Wortes!- erniedrigende Lage kam...! Wütend zerrte ich wieder an den Fesseln, ohne Erfolg.... Also machte ich mich auf den Weg......
Robbend und kriechend wälzte ich mich auf die Strasse und dort dem Wegrand entlang Richtung Schieferbruch... Nach Brandenstein wagte ich nicht mehr, die Stadt war zu nahe, wer weiss, ob nicht der Myte dort anwesend war und vielleicht von unserer Begegnung erzählte... Mit keiner Lüge würde ich mich dann noch rausreden können, im Gegenteil, der Weg zum Scheiterhaufen würde dann wohl sehr kurz und direkt werden.
Der Weg war dunkel, und lange begegnete mir niemand. Bald schon spürte ich die Nässe und Kälte des nächtlichen Bodens durch meine Kleider dringen, die an Steinen und Ästen immer wieder hängenblieben und rissen.... Ein wahrhaft heruntergekommenes Bild musste ich in ihnen abgeben! Angamon zum Dank war es dunkel.

Immer wieder hielt ich inne, um auszuruhen und um weiter an meinen Fesseln zu zerren, immer noch aussichtslos und vergebens. Ich hatte etwa die Hälfte des Weges geschafft, als plötzlich aus dem nahen Dickicht das Brüllen eines Bären erklang! – Für einen Moment erstarrte ich wieder, wie schon zuvor an diesem Abend. Und tatsächlich brach das Tier aus dem Unterholz und stürmte direkt auf mich zu! Ich wälzte mich zur Seite, drehte mich mehrmals um meine eigene Achse und schaffte es gerade noch, den Pranken auszuweichen! Vielleicht war es meine eigenartige Fortbewegung, die den Bären irritierte, vielleicht war es auch wieder das hilfreiche Eingreifen meines Herrn – jedenfalls schien das Tier sehr verwirrt, liess immer wieder von meiner Spur ab, um sie dann brüllend noch wieder aufzunehmen. Ich nutzte jede noch so kleine Pause in seiner wirren Jagd, um mich so schnell es geht weiter zu bewegen. Und schliesselich schaffte ich es sogar, die Brücke zu erreichen und mich über sie in Sicherheit zu bringen! Ich dankte Angamon in einem stummen Gebet für seine Hilfe, denn der Bär wagte es offenbar nicht, die menschliche Konstruktion zu betreten – oder aber sein Revier endete am Ufer des Flusses....

Plötzlich gewahrte ich eine Frau, die nach mir über die Brücke gekommen war und nun neugierig näher kam und mich betrachtete.... Noch erschöpft von der mühsamen Flucht vor dem Bären und nach Luft ringend, hielt ich ihr meine Hände hin und fragte sie geradewegs, ob sie mir die Fesseln durchschneiden würde....
Die Frau blickte mich stumm an. In der Dunkelheit war keine Regung zu erkennen, und kurz bevor ich meine Frage wiederholen wollte – drehte sie sich wortlos um und ging davon.......
Ich blickte ihr überrascht und wütend nach. ‚Klar, hätte ich wahrscheinlich auch getan!’ gestand ich ihr einen Moment später ein. Aber wenigstens EIN Wort hätte sie sagen können, und wenn es nur ein NEIN gewesen wäre.....

Noch nicht erlöst von meiner schrecklichen Lage musste ich meinen schmerzhaften und mühsamen Weg also weiter gehen. Noch immer robbend und kriechend näherte ich mich in unendlich langsam scheinender Zeit den ersten Häusern von Schieferbruch. – Und wieder zeigte mir Angamon seine Gunst, denn gerade, als ich bei der Bank um die Ecke kroch, trat eine Gestalt aus dem Gebäude und erblickte mich. Ich sah hoch - und in das Gesicht eines Hochelfen. Bittend (und innerlich mit Zähneknirschen) hielt ich ihm meine Hände hin und bat auch ihn, mich von den Fesseln zu befreien. Nicht nur, dass Angamon ihn im richtigen Augenblick raustreten liess, nein, er hatte mir auch noch ein Wesen zur Hilfe geschickt, dass auf lästige Fragen verzichtete! Tatsächlich zog er seinen Dolch heraus und ritzte die Fesseln ein.... Innerlich nickte ich anerkennend mit dem Kopf, gab mir der Elf doch tatsächlich die Chance, mich letztlich doch selbst zu befreien, und meine ach so beschämende Lage nicht noch dadurch zu untermauern, dass er meine Selbständigkeit noch mehr untergrub! Angamon hatte es wirklich gut mit mir gemeint!

Ich riss die Fesseln auseinander und fühlte gleich darauf den Schmerz des Blutes, das wieder in meine klammen Hände und Finger zurück floss! Dankbar nahm ich diesen Schmerz in mich auf und bot ihn meinem Herrn als Opfer dar – ja, ich lebte noch!
Um nicht möglicherweise doch noch Fragen beantworten zu müssen, schnitt ich mir so schnell es meine schmerzenden Hände erlaubten, die Fussfesseln durch, erhob mich und bedankte mich mit gespielter Unterwürfigkeit bei dem Elfen. Ich murmelte etwas von „Dank“, „Schuld“ und „einen Gefallen tun“ oder „Hilfe“, und fragte nach seinem Namen, den er mir grosszügigerweise sofort nannte. Auch meinte er, ich könne ihm vielleicht sofort helfen und fragte mich nach dem Aufenthaltsort irgend einer Fremden, deren Name ich noch nie gehört hatte. Da er offenbar sehr dringend auf der Suche nach ihr war, verabschiedete er sich nach meiner Verneinung sehr schnell und ging weiter.

Ich blickte ihm nicht mehr nach, sondern machte mich auf den Weg nach Hause. Endlich trugen mich meine Füsse wieder, wenn auch noch wacklig und bei jedem Schritt schmerzend, aber ich kam doc wesentlich schneller voran, als kriechend.... Ich verliess Schieferbruch, gerade als die Sonne aufging, und wandte mich bald von der Strasse ab, um querfeldein so schnell wie möglich nach Finsterwangen zurück zu kehren. Ich wollte niemandem mehr begegnen, hatte nur noch eines im Kopf: so schnell wie möglich aus meinen zerlumpten Kleidern zu kommen, sie und mich vom Schmutz zu befreien und dann meinem geschundenen Körper ein paar Stunden Ruhe und Erholung zu gönnen.

Eines hatte mich dieser Abend und diese Nacht gelehrt: ich konnte mich auf meinen Herrn verlassen! So unergründlich seine Wege auch sind, jede Begebenheit konnte eine Prüfung sein, doch erst bei Nichtbestehen würde er seine Führung von mir nehmen! Mein Dankesgebet beim Betreten unserer Stadt kam aus tiefstem Herzen und in vollster Überzeugung. Es würde keinem der fremdartigen Myten je gelingen, mir meinen Glauben zu nehmen!
Angamon prüft seine Diener immer wieder – und es gibt nur zwei Möglichkeiten: Bestehen und Leben, oder Versagen und Sterben.... Die Schmerzen in meinen Hand- und Fussgelenken waren deutliche Zeichen für den Ausgang dieser Prüfung: Ja, ich lebe noch!

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PS: Ähnlichkeiten mit auf Siebenwind lebenden Personen, sowie Begenbenheiten, die sich tatsächlich dort vollzogen haben, sind beabsichtigt und wurden bewusst angestrebt.


Zuletzt geändert von Kalinora: 5.02.02, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.

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